Wann SS nach Totgeburt?

Hallo,

nun ist es eine Woche her, als mich meine Kleine verlassen hat und dennoch schwirren in meinem Kopf Gedanken einer neuen Schwangerschaft herum.

Ich frage mich, wann der richtige Zeitpunkt dafür ist, hat jemand von euch damit erfahrung? Viele Ärzte rieten mir ein Jahr zu warten, weil die erste SS so weit fortgeschritten war.

Wir hatten bei unserer Kleinen Hilfe durch Hormone, damit wir schwanger werden, ich habe nun die Angst, dass ich am Ende wieder so eine Tortur durchmachen muss, von Monate bangen und hoffen, bis es endlich klappt.

Liebe Grüße

Leni mit #stern Linnea

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Liebe Leni,

es tut mir unglaublich leid, dass du deine Linnea verloren hast. Es tut so weh und das wird es auch leider immer tun. Irgendwann wird der Schmerz etwas weniger, er kommt nicht mehr so oft und es überfährt einen nicht mehr so doll.

Ich habe meinen Engel Ben am 08.07.2010 gehen lassen müssen. Ich bin der festen Überzeugung das ein Geschwisterchen uns helfen würde, weiter zu machen. Und ich meine natürlich keinen Ersatz, aber ein Geschwisterchen. Unsere Sternenkinder wären sicher gerne Schutzengel für ihre kleinen Geschwister.

Trotzdem muss ich dir sagen, dass du dir noch Zeit lassen solltest. Seelisch kann ich dir keine Tips geben, wann es der richtige Zeitpunkt ist. Ben wäre nächste Woche 2 Jahre alt geworden und ich glaube es wäre der richtige Zeitpunkt, aber es hat noch nicht geklappt. Dein Körper braucht auf jeden Fall noch Erholung. Du hattest eine Geburt und deine Gebärmutter braucht Zeit um eine neue Schwangerschaft halten zu können.

Aus einem anderen Forum kenne ich jemanden, sie hat ihr Sternenkind vor 3 Monaten auf die Welt gebracht und war jetzt wieder schwanger. Sie hat das Baby in der 5. Woche wieder verloren. Das kann immer passieren, ich denke aber dass du für eine weitere Schwangerschaft die besten Voraussetzungen schaffen solltest - gib deinem Körper und vielleicht auch deiner Seele Zeit.

So langsam gelingt es mir hin und wieder auch die Zeit ohne Ben zu genießen. Trotzdem fehlt er jeden Tag und es ist unfassbar dass wir unseren Engel verloren haben.

Ich schick dir einen Sonnenstrahl und eine Portion Geduld.

Liebe Grüße
DANI mit BEN im Herzen *29.06.08 +08.07.09 (Morbus Alexander)
http://www.ben-sternenkind.de

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Eure Seite ist sehr gefühlvoll und schön gemacht. Bin gerade sehr traurig. Wieviel Kraft kann ein Mensch haben...
Alles Gute für euch...

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Hallo Leni,

ersteinmal tut es mir schrecklich leid was ihr gerade durch macht.#schmoll

Eine #kerze für dein #sternchen.#liebdrueck

Ich kann jetzt ja nur von mir reden, ich habe meine Tochter in der 24.Woche still geboren. Ich hatte ca.14 Tage gehabt wo ich sagte ich möchte nie wieder schwanger werden.
Danach war der Wunsch größer als jemals zuvor.
Die Stille Geburt war am 02.01.08 und schwanger wurde ich dann wieder im April, mein Sohn ist jetzt 17 Monate und froh und munter. Ich hatte in seiner Schwangerschaft eigentlich sehr wenig angst, da ich mir immer dachte, das passiert mir nicht nochmal. Denn bei meiner Tochter gab es einen Grund, den ich bei meinem Sohn nicht hatte. Die SS war ohne Probleme. Wenn du möchtest, kannst du es auf meiner VK lesen, was passiert war.
Du darfst mich auch gerne auf der VK anschreiben.#liebdrueck

Ich wünsche dir und deinem Mann alles alles liebe und ganz viel Kraft für die nächste Zeit.
Ihr werdet den Zeitpunkt einer erneuten SS wissen, wenn es soweit ist.
Mir hat die erneute SS sehr gut getan.

