ICSI, IMSI oder PICSI?

Da wir letzte Woche durch unsere Nullbefruchtung zu ICSI-Kandidaten geworden sind, mach ich mich natürlich wieder schlau, was so möglich ist. Unsere Klinik bietet nicht allzu viele Zusatzleistungen an.

Da ich im Juli schon 35 werde und es nicht bei einem Kind bleiben soll, möchten wir keine Zeit mit "schauen wir mal" verschwenden. Wir möchten auch nicht nochmal so böse überrascht werden wie letzte Woche.

Daher stellt sich mir nun die Frage, was sich am besten eignet...
Unser Problem ist einerseits, dass das SG toll aussieht, die Schwimmer aber schnell langsam werden (aber nicht sterben), und andererseits eine Interaktionsstörung, weshalb die Spermien die Eizelle gar nicht erst "wahrnehmen" und somit nicht hinschwimmen.

ICSI ist klar, IMSI quasi nochmal besseres Mikroskop zur besseren Spermienauswahl und PICSI war das, wo die gesunden und vitalen Spermien auf das Hyaluron reagieren, richtig??

Wenn wir mal davon ausgehen, dass die Kosten keine Rolle spielen würden, wofür würdet ihr euch entscheiden?
Würde es nicht am Meisten Sinn machen, direkt auf die PICSI zu gehen??
Ich habe am 27. Mai nochmal einen Telefontermin, um die ICSI (oder was auch immer) zu besprechen, und möchte da natürlich bestmöglich vorbereitet sein, um gut argumentieren zu können #cool

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Hallo Schnatti,

wir haben uns im zweiten Anlauf auxh direkt für eine PICSI entschieden. Da wir Selbstzahler sind, wäreb mir weniger Versuche lieber (auch aus psychologischeb Gründen) und dann zahle ich dabei gerne für Zusatzleistungen...

Bei uns machte das aber auch insofern Sinn, dass das SG meines Mannes stark schwankt und audgerechbet letztes mal tatäxhöixh mit fast 0% normalgeformten bescheiden war...

Was mir allerdings auch immer wieder durch den Kopf geht, sind Zahlen, die ich in kleineren Studien gelesen habe, bei denen ICSIs eine geringere Erfolgsrate hatten als IVFs. Was auf dem ersten Blick seltsam erscheint, hat aber Vermutlich mindestens 2 Gründe:

Erstens nehmen ICSIs ja va Paare in Anspruch, bei denen es echt problematisch ist, also sind bei den IVFs ganz andere Kategorien von Testpersonen (Vermutlich wäre die icsi erfolgreicher, wenn die Vergleichsgruppen einheitlicher wären)

Als zweiter Grund wurde angeführt, dass bei IVFs wie bei normalen Zyklen nur die besten Schwimmer überhaupt in die Eizelle eindringen dürften, die Eizelle erzählt gewissermaßen ja aus... diese Selektion entfällt bei der ICSI, man könnte sagen, die Spritzen irgendein Spermium in die Eizelle, dass ok aussieht... vielleicht kann man durch die PICSI eine ähnliche Selektion erreichen... So zumindest meine Hoffnung.. (ob dabei nach ähnlichen/ sinnvollen Kriterien selektiert wird, kann ich aber nicht sagen...)

Viel Glück auf jeden Fall, egal für welches Verfahren du dich entscheidest! :)

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Das war mein Gedanke auch.

Bei der IMSI ist zwar das Mikroskop nochmal besser, aber es selektiert noch nicht wirklich die gesunden Spermien. Und von der Optik her (Morphologie) scheinen wir ja zumindest auf den ersten Blick keine Probleme zu haben.

Anscheinend geht es aber nicht nur um reife Eizellen, sondern auch um reife und "innerlich" gesunde Spermien, und diese selektiert man wohl mit einer PICSI am besten. Wenn ich es richtig gelesen habe, kostet die 200€, was ja auch wirklich nicht die Welt wäre.
Dass ich das (reife Spermien und Hyaluron) gelesen habe, hat mich eigentlich erst ins Grübeln gebracht...

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Mit Eurer jetzigen Diagnose habt ihr bei einer Icsi super Chancen. Ich würde da keine Picsi oder Imsi anstreben, auch nicht wenn das Geld keine Rolle spielt.
Die Nullbefruchrung hatte ja was mit der Ivf zu tun und das sind Zusatzleistungen, die eigentlich erst nach mehreren negativen Icsi's mit schlechten oder nicht weiterentwickelten Embryonen angestrebt werden, oder aber bei massiv schlechtem Spermiogramm, das hat Dein Mann ja nicht.

