Sechs Jahre Kinderwunsch und nun

Hi Mädels
ich wollte mal hier reinschreiben...das wir nach acht Versuchen in der Repromedizin aufgegeben haben, es damit zu versuchen.
Wir hatten alles versucht, Eisprungkalender, #sex nach Plan, Hormone ohne Ende...davon ging es mir auch seelisch nach ner Zeit echt mies.
Ausserdem geht das alles ins Geld.
Wie gehen die anderen damit um, die schon einige Versuche hinter sich haben?

Evtl. käme eine Adoption in Frage. Ich schwanke noch ein wenig, mein Partner würde auch gerne ein Adoptivkind wollen.


Eure Lachsi #ole

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Hallo Lachsi,

ich möchte dich einfach mal unendlich drücken und wir ganz viel Kraft für euren weiteren Lebensweg wünschen.

Ganz liebe Grüsse
Sara

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Hallo Lachsi,

lass dich erst einmal fest druecken...#liebdrueck
Ich weiss wie du dich fuehlst, es ist wahnsinnig schwer und niemand kann dich innerlich verstehen wie du dich fuehlst & denkst

Wir hatten 41/2Jahre den Kinderwunsch, hatten auch einige Versuche der ICSI hinter uns.:-(
Ιnnerlich war ich am Ende...#schmoll

Naja wir haben dann wieder zum naechsten Versuch alles vorbereitet und ich musste dann nur noch auf meine Periode warte, aber nix da ich wurde ohne kuenstliche Befruchtung schwanger!!!!
Ich hatte einfach alle Hoffnungen aufgeben und meinte ok wenn es klappt dann klappt es wenn nicht dann nicht.....ich kann es nicht erzwingen! Ich wollte einfach aufhoeren nachzudenken und wollte mich nicht mehr seelisch zerstoeren...

Was ich dir damit sagen will....
Gib die Hoffnung nie auf. Versucht einfach Euch kein Stress zu machen, wartet doch einfach mal ab so eine Art "Pause"...

Liebe Gruesse
sissy1980

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Hallo Lachsi,

"Wir hatten alles versucht, Eisprungkalender, nach Plan, Hormone ohne Ende...davon ging es mir auch seelisch nach ner Zeit echt mies."


ich bin Adoptiv- und Pflegemama und ich kann Dir nach fast 13 Jahren Erfahrung sicher sagen:
ein adoptiertes Kind braucht Eltern, die psychisch um ein vielfaches belastbar sind.

Grundvoraussetzungen für eine Adoption/Pflege sind i.d.R.

- abgeschlossener leiblicher Kinderwunsch -> den Gedanken vom "eigenen" Kind loslassen können, um sich auf das angenommene voll und ganz einlassen zu können.

Losgelassen hat man den leibl. KiWu i.d.R. dann, wenn man voll und ganz akzeptieren kann, dass es eine leibliche Mutter gibt, die mit dem Kind schwanger war und man sein angenommenes Kind ohne "Zwicken" unterstützt, seine Wurzeln zu pflegen.

Das ist für angenommene Kinder elementar wichtig.

Bei Pflegekindern muss man damit zurechtkommen, dass die leiblichen Eltern Anspruch haben, das Kind zu sehen. Der Schmerz über die ungewollte Kinderlosigkeit darf nicht mit der Entwertung der leiblichen Eltern kompensiert werden!)

- Gesundheit. -> Eltern wünschen sich meistens gesunde Kinder und Kinder die schon einmal Eltern verloren haben, haben einen noch viel höheren Anspruch darauf, gesunde Eltern zu bekommen.

- überdurchschnittlich belastbare Psyche: viele Adoptiv- und Pflegekinder entsprechen nicht der "Norm" und werden nie der "Norm" entsprechen.
Es muss also gewährleistet sein, dass man mit sämtlichen Auffälligkeiten, die das Kind so mit sich bringt, auch umgehen kann.

- Wille zur Beratung:-> sich im Bedarfsfall auch fachliche Beratung holen, keine Berührungsängste bei Gesprächen mit Psychologen, Psychiatern usw.

- Flexibilität: mit ("bösen") Überraschungen umgehen können.

- Respekt den leiblichen Eltern gegenüber. Das angenommene Kind ist ein Teil von ihnen (siehe auch abgeschlossener Kinderwunsch!)

- normale/sichere wirtschaftliche Verhältnisse:
wir sind das beste Beispiel - wir haben eine kaufmännische Ausbildung und leben zur Miete. "Reich und schön" bedeutet noch lange keine Qualifikation die o.g. Bedingungen zu erfüllen.

- Bei Pflegekindern: Wille und Bereitschaft, mit dem Jugendamt und den leiblichen Eltern zusammenzuarbeiten.

- Abgrenzung: seine eigenen Grenzen erkennen. Gerade bei Pflegekindern ehrlich sein mit "Was traue ich mir zu und was nicht?"

Gruß von
Claudia
Adoptivmutter einer fast 11jährigen
Pflegemutter einer 7jährigen, traumatisiert, geistig schwerbehindert in offener Pflege mit regelmässigen Kontakten zur Mutter

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Hallo Claudia,

ich habe vor längerer Zeit schon einmal einen Beitrag von Dir gelesen und man merkt, dass Du mit voller Seele Adoptivmutter bist.

Ein wenig aber finde ich Deine Aussage (und das ist ja auch die Aussage des JA und der §§) über das Abschließen mit dem KIWU paradox:

Abschließen mit dem Kinderwunsch --> ich glaube, dass man damit nie wirklich 100%ig abschließen wird, kann, muss...

... und trotzdem wird man sich auf eine Adoption einlassen können und auch gute Adoptiveltern sein können...

Auch die Beschreibung über die Eigenschaften von Adoptiveltern klingen sehr lehrbuchhaft:
z.B. überdurchschnittlich belastbare Psyche
--> wer benötigt denn heute in der Kindererziehung keine überdurchschnittlich belastbare Psyche und was ist genau überdurchschnittlich?
--> und eine bestimmte Norm erfüllen auch Kinder von leiblichen Eltern nicht mehr - gibt es sie denn überhaupt? - die eine festgelegte NORM? - wenn man sich die pluralisierten Lebenslagen mal anschaut? