Fehlgeburt in der 19. SSW

Hallo ihr lieben!
Auch ich hatte am 20. November eine Fehlgeburt. Es ist heute genau 1 Woche her. Ich bin ganz normal arbeiten gegangen und keine 2 Std. später hatte ich die Fehlgeburt. Ich habe quasi dass Kind alleine tot geboren. Musste 2 Tage im KH bleiben nach der Ausschabung. Im Krankenhaus intressierte den Ärzten und Schwestern nur wie stark die Blutungen sind. Wie es einem emotional geht, intressierte ihnen nicht wirklich. Nach der Ausschabung wurde mir ein Fleyer, wegen der Beerdigung gegeben und nichts mal besprochen. Heute stellte sich heraus, das es der falsche Fleyer war. Meine Mutter kümmerte sich dann darum, da ich dazu nicht die Kraft habe. Es ist traurig, dass man in der schweren Zeit so alleine gelassen wird.

Wie habt ihr das so erlebt?

Musste das jetzt einfach los werden.:-(

Liebe Grüße Desi

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Hallo Desi,

ich habe mein erstes Kind in der 22.SSw verloren und kann Deine Worte sehr gut nachvollziehen.Menschliches Verhalten bei Ärzten oder im Krankenhaus bei Krankenschwestern sucht man leider oft vergebens.Ich schäme mich für meinen Berufszweig,denn ich bin auch Krankenschwester.Ich habe auch viel böses erlebt und bin dadurch sehr verbittert geworden.
Ich muss aber ehrlicher Weise zugeben,dass ich wesentlich besser behandelt wurde,als ich mein 2. Kind in der 9.SSw verlor.Es war eine andere Klinik als beim ersten Geschehen.Es ist mir ein Trost zu wissen,dass es da draußen noch Menschen gibt,die das Herz am rechten Fleck haben.
Dir lass noch als Trost sagen,dass Du eine Mama hast,die jetzt für Dich da ist,die sich kümmert. Auch das hatte ich nicht.O.K. meine Mutter ist auch schon etwas älter(76J.),aber trotzdem denkt man,eine 5-fach Mutter,die selbst nach der Geburt ein Kind verloren hat,hat mehr Verständnis.Nein,weit gefehlt.O-Ton meine Mutter nach 2 Tagen meiner ersten Fg:" Kann ich nun auch mal wieder von mir und meinen Schmerzen reden?".
Bei meiner ersten Fg waren meine Arbeitskollegen alle für mich aufopfernd da,besser als meine gesamte Verwandschaft,aber nach der 2.Fg ließen sie mich hängen,weil sie selbst nicht mehr mit meinem Schmerz umgehen konnten.

Lass Dich grüßen und #liebdrueck.
Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit!

Lg nudel-08

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Liebe Desi,

mir tut furchtbar leid, was dir passiert ist. Wir mussten unseren Sohn am 10.11. auch so spät gehen lassen wie du - am morgen bei der VU war er noch quicklebendig und am abend tot.
Es tut furchtbar weh und es wird wohl auch noch eine ganze Weile wehtun. Wir hatten das Glück, dass liebe Menschen uns eine Trauerbegleiterin zu Seite gestellt haben und wir so alle Möglichkeiten hatten, von unserem Sohn abschied zu nehmen und ihn in einem Einzelgrab zu bestatten (hier gibt es extra ein Gräberfeld für totgeborenen Kinder). Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es mir gut tut zu wissen, wo mein Sohn beerdigt ist. Auch wenn es natürlich nur sein Körper ist der da liegt, ist es schön, einen Ort zum Trauern zu haben, denn ich habe gemerkt, dass sehr schnell erwartet wird, dass man zur Normalität zurückkehrt.
Am Grab meines Sohnes habe ich aber alle Zeit und allen Raum zum traurig sein.
Ich kann dir somit nur Mut machen, an einer Trauerfeier teilzunehmen und auch die Möglichkeit einer Bestattung wahrzunehmen. Es tut zwar entsetzlich weh - es heilt aber auch.
Ganz viel Kraft für dich!

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Was mich ein wenig irritiert, ist, dass du das (für mich) furchtbare Erlebnis an sich so ganz emotionslos schilderst... aber die Reaktion des Krankenhauspersonals infrage stellst.

Ich habe auch mein Kind in der 18. Woche tot geboren. Es war der schrecklichste Augenblick meines Lebens. Ich war keine 2 Tage im Krankenhaus. Nach der Ausschabung fuhr ich am Abend nach Hause.
Aber ich hatte liebevolle Ärztinnen, Hebammen und Schwestern, die sich alle Zeit der Welt für mich nahmen.

