Hallo zusammen,
es würde mich interessieren, ob es hier Frauen mit Kiwu gibt, die aber psychisch nicht ganz fit sind. Evtl. öfter Panikattacken haben oder eine Angststörung bekommen haben. Gibt es unter euch Frauen, die Medikamente benötigen um eine Depression zu behandeln oder ähnliches.
Der Grund ist, dass es mir seit Monaten immer wieder nicht gut geht. Bekomme Wellenartige Schübe, Herzrasen, Herzstolpern, Kribbeln in Armen oder am Kopf, plötzlich keinen Bissen runter und daraus Panik. Zuerst dachte ich, ob es von Hormonen kommt, aber kann es nicht sein. Dann dachte ich an mein Hashiomoto, dass teilweise stark schwankende Werte hatte, aber lt. Endo auch nicht. Dann wurden bei MRT´s div. leichte Bandscheibenvorfälle diagnostiziert. Was für starke Rücken und Nackenverspannungen sorgt. Aber die Attacken kamen immer häufiger, bis ich mit 150 Herzrasen im Krankenwagen sass. Da hieß es aber, dass alles okay ist. Dann in Urlaub gewesen und auch immer wieder Puls über 100 gehabt. Also nach dem Urlaub irgendwann solche Angst bekommen, dass ich ins Krankenhaus bin. Dort wurde kardiologisch alles untersucht (2x EKG/24 Std. EKG/Herzultraschall/Blutwerte). Hier war alles in Ordnung und der Kardiologe meinte, dass ich eine Angststörung mit beginnender Depression hätte. Okay, jetzt nicht unbedingt verwunderlich, wenn man eine FG Anfang des Jahres hatte, der Vater vor einem Jahr verstorben ist und man den Kiwu wohl unerfüllt ablegen muss.
Aber ich frage mich jetzt, wie ich aus dem Teufelskreis wieder rauskomme, denn es macht mich psychisch schon sehr fertig, dass es mir immer wieder plötzlich nicht gut geht. Oft mir Herzrasen, aber nicht immer. Laut meiner Hausärztin sind Antidepressiva und Kiwu nicht wirklich miteinander vereinbar.
Oh man sorry, jetzt wurde der Text doch lange.
Kennt ihr ähnliches oder so?
VG
Tanja
Antidepressiva oder ähnliche Medikamente/Angststörung/Psychologe
Hallo Tanja,
ich denke deine Ärztin hat nicht ganz Recht! Klar sind chemische Sachen für den Kiwu nicht unbedingt förderlich, aber es gibt Präparate, die sich auch mit dem Kiwu vereinbaren lassen. Bei mir würde zb eine Dysthemie diagnostiziert mit zweitweise mittelgradiegen bis schweren Episoden. Habe eine ganze zeitlang Venlafaxin genommen. Da lag ich bei der Höchstdosis. In der KiWuKli wurde mir dann Nähe gelegt, dass ich es, wenn es geht ausachleichen lassen soll. Als ich meinte, dass ich das leider nicht hinbekomme, wurde mir geraten aut Citalopram umsteigen solle, da dieses Präparat im Zusammenhang mit Schwangerschaft besser erforschet sei. Mit dieser Information bin ich zueinem Neurologen gegangen und dieser hatich langsam auf Escitalopam umgestellt. Ich habe mit 5 mg begonnen und bin jetzt bei 20mg. Also ich denke wenn es sein muss, dann gibt es einen Weg. Ich hoffe, dass du deine "Attacken" bald in den Griff bekommst und du denn gestärkt weiter sehen kannst!🍀🍀
Herzlichen Dank für deine Erfahrung in dieser Sache.
VG
Hallo Tanja!
Abgesehen von Medikamenten würde ich dir zusätzlich eine Verhaltenstherapie nahelegen. Angststörungen sind sehr gut behandelbar, oft reichen die Medis da nicht ganz aus!
Ein KO für den Kiwu bedeutet die Angst jedenfalls nicht. Während einer Schwangerschaft kommt es aber ja zusätzlich zu vielen körperlichen Veränderungen und Symptomen, die wiederum Futter für die Angst sein können. Von daher ist auch da eine begleitende Therapie ganz sinnvoll, um dich zu unterstützen!
Hallo,
lieben Dank auch für deine Meldung dazu.
Eine begleitende Therapie strebe ich an, aber wie bei allen Ärzten ist es nicht einfach einen passenden zu finden und dort einen Platz zu bekommen. Bin ich aber dran. Trotzdem interessiert es mich bezügl. den Medikamenten, da ich wirklich dran bin meine Lebensfreude und Kampfgeist zu verlieren und es mir mittlerweile stark psychisch zusetzt und ich da hoffe, dass etwas unterstützen kann bis ich eine Therapie beginnen kann.
