Uneinigkeit in Erziehung Schlafbegleitung

Hallo ihr Lieben,

wir haben gerade ein sehr stressiges WE hinter uns. Meine Tochter schläft abends sehr schlecht ein und wird nachts oft wach. Soweit wahrscheinlich normal. Nun ist mein Mann der Meinung ich hätte Sie mit meinem dauernden hingerenne und herumgetrage schon verwöhnt. Ich musste mir echt sagen lassen, dass er nicht will, das ich "sein" Kind total verziehe und ihr somit das Leben verbaue? Wir haben uns echt gezofft. Ich bin mir nun auch nicht mehr sicher, ob ich es schon verissen habe. Ich trage Una herum bzw. fahr sie noch ne Runde im Kiwa spazieren bis sie schläft bzw. wieder einschläft. ICh geb ihr nachts so oft etwas zu trinken bis sie Ruhe gibt.
Ab welchem Alter sollte man denn nun erzieherisch dagegen einwirken? Wie macht ihr das. Bitte auch Antworten von denen, die nicht die Langzeiteinschlafbegleiterinnen waren.

Liebe Grüße

Annett und Una (27.12.2006)

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Dein Mann befindet sich ja in guter Gesellschaft, denn in Deutschland hat Härte und Distanz zum Säugling Tradition. Vor allem seit der Nazizeit schwer in Mode gekommen, aber auch in der DDR ein willkommener Anfang, um sich willfährige Untertanen heranzuzüchten, die vor allem funktionieren und gehorchen und die ihre eigenen Bedürfnisse für gefährlich und unnatürlich halten.

Du hast Recht, dein Kind verhält sich normal und es ist sehr wahrscheinlich, dass nichts auf der Welt (außer konsequentem Psychoterror seit ihrer Geburt, um ihren Willen zu brechen) verhindern kann, dass sie mit ca. 8-10 Monaten in eine schwierige Phase kommen, in der sie sich körperlich und geistig enorm weiterentwickeln. Dazu gehört, dass sie selbst sehr mobil werden und dass sie begreifen, dass die Eltern jederzeit gehen können.

Ich gehöre zu denen, die ihr Kind sich entwickeln lassen.
Ich trainiere nicht mit 4 Monaten laufen, weil sie es sonst niiiie lernen.
Ich trainiere nicht mit 2 Monaten essen, weil sie es sonst niiiie lernen.
Ich trainiere nicht mit 3 Wochen greifen, weil sie es sonst niiiie lernen.
Ich trainiere nicht mit 12 Monaten Töpfchen gehen, weil sie es sonst niiiie lernen.

Kinder brauchen nicht nur Vorschriften und Grenzen, besonders nicht im Säuglingsalter. Sie sind noch begrenzt genug und es reicht völlig, wenn sie einfache Grenzen bemerken wie: Ich darf nicht mir gewissen Gegenständen spielen, Mama nimmt die mir immer weg. Ich darf nicht überall hin, Mama holt mich zurück. Ich darf nicht an den Haaren ziehen, da schaut Mama böse und nimmt meine Händchen weg oder setzt mich auf den Boden. Das verstehen sie langsam.

Die Regel, ich darf nicht Getragen werden, weil ich 10 Monate alt bin. Ich darf nichts trinken, weil Papa das so beschlossen hat. Ich darf nachts nicht weinen, weil Mama und Papa nicht verstehen wollen, dass ich Angst habe, Hunger habe, Durst habe, mich alleine fühle. Sowas verstehen sie nicht und du reißt auch sehr massiv ihre Grenzen ein, wenn du beginnst zu bestimmen, wann sie sich müde, einsam, hungrig oder durstig zu fühlen haben.

Verwöhnen im negativen Sinne bedeutet etwas ganz anderes.

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Erstmal vielen Dank für deinen Beitrag.

