Ausschabung alles andere als harmlos!

Hallo allerseits,

mit Schrecken musste ich feststellen, dass im Lande noch sehr viel ausgeschabt wird, obwohl es doch eigentlich laut Interview mit Prof. Vetter in Ökotest inzwischen anders sein sollte!

In Holland und Skandinavien wird schon seit den späten 90ern nicht mehr routinemäßig ausgeschabt im Hinblick auf die massiven Nebenwirkungen. Studien hatten erwiesen, dass Ausschabungen nur in weniger als 10% der Fälle wirklich nötig sind.

Das Perfide an Ausschabungen ist gerade, dass man nicht merkt, was das für ein massiver Eingriff in den weiblichen Körper ist.

Verwachsungen in der Uterushöhle haben ihre Ursache in der Verletzung der unteren Schicht der Gebärmutterschleimhaut. DIESE IST NUR 1mm DÜNN! Laut Lehrbuch ist "bis zum Muskelton" auszuschaben. Das ganze blind, so dass auch noch mehrfach über dieselbe Stelle gekratzt wird. Anders als behauptet ist eine stumpfe Kürette überhaupt nicht stumpf, sondern scharfkantig. Es ist also gar nicht möglich, Verletzungen zu vermeiden.

Zudem hat man uns auch noch in den Kopf gesetzt, es handle sich um eine "Reinigung", dabei ist es eine Verletzung und Gefährdung der weiblichen Fruchtbarkeit.

Im englischen Sprachraum sind die Frauen wesentlich besser informiert. Uns enthält man sowohl die Information über Entbehrlichkeit des Eingriffs als auch seine Risiken und deren Häufigkeit, vor.
Hinter dem Krankheitsbild Asherman verbirgt sich nicht nur Unfruchtbarkeit und wiederholte FG, sondern auch Placenta praevia (10% kindl., 1% mütterliche Sterblichkeit), Placenta accreta (Placentalösungsstörung mit lebensbedrohlichen Blutungen nach der Geburt, immer wieder mal muss die Gebärmutter unter Notfallbedingungen entfernt werden). Ausschabungen stellen auch die Hauptursache für Zervixinkompetenz dar mit der möglichen Folge eines Spätaborts oder einer Frühgeburt (typisch sind sehr unreife Frühgeborene).
Bei sämtlichen Studien, bei denen nach Ausschabung eine Gebärmutterspiegelung gemacht wurde, stellten sich sehr hohe Schadenszahlen heraus: Von 7,7% über 16% bis sogar knapp 40% nach nur einer Ausschabung. Nach zwei Ausschabungen hatten 30% der Frauen bereits massive Verwachsungen bis hin zu total verklebter Gebärmutterhöhle:

http://www.scielo.br/pdf/spmj/v125n5/01.pdf

Ist es das wert?

Dieser Blog wird von einer Molekularbiologin und von Asherman Betroffenen geführt:

http://ashermansprevention.blogspot.com/

Dort findet sich eine Erörterung aller relevanten Studien zum Thema mit kritischer Würdigung und ihrer Leidensgeschichte:

http://www.youtube.com/watch?v=xzR9LTo2BCI

Das Royal College hat die zwingende Indikation für Ausschabungen nach FG auf extreme unstillbare Blutungen, bereits bestehende Infektionen und Blasenmole beschränkt.

Warum habt ihr eine Ausschabung vornehmen lassen? Habt ihr all das gewusst? Würdet ihr es nochmal machen lassen?

LG Mnouchekine

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Und was ist dann die Alternative?

Soll man dann wochenlang darauf warten, dass plötzlich irgendwann irgendwo die Blutungen einsetzen??? Wie soll das im Alltag funktionieren?
Soll man sich deshalb ewig krankschreiben lassen, zuhause einigeln und auf den natürlichen Abgang warten?

Ob das für die Seele gut ist??
Ich mag es stark bezweifeln...

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Die Alternative ist, Frauen so aufzuklären, dass sie eine selbstbestimmte Entscheidung treffen können:-)

Bei einer MA gibt es auch den medikamentösen Weg, wenn das Warten zu belastend ist. Man kann aber nur wählen, wenn man informiert wurde.
Wenns losgeht, kündigt sich das meines Wissens mit einer Schmierblutung an, aber man macht uns halt Angst...

