Embryoscope sinnvoll oder...

... nur Geldmacherei?

Ich hatte heute ein "kleines" Ivf Vorgespräch in unserer jetzigen Klinik. Mich haben die Zusatzleistungen und die ungefähren Kosten als Selbstzahler etc. interessiert. Im Gespräch meinte der Doc dann das Embryoscope nur Geldmacherei sei weil in DE durch das Embryonenschitzgesetz eh keine "Selektion" stattfindet. Das dies vor allem in Osteuropäischen Ländern einen Vorteil hätte.

Aber... Ist das wirklich so? Ich meine das Embryoscope ist doch nur eine genauere Beobachtung der Eizellen oder? Klar entscheiden die Biologen sich dann für die Eizellen mit bester Qualität aber das ist doch ohne Embryoscope auch so oder nicht? Oder wird dann nochmal zwischen Top Qualitäten unterschieden? 🤔

Findet ihr das sinnvoll oder eher nicht? Bzw für wen ist es sinnvoll? Es sind halt schon extrakosten. Aber lohnen die sich auch?

Lg Loui

Embryoscope sinnvoll oder Geldmacherei?

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Es gibt trotzdem einen Unterschied. Es gibt immer noch Kliniken, wo man an Tag 3 umbettet und so die Embryonen stört. Das Embryoscope hat konstant die gleichen Bedingungen. Man sieht außerdem, wann die Teilungen stattgefunden haben. Wen. Das passt, sind die Chancen besser. Es gibt aber auch andere Inkubatoren, die die gleichen Bedingungen, wie das Embryoscope hat, aber da schaut man nicht auf die Embryonen.

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Ah schau an das wusste ich gar nicht! Aber wird denn in den embryoscope ähnlichen inkubatoren gar nicht geguckt? 🤔 Ich dachte immer das die Embryos einmal am Tag kontrolliert werden um zu gucken ob die stehen geblieben sind oder weiter Teilen.

Im Gründe genommen, liegt der Vorteildarin das genau geschaut werden kann wie und wann sich die Zellen geteilt haben.

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Nein, da wird nicht gekuckt. Also nur 1 Tag nah der Befruchtung, um zu sehen, ob sich Vorkerne gebildet haben. Danach nicht mehr.

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Hallo,
Embryoscope macht eigentlich nur wirklich Sinn, wenn man überhaupt zum Schluss so viele Embryonen hat, dass man wählen kann. Das extra anzustreben ist aber eigentlich verboten (im nördlicheren und mittleren Deutschland zumindest). Man soll ja nur so viele kultivieren, wie auch transferiert werden sollen. Also so gesehen gebe ich deinem Arzt Recht, wenn das Embryonenschutzgesetz streng befolgt wird, macht das wenig Sinn. In der Realität ist aber ja schon oft so, dass 5-6 befruchtete EZ kultiviert werden und dann übrige vitrifiziert werden. Da könnte man dann schon die auswählen, die gesamt gesehen die beste gleichmäßigste Entwicklung durchlebt haben. Bei uns in der Klinik wurde sehr darauf geachtet, nicht zu viele Embryonen zu kultivieren und das Gesetz streng zu befolgen, da hätte es nicht viel Sinn gemacht. Es sei denn, man würde dann vitale Embryonen nicht transferieren, weil sie laut Embryoscope keine gleichmäßige Entwicklung hatten. Das macht man aber ja eher nicht...also wir hätten uns so nie entschieden.
LG

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Ja, genauso hat er mir das auch erzählt. Auf der anderen Seite habe ich ihn dann gefragt wieviele Eizellen in die weitere Kultur geschickt werden (jetzige Klinik hat kein embryoscope) und er meinte wenn man von (bestenfalls) 15 befruchteten Eizellen ausgehen würde, dann würde man 10 vorkerne einfrieren und 5 in die weitere Kultur schicken.
Da hab ich ihn dann komisch angeguckt und er meinte 50% von den Eizellen schaffen es eh nicht zur Blasto und falls 3 übrig bleiben sollten dann wird geguckt. Aber im Grunde genommen werden dann ja auch die mit bester Qualität genommen oder nicht? 🤔 Also wird ja doch selektiert auch wenn man das eigentlich nicht soll.

Irgendwie verwirrend.

