Abbruch in der 21. SSW

Hallo zusammen,

brauch jetzt echt mal eure Hilfe.

Wir waren am Montag zu nem Doppler-Ultraschall in der Klinik um zu prüfen, ob die Durchblutung meines Babys i.O. ist, da ich in der Schwangerschaft unter hohem Blutdruck leide.
Dabei wurde eine Fehlbildung am Köpfchen festgestellt. Der Chefarzt hat uns sofort einen Termin beim Spezialisten für pränatale Diagostik besorgt.
Da waren wir gestern und haben nun die furchtbare Gewissheit, dass unser Kind so stark geistig und körperlich behindert ist, dass es nur minimale Chancen hat, nach der Geburt zu überleben und es in diesem unwahrscheinlichen Fall auch nur ein paar Tage "dahinsiechen" könnte. Ihm fehlt die Verbindung zwischen den beiden Hirnhälften und der Kopf ist nicht normal gebildet, so dass das Gehirn auch außerhalb des Schädels wächst. Der rechte Arm ist total verkrüppelt und das Herz ist auch ganz anders wie normal und macht seine Arbeit auch nicht richtig.
Jede der Behinderungen einzeln wäre kein so großes Problem, aber in der Masse...
Mein Mann und Ich sind uns einig, dass wir aus Rücksicht auf uns und das zu erwartende "Leben" einen Abbruch vornehmen lassen wollen. Wir wollen uns und dem Kind unnötiges Leiden ersparen.
Hat jemand von euch Erfahrung damit, wie sowas abläuft? Geht das auch per Kaiserschnitt? Kann mir nicht vorstellen, das Leiden einer normalen Geburt durchzustehen ohne danach mein Kind in die Arme und mit nach Hause nehmen zu können.
Wir haben uns so auf das Kind gefreut und schon die ganze Wohnung voller Babysachen. Am Sonntag war noch alles i.O. und jetzt steht die ganze Welt Kopf.
Wir wissen absolut nicht, wie unser Leben danach aussehen soll, denken aber dass es für uns die einzige richtige Entscheidung ist.

Bitte helft mir...

Danke.

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Hallo,

es tut mir sehr leid von Eurem Schicksal zu hoeren. Im allgemeinen werden babys bei so einem spaeten abbruch normal geboren, d.h. vaginal, weil man sich schneller/besser von einer solchen geburt erholen kann.
eine kaiserschnittnarbe wuerde einen nur and dieses trauma erinnern.

ich wuensche dir und deinem mann viel kraft.
und nochmals, mein beileid.

clare

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Hallo Du arme Maus,

leider befasse ich mich auch gerade intensiver mit dem Thema, wie ein Schwangerschaft beendet werden kann... Durch Frühdiagnostik sind bei uns grosse Ängste geschürt worden und wir müssen abwarten und dürfen noch hoffen.

Aber ich habe gelesen, dass es in Holland möglich ist, eine Schwangerschaft bis zur 22 SSW operativ zu beenden. Das wird bei Dir zwar knapp, aber ich würde es auf alle Fälle probieren...

Der Link, der Dir vielleicht weiterhelfen kann:
http://www.nackentransparenz-forum.de/index.html

Die Entscheidung, die ihr getroffen habt, ist sicher absolut in Ordnung und es soll euch niemand reinreden; denn ihr müsst mit eurem weiteren Leben klarkommen...

Viel Glück und #liebdrueck (unbekannterweise)
Feli

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Sorry, aber einen solchen Ratschlag zu geben, finde ich mehr als ethisch unvertretbar!

Bist Du Dir eigentlich bewusst darüber, wie ein solcher Abbruch in Holland vorgenommen wird?

Unverantwortlich ein solches Posting zu verfassen!

Man sollte es löschen - ganz einfach.

Ich selbst habe ein behindertes Kind verloren und denke, dass man einem Kind, egal wie es zur Welt kommt, einen würdigen Tod schuldig ist und keine
intrauterine Zerstückelung!

Und nichts - gar nichts anderes wäre ein solcher Spätabbruch in Holland.

Menschenunwürdig - PUNKT.

Als Mutter geht mir beim Lesen eines solchen Beitrages wirklich die Galle über.

