Spermienantikörper beim Mann - was nun? (etwas länger)

Hallo,

mein Mann und ich versuchen seit 1 Jahr und 4 Monaten schwanger zu werden und seitdem bin ich auch stille Mitleserin in Urbia. Ich bin 32, mein Mann 28.

Im Mai war ich bei meinem Frauenarzt und der hat erst einmal mit Ultraschall untersucht, ob ich einen Eisprung habe und mit ner Blutuntersuchung ob meine Hormone OK sind - hier war alles in Ordnung. Vor weiteren Untersuchungen hat er uns geraten, dass erst einmal mein Mann sich untersuchen lässt.

Mein Mann hat jetzt 2 Spermiogramme hinter sich. Qualität und Quantität ist alles in der Norm. Leider sind der MAR-Test und die Verklumpungen grenzwertig ausgefallen. D.h. mein Mann hat Antikörper gegen sein Sperma. Der MAR-Test lag einmal bei 30% und beim anderen Mal bei 40%. Daraufhin hat er erst einmal ein Antibiotikum und ein entzündungshemmendes Medikament bekommen und jetzt musste er noch einmal zum Spermiogramm, um zu untersuchen, ob sich was verbessert hat. Ich war mit, weil wir den Arzt fragen wollten, was dies bedeutet. Aber leider hat uns das auch nicht wirklich weitergeholfen. Er meinte nur das Sperma von meinem Mann wäre zwar beeinträchtigt, aber das würde nicht heißen, dass es auf natürlichem Weg nicht klappen könnte. Wir sollten Geduld haben. Je nachdem wie das neue Spermiogramm ausfällt, soll mein Mann aber weiter Medikamente nehmen!?

Gleichzeitig war ich bei meinem Frauenarzt und der meinte, wenn bei meinem Mann ja alles in Ordnung ist (?), sollten wir vielleicht mal bei mir weitersehen und hat mir zu einer Bauchspiegelung geraten, um zu untersuchen ob meine Eileiter durchgängig sind. Er hat mir dann auch direkt die Unterlagen und einen Termin gegeben (den ich jetzt aber erst einmal abgesagt habe).

Wir sind jetzt total verunsichert. Heißt das wir sollten vielleicht wirklich nur Geduld haben und es einfach weiterprobieren? Hab irgendwo gelesen, dass ab einem Wert von 30% eine schlechte Prognose für eine natürliche Empfängnis besteht. Auf einer anderen Internetseite stand, dass ein Wert unter 50% OK ist. Was soll man denn da denken, wenn man so unterschiedliche Bewertungen liest und der Arzt auch keine genaue Aussage treffen will oder kann. Hab gelesen, dass falls es auf natürlichem Weg nicht klappt eine IUI helfen würde.

Oder sollten wir doch zu weiteren Untersuchungen übergehen und ne Bauchspiegelung machen und bei mir nachsehen, ob es da vielleicht auch noch Probleme gibt?

Sorry für den langen Text. Meine eigentlichen Fragen zusammengefasst sind eigentlich:

Kennt sich einer mit dem MAR-Test und dem Antikörperwert aus?
Was meint Ihr - sollen wir einfach Geduld haben und erst einmal versuchen zu entspannen oder sollen wir in die nächste Runde (d.h. weitere Untersuchungen) starten?

Würde mich über Eure Antworten sehr freuen.

Viele Grüße
Klee78

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Von einer Antibiotika-Therapie hab ich im Zusammenhang mit einem positiven MAR-Test noch nie was gehört (und ich hab mich damals sehr intensiv damit beschäftig, weil mein Mann die gleich Diagnose bekommen hat).
Auch ein Kortison-Therapie ist wohl selten erfolgreich.