Es gibt nicht nur die MA, sondern auch die unvollständigen FG. Das ist eine andere Situation, da muss man nicht warten und die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass sich alles von selbst regelt. Aber auch da wird ausgeschabt, was das Zeug hält, manchmal schon bei 6+3, was man nur als Körperverletzung bezeichnen kann.

Ich führe hier ausdrücklich nicht die Diskussion, was besser ist, sondern "Werden wir richtig informiert und können wir uns frei entscheiden?"

LG M.

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Hallo,

ja und ich bezweifle, dass es für die Seele gut ist, wenn eine Frau in der Schwangerschaft wochenlang liegen muss mit dem MM offen wie ein Scheunentor, so dass sie fürchten muss, ihr Baby durch eine Infektion zu verlieren.

Da gibt es nämlich noch einen weiteren Aspekt, dass hier nämlich die Möglichkeiten, schonender zu operieren, nicht genutzt werden. In der westlichen Welt wird überwiegend mit Saugkürettage behandelt, was hinsichtlich Zervixinsuffizienz den Vorteil hat, dass dünne Kanülen statt eines großen Metallinstruments benutzt werden. Man muss dann, je nach Schwangerschaftsalter, den MM nicht so weit aufdehnen. Der Unterschied ist enorm.

Bei konventioneller Kürettage wird auf 13, 14 mm aufgedehnt oder sogar noch mehr, das ist tief im roten Bereich. Konventionelle Kürettagen werden außer bei uns hauptsächlich noch in Entwicklungsländern vorgenommen, das sagt schon so ziemlich alles über die Versorgung hier.

LG M.

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Was ist der Zweck Deines Postings? Frauen, die eine AS haben machen lassen, wie mir, ein schlechtes Gewissen im nachhinein einzureden, den Moralapostel zu spielen, den Zeigefinger zu erheben, um Dich selbst gut zu fühlen? Eine FG ist oft was natürliches, ist mir klar! Aber bitte erspar uns diese Zurechtweisung, es ist für jeden ein sehr persönliches Schicksal, das jeder persönlich verarbeiten muss und dann soll auch jede Frau persönlich entscheiden dürfen, wie sie damit umgeht! Ja, ich habe mich bewusst für eine AS entschieden, weil ich es nicht ertragen konnte, dass ich mit dem nicht mehr lebendigen Baby in mir war. Und soll ich Dir noch etwas sagen: mir ging es damit besser, als es endlich überstanden war. Und mein Körper war auch so nach 26. Tagen wieder soweit, 'natürlich' weitermachen zu können! Es hat mir niemand 'in den Kopf gesetzt', ich war durchaus selbst in der Lage, selbst zu entscheiden, das hat mir keiner vorgeschrieben!

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das kann ich so unterschreiben: auch ich habe mich bewusst für eine AS entschieden, ich hätte es keinen Tag länger mit meinem toten Kind im Bauch ertragen.

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Ich hatte im März 2011 eine Bauchspiegelung und eine AS wegen einer ELSS. Nach 3 monatiger Schonzeit bin ich im 2. ÜZ schwanger geworden. Das Ei hatte sich gut eingenistet, hat sich aber nach der 7. SSW nicht weiter entwickelt. Hatte dann in der 10. SSW eine AS. Da ich auch eine Gelbkörperzyste hatte, hätte es auch noch ewig dauern können mit dem natürlichen Abgang. Das wollte ich nicht. Hätte das psychisch nicht gut durchgestanden. Dann lieber eine sofortige Beendigung. Die Mens hat dann auch nur 2 Tage länger auf sich warten lassen als sonst. Ich denke, mein Körper hat das gut verkraftet. Meine Ärztin ist noch recht jung und ich vertraue ihr. Wenn sie es für gefährlich gehalten hätte, hätte sie mir den Vorschlag nicht gemacht. Sie weiß genau, wie sehr wir uns ein weiteres Kind wünschen.

Ich finde es gut, dass Du alle aufklären willst, aber Deinen Beitrag finde ich etwas zu sehr "Holzhammermethode". Wir sind alle traurig dass wir unsere Babys verloren haben- und mit diesem Beitrag machst Du uns im nachhinein noch ein schlechtes Gewissen...

