Langes Protokol - Enantone zur Downregulation

Guten Morgen Ihr Lieben,

gestern war das Behandlungsgespräch zum Start unserer 1. IVF und so ein 100%ig tolles Gefühl habe ich irgendwie nicht.

Ich möchte daher um Eure Erfahrungen bitten…

Der Dok meint, da mein AHM (1,36) für mein Alter (37) ok ist, bis auf die verschlossenen EL liegen keine Probleme bekannt sind und ich auf die Stimulation für unsere IUI (50 E Puregon) gut angesprochen habe….könnten wir sowohl das lange, als auch das kurze Protokoll machen. Er empfiehlt jedoch das lange, da der Ablauf dann besser steuerbar wäre.

Allerdings könnte es eher dazu führen, dass emotionale Probleme / depressive Verstimmungen auftreten – insbesondere bei Frauen, die vor ihren Tagen Stimmungsschwankungen haben.

Ich sagte ihm, dass ich durchaus in manchen Zyklen um meine Periode herum (kurz davor und die ersten Tage) oft gereizt, empfindlich oder niedergeschlagen wäre. Er hat eine Weile überlegt (die Dauer gab mir schon kein gutes Gefühl, denn wer so lange nachdenkt sieht wohl Risiken?) will jedoch trotzdem das lange Protokoll machen – ggf. beim nächsten Mal dann wechseln.

Nun habe ich ehrlich gesagt ziemliche Angst – insbesondere, da ich aus meiner Hashi-Anfangszeit weiß, was depressive Verstimmungen sind und das nie wieder erleben möchte. Zumal die IVF an sich ja emotional schon eine Herausforderung ist.

Ich soll nächsten Freitag (22.02.2013) die Downregulierung mit der Enantone Depotspritze starten – das Rezept habe ich schon.

Diese wäre laut Doc sehr gut, da sie sicher 4 Wochen den ES unterdrückt und den Folgezyklus nicht so sehr durcheinander bringt. Allerdings würde sich meine Regel, die eigentlich nächsten Samstag (23.03.) kommen soll, vermutlich verzögern.

Im www habe ich zu Enantone nicht so sehr viel gefunden an Erfahrungen im Rahmen der KiWu-Behandlung. Eher dann zur Behandlung von Endo usw.

Was ich jedoch las war, dass oftmals eher wenig Folis heranreifen unter dieser Spritze – jedoch mit recht guter Qualität. Die Stimmungsschwankungen tauchen immer wieder auf.

Das nächste Problem ist, dass ich meine SD-Medikamente ständig senken muss und dadurch ziemliche Gewichtsprobleme bekommen habe. Zwar ernähre ich mich sehr bewusst und habe das Sportprogramm erhöht…trotzdem zugenommen und ich leide unter den Blicken (bist Du schwanger?!). Da macht mir Enantone nun zusätzlich Angst.

Kann mir hier jemand berichten, der das lange Protokoll mit dieser Depotspritze gemacht hat?

- Nebenwirkungen (Stimmung, Gewicht, Schilddrüse…)
- Zahl der Folis im Vergleich evtl. zu anderen Behandlungszyklen
- Qualität der EZ
- Auswirkungen auf Folgezyklen

Ganz ganz lieben Dank!

Mein Mann ist momentan leider 2 Wochen auf Dienstreise (damit er zur PU auf jeden Fall da ist musste das sein) und wir können uns nur bedingt austauschen – klares Signal von ihm, er geht alles mit, unterstützt mich auch als emotionale „Bestie#schein“ ….aber die Entscheidung soll ich treffen, da es MEIN Körper wäre und er mir das nicht aufzwingen möchte.

Daher Danke, dass ich mich bei Euch ausheulen darf und für Euren Rat!

LG
Martina

1

Das ist alles nicht so schlimm. Hatte drei Monate Enantone vor der ICSI, wo ich schwanger wurde.
1. ICSI mit Enantone: sechs Eizellen, negativ
2. ICSI ohne Enantone: Abbruch, nur ein Folli gewachsen
3. ICSI mit Enantone: Vier Eizellen, positiv - mein Sohn ist knapp 23 Monate alt.