Eigentlich ist ein positiver MAR-Test ein klarer ICSI-Indikator. Wobei man es wohl auch noch probieren könnte, die Spermien aufzubereiten und damit die Anzahl der Antikörper herunter zusetzen, um dann erst einmal mal die ein oder andere Insemination zuversuchen. (wenn nicht auch noch ein OAT vorliegt)
Das Problem mit den Anitkörpern ist halt, dass man sie nicht genau bestimmen kann. Es gibt die, die keinerlei Einfluß auf die Fertilität haben. Aber eben auch die, die für eine Verklumpung sorgen oder eine Befruchtung völlig verhindern.
Bisher gibt es da leider keine geeigneten Tests für.

Aber auf Grund der Länge eures Kiwu und der Tatsache, dass bei Dir scheinbar alles ok ist, liegt die Vermutung schon nah, dass die Antikörper das Problem sind.
Einen wirklichen Rat kann ich euch auch nicht geben. Wir haben uns gleich für eine ICSI entschieden. Ich wollte es nicht länger so probieren und eine Insemination erschien mir so aussichtslos (man kann ja nicht mal sicher sein, dass es überhaupt zu einer Befruchtung kommt). Allerdings hatte mein Mann auch IgG und IgA Werte von fast 100% und erst nach der Aufbereitung um die 40%.

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ward Ihr denn schon in der KiWu Klinik?
Bevor du eine BS machst, würde ich mir mal Rat bei den Fachleuten holen..

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Nein, wir waren noch nicht in der Kiwu Klinik. Der Androloge von der Uniklinik hat ja so getan als wenn alles in Ordnung wäre und hat uns einfach nur geraten Geduld zu haben.

Mein Frauenarzt meinte halt Kiwu Klinik käme in Frage, wenn wir nach der Bauchspiegelung immer noch nicht weiterwissen.

Ich dachte immer man geht erst in dei Kiwu Klinik, wenn alles andere nicht mehr geht/klappt.

Wie läuft das eigentlich ab? Brauchen wir da ne Überweisung von unseren Ärzten? Kann man da erst mal zu einem Beratungstermin hin (bzw. kann ich da auch erst einmal alleine hin?)

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Hallo,

wir sind auch betroffen. Mein Mann hat einen Wert von ca. 90% Antikörper.

Leider ist ab einem Wert von 30% von einer Infertilität auszugehen. Klar kann man Glück haben und irgendwann klappts natürlich. Nach dem Motto: Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn ;-)

Allerdings würde ich mich nicht darauf verlassen.

Wie meine Vorschreiberinnen schon sagten, gibt es wohl kaum eine erfolgversprechende Therapie bei dem Problem.

Aber gottseidank leben wir ja in einer Zeit, in der künstliche Befruchtungen möglich sind, sonst müssten solche Paare wie wir es sind, kinderlos bleiben.
Ich würde Dir raten, in ein KiWu-Zentrum zu gehen und eine ICSI anzusteuern.
Alles andere wäre für mich Zeitverschwendung.

Drück Dir die Daumen!!
LG

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Und wie man ein Dir sieht, kann die Reproktionsmedizin in diesem Fall auch sehr erfolgreich nachhelfen ;-)

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:-D:-D:-D

Wünsch Dir auch so viiiiiel Glück!!

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Danke für Eure ganzen Antworten und das Daumen drücken.

Wir hatten eigentlich beschlossen jetzt erst einmal nichts zu unternehmen und es noch einmal ohne Hilfe zu versuchen. Aber vielleicht sollten wir hierüber noch einmal nachdenken.

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Hallo

Ich würde in deinem Fall auch mal Kontakt mit einer KIWU Klinik aufnehmen. Die Durchgängigkeit der Eileiter können sie auch z.B. durch Röntgen (Kontrastmittel) prüfen. Dass der Arzt dir eine Bauchspiegelung vorgeschlagen hat, finde ich völlig übertrieben! Solange du keine Hormonstörungen hast, keine übertriebenen Schmerzen während der Mens, wenn beim Ultraschall keine Zysten oder Myomen festgestellt worden sind, würde ich dir von einer Bauchspiegelung vorerst abraten.

Ich würde euch beiden mal den Schritt in die KIWU Klinik raten, da werdet ihr kompetent beraten, auch bzgl. künstlicher Befruchtung oder IUI mangels Spermienqualität.

viel Glück & lg