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Hallo nochmal,

vielleicht zur Klarstellung: ich schreibe das für die Frauen, die keine Chance haben, sich dagegen zu entscheiden! Es gibt viele Äußerungen im Internet, die davon handeln, dass eine Ausschabung aufgezwungen wurde. Es ist also lange noch nicht jede informiert. Es handelt sich ja auch nicht in jedem Fall um eine MA, manche kommen mit Blutungen ins Krankenhaus und werden dann in Angst und Schrecken versetzt und können nicht einfach mal googeln gehen.

Ich sehe nicht, warum man sich hier angegriffen fühlen sollte. Ich habe klargestellt, dass es um Information geht und habe ganz neutral gefragt, auch, ob man informiert wurde.

Wenn hier im Forum tausend mal der Eindruck erweckt wird, das sei eine Art harmloser Spaziergang, dann sollte man das auch klarstellen dürfen. Apropos Holzhammermethode: ist das nicht der Vorwurf an die falsche Person? Ich kann nichts dafür, dass das eine brutale Angelegenheit ist, ich sage nur, wie es ist. Wir Patientinnen werden genug belogen.

Ich erhebe hier überhaupt keine Vorwürfe und mache niemandem ein schlechtes Gewissen. Alle Studien sprechen davon, dass es für die psychische Verarbeitung wichtig ist, dass man zwischen den drei Methoden (natürlich, medikamentös, chirurgisch) wählen können soll. Zwischen ALLEN, dafür müssen sie erst mal bekannt sein.

Auch bei Ärzten gibt es neuerdings - wenn auch erst allmählich - Widerstand.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-79974031.html

Es ist schön für dich, wenn du deiner Ärztin vertraust. Ich neige eher dem Arbeitskreis Frauengesundheit zu, der diese Gynäkologie, die eine unnötig invasive und bevormundende ist, bekämpft. In dem Artikel wird die Praxis, alles was Beine hat sofort auszuschaben, ausdrücklich "lobend erwähnt".

Information bedeutet Wahlfreiheit und Selbstbestimmung, deshalb ist es nicht gerechtfertigt, sich zu beklagen, wenn es jemand tut.

LG Mnouchekine

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Neutral nennst du das, wenn du keine anderen Meinungen zulässt? Wenn du es besser weißt als eine Betroffene, obwohl du noch nicht einmal beim OP-Gespräch dabei warst? Man kann sich auch immer alles schön reden.

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Hallo!

Also meine AS war auch nicht ohne, ich hatte 10 Wochen lang Blutungen und Sturzblutungen danach und mein HCG sank nur sehr langsam. Ich finde auch das eine AS belastend für Körper und möglicherweise auch für die darauffolgenden SS sein kann, weil man nicht weiß was da verletzt wurde. Ich hatte in der darauffolgenden SS 17 Wochen lang bluttingierten Ausfluss und habe immer noch (Zwillinge sind bereits fast 2 Jahre alt) solche Probleme und kann mir vorstellen das es in Zusammenhang mit der AS steht. Dennoch war ich psychisch so fertig nach dem Feststellen des MA in der 13./14.SSW, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass ich damit noch lange hätte herumlaufen können. Ich kenne aber Frauen die das konnten, diese berichteten mit das es auch nicht besonders schön war ein Kind das schon so weit war natürlich zu verlieren. Ich bin kein Arzt und weiß auch nicht warum so schnell eine AS gemacht wird, denke aber man könne vielleicht die Frauen häufiger besser aufklären und vor die Wahl stellen was sie möchten. Ich wusste damals gar nicht das ich auch auf einen natürlichen Abgang hätte warten können, allerdings glaube ich nicht das ich das gewollt hätte in dem Moment.

Darf ich fragen wie Du dazu kommst hier darüber aufzuklären? Hast Du selber Erfahrungen mit AS oder engagierst Du Dich nur so in diesem Aufklärungsbereich?

bebi2

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Hallo Bebi,

ja, wie du dir denken kannst habe ich selbst ganz üble Erfahrungen gemacht. Ich hatte KEINE MA, sondern eine unvollständige FG. Ich hatte oberflächlich davon gelesen, dass man auch ohne Ausschabung auskommt. Ich wurde von dieser Ärztin in der Klinik wirklich sowas von genötigt und es war absolut traumatisch für mich, zu diesem Eingriff gezwungen worden zu sein. Ich führe das auf die Psyche zurück, dass ich danach EWIG nicht schwanger geworden bin. Bei vielen ist aber auch die Schleimhaut ein halbes Jahr dünn und schlecht aufgebaut, das betrifft v.a. Frauen, die sich sowieso schwertun, schwanger zu werden. Für Frauen wie mich schreibe ich das hier auch in erster Linie.