Wie du sicher aus meinem Beitrag lesen konntest, stimme ich dir grundsätzlich zu. Ich muss jedoch noch einmal energisch gegen die Verallgemeinerungen bezüglich der DDR und deren angeblichen Heranzucht willfähriger Untertanen sprechen. ICh bin selbst in der DDR aufgewachsen, hab sogar meine gesamte Kindheit da verbracht und kann dem bezüglich unserer Familien nur widersprechen.

Soweit zu diesem Thema.

Nun ist es aber doch so, dass ab einem bestimmten Alter die Kinder beginnen, bewußt Dinge auszutesten. Ab wann kann ich davon ausgehen? Mir ist klar, dass es jetzt noch nicht soweit ist. Mein Mann wollte jedoch zur Einigung einen Zeitpunkt festlegen, ab dem dann auch er in die Erziehung eingreifen darf. Das klingt jetzt sicher krasser, als es ist. Ich möchte aber auch, dass er sich nicht zurückgesetzt sieht. Allerdings möchte ich ihn jetzt auf gar keinen Fall eingreifen lassen.
Ach ja, leider sieht unsere Familie und der Freundeskreis alles genauso, wie mein MAnn.

Liebe Grüße

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Ich bin auch Thüringerin und in der DDR aufgewachsen und rückblickend erkenne ich in der Erziehung (und den Erziehungsratgebern von 1970, die ich habe) schon deutliche Tendenzen Kollektiv > Individuum, Gehorsam > eigener Wille. ;-)
Ich kann dem also ganz und gar nicht widersprechen.

Und im Prinzip siehst du es ja auch, wenn du deine Familie und Freunde betrachtest, die eventuell ja die gleiche Herkunft haben.

Kinder entwickeln ihren eigenen Willen, ganz klar und das beginnt in dem Alter. Müssen sie ja auch, denn was sonst als eigener Wille und planendes Handeln lassen das Kind munter ausgerechnet in die Ecke krabbeln, die ich nicht als idealen Kinderspielplatz betrachte.

Aber das bedeutet nicht, dass ich jetzt sofort rigoros immer ihren Willen unterdrücken muss und meinen durchsetze.

Wenn ich meinen Sohn (10 Monate) aus der Computerecke entferne, wo er die Kabellage bearbeiten will, dann strampelt er wütend und kreischt. Aber diese Frustgefühle sind normal und sinnvollerweise nehme ich sie ernst und tröste ihn auch, indem ich ihm eine Alternative anbiete.

Wenn er nachts aufwacht und weint, dann nehme ich ihn in den Arm, wo er sich schluchzend anlehnt. Steht es mir da zu zu sagen, dass er jetzt keinen Trost mehr braucht?
Versuche ich ihn wieder hinzulegen, weint er, lege ich ihn zwischen uns bleibt er liegen und lächelt oder dreht sich hungrig zu mir um und will trinken. Soll ich ihn da in sein Bett legen und entschließen, dass er nur so tut als hätte er Hunger oder Durst?

Ja, dein Kind hat seinen Willen und den soll es ja auch entwickeln. Es kann dir nun sehr deutlich zeigen, was es will und was es nicht will.

Aber es weiß nicht immer, was es braucht.

Wenn mein Kind abends todmüde im Bett steht und schreit, dann sicher nicht, weil es ein kleines Arschloch ist und gezielt nach Tricks sucht, um wach zu bleiben. Er findet nicht in den Schlaf, er versteht noch nicht, dass schlafen jetzt gegen das doofe Gefühl helfen würde. Ich habe 2 Möglichkeiten. Ich igoriere ihn und lasse ihn mit dem Problem alleine oder ich helfen ihm einzuschlafen.

Ich sehe da einfach keinen Ansatzpunkt für große Erziehungsmaßnahmen.

Wenn er abends ins Bett geht, will ich, dass er einschläft, weil er müde ist und nun Schlaf gebrauchen könnte. Er soll nicht ins Bett gehen, weil er gehorsam ist.

