Bitte Erfahrungsberichte betreffend Schlafprogramm

Bevor hier wieder Steine fliegen...
Ich bitte hier diejenigen unter Euch, die aus welchen Gründen auch immer eine Art von Schlafprogramm mit ihren Zwergen gemacht haben, mit kurz ihre Erfahrung damit zu schildern.
Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob ich das schaffe bzw. ob es bei uns überhaupt so ist, dass wir es anwenden sollten...

Mich interssiert kurz umrissen:
- in welcher Situation habt Ihr Euch dazu entschieden (also wie schlaflos waren die Nächte oder das Einschlafen?)? (soll ja angeblich nur als "letzte Lösung" gemacht werden)
- seid Ihr während des "Programms" mit dem Weinen/Schreien klargekommen? Oder hättet Ihr es lieber gleich wieder aufgehört (ich fürchte, ich wäre so ein Typ...)
- habt Ihr im Nachhinein noch ein schlechtes Gewissen deshalb?
- hättet Ihr rückblickend auch doch noch eine andere Lösung gesehen?

Und: ich will nicht, dass hier wieder der große Terror losgeht, ich will mich mittels Erfahrungen anderer informieren und bin Euch dafür dankbar, wenn Ihr mir so helft... Dann kann ich evtl. beser entscheiden, ob wir es machen werden?

Was wiederum heißt, dass die "Gegner", zu denen ich auch mal gehört habe (und was ich nun wohl änern muss...), hier bitte nicht anfangen rumzupoltern. Hier geht es nicht um "für oder gegen", sondern um "wie war es?" - DANKE!

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hi --

also eigene Erfahrung kann ich nicht schildern, -- sondern nur meine Beobachtung meiner Patenkinder...

beide wurden, als das Schlafen nicht mehr geklappt hatte, und sie so viel Terror gemacht hatten, auf "mit Flasche ins Bett" gewöhnt ... (bis dahin war abende lang gebrüll, geweine, spielenwollen, -- mehrmals die nacht das selbe usw...)

beide male waren die Kinder aber älter als 1,5 Jahre udn haben mit Absicht rumgebrüllt und gezornt ... -- meine Freundin hat weniger als eine Woche durchhalten müssen und es hat fortan geklappt ... --

gebrüllt haben die beiden selten länger als eine Stunde .. und es war wohl eher mehr Zorn als weinen ... und mit 1,5 jahren waren sie wohl alt genug, um zu vestehen, was da passiert ... -- ich finde es gibt einen unterschied zwischen rumzorneln und weinen ....

ich finde ja, solche "programme" sollten der letzte notnagel sein, -- aber auch nur bei älteren kindern, die schon wissen, was passiert, und die auch verstehen, wenn man sagt: "ich komme jetzt nicht mehr rein - bis morgen" -- alles andere hat für mich keine Aussicht auf Erfolg oder halte ich für aussichtslos (ohne das jetzt groß werten zu wollen - das wolltest Du ja nicht)

lg
Tanja

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weinen als zornen umdefiniert und zack! rechtfertigung fürs schreien-lassen geschaffen. super!
wer den hauch einer ahnung von entwicklungspsychologie hat, weiß im übrigen, dass kinder im alter von 1,5 jahren weder aus absicht (die eltern zu quälen, was unterstellt wird) brüllen, noch in der lage sind zu verstehen, was da grausames geschieht.
und r e s p e c t an deine freundin, dass sie es binnen nur einer woche geschafft hat, die bindung und das vertrauensverhältnis zu ihren kindern nachhaltig zu schädigen. urvertrauen goes urmisstrauen. bravo!

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tja -- ich finde auch, dass schreien lassen das urvertrauen schwächen kann ..

ich habe nur beobachtet, dass beide (der eine 3 die andere 6,5 Jahre alt) seit dort gerne und ohne probleme mit ihrer flasche oder die grosse mit ihrem trinken ins bett gehen - und durchschlafen --- das restliche familienverhältnis ist herzlich, liebevoll, - sie haben spass miteinander, haben respekt voreinander ... also so von aussen hab ich daran nix negatives bemerkt ---