Bei MA ist die Situation eine andere, wer aber damit nicht ausgeschabt werden will, hätte die medikamentöse Möglichkeit, vorausgesetzt man wird aufgeklärt und der Arzt macht das mit.

Ich will hier ausdrücklich nicht darüber diskutieren, was für die Einzelne das Richtige ist!

Es scheint so zu sein, dass wir Patientinnen uns selbst gegenseitig aufklären müssen, da es ja sonst offenbar niemand tut.

In der Klinik, in der mir das passiert ist, gibt es noch andere Berichte über Gewalt gegen die Patientinnen. Eine Frau berichtet, ohne Narkose genäht worden zu sein. Einer anderen wurde das Kind in tiefer Querlage aus dem Bauch gepresst, obwohl sie seit Stunden um Kaiserschnitt gebettelt hatte. Das Resultat ist wirklich monströs, Inkontinenz, kaputter Beckenboden..

Das Thema ist mir wirklich sehr ernst, weil ich glaube, dass es um unsere Sicherheit geht und hier unbedingt Widerstand geleistet werden sollte. Denn in der Klinik mit einer FG sind wir aufgrund der psychischen Situation hilflos, erst recht bei der Geburt.

LG Mnouchekine

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Ok, da gebe ich Dir recht, die Aufklärung über die Möglichkeiten könnte besser sein. Ich weiß auch nicht warum oft so schnell eine AS gemacht wird, als meine Blutungen nicht aufhörten war ich oft abends im KH und die sahen genauso wenig im Schall wie meine FÄ, wollten mich aber am liebsten gleich noch mal operieren. Meine FÄ hingegen meinte ich wolle ja noch Kinder haben und sollte lieber abwarten und engmaschig zur Kontrolle kommen, ein Eingriff sei halt ein Eingriff und mein HCG sank ja, wenn auch nur ganz ganz langsam. Ich habe keine weitere OP machen lassen und bin auch froh drüber. Ich muss auch sagen, dass ich sehr enttäuscht war von der Klinik in der die AS gemacht wurde. Ich war einen Tag nach dem Feststellen des MA´s dort und die wollten nicht noch einmal schallen, dabei war das Kind schon so groß und alles dran. Ich wollte nur zur Sicherheit noch einmal drauf schauen lassen. Widerwillig machte der Arzt das dann, mein Mann sollte den Raum verlassen und ich durfte auch nicht mehr drauf schauen. Nach dem Eingriff kam der Arzt und sagte alles gut und in ein paar Tagen solle ich zu meiner FÄ gehen zur Kontrolle und ne Schwester sagte flapsig ich solle jetzt mal eine Pause machen mit schwanger werden (hatte 4 Monate vorher eine FG in der 7. SSW ohne AS). Ich fand das sehr herzlos zumal ich geweint habe wie ein Schlosshund. Die haben mich nur abgearbeitet da.

Dir alles Gute.

bebi2

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Ich finde es gut, dass hier auch mal die Risiken der Ausschabung angesprochen werden!

Ich erlebe es um mich herum, ob nun Privat oder eben in Foren, ständig, dass sofort innerhalb weniger Tage ausgeschabt wird und das oft schon bei Schwangerschaften in der 8. Woche oder früher!

Die Verletzungsgefahr bei einer Ausschabung ist nicht zu verleugnen und es gibt genug Frauen, die bei einer Ausschabung so verletzt werden, dass sie danach nicht mehr schwanger wurden.

Und auf die Frage der ersten Antwortenden:

Ja man kann warten. Es passiert nicht sofort was.

Bis zu einer gewissen Größe kann der Körper einen abgestorbenen Embryo sogar absorbieren. Ansonsten setzen irgendwann Blutungen ein und man verliert das Kind.

Das ist mir so bereits 4 mal passiert.

Das eine Mal starb der Embryo in der 9. Woche ab und verblieb etwa 14 Tage in meiner Gebärmutter. Ich hatte in der Zeit keine Beschwerden, es bestand auch nie der Verdacht auf eine Entzündung. Irgendwann ging die Frucht von alleine ab. Das ganze dauerte einige Stunden, war sehr schmerzhaft und danach blutete ich noch etwa 10 Tage.