Halte daher sehr viel von Enantone!

Mein AMH ist nur noch bei 0.41, daher werde ich kein Enantone mehr bekommen. Da bin ich mir sehr unsicher...

3

Vielen Dank Dir,
das ist irgendwie total beruhigend – auch wenn ich natürlich weiß, dass jede Frau anders ist und manchmal sogar jeder Zyklus!

Alles Liebe für Dich #herzlich
Martina

2

Hallo,

und glech vorne weg: Versuche nicht zu viel zu googeln nach irgendwelchen Nebenwirkungen!!

Wie du selbst schon sagst, die ganze Prozedur an sich ist die reinste Nervensache und dass es zu Stimmungsschwankungen kommt, bleibt da wohl nicht aus. Ich glaube auch, dass das beim einen eben zu negativen oder depressiven Stimmungen kommen kann - aber allein schon aufgrund des ganzen Drucks, der auf einem lastet.

Ich bin leider auch ein Typ, der schnell zu depressiven Schüben neigt. Das habe ich aber in den 2 Frischversuchen mit Enantone nie auf die Spritze geschoben, da das erst in der Warteschleife auftrat und ich eben eher den ganzen Druck und die Angst, dass es alles umsonst war, dafür verantwortlich gemacht habe. Extrem war es bei der ersten icsi. bei der 2. hatte ich diesen Zustand nicht. Generell hatte ich also keine Nebenwirkungen von Enantone ... außer vllt ein bissl Hitzewallungen, bis die Stimu begann. Die Mens kam auch recht pünktlich. Dass das Gewicht steigt, liegt m.E. auch eher an der Stimu. Zur PU hin hatte ich meist 1 kg mehr, ein weiteres Kilo kam danach. Ich hab nur ne normale SD-Unterfunktion, die Dosis wurde beide male kurz vor Stimubeginn 25mg höher angesetzt, als es hätte sein müssen. so war mein tsh in schach. eine schwangerschaft verlangt ja meist eh eine etwas erhöhte Dosis, also eine Anpassung in der ersten zeit. Mit der gewählten Dosis zu Stimubeginn bin ich durch beide Schwangerschaften bis zum Schluss gut hingekommen.

Bzgl. der Folis und der Quali habe ich 2 völlig unterschiedliche ICSIs erlebt.

Die erste war mit 17 reifen und guten Follis eine wahnsinns-Ausbeute. 11 wurden befruchtet, 2 zurück und 9 auf Eis.

Die Auftaurrate war schlecht. 2 Kryos mit je 2 Embryonen waren übrig. also 4 von 9 sind aufgewacht und haben sich weiter entwickelt.
Bei der 2. ICSI gab es 10 Follis, 7 reife EZ und nur 4 Befruchtungen, wovon nur 2 sich gut entwickelten, 2 waren deformiert. Also dieses Mal nur die 2 zurück, nix auf Eis!

Zu Folgezyklen kann ich nichts sagen, da ich in beiden Frischversuchen schwanger geworden bin.

Du siehst - alles ist möglich!

Versuche dem Doc zu vertrauen und es dir gut gehen zu lassen in der Behandlungszeit.

Hoffe, das konnte dir etwas helfen.

Ganz viel Glück!! #klee#herzlich
Sunny

4

Oh ja,
ganz herzlichen Dank – das hilft mir sehr!

Natürlich kann ich von Dir nicht automatisch auf mich schließen….doch wie so oft: meist findet man beim Googlen (was ich immer mache bevor ich hier eine Frage stelle, weil ich nicht unnötig nerven will) leider eher die negativen Geschichten oft.

Mhm dann hoffe ich einfach mal, dass es bei uns ähnlich gut laufen wird – nochmals lieben Dank für Deine ausführliche Antwort und Mühe und Deine lieben Wünsche!!!