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hallo annett,

uuuuppps, das ist schwierig #kratz #kratz #kratz - bei uns ist es im prinzip ähnlich.
ich kann/will unser kleines monster, eine sehr schlechte schläferin (8 monate), nicht schreien lassen, mein mann hat sich lange daraus gehalten, wird jedoch von woche zu woche ungeduldiger.
er ist zwar auch nicht einfach so für schreien lassen, allerdings zeigt die methode ja bei diversen bekannten erfolg, ausserdem hat unser kia, dessen meinung und erfahrung wir beide sehr schätzen, bei dem letzten termin gesagt, dass unsere tochter jetzt eigentlich 12 stunden ohne nahrung auskommen könnte/sollte.

unsere tochter wird idr auch gestillt, so schläft sie schnell wieder ein und weiter, manchmal reicht es auch sie ein paar minuten auf dem arm rumzutragen, wenn ich meine sie hat ja gerade erst gegessen und kann nicht schon wieder hunger haben ......

was hilft bei uns? mein mann möchte gerne etwas daran ändern, unserer tochter helfen dass sie besser schläft, deshalb ist es für ihn wichtig, dass wir konkret versuchen etwas zu tun um das schlafverhalten unserer tochter zu ändern und nicht einfach so hinnehmen, dass sie von monat zu monat schlechter schläft.
und wenn ich sie nicht schreien lassen möchte, dann muss ich halt vorschläge machen, wie es anders gehen könnte.

ich habe gerade ein buch gelesen (the no-cry sleep solution), danach versuchen wir jetzt vorzugehen, vielleicht hilft es ja #schwitz

vielleicht würde das bei euch auch helfen, wenn ihr gemeinsam darüber nachdenkt, was helfen könnte, was ihr beide ok findet und warum dein mann so gereizt darauf reagiert, wenn du sie "verwöhnst" (kenne ich auch, kommt nach jedem telefonat mit den lieben schwiegereltern)?

viele grüsse und einen schönen tag #blume

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Hallo und vielen Dank.

Bei uns ist es auch so, dass im Bekanntenkreis die "Schreienlassen-Methode" Erfolge gezeigt hat und einige Verwandte insbesondere meine Schwiegereltern (die haben ihren Sohn aber auch mit 8 Wochen für ein ganzes JAhr ganz an die 300 km entfernten Großeltern und Wochenkrippe abgegeben) ständig meinen, uns Ratschläge bezüglich der Erziehung unserer Tochter zu geben. Daher ist die Frustration bei meinem MAnn recht groß. Jetzt haben wir vereinbart, dass er zum nächsten KiA-Termin geht und sich dort beraten lässt. ICh hoffe der KiA sagt ihm das Richtige!

Was steht denn genau in dem Buch? Gibts da etwas Tipps, die wirken?

Liebe Grüße

Annett

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hallo annett,

ob die tipps wirken weiss ich noch nicht, wir haben gerade angefangen und erst eine sache ausprobiert - die fuktioniert aber .....

in dem buch geht es allgemein um den schlaf und wie man den babys auf sanfte art und weise angewöhnen kann, auch ohne mama/brust einzuschlafen und auch nachts wieder (alleine) einzuschlafen.

denn das ist ja meistens das problem, unsere tochter zb schläft idr nur an der brust ein, wenn sie dann nachts wach wird, braucht sie mich/die brust um wieder einschlafen zu können. wenn deine tochter also im kiwa geschoben wird und dabei einschläft, dann findet sie sich nachts im bett in einer anderen umgebung wieder, und in dieser situation fällt es ihr schwer wieder einzuschlafen.

schau' am besten mal bei amazon, da kann man die einleitung und das inhaltsverzeichnis von dem buch anschauen, ob dich das interessiert.

ich denke man kann von keiner methode wunder erwarten, in dem buch geht es auch erst einmal darum eine zeitspanne von 5-6 stunden zu definieren, in denen die babys durchschlafen sollen. aber wenn man sonst alle 1,5 bis 2 stunden raus muss, ist das ja schon super!

