Unerfüllter Kinderwunsch und die Verwandtschaft

Hallo,

wir versuchen seit 7 Jahren auf natürlichen Weg Eltern zu werden, leider bis heute nie geklappt. Nun haben wir uns bei einer Fachklinik gemeldet und versuchen es über eine Künstliche Befruchtung.

Mein Mann möchte nicht das ein Familenmitglied insbesondere die Eltern erfahren. Sie fragen auch ständig wann wir vorhaben Kinder zu bekommen. Sie wünschen sich Enkelkinder. Wir sagen dann nur immer, wenn es soweit ist, werden wir euch bescheid geben. Oder manchmal sage ich, wir wollen keine Kinder haben, um der Diskussion aus dem Weg zu gehen.

Aber eigentlich würde ich Ihnen schon sagen, was wir vor haben und warum es nicht klappt.

Wie habt ihr es eurer Verwandtschaft gesagt?

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Hallo,
ich bedaure es den Eltern gesagt zu haben. Jeder weiß jetzt Bescheid und hibbelt mit. Jeder fragt ganz genau nach. Dabei haben ich den Kopf selbst voll mit all den Gedanken und will nicht ständig mit jedem darüber reden, wann wie eine OP stattfindet, wieviele Spritzen ich setzen muß, ob das nicht weh tut und so weiter. Aber wirklich ärgerlich sind halt die Fragen: Seid ihr wirklich sicher? Kann denn dem Kind wirklich nichts passieren - könnte es wegen der ICSI behindert zur Welt kommen.

Wir haben selbst verschiedene Ängste und wollen diese eigentlich nicht wirklich noch zusätzlich teilen. Aktuell haben wir den Eindruck, dass das Kind, was noch nicht mal wirklich vorhanden ist, schon einen Stempel auf der Stirn hat: Künstlich befruchtet - ggf. "behindert".

Es kommt hinzu, dass wir schon ein Kind haben und dieses in fast allen Bereichen ein absoluter Hauptgewinn war. Wir hatten bisher keinen Streß, außer, wenn wir ihm nicht genug Input zur Verfügung stellen. Er ist lieb, kreativ, niedlich, absolut gut aufnahmefähig und so weiter. Was, wenn das nächste Kind - ob nun ICSI oder nicht - nicht so ist, sondern einfach anders. Und dass es anders sein wird, dass dürfte recht sicher sein. Schließlich sind die beiden Kinder ja keine Zwillinge.

Also mein Tip: Behaltet es für Euch. Anke

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Meine Mutter wußte sehr früh Bescheid, sie ist meine Vertraute und ich bin sehr froh darüber mit ihr so offen reden zu können.

Meine Schwiegereltern wissen seit dem Ende unserer ersten Behandlung davon. seit dem sind sie auch sehr rücksichtsvoll und fragen nur noch hin und wieder Frage nach einem enkel.

Ich persönlich empfand es als große Entlastung, dass bei uns alle (Auch Freunde, Kollegen) mehr oder weniger Bescheid wissen. Man muss sich nicht mehr rechtferigen und wird nicht schief angeschaut, wenn man mal nix trinkt ("Na, schwanger?"). Alle reagieren sehr rücksichtsvoll und durchweg positiv.

LiebeGrüße

Anke

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Hallo,

wir versuchen es seit 15 Monaten, mittlerweile spritze ich Puregon und ich hab´s niemanden aus der Verwandtschaft erzählt. Das habe ich bis jetzt nie gemacht, wenn ich Kinderwunsch hatte.

Ich finde es schlimm, wenn solche Fragen kommen wie "Hat es geklappt" etc., das kann einen noch mehr unter Druck setzen.
Wenn ihr schon diese ganzen Diskussionen habt, dann würde ich es auch eher lassen.

Lg Lia

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Hallo,
bei uns wissen es so ziemlich alle Freunde und Verwandte und ich habe im Gegensatz den anderen hier sehr gute Erfahrungen mit der Offenheit gemacht. Unsere Leute gehen sehr vorsichtig mit uns um, warten in der Regel, bis ich etwas erzähle. Ganz nahe Freunde oder meine Schwester fragen auch nach. Aber das ist dann auch in Ordnung.