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Ja genau, im Grunde wird schon beim PN Scoring selektiert! Also selektiert wird indirekt schon...nur wenn es dann um die verlängerte Kultur geht, müssen Kliniken schon schauen, wie viele Embryonen kultiviert werden. Sofern nämlich Blastos vitrifiziert werden müssen und sie dann verworfen werden sollen, muss das vor der Ethikkommission begründet werden. Und das wollen Kliniken natürlich nicht so gern! Verständlicherweise...deshalb ist das Ziel, dass am Tag 5 so viele Blastos da sind, wie man transferieren will! Und wenn dem so ist, macht es halt nur sehr begrenzt Sinn! In Süddeutschland oder Österreich ist das Gesetz viel lockerer, da macht es dann eher Sinn!
Wir haben zB nur 4 Embryonen kultiviert und am Ende blieb dann auch nichts zum selektieren übrig, also wir hätten davon jetzt keinen Benefit gehabt. Wenn man natürlich 6 kultiviert und man einen guten Schnitt hat und 4 oder sogar 5 Blastos übrig bleiben, dann könnte man die Daten des Embryoscopes nutzen und nicht nur aus der Momentaufnahme wählen, sondern den Embryo der die gesamte Zeit am „besten aussah“. Wenn ihr tatsächlich 5 oder 6 kultivieren lasst und es nicht allzu teuer ist, würde ich es mir überlegen. Bei sehr hohen Kosten oder nur 3-4 kultivierten eher nicht...

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Uns hat man erklärt, dass die EZ im Embryoskop mit Kameras überwacht werden. So weiß man genau über den Entwicklungszustand Bescheid und muss sie nicht aus dem Klina im Inkubator rausholen.
Sonst muss ohne Embryoskop jeden Tsg ein Biologe die Schale rausholen, nachsehen und sie wieder reinstellen. Jedes Mal kurz ein „Klimawechsel“.
Haben es jedes Mal gemacht, aber gefragt haben wir uns auch, ob es ohne nicht genauso gut wäre. Gibts ja auch noch nicht sooo lange... früher hat es auch funktioniert...

🤔🤷🏼‍♀️

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Guckt bei euch jeden Tag jemand nach? Bei uns wurde immer nur 1x kurz an Tag 3 geschaut und dann zittern bis Tag 5! #zitter

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So hat sie es uns erklärt... 🤷🏼‍♀️
was die dann wie oft machen bekommt man ja eh nicht mit... durch das Embryoskop ist es ja auch leichter jeden Tag zu schauen... hatten ja alle 3 Versuche mit 🤪

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Hallo

wir haben dieses mal Time Lapse gemacht ich glaube es ist das gleiche.
5 befruchtete Eizellen gingen rein und die wurden mit der Kamera überwacht. So wird der beste an Tag 3 oder 5 ausgesucht.
Beim TF habe ich sogar einen Film mitbekommen wo die gesammte Zellteilung drauf zu sehen ist. Eine tolle Erinnerung.

Ich finde es macht Sinn, denn an Tag 3 sahen noch alle 5 prima aus und an Tag 5 waren 3 gut entwickelte Blastozysten dabei.

viel Erfolg

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Ich hab mich nach meiner 2ten icsi aber 3ten Befruchtung auch dazu entschieden... Bei der ersten icsi hatten wir 21 Eier... Da unsere voraussetzungen so gut waren haben wir erst mal nur 6 befruchten lassen...Die Klinik meinte, dass sollte reichen... 3 wurden an tag 1 eingefroren...Aus den anderen gab es eine Blasto mit Fg... 2ter versuch ein tag 3 Transfer... Nachdem die ersten beiden Versuche negativ waren haben wir die 15 übrigen Eizellen aufgetaut. .. Daraus konnten wir dann nur 2 transfere generieren...ein tag 3 tarnafer und eine Blasto an tag 7 die im folge Zyklus an tag 5 eingesetzt wurde... Es sind halt jedes Mal super viele stehen geblieben... Bei der 2ten icsi... 16 Eizellen von denen 13 reif waren, wurden dann 9 befruchtet.. 3 wurden als vorkern eingefroren 6 sind in das Embryoscop gekommen... Und siehe da 4 blastos und die erste eingesetzte hat es geschafft :)... Seit Freitag weiß ich, dass wir einen kleinen Sohn bekommen... Durch diese Zeitraffer Beobachtung kann man auch noch sehen welche von den blastos am Ende dann die beste Chance hat... Und es ist auch genau so, wie gesagt, die Embryonen müssen an Tag 3 nicht umgebettet werden... Ich würde es immer wieder nutzen... Auf die 500€ kommt es am Ende auch nicht mehr an...

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Vielen Dank für deinen Beitrag! Da hast du echt Recht. Die 500 eur machen dann auch nichts mehr aus wenn es sich wirklich lohnt!!

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