Es war dann mit einer stärkeren Regelblutung zu vergleichen. Daheim war ich nur den einen Tag. Weder die 14 Tage Warten noch danach war ich daheim, wobei ich mich natürlich gerne daheim eingeigelt hätte, weil es mir psychisch einfach nicht gut ging.

Bei einer Ausschabung wäre es mir körperlich schlechter gegangen und das psychische hätte auch die Ausschabung nicht heilen können.

Es gibt immer andere Möglichkeiten.

Zumindest die Aufklärung sollte besser werden!

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Hallo Zafala,

ich kann deine Erfahrungen bestätigen. Ich bin nach der natürlichen FG auch sofort wieder schwanger geworden:-)

Das Problem ist ja auch, dass uns so unheimlich viel Angst gemacht wird!

LG Mnouchekine

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DA GEBE ICH DIR RECHT SÜSSE

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Ja, ich hab es ein zweites Mal machen lassen und ich bin über die Vor- und Nachteile informiert worden - so wie es die Pflicht eines guten Arztes ist.

Der Vorteil? Kein wochenlanges Warten auf den Abgang - denn wenn mein Körper das von alleine erkannt hätte, hätte er schon längst mit der Abstoßung reagieren können. Hat er aber seit teilweise Tagen oder Wochen nicht getan. Und dann? Soll ich dann mein Kind das Klo hinunterspülen, wie es schon so oft hier geschrieben wurde, weil ich gerade in der Arbeit bin und nichts habe? Soll ich mich wochenlang krankschreiben lassen?

Tut mir leid, aber du willst hier nur provozieren und gegen eine AS hetzen. Ich bin kein Freund von generellen AS, aber es gibt durchaus Situationen, die es rechtfertigen und in denen es meiner Meinung nach nötig ist.

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Liebe mrs.f.

von mir aus kannst du das gerne auch zehnmal mit dir machen lassen, wenn du darauf Lust hast.
Die "Aufklärungs"-Bögen kenne ich auch. Placenta praevia, Placenta accreta und Zervixinsuffizienz stehen nicht drauf und gesagt hat man es dir auch nicht.

Engländerinnen, Schwedinnen usw. dürfen das alles wissen, aber wir werden wie Vierjährige behandelt? Ich denke, dass es eine Menge Frauen gibt, die dankbar sind, einen Verlust durch Zervixinsuffizienz durch überflüssige Ausschabungen verhindern zu können. Auf so einen Fall bin ich nämlich gerade gestoßen, ich schreibe hier gewissermaßen aus aktuellem Anlass. Totes Kind in der 23. SSW.

Ich "hetze" hier gegen Ausschabungen? Iss nich dein Ernst! Ich denke, der Vorwurf richtet sich selbst. Außerdem hast du das Thema verfehlt. Ich habe mehrmals ausdrücklich klargestellt, dass es nicht um "Ausschabung, ja oder nein" geht.

MfG

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Ich sag dazu nicht mehr viel, denn anscheinend zählt nur deine Meinung und auf essentielle Gegenfragen gehst du nicht ein bzw. ignorierst du. Oder aber du lest nur einen Teil einer Aussage und weißt dann alles besser, weil du ja anscheinend allwissend bist. Vielleicht liest du noch einmal genauer nach, bevor du hier mir unterstellst, dass ich am Thema vorbeischreibe.

"Die "Aufklärungs"-Bögen kenne ich auch. Placenta praevia, Placenta accreta und Zervixinsuffizienz stehen nicht drauf und gesagt hat man es dir auch nicht."

Du warst ja dabei und kannst das dann garantiert beurteilen!

Von mir kriegst du übrigens nun den blauen Stift - denn deine Art und Weise finde ich hier nicht angebracht. Eine AS ist NICHT generell schlecht!

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Also ich bekam vor der AS einen Zettel auf dem alle möglichen Risiken einer AS aufgelistet waren (einschließlich durchstechen der Gebärmutter und anschließende Bauchspiegelung #schock etc.), Den durfte ich mir in Ruhe durchlesen und Fragen stellen. Nach der AS bin ich aufgewacht als mich die Ärzte gerade aus dem OP geschoben haben...meine erste Frage im Halbschlaf war ob alles gut gegangen ist und sie mir nicht die Gebärmutter durchstochen haben...zum Glück ging alles gut.
Bei einer FG in den Früh-Schwangerschaft würde ich keine AS machen lassen sondern auf einen natürlichen Abgang warten...mir wäre das Risiko (Gebärmuttervernarbungen etc.) zu groß. Kann aber auch verstehen dass einige Frauen sich nicht vorstellen können mit dem toten Baby im Bauch zu warten :-( Ist einfach ein schreckliche Situation und jede Frau muss selbst abwägen was für sie das Beste ist...

