Stille Geburt 32. Woche

Hallo,
Ich bin Ina (30) und moechte Euch heute gerne meine Geschichte erzaehlen.
Ich wurde letzter Jahr (2010) im Oktober schwanger.
Einen Tag bevor ich meine erste Radiografie hatte am 23.12.2010, traeumte ich das ich Zwllinge bekaemme.Dieser Traum war so real und intensiv, wie ich es noch nie zuvor erlebt hatte.
Als ich dann beim Arzt war, erfuhr ich tatsaechlich, dass es “eineiige Zwillinge” sind.
Eine von beiden hatte sich jedoch nur bis zur 7. woche entwickelt und wuchs nicht weiter.Die andere war schon groesser und strampelte heftig.Ich konnte das erste Mal Ihr kleines Herz schlagen hoeren. Jedoch waren beide Maedchen untereinander durch eine Nabelschnur verbunden.Das gibt es nur ganz selten! Die Aerzte meinten, man muesse diese Verbindung der beiden vor der 18. Woche trennen, sonst wurde die kleine an Herzversagen sterben, da sie fuer ihre tote Schwester mitarbeiten muesste. Ich habe jede Woche gezittert, ob sie es schafft.Und meine kleine Maus ( Sayen heisst sie) schaffte es tatsaechlch bis zur 18. Woche ohne Probleme.Dann operierten sie mich am Bauch.Sie trennten mit einem Laser die Verbindung zwischen meinen Toechtern.Es war sehr schwierg fuer die Arzte, denn Sayen bewegte sich so sehr, das sie erst gar nicht an die Verbindung kommen konnten.Als wenn sie nicht von Ihrer Schwester getrennt werden wollte.Nach der Op war alles gut und 2 Tage spaeter konnte ich nach Hause gehen.Von jetzt an hatten wir wieder Hoffnung, da die Aerzte uns sehr viel Mut machten.Ich hatte alle 2 Wochen einen Termin zur Kontrolle und meine kleine Sayen entwickelte sich praechtig. Nun gibt es bei Zwillingen ( auch wenn das eine tod ist) immer die Gefahr, dass sie zu frueh kommen.Diese Gefahr bestand bei uns auch.Mein Arzt meinte, ich koenne mich erst entspannen, wenn ich bis zur 32. Woche komme. Also ging ich nicht viel aus und zaehlte die Wochen....Irgendwann kam ich dann in der 32. Woche an.
Es war Muttertag und die Familie meines Mannes schickte mir einige Nachrichten um mir zu diesem Tag zu gratulieren.Auch mein Mann schickte mir eine Nachricht zu diesem besondern Tag, da er gerade verreist war. Es war am Nachmittag, als ich so ein komisches Gefuehl in mir hatte.Irgend etwas war anders...Ich blieb aber ganz ruhig und dachte vielleicht mache ich mir etwas vor.Am Abend sah ich einen Film im Bett und merkte, das sich meine Kleine nicht mehr bewegte.Ich wusste das sie tod war, aber ich wollte es nicht wahr haben.Also redete ich mir ein, sie schliefe nur.Nach einer grauenhaften Nacht ging ich in den Supermarkt und kaufte Saft und Schokolade, in der Hoffnung, dass sie damit aufwachen wuerde.Das tat sie jedoch nicht.
Etwas spaeter kam mein Mann von seiner Reise zurueck und wir fuhren ins Krankenhaus.
Dort fand man keine Herztoene mehr und man teilte uns mit, das unsere Kleine gestorben sei.
Mein Mann ist sofort ueber meinem riesigen Bauch zusammen gebrochen.Wir hielten uns schreiend in den Armen.Ich meinte immer wieder zur Aerztin, das das nicht stimmen kann und ob sie Witze machte...Dann kamen wir auf ein Einzelzimmer und die Geburt wurde eingeleitet.Mein Mann hat trotzdem noch oft meinen Bauch gestreichelt, ich meinte er solle das lassen, da ich mich vor meinem toten Kind in mir erschrack. Ich heulte viel, konnte aber gar nicht so richtig realisieren was geschah.Die Wehen wurden immer staerker, und ich schrie meine ganze Verzweiflung heraus.Ich dachte, ich werde das nie schaffen. Nach 12 Stunden Wehen, brachte ich dann endlich meine Sayen am 10.Mai 2011 still zur Welt.Ich hatte grosse Angst davor sie zu sehen, doch Gott sei dank meinte die Arztin es sei besser, wenn ich sie mir anschaue.Ich glaube diesen Moment werde ich bis zum Ende meines Lebens nicht vergessen.Ich konnte sie in meinen Armen halten, meine kleine Maus.Sie war 42 cm und 1,5 kg und sah aus, als ob sie schlief, ganz friedlich.Sie hatte meine Stirn und meinen Mund und die Augen von meinem Mann.Ich haette ihr in diesem Moment gerne ein Kuesschen gegeben und ihr gesagt, das ich sie liebe.Aber ich war zu kaputt von der Geburt.Aber ich habe sie gestreichelt.Mein Mann war die ganze Zeit bei mir und hat auch sehr geweint, als er sie gesehen hat.Dann kam ich zurueck auf mein Zimmer.Auf der Station hoerte man sehr viele Babys schreien, es war fuer mich unertraeglich.Ich verliess deshalb das Krankenhaus noch am gleichen Abend.Wir haben eine Obduktion machen lassen, dabei wurde jedoch nichts gefunden.Meine Tochter, meine Plazenta und ich waren im perfekten Zustand.Sie ist am ploetzlichen Herztod gestorben.
Wir haben sie einaeschern lassen und Ihre Urne mit der Asche steht jetzt in unserem Wohnzimmer (wir leben in Spanien).Ich nehme oft die Asche aus der Urne und gebe ihr viele Kuesschen und sage ihr, dass ich sie liebe.Das ganze ist jetzt 10 Wochen her und ich fange langsam wieder an zu leben.
Sie fehlt mir so sehr, meine kleine Maus.Aber ich glaube Sie wollte nicht von Ihrer Schwester getrennt werden.
Ich wuensche Euch allen viel viel Kraft!Unsere Kinder werden immer ein Teil von uns sein, auch wenn es manchmal sehr wehtud! Man darf die Hoffnung nie aufgeben.