Liebe Grüße und alles Gute für Dich #herzlich
Martina

5

Hallo Martina.#winke

Ich habe am 22.2. mit Enantone downreguliert.(ICSI, langes Protokoll)
Auch ich habe vor meiner Regelblutung immer heftige Stimmungsschwankungen#heul.Habe das Gefühl, dass ist nach meiner Schwangerschaft noch schlimmer geworden.
Seit ich Enantone genommen habe geht es mir stimmungsmäßig super. Klar bin ich etwas angespannt wegen der bevorstehenden ICSI. Aber selbst den Nachdienst diese Woche habe ich ohne "schlechte Laune" überstanden.
Auch habe ich keine Gewichtszunahme oder erhöhten Appetit feststellen können. Allerdings bin ich auch ein schlanker Typ und werde während dieser ICSI wahrscheinlich auch wieder ein paar Kilos abnehmen..
Zu der Eizellausbeute macht es wenig Sinn eine Aussage zu machen, weil ich keinerlei Hormonverschiebungen usw. habe. Mein Mann ist der alleinige "Verursacher".
Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen und die Angst vorm Enantone nehmen.
Bedenke bitte, dass das Medikament bei manchen Patientinnen( ohne Kiwu) über einen längeren Zeitraum verschrieben wird. Da könnte ich mir vorstellen, dass die Nebenwirkungen eher zum Vorschein kommen.

Ganz liebe #sonne Grüße, Benneta

6

#winke
Lieben Dank auch Dir!

Auch ich bin ein sehr schlanker Typ – daher sieht man leider jedes Kilo sofort und seit wir geheiratet haben, schaut man mir ohnehin permanent auf den Bauch… Klar nehme ich eine Zunahme für unser Wunder (auch im Vorfeld) gerne in Kauf, aber diese Blicke oder gar Fragen OHNE, dass es geklappt hat, die tun einfach unglaublich weh. Deshalb meine Angst davor – aus Erfahrung leider…wegen der Schilddrüsenmedikamente, die die KiWu unbedingt anpassen wollte.

Das mit den Stimmungsschwankungen beruhig mich auch etwas – klar, wir sind darauf vorbereitet und auch mein Mann ist „gewarnt“, doch so wie Du schreibst ist man ja so oder so schon angespannt und etwas dünnhäutiger grade dann in der Warteschleife. Sogar in der IUI war es so, dass ich kurz vorm BT (als ich schon spürte, dass es nichts war und erste Spuren von SB einsetzten) völlig down war.

Die Eizellenausbeute scheint generell unter Enantone im Vergleich zu anderen Medikamenten zur Downregulierung manchmal weniger zu sein wenn ich das richtig verstanden habe. Aber auch das ist natürlich nur ein KANN und hängt sicherlich von vielem ab. Hoffen wir das Beste!

An sich denke ich auch, dass Qualität statt Quantität das Maß der Dinge ist….aber ich weiß jetzt schon, dass ich bei PU ggf. erst mal zucken werde, wenn es evtl. nur ganz wenige sind. Man rechnet sich einfach automatisch aus, was normalerweise nach der Befruchtungsparty davon übrig ist. Ich glaube, man geht von grade mal 1/3 aus.

Stimmt – das dachte ich mir auch…wenn man das zur Behandlung von Endo nimmt, muss man das ja monatelang nehmen und da sollte es mit der „einen Spitze“ irgendwie gehen.

Uff – nächsten Freitag muss die rein….macht mir bisl Sorge….die IUI war schon im Dezember und ich habe gar keine „Übung“ mehr…..und dann gleich diese Enantone, die ja nicht mal „nur ein Pen“ ist…

Nochmals lieben Dank Dir und alles Gute für Dich
Martina

7

Also wenn du Sorge hast wegen dem Spritzen......
Meine Kiwu hat mir angeboten das Enantone zu spritzen.
Habe es aber selber zu Hause gemacht. Es hat wirklich eine gute Gebrauchsanweisung.
Es wird schon alles gut#liebdrueck

Benneta#blume

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