GLG Yvi mit #stern Mikkeline

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Liebe Leni,
mein herzliches Beileid möchte ich dir zu aller erst mal aussprechen. Ich wünsche dir viel Kraft und liebende Menschen um dich herum, mit denen du trauern und verarbeiten kannst, was dir passiert ist. Linnea wird dir sicher immer fehlen. Es ist aber,denke ich, recht normal, sich gleich eine neue Schwangerschaft zu wünschen. Und es hat natürlich nichts mit ersetzen zu tun.

Als meine Ronja 18 Tage nach der sehr kraftzehrenden Geburt plötzlich starb, zog es mir natürlich völlig den Boden unter den Füßen weg. Und trotzdem wusst ich gleich, dass ich schnell wieder schwanger sein wollte. Als ob mir das die Verbindung zum Leben erhalten könnte. Dieser Wunsch und meine damals zweijährige Tochter Fiona waren damals tatsächlich das, was mich am Leben erhielt.lIch habe mit vielen geredet: Einer Psychologin, meiner Hebamme, Freundinnen, meiner Gynäkologin, unserem pfarrer. Ratschläge bekam ich viele unterschiedliche. Von physischer Seite sollte ich mindestens drei einigermaßen reglmäßige Zyklen abwarten, damit sich die Gebärmutter und die Schleimhäute wieder regenerieren könnten. Das fand ich einleuchtend. und meine Hebamme riet mir, falls ich wirklich wieder schwanger werden wollte in so kurzer Zeit, mich von Anfang an besonders gut um die Rückbildung und ERnährung zu kümmern. Und diesen Ratschlag zu befolgen, war das beste, was ich machen konnte. Körper und psyche bilden halt eben doch eine Einheit und so ging es mir nicht nur körperlich, spndern auch psychisch bald wieder relativ gut. Zumindest so, dass ich nicht mehr völlig depressiv und antriebslos war.

und ich war dann auch bald schon wieder schwanger. Diese Schwangerschaft war allerdings eine ziemliche Achterbahn der GEfühle. Als es am ANfang eher so aussah, ale stünde mir eine Fehlgeburt bevor, merkte ich, dass ich wirklich keinerlei Reessourcen zur Verfügung hatte, um das auch noch zu verkraften. Und natürlich waren die Ängste um mein Baby sehr groß die ganze Schwangerschaft über.
Trotzdem war es insgesamt schon die richtige Entscheidung, die du jetzt auch nur ganz allein für dich treffen musst.

Ich hoffe, ich habe dich nicht genervt mit all dem Erzählen von mir.

Alles Gute

Vera

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nicht doch Vera, es tut gut von euch allen zu lesen und wie es euch so erging und besondern wie ihr den weg gegangen seid.

ich bin noch immer hin und hergerissen, auf der einen Seite wünsche ich mir möglichst bald eine erneute SS, auf der anderen Seite habe ich Angst, das Kind vielleicht nicht so lieben zu können, weil ich im Hinterkopf habe, warum hat es dieses Baby geschafft und meine kleine Linnea nicht... Kannst du das verstehen, kann das irgendwie nicht so gut beschreiben.

Hinzu kommt, dass ich Angst habe vor den Reaktionen der Anderen, dass viele sagen, wenn die jetzt schon wieder schwanger ist, kann der verlust ja nicht groß gewesen sein etc... hab das ja bei meiner Schwester gesehen, da kamen auch solche Sprüche.

Aber eure Beiträge haben mich bestärkt nicht erst Monate bzw Jahre zu warten, sondern einfach sehen was passiert, ich glaube ja eh nicht, dass es gleich klappt, da ich ja bei unserer Kleinen auch Hormone nehmen musste. Und wer weiß, vielleicht klappt es ja diesmal so.

ich danke dir für deinen Beitrag

Liebe Grüße

Leni mit #stern Linnea im Herzen

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Liebe Leni,

ANDERE stecken nicht in deiner Haut!

Wenn ich eines gelernt habe seit dem Tod meines Kindes, dann, dass ANDERE das letzte sind, wonach ich mich richten sollte. Das ist leicht gesagt, vor allem, wenn es sich bei den anderen um nahestehende Personen handelt. So oder so, es wird immer Leute geben, die eine Meinung haben und diese ungefragt kundtun.