ausserdem ist deine tochter wirklich noch klein - in den nächsten 3 monaten kann es auch wirklich noch sein, dass sie von alleine anfängt besser zu schlafen. aber ich verstehe gut, dass du jetzt etwas machen möchtest, das erste jahr mit einem baby ist für eine partnerschaft sowieso eine belastung und wenn man sich uneinig ist, dann wir es noch schwerer.

nur mut und alles gute #blume

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Auch wenn ich hier jetzt wohl einiges abkriegen werde erzähle ich dir mal unsere geschichte: mein kleiner ist fast 10 monate alt. bis vor 3 wochen hatten wir ein riesen schlafproblem. tagsüber ging es, da hat er im kinderwagen geschlafen, aber die nächte wurden täglich zum größeren horror. hatte hier deswegen auch mal gepostet und bekam liebe antworten von müttern die mir mut machten, dass sich das von alleine bessern würde.
ich hab meinen kleinen abend ins bett gelegt und bin bei ihm geblieben bis er geschlafen hat. das dauerte meist ca. 20 minuten, was auch völlig ok war. wenn er nacht aufgewacht ist habe ich ihm was zu trinken gegeben. genau wie du. anfangs war das noch ok, aber mit der zeit hat sich das ganze, vor allem das trinken geben bis zu 12!!!! mal pro nacht gesteigert, d. h. ich bin stündlich oder halbstündlich in sein zimmer gegangen um ihm was zu trinken zu geben bis er wieder eingeschlafen ist. das ganze zerrte auf dauer stark an mir, da ich kaum noch schlaf bekam und auch die beziehung zu meinem mann hat sehr gelitten, da ich abends total fertig war. tagsüber konnte ich nicht schlafen, da mein kleiner nur im kinderwagen eingeschlafen ist und auch nur so lange geschlafen hat wie ich geschoben habe.
ich hatte vor knapp 4 wochen einen termin beim kinderarzt und habe ihn beiläufig auf dieses "problem" angesprochen. daraufhin hat er mir das buch "jedes kind kann schlafen lernen" ausgeliehen. ich weiß, die meißten kennen dieses buch und halten nicht sehr viel davon. ich war auch nicht sehr begeistert, aber der kinderarzt meinte, dass wir ihm den durst nachts mehr und mehr angewöhnt haben und mit diesem buch könne man dies erfolgreich abgewöhnen. er könne verstehen, dass ich als mutter immer das beste für unser kind wollte und somit aber eine schlafstörung anerzogen (hoffe ihr wisst wie ich das meine) habe. also hab ich mir das buch mal durchgelesen und ich muß sagen, so schlecht fand ich es garnicht. es geht hierbei ja nicht um's schreienlassen bis das kind endlich einschläft. man geht ja nach ein paar minuten immer wieder zu seinem kind und tröstet und zeigt ihm, dass man trozdem da ist. trozdem schreckte mich der gedanke sehr ab, dass mein kleiner weint und kann nicht sofort zu ihm gehen um ihn zu trösten, herumzutragen, trinken geben, ect.
habe an den vielen beispielen das schlafmuster unseres kleinen allerdings wiedererkannt.
daraufhin haben wir es dann auch in die praxis umgesetzt und es hat geklappt. ok, die ersten 2 nächte waren nicht gerade einfach aber dann hat mein kleiner durchgeschlafen. er schläft jetzt von 20 Uhr bis 7 Uhr durch. wenn ich ihn abends in sein bett lege und ihm gute nacht sage lächelt er mich an, ich gehe aus dem zimmer, er brabbelt noch 2,3 minuten und schläft dann von alleine ein. auch nachts wacht er nichtmehr scheiend (so wie vorher) auf.
auch wenn ich mir hiermit wohl einige feinde mache (ich hoffe ihr steinigt mich jetzt nicht), wollte ich dir unsere geschichte mal erzählen.
sicherlich ist dieses buch nicht für alle schlafprobleme geeignet, aber in unserem fall war es das. seit mein kleiner nachts so gut schläft ist er tagsüber viel ausgeglichener und weniger quengelig, wir haben nochmehr spaß zusammen und auch die beziehung zu meinem freund ist wieder viel entspannter.
liebe grüße,
jona

