Spätabort nach Blasensprung in der 20. SSW - WARUM???

Ein trauriges Hallo in die Runde….

kurz zu unserer Geschichte:
Bereits am 3.11. bzw. die Tage zuvor habe ich bemerkt, dass vermehrt Schleim abgeht, aber mir noch nichts böses dabei gedacht. Am 4.11. war zum ersten mal auch blutiger Schleim dabei. Bin noch am selben Tag in die Notaufnahme gefahren. Die junge Assistenzärztin hat einen Ultraschall gemacht, konnte aber keinen Grund für eine Blutung erkennen und ich bin wieder nach Hause. 2 Tage später bin ich zu meiner Frauenärztin, da nach wie vor blutiger Schleim abging. Aber auch die dortige Untersuchung brachte nichts zu Tage. Sie meinte nur, dass die Plazenta evtl. etwas zu nah am MuMu läge und die Blutung evtl. von da käme. Habe eine Krankmeldung für 2 Wochen bekommen und bin einigermaßen beruhigt nach Hause gefahren. Lag die restlichen Tage dann auf dem Sofa und bin davon ausgegangen, dass sich alles wieder zum Guten wendet….

Am 9.11. gegen 23 Uhr habe ich dann bemerkt, dass Fruchtwasser abging und bin sofort per Krankenwagen in die Klinik gekommen. Dort dann die niederschmetternde Diagnose, dass die Fruchtblase einen großen Riss hat und mein kleiner Junge in der 20. SSW keine Überlebenschance hätte. Es wurde gleich zur Einleitung geraten, obwohl er zu diesem Zeitpunkt noch gelebt hat. Alles Nachfolgende will und kann ich hier nicht beschreiben….Mein kleines Baby ist am 10.11. zu den Sternen gereist…

ich bin nun auf der Suche nach Frauen, denen es erging wie mir und mit denen ich mich austauschen kann. Ich habe so viele Fragen und leider von den Ärzten keine Antworten bekommen…. Habt Ihr einen Grund für den Blasensprung und die Fehlgeburt genannt bekommen? Ist bei Euch eine Folgeschwangerschaft komplikationslos verlaufen? Hatte jemand daraufhin einen totalen Muttermundverschluss machen lassen? Fragen über Fragen….

Herzliche Grüße
Arwen289

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Hallo....ich kann dir deine Fragen nicht beantworten aber ich möchte dir sagen das es mir wahnsinnig leid tut und dir mein Beileid und mein Mitgefühl dalassen....fühl dich gedrückt.....ich lass eine #kerze für dein Sternchen da....
Traurige Grüße Teeundwurst +4 #stern+ 💙💙💖💙

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Es tut mir wahnsinnig leid das zu lesen, mein großes Beileid für deinen Verlust.
Es ist sehr grausam wenn das so spät noch passiert.

Mich hat es zwar nicht so spät erwischt, doch ich kann nachfühlen wie schwer es ist, wenn man keinen Grund erfährt. Auch ich habe mir damit am schwersten getan.
War es deine erste Schwangerschaft?
Mich hat es anfangs wütend gemacht so oft zu hören "ihr hattet so großes Pech". Aber mit der Zeit wird es besser, und das Gute an dieser Wahrheit ist, dass die Wahrscheinlichkeit, dass dir so etwas nochmal zustößt, nicht sehr groß ist.

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Vielen lieben Dank für Deine Antwort. Es war meine zweite Schwangerschaft. Gott sei Dank ist bei der ersten alles völlig komplikationslos gewesen und mein Schatz ist 20 Monate alt. Er hält mich in dieser schweren Zeit auch am Laufen….wüsste nicht, was ich ohne ihn machen würde.
Leider sagen die Ärzte, dass uns das durchaus ein Weiteres mal passieren kann. Habe deshalb vor einer weiteren Schwangerschaft eine wahnsinnige Angst.