Lg
Ohja, das ist echt besch..., dass es so wenige Therapeuten mit Kassenzulassung gibt. Ich suche auch schon seit Januar, habe jetzt Ende des Monats wieder ein Erstgespräch.
Hoffentlich findest du bald jemand Passendes!
Ich wollte dir die Medis auch nicht ausreden oder so. Die Kombination aus beidem ist bestimmt sehr sinnvoll!
Hallo Tanja, ich stehe auch kurz vor der KiWu-Behandlung und nehme seit Jahren Citalopram (5 mg) wegen einer Angststörung. Sowohl KiWu-Ärztin, Frauenarzt als auch meine Neurologin sehen kein Problem das Medikament in einer Schwangerschaft weiterzunehmen. 
Liebe Grüße
Alex
Hallo Alex,
okay super. Danke für deine Erfahrung.
VG
Hey, tut mir leid, dass Du Dich so fühlst. Ich habe auch nur n paar Tipps, wobei ich nicht weiß, ob sie Dir helfen könnten, aber ich schreibs einfach mal auf.
1.Vielleicht kannst Du versuchen, deinen Körper mit Akupunktur oder Yoga etwas zu beruhigen?
2. Meine Arbeitskollegin hat das selbe Problem (nur ohne Kinderwunsch). Sie hat diese Attacken auch immer wieder und lt. 24 Std-EKG ist auch alles super. Man muss dazu sagen, dass sie noch keine Mitte 20 ist. Man hat ihr nun geraten, die Schilddrüsenwerte und auch den Omega 3- Wert checken zu lassen. Daran KÖNNTE das wohl auch liegen.
3. Ich hatte eine zeitlang so starkes Kribbeln in den Beinen, dass ich manchmal dachte, die Beine tragen mich nicht mehr lange. ich hab für jedes bisschen geweint (auch ohne Grund). War dann bei einer Psychologin für zwei oder drei Termine und nur dieses Reden hat geholfen. Das war nach der ersten und vor der zweiten Fehlgeburt, allerdings bin ich dort weg, weil sie mir zu wenig Ahnung von unerfülltem Kinderwunsch/Repro hatte und mich nach diesen drei Terminen nicht mehr ernst genommen gefühlt habe - so nach dem Motto, ok Fehlgeburt haben wir "abgearbeitet" wo sind weitere Baustellen?
Manche KiWu-Praxen arbeiten sogar mit Psychologen eng zusammen.
Ich wünsche Dir alles Gute.
Lieben Dank,
beruhigende Dinge hab ich schon etwas versucht, aber die Symptome sind teilweise so stark, dass Ablenkung nicht funktioniert.
Schilddrüse wusste ich, dass die solche Probleme machen kann. Habe schon über 10 Jahre Hashimoto. Aber die Werte sind soweit wieder okay, deshalb sagte der Arzt, dass es davon nicht sei.
Div. Mineralien wie Vitamin D3, B12, Eisen, Zink, wurden geprüft und andere fülle ich eh schon länger immer wieder auf wie Selen, Magnesium, usw.
Psychologin suche ich, aber wenn man die Wartelisten betrachtet, dann könnte man gleich verzweifeln.
Tut mir sehr leid, dass du dieses Elend FG auch schon zweimal durchmachen musstest. Ja, es ist nicht leicht jemand passenden zu finden. Baustellen habe ich genug, aber ich denke das ein wichtiger Grund sein könnte, dass wir jetzt an der Schwelle zum "aufgeben und neuen Lebensplan erarbeiten stehn" und mir eine Freundin ihre zweite Schwangerschaft mitgeteilt hat. Es macht mir riesige Angst Kinderlos zu bleiben.
Wünsche dir alles gute weiterhin.
LG
Ich schreibe dir mal ne PN 
hallo liebe tanja,
tut mir sehr leid, dass du das durchmachen musst!
ich arbeite sehr viel mit menschen, die unter anderem panikattacken haben! daher kann ich dir nur zu einer psychotherapie raten! dadurch bekommst die symptome schnell in den griff und all das was du erlebt hast kann verarbeitet werden!
ich wünsch dir nur das allerbeste! ♥️
Lieben Dank, ich hoffe sehr, dass ich nicht monatelang auf einen Termin warten muss und jemand passenden finde, mit dem ich die Baustellen gut bearbeiten kann und dann hoffentlich trotz Kiwu Trauer wieder zur Lebensfreude zurückkehren kann.