Ich will deine Trauer nicht infrage stellen oder deine Reaktion kritisieren. Aber vielleicht bist du im Krankenhaus unbewusst auch so "sachlich" rüber gekommen wie hier in deinem Beitrag und die Ärzte haben vielleicht nicht so den "Bedarf" nach intensiver Behandlung gesehen.
Wie gesagt, soll nur eine Überlegung bzw. Erklärung sein.

Aber ich möchte dir trotzdem sagen, dass ich natürlich weiß, dass jeder auf seine Weise trauert und dies auf seine Art nach außen trägt. Ich fühle mit dir, weil ich den Verlust kenne und furchtbar finde.
Ich wünsche dir, dass du jemanden hast, der für dich da ist.

Sabine

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Sabine,
fragt sich nur was emotionlos bzw. respektlos ist. Ich glaube mit diesem Forum hat es sich für mich erledigt.

Ich wollte euch nur die Einzelheiten ersparen, wie es wirklich passiert, weil ich da selber noch nicht drüber reden kann. Es ist ja nicht alle Tage so, das Kind auf einem Bürgersteig zu gebären. Für mich ist es auch das schrecklichste Erlebniss. Klar versucht man nicht zu weinen, wenn ich nicht alleine bin. Sofern, ich alleine bin, bin ich am weinen. Ich weiß zur Zeit noch nicht mal wie ich wieder arbeiten gehen soll, da es schon schlimm ist für mich nur ein Dienstwagen von uns zu sehen. Klar haben meine Kollegen Verständniss, jedoch sind sie mit der Situation auch überfordert.
Als ich dann mit dem Rettungswagen ins KH kam haben sie mich aufs Zimmer gebracht und haben mich z.B. erst nach 1 Std. untersucht. Man dachte ich hätte "nur " leichte Blutungen. Es hat mich ja keiner gefragt und in dieser Std. war kurz eine Schwester da, die den Blutdruck gemessen hat.

Sabine, ich würde mit deinen Äuserungen etwas vorsichtiger sein. Geschriebenes zeigt nicht wie es in meinem Herzen aussieht.

Desi

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Hallo desi,

ich denke nicht , dass sie es so gemeint hat wie du es aufgefast hast.

Auch ich habe meinen Sohn in der 21 SSW auf die welt gebracht und er ist in unseren Armen gestorben.

Natürlcih geht auch jeder mit diesm Schmerz anders um.

Aber dieses Forum ist dafür da , das man alle einzelheiten aufführen kann mit jeder emotion , egal ob wut ,trauer, glück usw.

Sabine hat dich nicht angegriffen sondern nur eine evtl. Begründung für das Verhalten der Ärzte gegeben.

Ich habe z. B im KH auch nicht geweint, war alles einfach zu verwirrend und der SChock war groß, dafür habe ich immer geweint als ich alleine war ( was ich auch noch heut mache auch wenn es schon über ein Jahr her ist ).

Wie gesagt keiner weis wie es in deinem Herzen aussieht, aber du kannst in diesem Forum gerne darüber schreiben , ohne darüber nachzudenken, was zumutbar ist und was nicht.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft diese Zeit zu überstehen, denn der Schmerz wird noch lange anhalten.
lg Rosi

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#liebdrueck
und ne#kerze für dein Mäuschen.
Hatte ne Fg in der 11.Woche, kannmit dir mitfühlen!!!!

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Hallo Desi,

das tut mir soooo leid! Es ist mir unbegreiflich, wie mit Dir umgegangen wurde! Fühl Dich erstmal #liebdrueck
Ich hatte am 26.11.09 eine Fehlgeburt in der 22ssw. und wurde von den Ärzten im Krankenhaus so toll unterstützt und begleitet! Uns wurde der kleine in einem Körbchen mit schönen Tüchern gebracht und wir konnten lange Abschied nehmen. Es wurde alles mit uns für die Beerdigung besprochen und wir bekammen "seelische" Unterstützung, wurden sogar von den Ärzten umarmt....

Es macht mich echt betroffen zu hören, wie alleine Du mit Deinem Schmerz gelassen wurdest! Ich hoffe Du hast zuhause von Deinem Partner, Eltern und Freunden liebevolle Unterstützung!?

Viele #herzlich -liche grüße und eine #kerze für Deinen #stern

Nathalie mit #stern ganz fest im #herzlich -en