LG

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Hallo liebe TE,

es tut mir wahnsinnig leid was dir passiert ist.Ich habe auch meine Tochter in der 22 SSw verloren.Deswegen weiß ich genau was du durchmachst.Bei uns hatte es mehrere Gründe.Ab der 13 SSW begannen die unerklärlichen Blutungen.Ursache für die Fehlgeburt war letztendlich eine Plazentalösung.Ich hatte allerdings schon vorher eine bakterielle Infektion, wodurch sich der Muttermund öffnete und die Fruchtblase prolabierte.War es bei dir evtl auch eine Infektion?In der nachfolgenden SS hatte ich einen totalen Muttermundverschluss + Cerclage vornehmen lassen und es ist alles gut gegangen.Das war jetzt die Kurzfassung unserer Geschichte.Ich wünsche dir alles erdenklich Gute 💚 und wenn du Fragen hast kannst du mich gerne anschreiben.

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Hallo und lieben Dank für Deine Antwort,
erstmal auch mein Beileid zu Deinem Verlust! Laut den Ärzten im Krankenhaus konnte nichts gefunden werden. Der pathologische Befund der Plazenta ist wohl auch ohne Ergebnis, wobei ich das medizinisches Kauderwelsch nicht so ganz verstehe. Ich muss das alles nächste Woche noch mit meiner Frauenärztin besprechen...
Irgendwoher muss dieser Ausfluss und das Blut ja gekommen sein, und ich klammere mich ehrlich gesagt schon ein bisschen an die Infektions-Theorie, da man das in einer nächsten Schwangerschaft vielleicht mit einem frühen totalen Muttermundverschluss in den Griff kriegen kann?! Wo hast du den TMV vornehmen lassen?

LG

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Ich habe es in der Uniklinik Aachen machen lassen.Im Internet gibt es eine Liste mit bekannten Kliniken,die das machen.Diese OP wird leider nicht in jedem Krankenhaus durchgeführt.

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Liebe Arwen,
vor fast genau 7 Jahren erging es mir genau wie dir. Ich war in der 20. SSW und bemerkte auch einen vermehrten Schleimabgang. Meine FÄ schickte mich dann ins KH, da ein verkürzter GBMH mit Trichterbildung vorlag. Es lief dann einiges nicht optimal in diesem KH, und nach 3 Tagen mußte ich unseren kleinen Jungen still gebären. Wahrscheinlich war eine aufsteigende Infektion daran schuld. Vor 17 jahren habe ich unseren ersten Sohn in der 25+0 SSW geboren, vermutlich war die Ursache dieselbe. In meiner letzten Schwangerschaft habe ich dann in der 12.SSW einen totalen MMV machen lassen im Vivantes -Klinikum. Ich hatte dann eine körperlich ganz normale Schwangerschaft, mußte mich auch nicht schonen oder liegen. Unser Nesthäkchen kam dann vor 4 Jahren in der 38. SSW zur Welt.

LG und eine stille Umarmung
Selma

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Hallo Arwen,
Mein herzliches Beileid!
Puh, da fällt es nicht leicht, die richtigen Worte zu finden.... Ich wünsche deinem Mann und dir ganz viel Kraft!