VG
ich weiß nicht genau, wie das in deutschland abläuft, aber hoffe, dass du da nicht allzu lange warten musst!
wünsch dir alles erdenklich gute
Hey, das mit den Antidepressiva und Schwangerschaft ist so eine Sache. Ich würde an deiner Stelle nicht sofort die Unbedenklichkeit glauben, die da so oft angenommen wird. Es gibt da eine Seite, die nennt sich Embryotox.de, wo halbwegs verlässliche Daten zu den Auswirkungen der Medikamente auf Embryos zu finden sind. Mit Psychopharmaka zu beginnen und gleichzeitig Hormone zu spritzen sehe ich schon als problematisch an. Ich habe auch längere Zeit Venlafaxin wegen Depression genommen und brauchte lange, bis ich es ausgeschlichen hatte. Meinen Kinderwunsch habe ich auch deswegen so weit geschoben. Und ich merke, wie wichtig die regelmäßige Psychotherapie ist, denn Angst ist auch bei mir ein Thema seitdem ich mit der KIWU-Behandlung begonnen habe.
Hallo, natürlich glaube ich jetzt nicht sofort an komplette Unbedenklichkeit. Was ist schon völlig unbedenklich im Leben? Jeder Frau die diese oder ähnliche Probleme hat wäre sicher sehr froh darüber diese Medikamente nicht zu benötigen. Aber es muss eben eine gesunde Abwägung geben, was mehr schadet. Eine Frau die evtl. immer wieder starke Panikattacken hat und das Kind nicht glücklich bekommen kann, wegen einer Krankheit der Psyche. Oder jemand der Medikamente nimmt und es besser geht und somit die Schwangerschaft usw. auch besser erleben kann.
Danke dir für deinen Tipp, jeder ist hilfreich und bedarf genauer Abwägung. Sind natürlich auch keine Bonbons, die man frei kaufen kann.
Da ich schon über ein Jahr in der Kiwu Behandlung bin und mittlerweile Ü40 ist da nichts mehr mit Kiwu schieben. Und gerade eben er Kiwu gehört ja bei mir zu dieser Problematik dazu.
Hormone spritze ich bisher nicht, sondern stimuliere noch ohne Spritzen und wissen auch noch nicht, ob wir den weiteren Weg mit Spritzen gehen werden oder nicht. Aber es ist für mich sehr interessant und hilfreich eure Tipps zu lesen.
Danke. VG
Hallo Tanja.. ich leide an Angst- und Panikstörungen seit dem ich Anfang 20 bin..als Kind hatte ich auch schon Panikattacken aber die waren nicht so schlimm. Ich hatte 4 Jahre eine Tiefenpsychologische Therapie gehabt.. danach habe ich mich noch von einem Heilpraktiker Hypnotisieren lassen. Ich war dann ein paar Jahre Beschwerdefrei..
Nun hatte ich seit November 18 3 FG gehabt und die Angst/Panik ist wieder da.. ich fange nun nochmal eine Therapie an und hoffe, dass es diesmal eine Verhaltenstherapie sein wird.. Medikamente nehme ich keine außer homöopatische Mittel wie Schüssler Nr 7, Baldrian, Magnesium oder Neurexan..
Mir hilft es auch zu Meditieren und Yoga mache ich auch regelmäßig.. wichtig ist, dass du dir immer wieder sagst, dass alles gut ist.. wenn du dich weiter austauschen magst, kannst du mir auch eine PN schicken
Hallo Tanja,
das ist bestimmt nicht leicht für dich gerade.
Ich kann dir kurz aus psychiatrischer Perspektive sagen: bei Angst + Depression sind Antidepressiva der Gruppe der Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRIs) Mittel der Wahl. Von denen sind Citalopram und Sertralin in der Schwangerschaft am besten erprobt.
Man sagt, dass die Medikamente in der Schwangerschaft weitergenommen werden sollen. Ein plötzliches Absetzen ist eher kontraindiziert. Vor der Geburt reduziert man das Mittel ggf., um eine Anpassungsstörung beim Kind zu verhindern. Die Einnahme kann dann nach Geburt wieder in der üblichen Dosis fortgesetzt werden.
Wie schon einige schrieben: eine Verhaltenstherapie ist unbedingt angesagt und in ihrer Wirksamkeit bei Angststörungen vielfach belegt. Je nachdem in welchem Bundesland du wohnst hat die Bundespsychotherapeutenkammer eine Suchfunktion auf ihrer Homepage, wo du mal schauen könntest. Sonst kannst du mir auch ne PN schicken, vielleicht kann ich dir was empfehlen.
Alles Gute!
Lena 🍀