einfach mal nur so beobachtet ... -- ohne es zu werten. -- und ich habe es schon selbst erlebt, dass kinder mit über einem jahr sehr wohl aus trotzkopf "rumzornen", -- so ála gegen die wand schlagen oder teddy gegen die türe schmeissen und füssestampfen usw... und eben zorn-krach machen und nicht weinen ... -- ich finde sehr wohl, dass kinder in dem alter (manche) sehr wohl sowas berechnend machen können, wenn sie wissen, dass sie dadurch erreichen, dass mama zum spielen kommt .... -- das ist das gleiche verhalten, wie das rumzornen an der kasse, wenn mama die süssigkeiten nicht kauft, die das kind grad will ... -- das gibt es schon ... -- man darf nur nicht alles über einen kamm scheren, -- im guten, wie im schlechten nicht ...., was hier in foren zu gerne geschieht, weil man nur über kleine lebensausschnitte redet -- oder einzelsituationen, -- wie die restlichen 23 stunden des tages aussehen kannst du ja gar nicht bewerten, wenn es hier nur um das einschlafen geht, z.B. ....

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(sei dir im klaren, dass die antworten kein objektives bild erzeugen. schließlich antworten überwiegend diejenigen, deren konditionierungsbemühungen "erfolg" hatten. die anderen werden vermutlich aus scham schweigen.)

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Hallo,
na denn mal los...
meine grössere Tochter war als Baby sehr überreizt, schrie am Abend ausgeprägt und war kaum zum Einschlafen zu bewegen. Zudem erwachte sie mehrere Male pro Nacht. Solange sie im Elternbett schlief (bis 7 Monate) machte mir das nicht so viel aus. Dann wollte mein Mann sie aber ausquartieren und ich (!) musste jede Nacht mehrmals aufstehen. Bald schaffte ich das kaum mehr. Als sie 9 Monate alt war, versuchten wir es das erste Mal in einer Klinik (ich war gemeinsam mit ihr zur Erholung dort, zudem wurde sie beobachtet wegen den Verhaltensauffälligkeiten) mit ferbern. Hat nicht funktioniert. Dafür ist sie in der Klinik, wo nachts nicht ich anwesend war, sondern Krankenschwestern, kaum je aufgewacht und konnte so auch vom nächtlichen Stillen entwöhnt werden. Als sie 10 Monate alt war (wieder zuhause), war es wieder ganz schlimm mit 6-10 nächtlichen Wachphasen, jede mit Schreien. Da hat mir der Kinderarzt geraten, sie schreien zu lassen und nicht mehr reinzugehen bis am Morgen, da sie offenbar nicht verstehe, was wir von ihr erwarten. Wir haben ihr das vorher erklärt und die Bettumgebung gesichert. Innert 3 Tagen klappte das Ein- und Durchschlafen! Allerdings brauchte sie seit da ihren Schnuller ganz intensiv.
Das Schlaftraining hat gehalten, bis sie 2,5 Jahre alt war und den Schnuller wegen einer Zahnfehlstellung abgeben sollte. Da ein weicher Entzug mit Schnullerfee etc. scheiterte, mussten (?) wir ihn wegnehmen (würde ich heute nicht mehr machen!). Sie konnte ohne Schnuller aber nicht einschlafen. Also haben wir sie beim Einschlafen festgehalten, eine Woche lang, und zwar die ganze Nacht full contact. Danach war an alleine Schlafen nicht mehr zu denken. Nochmals ferbern wollten wir nicht, da sich das Problem damals ja nur auf den Schnuller verschoben hat. Also hat mein Mann (endlich!) dem Familienbett zugestimmt. Seither darf sie sich ihre Schlafsituation aussuchen. Manchmal schlief sie im Büro meines Mannes auf einem Futon ein, während er noch arbeitete, manchmal im Elternbett, wenn ich auch schon schlafenging. Seit einiger Zeit schläft sie ganzt normal im Kinderbett im Kinderzimmer allein ein, aber einer von uns legt sich mit dem Futon neben ihrem Bett hin, sobald er schlafengeht. Kürzlich hat sie angekündigt, dass sie jetzt dann bald alleine schlafen kann. Sie ist jetzt 4,5 Jahre.
Unsere kleine Tochter wird morgen 1 und schläft seit Geburt im Babybalkon am Elternbett. Auch sie schläft nicht durch und nicht besonders gut ein. Aber bei ihr werden wir nichts machen, wir nehmen die Schlaferei einfach wie es kommt. Wir sind nun gewohnt, mit unseren Kindern gemeinsam zu schlafen und nächtliches Gewecktwerden nehmen wir in Kauf. Immerhin muss niemand mehr aufstehen.

