Eileiterschwangerschaft

Hallo, kann nicht mal richtig beschreiben, wie ich mich fühle.
Ich hatte meine Regelblutung regelrecht bekommen am 23.09., aber mit starker Übelkeit und Krämpfen....da dachte ich eher an einen Magen-Darm-Infekt.
Danach war erstmal alles wie immer, bis ich dann am 7 Tag immer noch geblutet habe. Das zog sich hin und wurde langsam schwächer...ich hab geglaubt, das die Hormone durcheinander sind, aber am 14 Tag nach Anfang der Blutung hatte ich wieder die gleichen Symtome wie zu Beginn und wieder eine frische Blutung.
Am 10.10. bin ich zum FA, der Urintest war positiv, der Beta-HCG auch, aber keine Frucht in der Gebärmutter zu sehen, die Schleimhaut hoch aufgestellt.
Am 12.10. wurde der Blutwert nochmal kontrolliert und der ging runter, da habe ich schon gedacht: Naja ist schon traurig, aber dann sollte es nicht sein. Das hatte sicher seinen Grund.
Am 14.10. war dann am li Eieleiter was zu sehen und sie hat mich gleich ins KH überwiesen....ich glaube an dieser Stelle wurde es dann richtig schlimm. Ich war mit allem allein vom 14.10. morgens bis 15.10. später nachmittag, da sich mein Mann um unsere Tochter kümmern mußte.
Im KH wurde die Eileiterschwangerschaft bestätigt und ich habe einer Bauchspiegelung mit Entfernung des"Schwangerschaftsmaterials" zugestimmt.
Ich habe mich so überfordert und allein gefühlt mit dem Ganzen. Und wie in einer Mühle....Im OP hieß es nur da kommt gleich noch ne EU rein...und ich stand im Bett daneben...das war so ein Trauma für mich...ich hatte ja auch eigentlich damit gerechnet, dass es ausblutet, aber jetzt ist es um so schlimmer. Sie haben es aus mir rausgeschnitten, es war 8. Wochen alt und ich bin so unsagbar traurig.
Ich möchte seit unserer Tochter gern noch ein Kind, mein Mann nicht und dass war wieder nur Zufall....ich habe nichts gemerkt davon, aber es tut weh.
Ich habe 1,5 Jahre gebraucht um mich mit dem Gedanken abzufinden, das es bei 1 Kind bleibt....habe im August alle Kindersachen verschenkt oder verkauft und genau da werde ich schwanger.....hat es sich nicht erwünscht gefühlt? Manchmal stelle ich mir diese Frage.
Es ist nicht nur Trauer da, sondern auch Hoffnung....dass es ja doch noch klappen könnte....aber grad das ist so hart!
Gestern war ich beim FA zur Kontrolle und um mich rum nur schwangere Frauen....es war nicht auszuhalten....ich hätte schreien können

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Hallo,

erstmal #kerze für dein Sternchen

Ich fühle mit dir, denn meine 1. SS war auch eine ELSS mit Entfernung eines EL in einer Not-OP. Bei mir war es ähnlich. Ich hatte Schmierblutungen, aber der Test war negativ. nach 1 Woche positiv, ich also zum Arzt und auch der Urintest dort war positiv. Wurde erstmal vom FA mit Glückwunsch empfangen. Aber es war nichts zu sehen in US daher habe ich einer Ausschabung zugestimmt. Am nächsten Tag wurde nochmal der ß hCG getestet und der ist gestiegen, also Bauspiegelung mit dem Ergebnis ELSS. Der Eileiter stand kurz vor der Perforation.
3 Monate später war ich wieder schwanger und ich bekam mein erstes Kind. Dann war es bei uns immer ein auf und ab, ein ja und nein zum zweiten. Als wir beide wollten, wollte es nicht klappen. Ich also die Klamotten und Spielzeug verkauft. Als ich dann auch mit dem Kopf abgeschlossen hatte wurde ich im nächsten Zyklus schwanger.
Der Schock bei FA groß, denn es waren Zwillinge! Nach 16 Wochen konnte ich mich endlich auch freuen, aber aufgrund einer unerkannten Infektion wurden meine beiden Frühchen bei 25+3 geboren. Beide habe noch ein paar Tage gelebt sind dann aber an ihren Erkrankungen gestorben. Danach war der Kiwu bei beiden noch größer.
Und es hat auch geklappt. Die SS war hart aber wir wurden belohnt.