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Hallo Jona,

vielen Dank für deinen Beitrag.
Das Buch kenne ich persönlich nicht, hab hier aber schon viel darüber gelesen. Du schreibst, dass da auch bestimmte Schlafmuster beschrieben werden? ISt das Buch auch etwas wissenschaftlich fundiert? Ich werde es wohl - zumindest um des lieben Friedens willen - mal lesen. Vielleicht lässt sich ja damit etwas erreichen.
Allerdings muss ich gestehen, dass unsere Probleme nicht im entferntesten mit deinen zu vergleichen sind.
Mein Mann pocht halt immer auf "Struktur und Disziplin" grundsätzlich stimme ich ihm da auch zu, nur finde ich es im Fall unserer 6 Monate alten Tochter etwas verfrüht damit zu beginnen.

Liebe Grüße

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Dieses Buch beschreibt auch, dass 60% alles Kinder mit 2 Jahren weder alleine ein- noch durchschlafen.

Das bedeutet nach den Autoren natürlich nicht, dass die meisten Kinder schlicht nicht durchschlafen und das völlig normal ist, nein - die meisten Kinder haben massive Schlafprobleme und von den Eltern falsch erzogen.

Sieh dich im Forum in den Altersstufen 6 Monate, 8 Monate und ca. 10 Monate um und du entdeckst unter allen Gemeinsamkeiten.
Haben sich also Massen von Kindern verschworen um exakt im Bereich 26 Wochen, 37 Wochen und 46 Wochen ihre Eltern für ihre Erziehungsfehler zu bestrafen?

JKKSL ist zurecht umstritten, weil es sehr viele widersprüchliche Theorien und Behauptungen aufstellt.

So z.B. sollte man Kinder maximal soviele Minuten schreien lassen, wie es Lebensjahre alt ist. Sprich: Mit 2 Jahren maximal 2 Minuten schreien, andernfalls würden psychische Schäden drohen. Inkonsequenterweise gilt das nur ab einem Jahr, denn unter einem Jahr sind auf einmal 10 Minuten Maximum absolut okay.

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vielleicht sollte ich auch noch dazusagen, dass ich nachts nichtnur ca. 12 mal aufgestanden bin, sondern auch, dass der kleine bis zu 700!! ml tee pro nacht getrunken hat. was ja schon sehr viel ist.

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Hallo Annett,

ich bin auch der Meinung, dass man Kindern alle Nähe geben sollte, die sie brauchen. Aber ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass man nicht bei jedem kleinsten Mucks springen sollte, denn so haben sie gar nicht die Chance, von allein ein zu schlafen und gewöhnen sich dran, nur beim Trinken einzuschlafen. Ich würde mein Kind auf keinen Fall minutenlang brüllen lassen, aber wenn es nachts meckert, dann warte ich schon so lange als möglich ab, bis ich ihm z.B. den Nuckel gebe. Jedes Kind hat Phasen, wo sie ewig getragen werden müssen, bis sie einschlafen und dann plötzlich geht es von allein.
Zum Verziehen: wirklich verziehen kann man Babys in diesem Alter meiner Meinung nach nicht. Aber man kann ihnen schon Dinge angewöhnen, die man selbst gar nicht will. ;-) Und vom "Leben verbauen" würde ich noch lange nicht reden. Im Gegenteil, Du zeigst Ihr, dass immer jemand für sie da ist.

Katrin

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Hallo!

das ist so ein Thema...
Bin mir inzwischen alles andere als sicher, was das Beste ist.

Meine Tochter durfte von Anfang an in unserem Bett schlafen.
Sie wurde 1,5 Jahre gestillt, immer in den Schlaf begleitet -
Hand halten, kuscheln...
Ich war mir 100% sicher, das richtige zu tun.
Weil sie soooo viel Liebe braucht und ich ihr zeigen muss, dass ich immer für sie da bin...