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Hallo meine liebe,es tut mir sehr leid was du mitmachen müsstest.Und vor allem der Verlust eures Babys.
Ich kann sehr gut nachvollziehen wie es dir geht.
Ich hab das gleiche am 30.August miterleben müssen.
Kurz zu meiner Geschichte:
Ich hab schon zwei fehlgeburten und eine stille Geburt hinter mir.
Alle fehlgeburten hatten andere Gründe.
Die erste war eine künstliche Befruchtung von meinem ersten Mann.Das ist schon 6 jahre her.
Dieses Jahr wurde ich schwanger von meinem jetzigen Mann.Im Februar dann in der 9.SSW die ausschabung wegen Windei.
Im Mai wurde ich wieder schwanger. Es war alles so wunderbar,bis zur 17ssw da bekam ich Blutungen,die nie richtig aufgehört haben. Unser Junge entwickelte sich prächtig aber ich betete täglich das die verdammten Blutungen endlich aufhören. Ab dem Zeitpunkt bekam ich dann auch BV.
In der 19+5 dann der Schock meines Lebens mir platschte es zwischen den Beinen wie ein Wasserfall und ich wusste genau was das war.
Ich lieg 14 Tagen im Krankenhaus und mir wurde täglich gesagt sie können jederzeit die Schwangerschaft abbrechen.
Ich dachte immer ich höre nicht recht.
Trotz keinem fruchtwasser hat er sich super weiter entwickelt. Uns ging es beiden sehr gut und wir kämpften für einander.Aufgeben gibt es nicht.
Leider haben wir es nicht geschafft bei einer Untersuchung wurde festgestellt das sich der muttermund schon leicht geöffnet hat ich hab das nicht mal gemerkt.
Wie alles abgelaufen detailliere ich nicht.Unser kleiner kam bei 21+3 auf die Welt.
Der Grund dafür wäre das ich eineMuttermundschwäche habe.
Das nächste mal soll er verschlossen werden.Hab da mega schiss davor.Vor allem eigentlich. Ich vermisse unseren kleinen so sehr,der Entbindungstermin steht bald vor der Tür,ich weiss nicht wie ich das verkraften soll.
Ich drück dich mal ganz lieb!
LG schnuffeline

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Liebe Schnuffeline,
fühl Dich ebenfalls fest gedrückt! Unsere Geschichte hört sich wirklich sehr ähnlich an. Als ich in der Klinik und danach beim Frauenarzt war hieß es immer, dass der Muttermund fest verschlossen und auch nicht verkürzt wäre. Auch in der Nacht des Blasensprungs war nichts verkürzt. Ich denke mir aber, dass der ständige Schleimabgang und das Blut doch irgendwo hergekommen sein müssen….Warum wurde nicht schon an diesen Tagen nach Infektionen gesucht, warum wurde das alles so abgetan???...Nach dem Blasensprung wurde meinem Baby keine Chance gegeben. Trotz der Tatsache, dass er noch fleißig gestrampelt hat, wurde eingeleitet…..Darüber werde ich nie hinwegkommen…
Mir graust auch schon vor diesen Terminen, die ich schon fest im Kopf hatte: Beginn Mutterschutz, ET…..
GLG

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Hallo,

ersteinmal mein herzliches Beileid für diesen großen Verlust. Ich glaube, die richtigen Worte gibt es hier nicht.
Aber ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es dir nun geht... Denn meine Geschichte ähnelt deiner ein wenig...

Ich war mit Zwillingen schwanger, als ich in der 19. SSW Wehen bekam. Im KH stellte man fest, dass ich einen Fruchtblasenprolabs habe. Die Wehen wurden stärker und mein MuMu war komplett offen. Die Ärzte konnten nichts mehr tun und sagten, dass die Kinder nun auf die Welt kommen. Ohne Überlebenschance. Die Fruchtblase des führenden Kindes platzte schließlich. Und ab da sah ich auch keine Chance mehr.

Ich bekam irgendwann eine PDA, in Folge dessen die Wehen stoppten.
Man stellte am nächsten Morgen fest, dass der MuMu wieder zu ist. Ein Wunder...
Man behandelte mich fortan konservativ: Strikte Bettruhe, 3 Mal am Tag Antibiose. Außerdem wurde ich in eine Klinik verlegt, die Fruchtwasserauffüllungen macht. Doch aufgrund der Zwillingsschwangerschaft und der Tatsachen, dass die FB unten komplett gerissen war und kein FW mehr da war und vorallem drin blieb, kam dies für mich nicht in Frage.
Ich wurde weiterhin konservativ behandelt und es sah 5 wochen lang gut aus.

Dann war der MuMu wieder ganz offen, ich hatte 5 Tage später einen Nabelschnurvorfall und wir mussten Entscheidungen treffen. Diese fiel so aus, dass wir zugunsten des Kindes in der intakten FB abwarteten und ihm wertvolle Zeit in meinem Bauch haben. Das bedeutet wiederum, dass das Kind in der geplatzten FB sterben würde, da durch den Nabelschnurvorfall die Versorgung abgeklemmt wurde.