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Hallo!

Das was du bzw. ihr durch machen musstet tut mir wahnsinnig leid. Das Leben ist oft einfach nur ungerecht und gemein.

Ich wünsche euch ganz viel Kraft für die Zukunft. Irgendwann wirst du bestimmt auch ein gesundes Kind in den Armen halten dürfen.

Lg Miniwe

2

Liebe Ina,

deine Geschichte hat mich sehr berührt. Es tut mir von Herzen leid, dass du deine beiden Kinder verloren hast. Vor allem, weil deine kleine Sayen so gut durchgehalten hatte und dann nicht mehr die Kraft hatte.

#liebdrueck dich ganz feste.

Du kannst sehr stolz auf dich sein, dass du von dir sagen kannst, du lebst wieder, denn die letzten Wochen waren sicher die härteste Zeit deines Lebens. Ich wünsche dir, dass du Schritt für Schritt immer weiter ins Leben zurück findest.

Deine kleine Sayen bleibt unvergessen.

Schicke dir ganz viel Kraft, Zuversicht und Mut nach Spanien, damit ihr eines Tages wieder befreit lachen könnt und nicht mehr mit Trauer an eure Tochter denkt, sondern mit einem warmen, herzlichen Gefühl. Sie schaut auf euch herab und weiß, wie sehr ihr sie liebt.

Alles Gute, Malou#herzlich

3

Ein wirklich trauriges Schiksal. Da ist die kleine Maus wohl ihrer Schwester gefolgt.