Auf jeden Fall wurde ich über die Risiken aufgeklärt...wie bei allen OPs bekommt man schließlich entsprechende Infos dazu vom KH die man auch unterschreiben muss.

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Liebe Judy,

ich hoffe sehr, dass ich mit meinem Beitrag gut genug zum Ausdruck gebracht habe, dass man erst weiß, ob es gut gegangen ist, wenn man ein gesundes Baby geboren hat. Zu den "Aufklärungs"-Bögen habe ich mich oben schon geäußert.

Es bleibt jedem völlig unbenommen, sich damit zufrieden zu geben, dass die Gebärmutter nicht durchstochen wurde.

Wie sich die Einzelne entscheidet, ist hier nicht mein Anliegen, sondern warum nicht ausreichend aufgeklärt wird und die Alternativen verschiegen werden und Panik geschürt wird vor einer natürlichen FG?

Warum erfahren wir nichts von einer Placenta accreta? Man darf nach einer Ausschabung keine Hausgeburt mehr machen.

Es wird verschwiegen, weil sich viel mehr Frauen dagegen entscheiden würden. Auch das wurde schon untersucht: Wissen die Frauen um die Möglichkeit einer gefahrlosen natürlichen FG, entscheiden sich zwei Drittel für diesselbe.

Ich hatte den SPIEGEL ja bereits verlinkt. D. ist das Land, in dem mit Riesenabstand die meisten OPs getätigt werden, zum Schaden der Patienten und aus finanziellen Interessen.

LG M.

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"Es bleibt jedem völlig unbenommen, sich damit zufrieden zu geben, dass die Gebärmutter nicht durchstochen wurde."

Was soll das jetzt bitte??? Das mit der duchstochenen Gebärmutter war nur EIN Beispiel für die Risiken die in dem Infozettel vom KH aufgelistet waren.

Les dir deine Beiträge mal genau durch. Sie strotzen nur so vor Rechthaberei, Egstirnigkeit und Intoleranz...du bist damit nicht besser als die Ärztin die dich zu deiner AS gedrängt hat.

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Hmm, ja, aber du hast einen Aspekt vergessen:

"Im Lande" geht Frau auch überdurchschnittlich oft und viel früher zum FA zum Ultraschall.

Das wiederum hat zur Folge, dass

1.SSen früher bekannt sind, also auch

2. früher und meist engmaschiger kontrolliert werden als in anderen Ländern und daher nicht intakte SSen vermehrt aufgespürt werden.

Es gibt einfach sehr viel mehr potentielle Kandidatinnen für eine AS.

Alle Argumente der Gegnerinnen deines postings sind sehr subjektiv. Langes Warten, wochenlang krankschreiben...das ist ja quasi eine Folge der deutschen Kultur. Es entsteht der Eindruck, dass man sich wochenlang "quält" und warten muss, während in den Ländern wo weniger ausgeschabt wird die Frau oft unwissend herumläuft und nicht weiß, dass ihre SS nicht intakt ist oder vor dem ersten Termin schon eine FG hat.

Wenn die Ärzte in D eine Schwangere mit 4+3 zum US bestellen und diese dann alle 2 Wochen kontrollieren und Panik machen wenn man mit 6+0 noch keinen Embryo sieht, ist es logisch, dass Frau ein ganz anderes Bild von ihrer SS entwickelt, als jemand, der in der 8.SSW zum ersten Mal zur Hebamme geht und dort geschallt wird, oder - wie hier bis vor einigen Jahren üblich- noch später oder gar nicht zum US geht.

Grundsätzlich stimme ich dir zu, nur finde ich, dass man den Hang zur schnellen AS nicht losgelöst von der ganzen Schwangerschaftskultur sehen darf. Auch die vielen HCG Messungen in der Früh SS wird in anderen Ländern als unnütz gesehen und unnötig belastend für die Frau.

Genauso wie ein KS für Ärzte planbarer ist, ist es natürlich auch eine AS. Ich denke dass von Seiten der Frauen vor allem auch ein Druck dahinter steht, schnell wieder funktionieren zu müssen, weil das Thema FG immer noch oft ein Problemthema ist, leider!