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Unterschreibe ich so. Es besteht kein Anhalt, dass die Qualität schlecht ist.

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Mehrere negative ICSIs würde aber bedeuten, Kassenversuche auf's Spiel zu setzen. DAS ist mein Gedanke. Und ich möchte schon vermeiden, dass wir zu Selbstzahlern werden, weil wir nicht direkt das Verfahren mit eventuell besseren Chancen gewählt haben.

Wir wissen ja nicht, ob die Embryonen nicht eventuell schlechte Qualität haben werden. Aber warum dem nicht gleich vorbeugen statt weitere Enttäuschungen riskieren?

Weiß nicht, ob das nachvollziehbar ist...

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Ich würde picsi oder imsi machen. Die Qualität der Eizelle war gut ? Wenn so naja dann könnte man noch Calcium ionophor Bad für die Eizellen machen.

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Die Eizellen waren perfekt. Alle 14 reif (also keine verworfen) und keine dunklen Flecken, etc..
Calcium-Ionophor bietet die Klinik auch nicht an.
Es gibt kaum Zusatzleistungen.

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Ich würde erstmal die ICSI versuchen und dann weiter schauen. Das ist ja schon eine große Änderung...

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Hallo liebe Schnatti,

für mich macht in eurem Fall eigentlich weder IMSI noch PICSI wirklich Sinn. Wenn die Spermien äußerlich alle super aussehen, bringt es mMn absolut keinen Vorteil mit besserem Mikroskop zu schauen. Da die Spermien ja auch grundsätzlich gesund zu sein scheinen, ist eine PICSI im Prinzip auch irrelevant.

So wie ich dich aber bisher kennen gelernt habe und wie du es hier auch ausführst, wirst du definitiv etwas dazu buchen, wenn auch nur fürs Gefühl 😊 Ich würde dann wahrscheinlich eher zur PICSI tendieren, da die subjektive Beurteilung durch besseres Mikroskop bei sowieso "schönen" Spermien wahrscheinlich nicht so zielführend ist - dann lass die Spermien lieber im Hyaloron selbst entscheiden, wer am gesündesten ist 😋

Das wäre zumindest mein Rat an der Stelle. Bin gespannt wie du dich entscheidest und drücke alle Daumen, dass es beim nächsten Mal super läuft 🍀

Viele Grüße und alles Gute!

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Du, gar nicht. Ich muss nicht unbedingt etwas dazubuchen. Ich habe mich bisher nur mit IMSI und PICSI so gar nicht beschäftigt und brauche daher ein wenig Schwarmwissen und Tipps. Wenn alle sagen, das macht beides nicht wirklich Sinn, dann bin ich auch beruhigt :-)

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Ach siehst mal, falsch eingeschätzt 🤭 wir haben bisher immer PICSI gemacht, mein Mann hat aber auch Asthenoteratozoospermie (bzw. durch TCM Behandlung "nur noch" Teratozoospermie) und auf die 180€ kam es uns dann letztendlich auch nicht mehr an 😄

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Liebe Schnatti,

ich habe mich ja in letzter Zeit auch mit dem Thema PICSI auseinandergesetzt. Wir haben allerdings auch andere Voraussetzungen als ihr: OAT, eine FG 9. SSW ein früher Abgang 5. SSW und ich bin bereits 39. Ich schließe mich einigen hier an und denke ihr braucht nicht den Weg über die PICSI zu gehen. Versucht erst einmal eine normale ICSI ohne die ganzen Zusatzmaßnahmen. Ihr habt doch wirklich gute Voraussetzungen dafür. Versuche dich nicht verrückt zu machen und entspannt an die Sache ran zu gehen. Ich weiß natürlich dass das nicht immer so leicht ist, gerade durch meine Vorgeschichte. Aber eine positive Einstellung und Vertrauen in die Sache ist trotzdem wichtiger als sich verrückt zu machen und jegliche Zusatzmaßnahmen in Betracht zu ziehen. Das könnt ihr ab dem 2. Versuch immer noch machen falls dort etwas auffällig wäre oder sich verändern würde. Wenn eine PICSI grundsätzlich mehr Erfolg hätte, würde die ICSI sicherlich gar nicht mehr angeboten werden. Nicht mal alle mit OAT-Diagnose bzw. schlechtem Spermiogramm gehen den Weg über die PICSI. Lieber hast du in der Zukunft noch eine Möglichkeit der Anpassung als jetzt gleich alle erdenklichen Maßnahmen dazu zu nehmen und vielleicht trotzdem beim ersten Versuch enttäuscht zu werden. Leider gilt auch hier: Viel hilft nicht immer viel. Manchmal brauchen wir einfach ein wenig Geduld und Vertrauen!#klee#herzlich✊🏻

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Danke für deine Meinung.

