Partner zweifelt sehr nach Fehlgeburt ...

Hallo,

ich hoffe, ich stelle meine Frage ins richtige Forum, ich war mir unsicher, wohin sie am besten gehört ...
Vor kurzem hatte ich eine missed abortion mit darauffolgender kleiner Geburt am Samstag. Das Kind war nicht geplant, wir hatten aufgrund unseres Alters nicht damit gerechnet, dass ich schwanger werden würde, dies aber natürlich trotzdem in Kauf genommen mangels Verhütung. Es lief alles ganz entspannt, nach dem Motto "Wenn es passiert, passiert es, wenn nicht, dann ist es auch gut". Da mein jetziger Partner (ich habe bereits drei Kinder aus meiner ersten Ehe) keine eigenen Kinder hat, haben wir uns sehr gefreut, als ich schwanger wurde.
Nach der Diagnose letzten Montag war ich erst sehr traurig, seit Samstag schwankt meine Stimmung immer noch (gestern hatte ich einen kleinen Einbruch), ich habe aber zum großen Teil schon abgeschlossen damit, zumindest mental.
In mir keimt nun immer mehr der Wunsch auf, nochmal schwanger zu werden. Ich hätte mittlerweile so gerne ein gemeinsames Kind mit meinem jetzigen Partner. Das habe ich heute angesprochen, er war aber voller Zweifel. Er denke nun mehr über die Folgen nach, sei sich nicht sicher, ob er überhaupt bereit für ein Kind sei, er wolle sich gerne aktiv für ein Kind entscheiden, falls überhaupt. Dazu kommt noch, dass er sich nicht vorstellen kann, in nächster Zeit mit mir Sex zu haben, da ihn alles noch zu sehr beschäftige und er Angst vor möglichen körperlichen Veränderungen habe ....
Ich bin gerade ziemlich traurig und habe Angst, dass sich nun alles verändert, mir fehlt die Leichtigkeit, die vorher in unserer Beziehung vorhanden war.
Wie sind eure Männer damit umgegangen ? Ändert sich das wieder ? Mir kommt es so vor, als ob er nun da er weiß, dass doch die Möglichkeit besteht, dass ich schwanger werde, richtig Angst bekommen hat. Andererseits war er voller Vorfreude vor der Fehlgeburt und wirkte überhaupt nicht unsicher, bis auf die ersten beiden Wochen ...

Liebe Grüße,

Katrin

1

Liebe Katrin, es tut mir sehr leid für dich und das was du gerade durch stehst. Bei meiner ma vor 11 Jahren hatte mein damailger Mann auch mit Ängsten reagiert. Irgendwann kam er auf einmal zu mir und meinte, daß er vor allem hilflos dem ganzen gegenuberstand. Für ihn war die ss noch nicht greifbar im Gegensatz zu uns schwangeren. Und wenn es mir schlecht ging und er aber nicht wirklich helfen kann. Er sieht die Trauer und den Schmerz, das ganze Blut. Er freut sich auch, verliert sein Baby und möchte gleichzeitig stark sein für die Frau. Ist vielleicht etwas blöde formuliert und ich hoffe du kannst mir folgen. Irgendwann wollte er es wieder versuchen, da war ich aber nicht mehr soweit. Gib ihm Zeit und auch dir. Alles ist so frisch. Der Körper heilt schneller als das Herz. Alles Liebe Kerstin.

2

Ich bin zwar in einer ganz anderen Situation aber vielleicht helfen meine Gedanken dazu ja.
Ich denke du musst deinem Mann jetzt ein bisschen Zeit geben. Für dich ist eine Schwangerschaft jetzt "plötzlich" wieder realistisch. Das liegt vermutlich auch zu einem Großteil an den Hormonen. Es ist ja auch natürlich, dass der weibliche Körper schwanger werden will.

Bei deinem Mann ist hormonell wohl nicht viel passiert. Er muss sich erst noch mit dem Kopf für ein Kind entscheiden.
Außerdem war eure Ausgangssituation eben so, dass ihr eigentlich nie noch ein Kind zusammen gehabt hättet. Klar hat er sich gefreut über das spontane Glück, aber aktiv entscheiden ist nochmal etwas anderes und da kann ich ihn auch verstehen.
Ich glaube du musst ab jetzt bei 0 bei ihm anfangen. Ein Kind sollte nie eine leichtfertige Entscheidung sein. Ich kann mir gut vorstellen, dass er sich jetzt erst ein paar Monate an den Gedanken gewöhnen muss. Oder wie schnell ging es bei deinem ersten Kind mit dem Partner?

Mein Mann hat über ein Jahr gebraucht bis er soweit war und das obwohl wir genau im richtigen Alter und Kinder auf jeden Fall noch gewünscht sind.

Macht euch erstmal in Ruhe einen genauen Plan, die ein, zwei Monate würde ich auf jeden Fall geduldig sein.

3

Hey meine Liebe.
Ich bin zwar auch nicht in deiner Situation aber vielleicht hilft auch meine Geschichte um dich zu beruhigen.
Mein Partner und ich versuchten aktiv schwanger zu wenden. Nach fünf Monaten endlich der positive Test. Bis in die Neunte Woche war alles super. Wir haben uns sehr gefreut nur leider endete alles mit einer Fehlgeburt. Wir waren beide sehr traurig darüber und erschrocken... natürlich hat mein Partner such sehr getrauert aber bei gemeinsamen Gesprächen sagte er öfters das er sich nicht vorstellen kann wie es mir und meinem Körper geht und das das für ihn sehr schlimm ist mir nicht helfen zu können. Ich bin eine starke Frau und habe es gut verkraftet 😊. Ich habe dann mehrmals mit ihm gesprochen ob er weiter üben will und was seine Gedanken dazu sind. Ich habe ihm auch direkt angeboten das wir warten können wenn er nicht sofort bereit ist. Das hat ihm sehr geholfen. Ich glaube kein Mann ist sich sicher das er bereit für ein Kind ist aber wenn ein Baby erstmal geboren ist ändert sich einiges.
Viel viel Glück wünsche ich dir

4

Wir haben ein gemeinsames Kind (2) und ich hatte am Sonntag vor einer Woche bzw Montag früh einen Abgang mit anschließender Einnahme von Cytotec und Blutungen.
Ich würde auch am liebsten weitermachen, wenn ich nicht gerade weine (das Auf und Ab kennst du ja sicherlich).
Mein Mann sagt, er möchte lieber noch warten.
Wir hatten auch in der ersten SS und nach der Geburt recht flott wieder regenmäßig Verkehr. Jetzt sagt er, dass er Angst habe, es tue mir noch weh oder ich bekomme anschließend wieder Blutungen oder so.
Nach der Geburt war er da nicht so und da hatte er ja eigentlich ganz anderes gesehen...