Künstliche Befruchtung nach Gendiagnostik - ja oder nein?

Hallo,
mein Mann und ich waren beim Humangenetiker (nach 2 FG in Folge mit Befund Trisomie 16)
und haben uns beraten lassen. Für den Fall der Fälle, dass bei unserer Blutuntersuchung ein Befund heraus kommt (der Bruder meines Mannes ist leider behindert), habe ich gefragt, wie es dann weiter gehen könnte. Die Ärztin hat erklärt, dass es im Prinzip die Möglichkeit gibt, es auf "normalem" Wege weiterzuversuchen (was offenbar die meisten Pärchen Ihrer Erfahrung nach tun) oder es gibt die Möglichkeit Eizellen heranzuzüchten, diese befruchten zu lassen und zu untersuchen welche "gesunden" Eizellen es gibt und diese einzusetzen. Leider hat mein Mann jetzt schon total abgeblockt, dass es auch auf natürlichem Wege klappen muss, ansonsten fragt er sich, ob wir den Kinderwunsch nicht beilegen sollten (ist ja Gottes Wille). Das hat mich richtig geschockt - für mich war die künst. Befruchtung mit vorheriger genentischer Untersuchung zumindest eine Option um ein gewisses Risiko auszuräumen, dass ich nicht wieder eine Fehlgeburt (aufgrund dieser Diagnose) erleiden muss.
Ich weiß.... erst mal abwarten was rauskommt ;-)

Wenn ihr eine ähnliche Situation erlebt habt, würde es mich freuen von euch zu hören (entweder hier oder über eine direkte Nachricht).

Liebe Grüße #winke

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Hey!
Das tut mir leid fuer euch!
Wir haben unsere tochter ende des 6. Monats verloren, sie hatte trisomie 13. Bei ihr war die spontan entstanden (wohl ne verkappte eizelle) und wir sind ok - puh :) drueck euch ganz doll die daumen!
Aber ich an deiner stelle wuerde versuchen meinen mann zu ueberzeugen. Wir machen naechsten monat icsi und obwohl wir ja genetisch ok sind haben wir so viel angst nochmsl so etwas grausames zu erleben, dass wir die eizellen testen lassen. (erste ss war spontan, erst nach der fruehgeburt kam raus das die junfs meines mannes nicht so dolle sind)

Ich drueck dir die daumen, dass sich dein mann ein wenig oeffnet, aber wartet mal die ergebnisse ab und setz ihn nicht unter druck... Schliesslich gruebelt er grad warscheinlich ziemlich und hat schuldgefuehle.... Gib ihm etwas zeit sich an den gedanken zu gewoehnen(aber ich kann dich sehr gut verstehen)

Alles liebe caro

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Vielen Dank für Deine Antwort und euch viel #klee

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Hallo zurück ;-),

ich würde in deiner Situation auch ersteinmal abwarten, was die genetische Untersuchung für Ergebnisse bringt. Angst davor musst du nur wenig haben, denn nur in 3% der untersuchten Fälle, wird wirklich etwas gefunden.

Bei uns sind die 3% eingetreten. Immer noch ein Schock für uns.
Da ich aber keine FGs mehr erleiden will (bzw. das Risiko minimieren will), werden wir wahrscheinlich in absehbarer Zeit eine PID (= präimplantive Diagnostik) machen lassen. Dabei werden die EZ befruchtet, kultiviert bis zur Blastozyste und dann davon Zellen zur Untersuchung entnommen. Sind diese okay werden sie dann in die Gebärmutter eingesetzt.

Vorteil dabei ist, dass man gewissen Risiken (wie Triomien, Gendefekte,...) beim Embryo ausschließen kann. Nachteil ist wohl, dass oft nichts übrig bleibt zum Einsetzen und es dann ja quasi alles umsont war. Ein weiterer Nachteil ist, dass die moderne Medizin trotz allen Möglichkeiten eine FG oder Behinderung des Embryo nicht ausschließen kann. Obwohl die Wahrscheinlichkeit eher gering ist. Man kann eben nicht alles untersuchen.

Sollte nur die Frau eine Chromosomenauffälligkeit/Gendefekt haben, gibt es auch die Möglichkeit der PKD, wo nur die EZ (der Polkörper dieser) vor der Befruchtung untersucht wird.
Uns wurde davon aber abgeraten, denn auch das Sperma meines Mannes ist sehr schlecht und so die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Chromosomensatz "kaputt" ist.

Solltest du noch irgendwelche Fragen haben, melde dich ruhig.

Alles Liebe
Tanja