Klettert übers Bett, auch Reisebett - Lösungsvorschläge?

Hallo und guten Abend!

Mein Sohn (23 Monate) hat es geschafft, über sein Gitterbett zu klettern und auf den Kopf zu fallen. Zum Glück ist nicht viel passiert. Nun haben wir die Stäbe rausgenommen und uns auf lange Abende eingestellt, denn im Bett bleiben will er plötzlich nicht mehr, obwohl er immer gern schlafen gegangen ist und problemlos eingeschlafen ist.
Wir sind etwas ratlos und haben mehrere Fragen:
Sollen wir in der ersten Zeit neben seinem Bett sitzen bleiben bis er eingeschlafen ist - oder müssen wir uns dann darauf gefasst machen, dass wir ihm das anerziehen?
Sollen wir ihn brüllen lassen - und hart bleiben, also konsequent sein, bis er es versteht?
Sollen wir ihn in unserem Bett schlafen lassen (da rennt er immer als erstes hin und möchte dort schlafen) oder verziehen wir ihn damit auf Dauer? Im November kommt außerdem noch unser zweites Kind, welches neben uns im Babybay schlafen wird.

Und wie machen wir das mit den Großeltern? Dort schläft er im Reisebett, welches er inzwischen auch übersteigen könnte, wir haben Angst, dass er auch dort rausfällt ... ein Reisebett mit Ausstieg und Gitter dann in der Zimmertür? "Schlafsack und den dann am Bett festbinden" war ein Vorschlag, den ich schrecklich finde. Außerdem auch gefährlich - Schnüre haben im Bett nichts zu suchen - oder hat jemand damit gefahrlose Erfahrungen gemacht?

Ich wäre sehr dankbar über konstruktive Tipps...

vielen lieben Dank im Voraus,

Emma

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Hallo,
ich fürchte fast, da müsst ihr "durch". Ihr habt halt auch recht spät aufgemacht, und auch erst als er schon angefangen hat, drüber zu klettern. Klar ist das jetzt spannend, er kennt es ja nicht, dass da alles offen ist. Ich würde ihn einfach wieder ins Bett bringen, nicht ärgerlich und nicht mit strenger Konsequenz, sondern einfach so, dass es eben so ist, dass weiterhin um die gewohnte Zeit Bettgehzeit ist. Es wird sicher in nächster Zeit langweilig. Dazusetzen wäre auch eine Idee, zumindest so lange bis er ruhig im Bett liegt und entspannt ist. Musst ja nix machen bei ihm, nur da sitzen und blöd gucken. ;-) Davon hat er ja in dem Sinne nix. Schnüre und Co. sind absolut tabu meiner Meinung nach, selbst wenn sie ungefährlich sind. Ich finde, da überschreitet man einfach Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen. Einsperren is nich!

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Hallo,

das Problem ist meiner Meinung nach, dass viele Eltern die Gitter, die einem Baby als Rausfallschutz dienen, beim Kleinkind zum "einsperren" missbrauchen.
Das kann erstens zu Unfällen führen, denn irgendwann können die Kleinen über die Gitter klettern und zweitens dazu, dass die Kinder die neue Freiheit, selbst aus dem Bett steigen zu können, oft intensiv auskosten wollen.

Ich denke, da müsst ihr jetzt einfach durch.
Brüllen lassen oder gar festbinden #schock halte ich für keine akzeptable Idee.
Ob ihr ihn bei euch im Bett schlafen lasst, müsst ihr selbst entscheiden und hängt davon ab, wie wohl ihr euch damit fühlt. Wenn es für euch kein Problem ist, dann ist es doch eine Überlegung wert.
Am Bett sitzen bleiben und ihn in den Schlaf begleiten, halte ich auch fur eine gute Idee.
Ihr verzieht ihn damit nicht, sein Bedürfnis nach Nähe ist da, ihr könnt ihm diese Bedürfnis erfüllen oder verwehren.

Bei den Grosseltern würde ich ein Reisebett mit Ausstieg in ihrem Schlafzimmer empfehlen oder, falls sie ein normales Gästebett haben, kann er doch auch dort schlafen (eventuell könnt ihr einen Rausfallschutz dafür kaufen).

LG




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Hallo Emma,

Festbinden geht garnicht!!! Das ist einer der schlimmsten Vorschläge, den ich je gehört habe!

Ein Schlafsack an sich ist keine schlechte Idee...mit einem Schlafsack an den Beinen läßt sich jedenfalls mal schlecht klettern. ;)

Ich habe es lange so gemacht, dass ich mit meinem Sohn im Arm am Bett gesessen habe bis er geschlafen hat oder die Augen vor Müdigkeit zugefallen sind und er nicht anders konnte, als einschlafen. Das kann nicht jedes Kind - der Kleine kann es nicht...
Aber ich habe mit ihm gekuschelt, bis er eingeschlafen war und ihn dann in sein Bett gelegt.

Der Große wird im Dez. 3 Jahre alt. Wir haben unser Ritual (auch zugunsten des Kleinen) so geändert, dass wir abends nach Bettfertig machen/Zähneputzen etc. den Schlafsack anziehen (außer im Hochsommer), dann beten und singen und dann leg ich ihn hin. Mittlerweile schläft er Gott sei Dank von alleine ein. Er könnte auch drüberklettern...macht es aber nur sehr selten, wenn dann morgens, nach dem ausschlafen.

Vlg Micha

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"Ein Schlafsack an sich ist keine schlechte Idee...mit einem Schlafsack an den Beinen läßt sich jedenfalls mal schlecht klettern. ;) "

Nicht unbedingt.
Mein Sohn hat es geschafft, mit 16 Monaten im Schlafsack über die Gitter zu klettern- und dass, obwohl er im Babybalkon geschlafen hat, d.h. er hätte also auf der anderen Seite so wie immer bequem herausgehen können, es war reine "Abenteuerlust" ;-).
Deshalb habe wir das Bett dann schnell umgebaut.
Ausserdem konnte er den Schlafsack ziemlich schnell alleine ausziehen.

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Vielen lieben Dank für Euer schnellen und hilfreichen Antworten.

Da unser Kleiner tatsächlich eine Aversion gegen sein Bett entwickelt hat (zeigt immer drauf und sagt "DA! Aua!!"), haben wir kurzerhand das Bett abgebaut, Lattenrost und Matratze auf den Fußboden gelegt, alles schön kuschelig gestaltet und bringen ihn nun mit Engelsgeduld und viel Zeit bei, dass er in seinem Bett auch liegen bleiben sollte. Klappt von Abend zu Abend besser, und gestern Nacht hat er das erste Mal wieder durchgeschlafen.

Wenn er wieder ein bisschen größer ist, gibt es das Bett etwas umgebaut dann zurück. Puh.

Also noch einmal - herzlichen Dank und viele Grüße!