Ich muss da allerdings vehement widersprechen, leider.
Mit einer Nullbefruchtung im Gepäck geh ich da nicht entspannt heran, nein.
Ich hatte schon genug Vertrauen und wurde ja eines Besseren belehrt. Denn auch für die IVF wurden uns ja hervorragende Voraussetzungen bescheinigt, und ach oh Wunder, was ist dann passiert?

"Viel hilft nicht immer viel" ist sicherlich richtig, ja. Aber es geht ja nicht um weitere Medikamente für uns, sondern darum, gesunde Schwimmer herauszufiltern. Die PICSI macht für mich einfach sehr viel Sinn und gibt mir - was das Wichtigste ist - Zuversicht und Optimismus.

Die IMSI hab ich schon abgehakt, das kommt nicht mehr in Frage.

Was alle machen oder nicht, ist ja letztlich kein Maßstab ;-) Bei vielen Paaren "scheitert" die Entscheidungsfindung ja leider oft daran, dass sie von Ärzten und manchmal auch durch fehlende Eigeninitiative schlecht bis gar nicht über alle Möglichkeiten informiert sind.

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Ich wünsche euch natürlich alles Gute für euren weiteren Weg und jede Entscheidung zum Vorgehen trefft natürlich ihr als Paar! Ich wollte dir nur meine Meinung schildern denn danach hast du in deinem Post gefragt. Da du dich aber mittlerweile scheinbar schon entschieden hast, war diese wohl nicht mehr nötig. Sorry...

Ich hatte zwar keine Nullbefruchtung dafür aber Aborte. Und ja die Rückschläge auf unserem Weg sind hart. Wie du gerade geschrieben hast und leider auch schon erleben musstest kann es trotzt bester Voraussetzungen auch schief gehen. Dessen sind wir uns alle denke ich bewusst die diesen Weg gehen müssen und trotzdem müssen wir darauf Vertrauen dass es vielleicht beim nächsten Versuch klappt. Der Gedanke sich eine mögliche PICSI für einen zweiten Versuch in der Hinterhand zu bewahren war ja nur ein Vorschlag um nach einem möglichen negativ im ersten Versuch eine Veränderung für den zweiten Versuch zu haben. Denn es tut ja oft gut, wenn man dann etwas ändern kann und dadurch neue Hoffnung bekommt. Jetzt habt ihr ja durch die ICSI schon eine große Veränderung.
Ich wollte auch keinen Maßstab festlegen was alle machen, sondern lediglich sagen dass nicht jede Zusatzmaßnahme benötigt wird (sogar nicht mal von OAT Paaren).

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Hallo Schnatti,
Wir wollten auch das bestmögliche aus unseren ersten beiden icsis ziehen und haben, obwohl das Spermiogramm eigentlich soweit in Ordnung war, die PICSI dazugebucht.
Die besten Embryonen und auch Befruchtungsraten hatten wir allerdings ohne PICSI bei der 3. icsi als der Biologe die Entscheidung getroffen hat😅
Alles Gute für euch 🍀

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Hallo Schnatti,

ich kann voll verstehen, dass du alle Möglichkeiten ausschöpfen möchtest um schnell erfolgreich schwanger zu werden. Ich bin da genauso, wenn man mich lassen würde...

Ich hatte inzwischen zwei erfolglose ICSIs und würde gerne auf solche Zusatzleistungen oder auch weitere Untersuchungen zurückgreifen, aber mein Arzt ist da für nichts offen bei mir. Er vertritt klar und sehr deutlich die Meinung, dass es angeblich nur an der Qualität meiner Eizellen aufgrund meines Alters (am Sonntag werde ich 40) liegt. (Das erkennt er nur anhand der negativen Ergebnisse und der Statistik für 40jährige) Dass wir die ICSI wegen der geringgradigen Asthenoteratozoospermie meines Mannes machen wird nicht mehr thematisiert.

Daher habe ich die Meinung ohne die genauen Vor- und Nachteile der PICSI zu kennen, dass ich, wenn es die Klinik anbietet und die Ärzte es unterstützen, eine PICSI machen würde. Diese ganzen Behandlungen zehren so an unseren Kräften und vor allem der Psyche, weshalb man doch nutzen sollte, was optimiert werden kann. Vor allem, wenn man schon so unerwartete Überraschungen hatte wie ihr bei der IVF. Dann lieber jetzt eine privat gezahlte Zusatzleistung für eine Kassen-ICSI buchen als am Ende als Selbstzahler alle Kosten tragen zu müssen, die man durch die Zusatzleistung hätte vermeiden können. Und wenn es nicht erfolgreich ist, kannst du für die zweite ICSI ja wieder neu überlegen.