Unser Sohn starb 1 Woche später in meinem Bauch. 5 Tage (25+3)später wurden beide Kinder geholt, da ich Wehen bekam und die Entzündungswerte anstiegen.

Wir mussten für unseren überlebenden Sohn lange kämpfen. Er hat alle Frühchen-Komplikationen mitgenommen. Doch es hat sich gelohnt. Heute ist er 3 Jahre und 9 Monate alt und kerngesund.

Ganz genau konnte man uns nicht sagen, warum dies alles passiert ist. Aber man vermutete entweder eine aufgestiegene Infektion oder eine Gebärmutterhalsschwäche.

7 Monate nach der Geburt war ich wieder schwanger (hätte laut Ärzten nicht klappen dürfen, da wir bei der 1. SS auf eine ICSI angewiesen waren). Wir freuten uns sehr, hatten aber auch unglaubliche Angst. Ich bekam in der 17. SSW eine prophylaktische Cerclage.
Die SS verlief komplikationslos. Bei 37+0 wurde die Cerclage entfernt und unser Sohn musste bei 40+3 eingeleitet werden, da er keine Anstalten machte zu kommen.

Nach so einem Erlebnis wird man eine Folgeschwangerschaft niemals mehr so unbeschwert angehen können, wie man es zuvor getan hat. Aber es gibt medizinische Möglichkeiten. Sprich doch mit deinem Arzt darüber und lass dich beraten.

Ich wünsche euch alles erdenklich Gute für der Zukunft, dass ihr diesen schwere Zeit verarbeiten könnt.

Viele Grüße, Leni

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Hallo Leni,
es läuft mir eiskalt den Rücken runter wenn ich das lese.Es tut mir leid mit euerem Zwillingsverlust.Aber ist es auch schön zu hören das es das andere überlebt und gesund ist.Und du danach wieder schwanger wurdest mit Verschluss.
Ich hatte vor 14 Tagen ein Abschlussgespräch in der Klinik. Die teilten mir da erst mit das ich mit einem verkürzten Gebärmutterhals ankam.
4 Tage davor war ich noch bei meinem Frauenarzt. Der hätte das doch sehen müssen. Ich muss zur Vorsorge Untersuchung und da werde ich ihn mal darauf ansprechen. Bin seit dem Abschluss Gespräch richtig misstrauisch geworden.
Mit der cerclage werde ich auf jeden Fall machen.Und hoffe doch endlich mein Wunder in den Armen halten zu dürfen.
LG Sabrina

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Das tut mir sooooo unendlich leid ♥️ ich drück dich ganz fest ♥️ Meine Fruchtblase ist ebenfalls gerissen in der ssw20 (vorher auch blutiger ausfluss & am abend fruchtwasser) ich kam in krankenhaus, wegen gingen zurück & habe es dann mit den twins bis ssw 26 geschafft... Hatte in diesen wochen auch weiterhin blutungen & niemand wusse wiso (gesagt haben ärzte auch wegen mumu) beim kaiserschnitt hat man dann gesehen das die plazenta mit der gebärmutter verwachsen war ! ständige wegreissen & wieder aneinander wachsen hat dann den riss ausgelöst... war einfach PECH! bei deiner nächsten ss muss das also gar nichts heissen !! ♥️🙏

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Liebe Novwu,
vielen herzlichen Dank für Deine Antwort! Fühl Dich ebenfalls fest gedrückt!!!
Mmh, ich denke nicht, dass die Plazenta mit der Gebärmutter verwachsen war, weil sie sich unter der Geburt von alleine gelöst hat. Das hätte sie bei einer Verwachsung wohl nicht getan, oder?
Es quält mich einfach, dass ich den Grund nicht kenne. War ja mit den Blutungen 2 mal beim Arzt und keiner konnte etwas beunruhigendes feststellen. Derzeit frage ich mich, ob man nicht hätte einen Abstich machen müssen, um nach Bakterien zu schauen. Das hat keiner getan….hätte, hätte….es hilft auch nicht weiter….

Traurige Grüße