Komm zur Ruhe, sprich mit deinem Mann , und dann tut, was ihr beide wollt. Wenn es klappt ohne Hormone, dann soll es so sein, wenn nicht dauert es ja, wie du selber sagst, eh und in der Zeit kannst du wieder Kräfte sammeln.

Ich habe in den letzten 2,5 Jahren 4 SSen -muß schon fast sagen durchgemacht- was glabst du wie oft ich gehört habe, warum tust du dir das an? Nachdem die letzte dann zu einem glücklichem Ende kam, schien unser verstorbenes Kind mit einem Schlag vergessen. Für andere ist jetzt alles gut.

Wie ist denn jetzt dein Verhältnis zur Schwester? Kann sie dir Halt geben oder eher nicht? Es scheint mir gut, jemanden in der Familie zu haben, der einen versteht. Ich hatte das leider überhaupt nicht.

Alles Gute

Lieke

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Hallo,

es tut mir sehr leid, dass auch Dein Kind sterben musste.

Mein Sohn ist vor 13 Wochen in der 39. Schwangerschaftswoche gestorben. Wir sind schrecklich traurig, aber auch für mich war es sofort klar, dass ich bald noch ein lebendes, dann 3. Kind haben will.

Ein Arzt sagte, man müsse 2-3 regelmäßige Zyklen abwarten, der nächste sagte mir, ich solle frühestens im Dezember (Geburt war Mitte März) schwanger werden.

Bis jetzt ist mein Zyklus noch nicht regelmäßig, bin sowieso immer noch im 2. Zyklus nach dem Wochenbett. Außerdem sind im Juli auch noch ein paar Untersuchungen dran, bei denen es sich klärt, ob ich nicht eventuell eine Blutgerinnungsstörung habe, die eventuell auch den Tod unseres Sohnes verursacht hat. (Diese Werte kann man wohl erst nach ein paar Monaten nach der Schwangerschaft sicher bestimmen) Vorher will ich natürlich nicht schwanger werden.
Ich bin mit Clomiphen nach einem Jahr Üben schwanger geworden, kann sein, dass das auch bei der nächsten Schwangerschaft wieder so wäre. Da mache ich mir aber gerade noch nicht viele Gedanken drum (auch wenn ich schon wieder ganz locker Tempi messe, wir aber verhüten)

Ich bin körperlich sehr schnell wieder sehr fit geworden und fühle mich körperlich fast wieder so wie vor der Schwangerschaft. Wenn alles soweit in Ordnung ist (Blutgerinnung etc), kann ich mir vorstellen, im Spätsommer wieder mit dem Üben anzufangen. Erst mal ohne Hormone.

Der Tod unseres Sohnes hat alles auf den Kopf gestellt. Unter anderem auch das Vertrauen ins Glück. Ich glaube nun nicht unbedingt ans Pech, aber an alle Möglichkeiten.
Es ist auch gut, dass ich jetzt noch nicht wieder schwanger bin, mein Sohn ist mit noch so viel schmerzhafter Trauer in meinen Gedanken, die ich auch zulassen will. Einer erneuten Schwangerschaft könnte ich da jetzt gerade gar nicht so gerecht werden. Auch auf die Angst darum bin ich noch nicht so eingestellt.
Also ich brauche gerade viel Zeit für mich, meine Gedanken um meinen toten Sohn, und meine Tochter und meinen Mann.
Ein neues Baby- das gedanklich viel Aufmerksamkeit während der Schwangerschaft bräuchte - kann dann doch noch ein paar Monate warten.

Leider habe ich festgestellt, dass es etliche Leute gibt, die gar nichts sagen, die einfach so tun, als sei nichts passiert. Immer noch.
Aber dann wird man auch von vielen überrascht, von denen man es nicht erwartet hätte, manchmal auch nur mit einem Blick oder einer kleinen Berührung, was auch sehr schön ist.

Ich wünsche Dir alles alles Gute und liebe Freunde und Familie und ganz viel Kraft.

Mir haben - gerade ganz am Anfang - gute Bücher (z.B. Gute Hoffnung- jähes Ende) sehr geholfen und reden, reden, reden.

Und eine Selbsthilfegruppe, in der sich Eltern austauschen, die ihr Baby am Ende der Schwangerschaft oder ganz klein verloren haben.


Liebe Grüße,
Plia