Tipps für emotionale reaktion

Hallo und guten Morgen.
Ich gehöre eigentlich nicht in dieses forum, brauche bzw wäre aber sehr dankbar für euren Rat!
Bin selbst in der 24 ssw, ohne Komplikationen etc. Während der vorhergehenden 8 monatigen übungszeit hatte ich einen frühen Abgang in der 6ten Woche. Das hat mir damals zwar ein zwei Tage weh getan, aber ist seither kein Thema mehr. Ich sehe mich auch nicht als sternchenmama oder so, ich hab das ganze unter shit happens verbucht und Ende. Passt für mich ja auch so.

So... Nun hat mir eine bekannte eröffnet, dass sie vor 2 monaten einen positiven sst in Händen gehalten hat, aber kurz darauf starke Blutungen hatte und das Kind laut ihrem FA weg sei. Gut, ist erst mal scheiße. Sie erzähle mir das auch nur, weil sie sonst niemanden zum Reden habe (Freund, Familie?! Das sei mal dahin gestellt, ich weiß nicht warum sie mit denen nicht reden mag) ich hab mir dann halt ihren Kummer und alles angehört. Als sie mich zum Schluss aber gefragt hat, wie ich mit einer FG umgehen würde, hab ich ihr gesagt, dass es mir leid tue für sie (was auch stimmt) ich aber keine Tipps wüsste weil mich mein früher Abgang damals kaum bzw nur kurz berührt hat. Sie ist komplett ausgetickt und hat rumgeschrien dass ich eine emotionslose dreckskuh bin und ich mit meinen 28 Jahren eh keine Ahnung hätte, wie es mit 34 ist, wenn man ein Kind verliert.

Da bin ich halt auch sauer geworden... Hab sie angepflaumt, dass sie mir so nicht kommen braucht, hätte sie halt früher mit üben anfangen müssen (war nicht OK von mir, ich hab mich auch dafür entschuldigt) und bin gegangen. Nun meine Frage...
Muss ich mir so was anhören? Und wie gehe ich damit um? Ich akzeptiere dass sie trauert, ich muss mich aber nicht beschimpfen lassen, nur weil ich es nicht verstehe bzw. Ich bei einem frühen Abgang nicht so empfinde,oder? Oder war ich einfach nur ne blöde Kuh und hätte mehr Mitgefühl zeigen oder notfalls vorspielen sollen?

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Hallo

Jeder nimmt es anders auf.
Ich kann sie ein bisschen verstehen,aber solche Ausdrücke sind nicht OK.
Sie wird sehr traurig und wütend sein..... ich war es auch....nur war ich ein paar Wochen weiter,hatte mein Kind schon ein paar mal im US gesehen....es hat mich hart getroffen als es so einfach still von mir gegangen ist.
Ich denke wenn es ein früher Abgang gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich so wie du reagiert.
Warte ein bisschen und dann würde ich ihr eine Mail schreiben und ihr ein Treffen vorschlagen.....


Lg

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Hallo,
erstmal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft 😊

ich sehe das so: jeder geht anders mit seinem Verlust um. und das sollte auch jeder Akzeptieren. also ich wäre ziemlich Sicher auch in der 6. SSW sehr traurig gewesen. da haben wir damals bei meinem Regenbogenbaby schon eine Spieluhr gekauft 🤭

Trotzdem, solange der Tonfall sachlich geblieben ist, so wie du das beschreibst, dann sollte sie akzeptieren dass du anders damit umgegangen bist und ihr da keine Hilfestellung geben möchtest.

mir scheint, als hättest du die Sache abgehakt und wolltest es hinter dich lassen.
Das ist eine Möglichkeit damit umzugehen.

wenn dir etwas an der Freundschaft liegt, solltet ihr einen Weg finden, wie ihr beide akzeptiert, dass es unterschiedliche Arten gibt, mit einem Verlust umzugehen. und dass keiner davon besser oder schlechter ist.

ich habe eine Freundin, die nicht mit mir über meinen Verlust reden möchte. ich hab das akzeptiert. aber eine Nähe und Vertrautheit wird es nie mehr so geben wie früher. ich hoffe du verstehst was ich sagen will..

das Argument mit dem Alter ist Bullshit.

Ich bin auch 28 und war sogar noch zwei Jahre jünger als ich meine Tochter verloren habe (25.SSW) danach habe ich mir nichts sehnlicher gewünscht als ein Baby und musste mir anhören, wie jung ich doch sei und dass ich ja eh noch Chancen genug habe. 😑 ich habe es gehasst. wer weiß denn wie ICH, MICH fühle?! ich hab mich für ein Kind entschieden und es zu verlieren ist hart, ganz egal wie alt ich bin.