Releights (oder wie schreibt sie sich) Meinung...

So, nun ist sie 2 Jahre alt, hat noch NIE von 8 -6 Uhr durchgeschlafen.
Ich habe es ihr mühsam vor 1 Monat beigebracht, alleine einzuschlafen.
ich musste immer ca. 1 -1,5 Std am Bett sitzen bleiben, durfte nicht mal auf Klo, weil sie weinte.
Nachts kommt sie immer zu uns in Bett, ich teile mit ihr 1 m Bett und es ist ENG.
Mein Mann hat sehr leichten Schlaf, wird immer durch sie wach und am tag ist er wie geredet.
Dazu muss er jeden tag 10 Std körperlich arbeiten.
Sie kommt schon gegen 23 -00 Uhr.

Was ist nun besser?
Mein Sohn zog mit 9 Monaten in sein eigenes Zimmer und wir haben es nie angefangen mit ihm, da zu bleiben, damit er einschläft.
Die gewöhnen sich sooo schnell an alles.
Jetzt ist er 4,5 Jahre...1 nacht durfte er in Omas Bett schlafen und was war danach?
Er hat uns 1 Woche lang vollgequatscht, dass er auch einen Mensch zum schlafen möchte usw.
Wir lassen uns aber nicht mehr auf sowas ein.

Ganz ganz ehrlich, es tut mir auch Leid, sowas zu schreiben, da es gegen meine alle Vorsätze und Meinungen den letzten 2 jahre ist.
Ich glaube aber, mein nächstes Kind hätt ich , was Schlafangewohnheiten anders erzogen.
Ab ca. 6 -9 Monaten eigenes Zimmer und Bett.

Eo.

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<< So, nun ist sie 2 Jahre alt, hat noch NIE von 8 -6 Uhr durchgeschlafen. >>
Und damit befindet sie sich laut JKKSL in bester Gesellschaft, denn über die Hälfte aller Kinder in dem Alter haben noch nie durchgeschlafen.

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Sicher gibt es noch mehrere.
Man grübelt aber schon ab und zu, was wäre, wenn....

#liebdrueck

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Hallo Annett,

meine Kinder haben nie bei uns im Bett geschlafen. Meine Tochter (sechs Wochen) schläft auch allein in ihrer Wiege in unserem SChlafzimmer. Nachts nach dem Stillen lege ich sie wieder in ihr Bett. Ich glaube auch nicht, dass man Kinder verwöhnen kann, aber man Kinder früh an bestimmte Dinge gewöhen. Es ist wichtig, dass Kider lernen alleine einzuschlafen, wenn man nicht jahrerlanger Schlafbegleiter werdenmöchte. Solange es dich oder andere Mütter nicht stört lange am Bett deiner Maus zu sitzen oder sie rum zu tragen finde ich es total ok.

Ich finde es aber echt bescheuert, dass Mütter die es nicht machen hier in Zusammenhang mit Nazis gebracht werden. Ich weiß nicht wie die Methoden in der DDR waren, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass da alles schlecht war.

Jeder soll es machen wie er denkt, aber ich fand das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" sehr hilfreich. wir haben unseren Sohn nie stundenlang brüllen lassen, lediglich an einem Abend zehn Minuten und es war für mich mega erstaunlich, dass er danach (als er 6 Monate war) immer durchgeschlafen hat.

In dem hier verteufelten Buch steht, dass ein Kind mit 6 Monaten nachts nichts mehr zu trinken braucht und die Erfahrung habe ich auch gemacht.

Liebe Grüße
Bettina

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Für mich gibt es in diesem Alter nur eine wirklich richtige Erziehungsmethode, und die findet in Kommunikation MIT dem Kind statt. D.h. NICHT die strenge autoritäre Erziehung, die Kindern den Freiraum und die Entfaltungsmöglichkeiten nimmt. Aber auch NICHT ein unreflektiertes Überschütten des Kindes mit Liebe und Aufmerksamkeit in dem Irrglauben, dann ist alles in Ordnung und man ist eine gute Mutter (was ich als Überzeugung hier sehr häufig lese...).