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Genau so war bzw. ist mein Gedankengang auch.
Ich habe ja vorher noch einen Telefontermin mit der Ärztin und werde das einfach mal ganz offen ansprechen. Mittlerweile nimmt sie meine Beweggründe ja auch ernst.
Jetzt müssen wir sowieso erstmal die ICSIs bei der PKV meines Mannes beantragen. Ich bin gespannt, ob sie mitmachen oder wir da erst wieder kämpfen müssen.
Wir wissen ja mittlerweile, dass die größte Befürchtung unbegründet war, nämlich dass es an meinen Eizellen scheitern könnte. Da scheinen die ganzen Verzichte und NEM zu helfen bzw. vielleicht wären die auch so oder so toll gewesen, wer weiß das schon.
Dass eure ICSIs bisher scheiterten und euer Arzt so stur ist, tut mir leid. Nachdem ich letzte Woche ein wenig Rauch per Email an unsere Klinik geschickt habe, weil sich absolut niemand nach der Nullbefruchtung meldete, sind sie sehr bemüht. Gestern kam sogar eine Email der Ärztin (bin grad netzbedingt telefonisch nicht erreichbar) mit der Bitte um Meldung, wie es mir mit dem OHSS geht.
Ich hoffe sehr für dich, dass euer Wunder noch klappt #herzlich

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Wow, da hat sich der Rauch ja echt gelohnt. Ich drücke dir die Daumen, dass sie so bemüht bleiben. Denn bei Kiwu ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit wichtig, bei der auch Patienteninformation und Arztempathie nicht fehlen dürfen

Bei meinem Arzt wird sich da nichts ändern. Er sieht sich als alter Hase und er weiß, was er tut. Ich soll nicht so viel lesen und entspannen. Was ja total einfach nach 2 Jahren Kiwu und einem Alter von 40 ist.
Wir starten noch den dritten Versuch in der Klinik, den die Kasse trotz meiner dann 40 Jahre unterstützt. Sollte es dann wieder nicht klappen steht die Entscheidung aus, ob wir die Klinik wechseln, nach Spanien zur Behandlung gehen (Empfehlung der Heilpraktikerin) oder den Kiwu nach 2 Jahren und nur einer natürlichen SSW mit Abgang in der 8. SSW abzuhaken und auf eine weitere diesmal gesunde SSW zu hoffen.

Danke dir für deine Wünsche. Auch ich drücke dir ganz fest du Daumen und hab mit dir die IVF über mitgefiebert und so für dich gehofft. Das wird werden. Positiv bleiben trotz den Wiedrigkeiten. Vielleicht hibbeln wir im Juni sogar gleichzeitig. :-)

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Hallo,

ich lese recht viel in reddit, dort gibt es US-Foren für unsere ganzen Themen. Insbesondere /r/infertility.

Meine Zusammenfassung ist daraus ist

- IMSI/PICSI sind eig. nicht state-of-the-art. Am Ende ist die DNA-Fragmentation nicht klar gesunken nach der Anwendungen - genaue Links/Studien dazu hab ich grad aber nicht zur Hand.

- der eigentliche "heiße Scheiß" sind die sogenannte "microfluid sorting devices". In den USA heißen sie "Zymot", unsere Klinik nennt das "FertileChip". Am Ende simuliert es den Weg des Spermas und die Auslese dabei.

Link dazu ist:
https://www.reddit.com/r/dnafragmentation/comments/9lhvws/what_is_microfluidic_sperm_sorting_why_should_we/

Bei uns kostet das ca 300€ pro Versuch, bei nicht so gutem SG definitiv sinnvoll. Leider haben wenige Kliniken das in D im Angebot.

Geholfen hat's noch nichts ... aber vll für euch hilfreich :-)

VG

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Wow, vielen Dank!!!
Leider bietet unsere Klinik das nicht an. Die haben viele Vorteile, aber wenig Zusatzleistungen. Nicht mal Calcium-Ionophor und so Kram. Alles sehr rural, quasi ;-)

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Ich würde es trotzdem mal ansprechen.
Vll wollen sie es ja mal ausprobieren?
Ich glaube gelesen zu haben dass man die FertileChips selbst kaufen könnte und dem Labor "überlassen" könnte. Frage ist ob die dafür offen sind. Anwendung ist wohl recht gut machbar.