Niemand hat das Recht, egal in welcher Situation, jemand anderen zu beleidigen.

Buche es unter emotionaler Überreaktion ab. und wie gesagt, wenn dir etwas an ihr liegt, dann rede nochmal mit ihr und finde einen Weg, wie ihr damit umgehen könnt.

mir scheint aber, so wie du schreibst, dass du nicht wirklich wolltest, dass sie dir von ihren Problemen erzählt. wenn das so ist, dann würde ich die Beziehung zu ihr noch mal überdenken. und mir überlegen ob ich da viel Energie noch reinstecken will...

ich wünsche die alles Gute

Yunima mit Kämpferchen fest im Herzen und kleiner Hoffnung im Arm

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Ich denke auch, daß jeder mit so Situationen anders umgeht. Was zu bedenken ist, ist daß bei deiner Bekannten nicht nur ein Kind abgegangen ist, sondern Ihre Lebensplanung vielleicht auch. Was ich meine ist, daß sie sich ein Leben mit Kindern vorstellt und das jetzt halt nicht so klappt.

Aber beleidigen lassen brauchst du dich nicht.

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Hallo,

Also eigentlich bin ich auf deiner Seite. Ich hatte zwar zum Glück keine Abgänge/Fehlgeburten aber einen Schwangerschaftsabbruch in der 12. Woche und ich sehe mich auch bestimmt nicht als "Sternenmama". Ich kann mir ganz gut vorstellen dass es weh tut aber das ist sicher nicht zu vergleichen mit Mamas die ihre Kinder im 4.- 9.Monat verlieren. Ich finde es auch ungerecht gegenüber Müttern wie wirklich ihr Kind in der Schwangerschaft verloren haben, sich als "SternenMama" zu bezeichnen wenn man in der FRÜHschwangerschaft einen Abgang hat.

Ich denke deine Freundin trauert einfach nur weil sie wahrscheinlich sich schon Pläne mit Kind gemacht hat und ihr Wunsch geht nicht in Erfüllung. Klar spielt das Alter noch eine Rolle mit 34 Jahren ist man auch nicht die Jüngste für das erste Kind.

Ich würde an deiner Stelle auch nicht sagen "hey ich hatte auch eine Fehlgeburt und habe nicht getrauert" das hört sich in so einwe Situation so hart an. Ich denke ich würde einfach etwas sagen wie "oh es tut mir leid, beim nächsten mal klappt es bestimmt" oder so. Aber auf keinen Fall einreden dass ein Abgang ja nicht schlimm ist.

Schreibe ihr am besten dass du dich entschuldigst und nicht wusstest dass der Abgang sie so emotional mitgenommen hat. Und später würde ich das Thema auch nicht mehr anfangen.

DiMama

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Also ich finde jede Mutter die trauert hat ein recht sich als sternenmama zu bezeichnen. Wenn du dir das Kind gewünscht hast ist es völlig egal ob du gerade erst schwanger geworden bist, du schon ein paar Wochen schwanger warst oder kurz vorm Ende der ssw dein Baby verlierst. Du liebst dein Baby nach 4,5,6 Monaten nicht mehr als an dem Tag an dem du von ihm erfahren hast.
Mein Baby ist in der 10/11. Woche gestorben und mir zerreißt es das Herz. Es hat einen Namen bekommen und es wird beerdigt wie es jeder Mensch verdient hat, egal wie klein!!
Und wenn mich jemand fragt wie viele Kinder ich habe werde ich immer sagen 4! Unser Elija gehört zu unserer Familie!!

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Ich finde jeder Mensch hat das Recht, sich zu bezeichnen, wie immer er/sie es möchte.

Aber dass man einen Embryo direkt nach dem Schwangerschaftstest so liebt wie ein Baby, das mag bei dir oder anderen so sein, ist aber sicher nicht allgemeingültig.

Meine Schwangerschaft, die in der 7. Woche abging, war sehr ersehnt, sollte aber nicht sein, da wird etwas gravierend nicht gestimmt haben.

Für mich ist das kein Stern, kein Kind, es hat keinen Namen und keine Bedeutung. Ich war damals einfach nur traurig, dass ich auf das so erwünschte Kind noch länger warten musste.

Und es ist für mich überhaupt nicht vergleichbar mit meiner Tochter, die 5 Monate alt wurde.

Wenn mich jemand fragt, habe ich vier Schwangerschaften und vier Geburten erlebt, und ich *habe* drei Söhne, weil ich meine Tochter leider nicht mehr *habe*. In persönlichen Gesprächen erwähne ich dann auch meine Tochter, aber mit jedem Smalltalkpartner will ich gar nicht über sie reden.

Menschen sind und empfinden einfach unterschiedlich.

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