Meiner Mutter hatte ich es lange nicht erzählt, weil die eher ein pessimistischer Mensch ist und auf diese Stimmung hatte ich keinen Bock. Jetzt hat sie es über meine Schwester erfahren - und uns spontan Geld für die Behandlung geschenkt.

Wie gesagt: Meine Erfahrungen mit unserer Offenheit sind gut. Ich bekomme Trost, Aufmunterung und Hilfe. Ach ja: Und ich habe so entdeckt, dass Freunde von uns ebenfalls in der KiWu-Praxis sind.
Lg,
Susi

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Hallo.

Bei uns weiß es auch so ungefähr jeder in unserem
engeren (!!) Umfeld, also Freunde, Kollegen (bei mir, brauche da Rückendeckung wg. der ganzen Termine, auch sonst sind wir eine prima Truppe), die Mütter und auch die Schwester meines Mannes.

Ganz einfach auch weil wir uns den Fragen nicht immer aussetzten wollen:
möchtet ihr keine Kinder, wann werde ich Tante, etc. pp.

Uns geht es gut damit. Alle sind sehr rücksichtsvoll,
klar, fragen auch wie was abläuft, aber nicht aus Sentationsgier sondern aus echtem Interesse.

Dazu muss ich sagen bin ich auch ein sehr offenherziger Mensch, ich brauche meine Leute zum Reden ;-)

Aber dass müsst ihr wissen, wie ihr damit am besten umgehen könnt.

Gruß, SQ

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also bei uns wissen es schon die engsten verwandten u einige freunde. manche fragen mal nach, wann man wieder termine hat, ansonsten warten sie bis man etwas neues zu erzählen hat. meine eltern wussten immer bescheid, ich musste wegen ops u fgs oft ins krankenhaus oder zu terminen u da mein mann beruflich eingespannt ist, brauchte ich auch immer jemanden für meinen sohn u ich wollte nicht meine mutter anrufen müssen u sie fällt aus allen wolken, weil sie evtl dachte die kinderplanung ist abgeschlossen u es konnte ja auch immer sein, dass mal was passiert: starke blutungen etc. das empfinde ich persönlich als sicherer.
aber ihr müsst es selber entscheiden!

lg u alles gut #klee

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Hallo,

also bei mir wissen nur mein Chef, zwecks der Termine:-)
meine beste Freundin und eine Freundin bescheid, die
zufällig in der gleichen lage ist. Wir wollen es weiter niemand erzählen da die Fragerei dann erst recht kein
Ende nimmt und die haben mir ja auch nicht erzählt
wie es bei ihnen war#bla

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Hallo!!

Also wir versuchen seit knapp 1,5 jahren eltern zu werden; am anfang haben wir es niemanden gesagt ausser meiner besten freundin; seit wir in der Kiwu-Bahandlung sind wissen meine eltern besscheid und nach den ersten stimulierten Zyklen haben wir die schwiegereltern und seine geschwister eingeweid; jetzt steht als nächstes eine IVF/ICSI an, und ich habs auch meinem chef gesagt - und in allen Punkten bin ich froh!!

Die ganze Fragerei und Gerüchte (schanger oder nícht??) haben endlich ein ende!! Wir werden eigentlich so gut wie nie direkt angesprochen, alle warten meistens bis wir von uns aus was erzählen, . . .

Also falls wir nochmal in einer solchen lage sind - ich würd es immer wieder sagen!!

glg Anja #blume

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Ich habe es schon erzählt. Unsere Eltern wußten es als erstes. Meine Schwiegermutter überraschte uns sogar mit der Frage, welche Klinik wir uns denn ausgesucht hätten, denn es gäbe ja mehrere bei uns.
Beim ersten Versuch wußten auch viele, wann ich welche Termine hatte. Da war die Fragerei schon nervig. Mittlerweile habe ich gesagt, dass wir zwar weiterversuchen, es aber nicht mehr erzählen, wann welcher Termin ansteht. Ich konnte die mitfühlenden Gesichter einfach nicht ertragen, als es nicht geklappt hat. Wenn wir schwanger sind, werden es alle schon früh genug mitbekommen.

Gruß Ronja