Kinder in JEDEM Alter können sich ausdrücken, ihre Bedürfnisse artikulieren. Das Problem: Niemand bringt uns bei, sie zu verstehen. Also wird herum experimentiert, wird geraten, wird auf andere gehört, werden gesellschaftliche Ideale umgesetzt.

Kinder haben eine feine Art sich auszudrücken. In ihrem Blick, in ihrer Körpersprache spiegelt sich wieder was sie sagen wollen.
Wie verhält sich Deine Tochter, wenn Du sie abends ins Bett bringst? Wählt sie die Zeit oder wählt ihr sie? Wendet sie sich Dir zu oder wendet sie sich ab? Schaut sie Dich an, während Du sie in den Schlaf begleitest oder dreht sie sich weg und schlägt sogar mit Armen und Beinen um sich?
Versuche Deine Tochter zu beobachten. Wie verhält sie sich auf das, was Du tust? Geht sie darauf ein oder wendet sie sich ab? Vielleicht will sie ja gar nicht in den Kinderwagen zum Einschlafen? Vielleicht will sie ja gar nicht herumgetragen werden? Vielleicht hat sie Dir auch noch einiges zu erzählen und muss erstmal eine Weile weinen, während Du ihr zuhörst?

Ich denke nicht, dass Du sie "verziehst", dazu ist sie zu jung und zu sehr auf ihre Bdürfnisse orientiert. Aber ich habe den Eindruck, dass Du Erziehungsvorstellungen folgst, die in mancher Literatur und bei Urbia (;-)) gerade als "richtig" angesehen werden und dass Du nicht schaust, ob es wirklich das Richtige für Una ist. Denn wenn es das Richtige für sie wäre, dann müsste sie doch zufrieden sein, oder?

LG und vielleicht konnte ich Dich ein bisschen zum Nachdenken anregen,
Steffi

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Hallo Steffi,

vielen Dank für die Anregungen. Im Hinblick auf meine Tochter denke ich schon, dass ich sie beobachte und eben dann versuche herauszufinden, was sie möchte. Das finde ich auch immer mehr oder weniger schnell heraus. Das wiederum merke ich ja an ihrer Reaktion. Aber etwas Anderes ist mir nach deinem Beitrag klar geworden. Nicht meine Tochter mit ihren Schlafschwierigkeiten (mehr oder weniger) ist das Problem. Sondern unsere Dreierbeziehung. ICh habe meinen Mann von Anfang an aus stressigen lauten Situationen herausgelassen, da er ja noch arbeiten musste und zwar extrem viel. Er kennt unsere Tochter nicht und wird nun erstmalig mit ihr im Ganzen konfrontiert. Er hat nicht mehr ganz soviel zu tun, da ich jetzt wieder voll mitarbeite. Die Last beruflich ist somit wieder auf 2 verteilt. Nun möchte er sich auch privat einbringen und ich lass ihn nicht, da ich der Meinung bin, dass seine Ansichten falsch sind. ICh denke, ich sollte ihn erstmal genug Zeit zum Kennenlernen geben, dann wird er am Ende zum gleichen Ergebnis kommen, wie ich.

Liebe Grüße

Annett

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Hallo,

sobald deine Tochter sprechen kann, kannst du sie ja mal fragen, was sie davon hält.

Bis dahin mach ruhig weiter so.

Das Leben verbaust #augen du deiner Tochter nicht, wenn du sie umherträgst. Das ist allerhöchstens schädlich für deinen Rücken. ;-)

Babys müssen viel trinken, da ihr Körper noch nicht sehr gut Wasser speichern kann. Du solltest ihr also etwas zu trinken geben, so oft du meinst, sie könnte Durst haben.

LG Marion