Zwei #kerze#kerze für Deine viel zu früh gegangenen Engel und für Dich viel Kraft ...

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Hallo,

es tut mir so leid... ich habe am 15.04.2011 meine Tochter auch in der 32. SSW verloren. Sie ist an einer Nabenschnurumschlingung gestorben.

Es gibt Tage an denen ist es schwer, sehr schwer. Aber ich kann sagen, dass es auch gute Tage gibt... und die kommen irgendwann. Ich bin noch sehr traurig...

Gib die Hoffnung nie auf...es wird besser...oder einfach nur erträglicher...man kann mit dem Tod dann einfach besser umgehen. Es tut aber noch genauso weh wie am Anfang.

Fühl dich gedrückt.....

Liebe Grüße
Jen

5

Aus tiefstem Herzen wünsche ich dir mein Beileid. Es ist so furchtbar, dass keines deiner beiden Mädchen bei dir bleiben durfte.
Heute ist der 3. Jahrestag der stillen Geburt meines Sohnes (24. Schwangerschaftswoche) und ich kann sagen: es wird leichter mit der Zeit, doch es gibt auch Phasen, in denen man glaubt, dass man kein Stück weitergekommen ist - so wie es mir in den letzten Tagen geht.

Der Schmerz wird nie aufhören, er wird nur anders. Sayen wird immer zu deiner Lebensgeschichte gehören!

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft auf deinem Weg

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Hallo!

#liebdrueck tut mir sehr sehr leid, bei mir kullern grad die tränen :-(

unser Raphael kam in der 31. woche still zur Welt, wegen einer doppelten Nabelschnurumschlingung.

am 19. August ist es ein Jahr her - es wird leichter, aber es gibt immer wieder Momente, in denen ich in ein tiefes Loch falle, aber mit der Zeit werden die Löcher nicht mehr ganz so tief und man krabbelt schnell wieder raus.

ich wünsch dir ganz ganz viel Kraft!

auch wir haben Raphael einäschern lassen und seine Urne wurde bei uns im Garten beigesetzt - wir leben in Ö

ich drück dich ganz fest!
Claudia
mit #stern Emilia, #stern Raphael und #sternchen

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Hallo Ginarina,

es tut mir so leid, fühle Dich gedrückt!

Nach den ersten 12 Wochen habe ich auch gedacht jetzt kann mir keiner meine Zwillinge nehmen.

Ich habe letze Woche (24. SSW) Wehen bekommen und es hörte leider nicht mehr auf, sodass meine Krümel zur Welt gekommen sind. Ein Grund konnte mir keiner nennen und eine Ärztin meinte dafür gibt es keinen Grund und bei der nächsten Schwangerschaft muss es nicht wieder passieren.

Mir hat die Ärztin ebenfalls geraten mich direkt von den Jungs zu verabschieden und ich bin auch so froh, dass ich es gemacht habe. So kleine hübsche Jungs. David kam nach meinem Freund und Elias sah aus wie ich, also zweieiige Jungs.

Waren vor ein paar Tagen im Park und da war eine Familie mit einem ganz kleinen Baby (sah aus wie kürzlich geboren) und es hat auch geschriehen. Als ich das gehört habe konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten und musste schnell vorbei.

Ich wollte Dir damit nur sagen ich verstehe dich!

LG

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Hallo,

es tut mir leid, was dir passiert ist. Deine Geschichte ist mir sehr Nahe gegangen.

Ich wünsche dir für die Zukunft alles Gute und viel Kraft.

LG stern73

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auch von mir einen drücker unbekannterweise...
ich sitze vor dem rechner und weine... es tut mir so unendlich leid...

eigentlich habe ich hier nichts zu suchen, bin in der 27ssw und habe natürlich angst....

eure kleine maus, paßt von oben auf euch auf und hat euch ganz doll lieb...

viele grüße
sandy