Unser Fazit:
Man kann es machen mit dem Schlaftraining. Es wirkt wohl bei den meisten Kindern. Eine Woche reicht offenbar aus. Aber gerade bei besonderen Kindern wie unserer grossen Tochter, die Mühe mit der Selbstregulation hatte, ist das schlechte Schlafen ein Ausdruck davon und das Schlaftraining war sicher hart für sie. Dementsprechend hat sich das Problem nur verlagert und war nicht nachhaltig gelöst.
Mit unserer kleinen Tochter, die bis auf das nächtliche Erwachen (und stillen) super ausgeglichen ist, könnte man es wohl problemlos machen.
Wir haben uns aber dafür entschieden, die Bedürfnisse unserer Kinder so zu nehmen wie sie sind und wollen nicht mehr daran schrauben. Das erfordert aber gewisse Opfer und Anpassungsbereitschaft, die nicht jede Familie einzugehen bereit ist. Für meinen Mann war es ein weiter Weg vom Soloschläfer zum Familienbettler, aber jetzt geniesst er es sogar.
Ich empfehle, das Schlaftraining nicht ohne (z.B. kinderärztliche) Beratung zu machen. Vorher würde ich eine 14-tägige Beobachtung mit Tabelle machen, um das Schlafmuster des Kindes zu untersuchen. Vielleicht gibt es ja handfeste Gründe für nächtliches Aufwachen, z.B. zu lange Schlafdauer am Tag etc. Wenn es aber das Funktionieren der Eltern rettet und vor Kurzschlusshandlungen wie Schreien, Schlagen etc. bewahrt, finde ich das Schlaftraining eine gute Möglichkeit.

Bei weiteren Fragen kannst Du mich gerne anschreiben!

Liebe Grüsse, Barbara

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Danke, das ist wirklich gut geschrieben und geschildert - ich kann mir das alles in etwa vorstellen...

Aber von so ähnlichen Situationen sind wir gsd noch entfernt...

Finde es gut, dass Du trotz mancher Hyänen hier so ehrlich darüber schreibst - chapeau!

Ich denke, ich werde mal so einen Plan schreiben, wann wie gschlafen wird - vielleicht finden wir ein "Schema" dahinter...
Danke!

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Seit neuestem dafür!

Und zwar habe ich einen knapp 3 jährigen zu Hause und ein Baby 6 Monate. Sie ist schon immer schlecht eingeschlafen und meist nur an der Brust, anders gar nicht. Also hat sie sich das angewöhnt, obwohl ich von Anfang an versucht hatte, dass zu unterlassen. Nun war es so weit, dass sie alle 30 min nachts kurz trinken wollte, der Große um 6 aufsteht und meist er dann die schlecht Laune abbekam. Auch nicht so toll.

Nun muss das Baby im Schaukelkorb einschlafen, aber ich bleibe dabei, streichle sie und rede mit ihr. Am ersten Abend war sie sehr wütend, da hat sie 20 min gejammert, dann 20 min geschrieen, da habe ich sie alle 10 min kurz rausgenommen, aber dann wieder zurückgelegt.

Ich wollte eine Gewohnheit ändern, also die Einschlafsituation, war aber bei ihr und habe sie nicht alleine gelassen. Inzwischen kann sie es meistens alleine.

Wovon ich nichts halte:

Schreien lassen und weggehen (außer das Kind beruhigt sich eher dann und steigert sich bei Anwesenheit erst so richtig rein!)

Die ganze nacht schreien lassen, ich stille nachts weiterhin, wenn die Kinder größer sind würde ich Wasser zum Trinken anbieten

Jede Nacht was anderes probieren: Das verunsichert nur!


Sie kann nun etwas besser sclafen, aber an durchschlafen ist noch nicht zu denken!(Obwohl sie das schon konnte)


Überleg dir, warum du das machen willst und ziehe es dann durch, das ständige Abbrechen ist viel schlimmer.

Wenn du am Ende bist, dann wirst du die Kraft haben es durchzuziehen, denn das Schreien die drei Abende fand ich nicht so schlimm, wie das Schreien das letzte halbe Jahr, wo sie nocht in den Schlaf fand!!!


Ich hoffe, ich konnte dir helfen,

hör auf dein Herz,


Eva