Schwieriges Thema, aber danke für die links!

LG

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Liebe Lieke,

du sprichst mir aus der Seele:-)

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kann dir nur zustimmen!

ich glaube mein fa hier hätte mich ausgelacht hätt ich ihn nach hcg messung gefragt. und dann gemeint wenn ich zu viel geld habe kann er das machen ...

ich hatte mein erstes us bei der großen in der 7. ssw und bei der kleinen sogar erst in der 8. ssw - alles gut.

das positive: kein stress, dass was nicht stimmen kann - alles oder nichts, genau wie es der körper macht ...

und ich denke dein letzter punkt bestätigt sich auch in den folgenden antworten nach dir - wir MÜSSEN funktionieren #schock immer und zu jederzeit :-(

und auch ich kenne hier bei urbia jemanden bei der ein loch in die gm geschabt wurde #schock und das nach wiederholtem anlauf weil es beim ersten mal nicht geklappt hat. heute hat sie gsd ein gesundes kind - aber ich war erst mal ziemlich geschockt damals #schwitz ich hätte mir eine as davor gut überlegt und danach ... erst recht #cool

lg
me

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Ich finde deinen Beitrag provokant, aber gut.

Du hast ganz klar geschrieben, was passieren KANN und welche Folgen es geben KÖNNTE. Ich denke, die meisten wissen das gar nicht - oder nur so am Rande.

Da auch ich mich in diesem Forum rumtreibe, gehöre ich auch zu jenen Mädels, die ihren Krümel gehen lassen mussten. Bei mir war es so, dass in der 7. Woche alles bestens war - inkl. Herztöne. Und ich fast genau 4 Wochen später am Wochenende ins Krankenhaus gefahren bin (minimalen Blutfaden am Papier gehabt und einfach ein schlechtes Gefühl - schon eine lange Zeit) und mir mitgeteilt wurde, dass der Embryo der 7. Woche entspricht. Ich bin als 4 Wochen mit meinem toten Krümel rumgelaufen und mein Körper hat sich erst in der folgenden Nacht für einen Abgang entschieden. Die Ärztin im KKH wollte am liebsten SOFORT eine AS machen, aber ich habe gesagt, dass ich 1. eine zweite Meinung hören will und 2. mit meiner FÄ sprechn möchte. Das rate ich jeder Frau, lasst euch nicht zu irgendwas drängen oder überreden.
Gesagt getan und meine FÄ hat nach dem Abgang entschieden, dass eine ABSAUGUNG am besten ist, weil noch zu viele Gewebereste in der GM festhängen. Und dabei dachte ich, ich hätte mit der schlaflosen Nacht (Dauerblutung und wehenartige Krämpfe) "das" endlich überstanden...

Nach der Absaugung (von meiner FÄ durchgeführt) hat sie mir bestätigt, dass es das beste war, was gemacht werden konnte - noch 4 Tage nach der Fehlgeburt und kleineren Blutungen hat sie massig Gewebe abgesaugt. Ich bin froh, dass es gemacht wurde und dass es doch die harmlosere Variante war. Auch bei einer Absaugung gibt es Verletzungsgefahren, jedoch keine durchstochene Gebärmutterwand oder Ecken und Kanten.

Ich finde aber auch, dass Frauen zu oft und zu früh zu Ausschabungen gedrängt werden und nicht vollständig/umfassend aufgeklärt werden.

Hackt nicht zu sehr auf der Themenstarterin rum, sie hat uns informiert und auch zum Denken angeregt. Die Entscheidungen, die getroffen werden/wurden sind individuell und hoffentlich für die Frau und den Körper das Beste. Und vielleicht regt ihr mit diesem Thema auch andere zum Denken an. Wenn ich zum Beispiel an den einen Beitrag denke, bei dem die FÄ nach der AS gesagt hat, dass dem sofortigen schwanger werden nicht im Wege steht, stellen sich mir noch den Nackenhaare auf...

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Liebe Nalaa,

Freut mich, dass es manche auch gut finden. Nein, ich will überhaupt nicht provozieren, man muss halt viel Infos auf knappem Raum unterbringen, das wirkt vielleicht schroff.

Wütend bin ich auf die deutsche Gynäkologie, die eine Skandalsparte ist und noch auf anderen Gebieten viel Mist macht und gemacht hat.

Liebe Grüße
Mnouchekine