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#pro

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Mein Beileid!
Das das eine sehr schlimme Erfahrung ist, ist klar. Nun gehts aber erst mal um die sachlichen Dinge: Ein medizinisch indizierter SSAbruch ist in dieser Zeit durch eine kurzfristig einberufene Kommision in der Klinik, am besten, wo die Diagnostik gemacht wurde, zu besprechen und die Zustimmung ist nötig. Das und das weiter Vorgehen hängt auch davon ab, an wen man gerät (Einstellung,krichliche Einrichtung..). Normalerweise sollte das Kind eine Spritze bekommen, um keine Qualen bei der Geburt durchstehen zu müssen und würde vaginal geboren. Ich kann dir auch nichts anderes empfehlen, denn nach Kaiserschnitt krauchst du 4 Wochen und kannst mindestens 1 Jahr nicht erneut schwanger werden. Die Geburt ist in dieser Zeit wohl recht schnell.
Einziger anderer Weg ist Holland. Dort gint es Abtreibungen bis zur 22. Woche. Du musst zwar ca. 500 Euro bezahlen, hast aber weder die Kommision noch die geburt. Aber dazu müsstest du dich dort erkundigen, kenne mich nicht so aus.
Alles Gute

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Hallo Mania,

hab aus purem Zufall hier gelesen,habe selbst vor über vier Jahren meine Sohn in der 22.Woche still gebären müssen..
Rein medizinisch war es vielleicht ein Abbruch,aber das Wort ABTREIBUNG find ich in dieser Verbindung wirklich fürchterlich:-(:-(:-(

Für mich war es eine Entscheidung aus Liebe....der schwerste Weg,den ich in meinem bisherigen Leben gehen mußte....:-( aber das beste für meinen #stern Elias....

Stille Grüße
Beate mit ihrer Rasselbande und dem #stern Elias

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Hallo
erstmal tut es mir sehr leid für Euch das Ihr diese Erfahung machen müsst aber tut Euch einen Gefallen und lasst es nicht "operativ" machen
Es ist so oder so Euer Kind und vielleicht wollt Ihr Euch auch verabschieden und so hart die *normale* Geburt sein wird so ist es Eure Erinnerung mit der Ihr dann auch trauern könnt.
Wenn die Behinderungen so schwerwiegend sind dann wird Euer Kind die Schwangerschaft nicht durchsteen ? verstehe ich das richtig? dann lasst doch vielleicht Euer Kind entscheiden und Ihr könnt Euch in Ruhe verabschieden.
Ist nur ein Gedanke entscheiden müsst Ihr natürlich selber aber man neigt dazu zu denken ...schnell raus damit und weg und so wenig wie möglich mitbekommen aber der richtige Weg ist es nicht immer
Vielleicht gehst Du mal auf die Seite Sterneninder.de da sind viele die das gleiche Schicksal haben oder hatten die dir vielleicht helfen können.
So oder so wünsche ich Euch viel Kraft und #kerze für Euren kleinen Stern
Lieben Gruß Eve

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Hei #liebdrueck

Es tut mir leid was ihr da grad durchmachen muesst! Niemand sollte vor so einer entscheidung stehen muessen, aber ihr habt sicher die richtige fuer euch getroffen!

Was den abbruch angeht, so hab ich schon von vielen die ihr kind still auf die welt bringen mussten gelesen das dies auf natuerlich weg geschieht, also vaginal. Einige von ihnen waren auch sehr skeptisch dazu, haben es aber spaeter nicht bereut, speziell weil sie einen abschluss der schwangerschaft bekommen haben. Es gibt sicher seine gruende das man die vaginale methode vorrangig empfohlen hat, vielleicht findest du mehr dazu im www.

Egal fuer was du dich entscheidest, so wuensch ich dir alles gute!#klee

LG

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Es tut mir so doll leid für Euch!!!!
Ich weiss wie Ihr euch fühlt, mein Mann und ich mussten unseren Engel am 28.02.2009, in der 21.SSW gehen lassen.
Ich habe auch an einen Kaiserschnitt gedacht, aber die Hebammen erklärten uns das es für die "Verabschiedung" von unserem Baby nötig ist das Kind normal zur Welt zu bringen.
Ich lag dann ca. 10 Std in den Wehen, aber ich habe diese letzten Stunden mit meinem Baby sehr genossen trotz des Schmerzes. Ich habe direkt bei der Geburt auch gemerkt wie entspannend es für mich und unser Baby war. Mein Mann war die ganze Zeit bei mir und selbst er sagt jetzt das er froh ist das wir unser Baby normal zur Welt gebracht haben, wir hatten Zeit uns voneinander zuverabschieden, wir drei.
Ich denke jeden Tag an meinen Engel.
Die ersten Tage und Wochen waren so schrecklich und das kann Euch auch leider niemand abnehmen, aber Du wirst spüren das es Deinem Baby im Himmel gut geht.
Ich schaue jeden Tag in den Himmel und spüre meinen Schatz. Wir haben unser Baby beerdigen lassen und fahren jedes WE zum Friedhof und sagen unserem Baby wie es uns geht, was wir machen. Was die Planung um ein Geschwisterchen macht, alles.
Es ist für uns sehr wichtig gewesen einen Ort zu haben wo wir hingehen können.
Ich wünsche Euch alle Kraft dieser Welt um diese wirklich schwere Zeit durch zustehen. Ihr solltet aber nie vergessen das ihr euch beide habt.
sorry, wenn zuviel #bla auf einmal.