Was ich dir sagen möchte, lebe deine Trauer und lass deinem Mann noch etwas Zeit. Überlegt gemeinsam wie es mit einem weiteren Kind wäre. Männer trauern anders. Wichtig ist, dass du dir erstmal zeit nimmst und dann weiter schaust.

Alles Liebe
Maxi

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Vielen Dank. Ich habe lange nach einer Seite wie dieser geschaut um mich mal "auszuheulen".

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Hi,

fühl dich mal gedrückt von mir. Es tut schon beim reinen Lesen sehr weh.

Das ist eine ganz schlimme Erfahrung, wenn eine Schwangerschaft nicht so verläuft, wie man sich das gewünscht hat und nur mit der Zeit lässt der Schmerz ein wenig nach.

Doppelt schlimm fühlt es sich an, wenn man es als letzte Chance auf ein Kind empfindet.

Was sagt denn dein Mann dazu (auch wenn es ungeplant) und gibt es vielleicht eine Möglichkeit doch noch über ein zweites Kind in den Austausch zu kommen ?

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Hallo,
danke für deinen "Brief"....
Es ist etwas kompliziert. Wir hatten ein schlimmes letztes Jahr. Im Sommer wurde bei mir eine schwere Depression diagnostiziert, die die gesammte Familie betraf und lahmgelegt hat.
Ich weiß vom Kopf her dass es schlauer ist kein 2. Kind zu bekommen....aber das Gefühl ist anders und für unsere Tochter tut es mir so leid, weil ich denke das Geschwister so wichtig sind. Wenn die Eltern nicht mehr sind, ist da wer der zu einem gehört...Und sie währe so eine tolle große Schwester.
Ich habe so unterschiedliche Gefühle immo....einerseits möchte ich ganz viel Nähe und andererseits habe ich auch Angst davor. Angst auch mit ihm zu reden darüber....er versteht, dass es mir schlecht geht, er ist auch traurig....aber was das für mich bedeutet, versteht er nicht und ich habe Angst er könnte wieder klipp und klar NEIN sagen und das halte ich glaub ich nicht aus.
Der Grund für sein Nein ist Bequemlichkeit....durchwachte Nächte, schreiendes Kind.....er nimmt an das nächste wird nicht so einfach und pflegeleicht wie Greta und dass wir dann unserer 1. Tochter nicht mehr gerecht werden, dass die zuwenig Liebe bekommt.
Ich finde das ist Quatsch, weil das Baby mit seiner Anwesenheit schon Liebe gibt....und sicher sehe ich auch nicht alles durch die rosa Brille, aber ich glaube fest, dass wir das schaffen würden.
Während ich diese schlimme Woche hatte, habe ich mich dunkel erinnert, dass die letzte normale Regel im August wohl um 1-2 Tage verzögert war. Da habe ich meinem Mann gesagt ich währe evtl. schwanger und da habe ich gedacht: hoppla, der hat son verklärten Blick und grinst auch noch....so schlimm scheint es ja doch nicht zu sein.
Ich glaube ich sollte wohl wirklich mal mit ihm sprechen, aber lieber noch etwas damit warten!
Vielen Dank!LG

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Gerne....

Wenn man nicht drüber redet, erstickt man dran.

Wie alt ist dein Töchterchen denn ?

Was mir bei euch auffällt, der eine hat Angst, dass das 1te Kind zu kurz kommt, der andere hat Angst, dass das erste Kind ohne Geschwisterchen aufwächst.

Ich finde, beide Ängste sind nebeneinander berechtigt.

Wobei ich beides nicht schlimm für ein Kind finde. Geschwister sind die natürlichste Sache der Welt und Einzelkinder müssen auch nicht unglücklich enden. Geschwisterliebe ist auch keine Garantie fürs Leben.

Das nur mal, um dir etwas den Druck zu nehmen.

Ja, das ist das beste. Rede mit deinem Mann und mach ihm klar, wies in dir aussieht. Vielleicht schreibst du ihm auch einen Brief (der an mich liest sich sehr schön).

Und was den Zeitpunkt angeht. Es geht ja eigentlich nicht darum, dass Projekt sofort umzusetzen, sondern eher um die generelle Möglichkeit.

A. mit Sternchen (19 SSW) und kleinem Mann an der Hand