Schneckendorn mit #stern Flipsi ganz fest im #herzlich

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Hallo

Ich fühle mit dir,bin in der selben Situation wie du,nur das bei uns in der 19 ssw bei einer normalen Kontrolle festgestellt wurde das das Herz nur sehr langsam schlägt und es im ganzen Körper Wassereinlagerungen hat,nun bin ich in der 20 ssw!

Ich musste dann gleich in die Klinik wo US,Doppler und FU gemacht wurde! Diagnose schwerer Herzfehler keine überlebens-chancen!

Wir haben uns dazu entschlossen eizuleiten!
Die Ärzte werden dir sicher raten es auf normalem Wege zu bekommen,da es besser ist für die Verarbeitung und für deinen Körper!

Ich werde mir wohl eine PDA geben lassen,damit ich wenigstens nicht so dolle schmerzen habe,aber meine 1 Reaktion war auch kann man es da nicht einfach rausholen!

Momentan lese ich das Buch"Gute Hoffnung-Jähes Ende" und es hilft mir enorm!

Wenn du mehr wissen willst kannst du mich über VK anschreiben

Es tut mir so leid für dich und alle die dieses schreckliche Schiksal durchmachen müssen!

Liebe Grüsse Linebine

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Ein ganz liebes Hallo,

ich erinnere mich noch gut daran, wie ich zum ersten Mal von einer stillen Geburt gehört habe!
Ich fand es schrecklich und fragte mich damals, wieso man einer Frau zumutet ein Kind auf natürlichem Wege zu gebären, das im schlimmsten Falle bereits gestorben ist.
Richtig aufgeregt habe ich mich darüber, obwohl es mich ja selbst gar nicht betraf.

Inzwischen sehe ich das ganz anders.
Heute denke ich, dass es genau richtig ist, sein Kind still zu gebären. Es ist eine Chance, die Chance es bewusst zu erleben, dass man Mutter wird, dass man eine Rolle im Leben dieses kleinen Menschen spielt, dass man die Möglichkeit nutzt, in diesem Falle die einzige Möglichkeit, sich als Mutter zu verhalten, nämlich in dem man das Baby gebährt! Du wirst es nicht füttern können, es nicht windeln, es wird nicht nach deiner Hand greifen können.
Nur das eine kannst Du tun, den Prozess erleben, der Dich zur Mutter macht, die Geburt!
Es ist wichtig, dass Du das erlebst. Für Dich, für das Wissen, dass Du alles für dieses Baby getan hast, was Du tun konntest, ihm einen würdigen Abschied bereiten.
Tu Dir nicht diese grässliche OP an, von der Du eine riesige Narbe behälst, bei der es zu Komplikationen kommen kann und von deren Schmerz Du Dich erst nach Wochen erholst.
Es ist die Geburt Eures kleinen Kindes, nehmt sie Euch nicht weg.

Ganz liebe Grüße

Mumpi mit #stern ganz fest im Herzen

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Ich habe in der 16.ssw vur 17 Jahren eine Stille Geburt gehabt, damals war alles noch anders. Ich war nicht im Kreissaal, lag im normalen Doppelzimmer mit noch eine Mama die um ihr Baby kämpfte und die Ärzte waren nicht sehr feinfühlig. Als ich plötzlich früh sehr starke Blutungen bekam sagten die Ärzte, ich soll doch aufstehen und mit zum Untersuchungsraum laufen, vieleicht fällt das Baby dann gleich raus, das war bevor er schaute, ob es noch lebt. Da es aber fest noch saß und tot war haben sie einen Wehentropf gelegt und mich da im Zimmer alleine gelassen. Toll, nach 9 Stunden extremen Schmerzen und das schreien von kleinen Babys auf der Station zu hören kam dann mein Zwerg in einer Bettpfanne zur Welt, außer der Nabelschnur habe ich nichts von ihm gesehen. Ich erfuhr erst 2 Jahre später, das es ein Junge war. Ich glaube, hätte ich die möglichkeit gehabt, mich von ihm zu verabschieden, so wie man es heute kann, dann hätte ich schneller und leichter damit umgehen können. Es ist wichtig für die Seele, einen richtigen Abschluß zu machen!, Ich würde immer wieder eine Stille Geburt vorziehen und keinen KS!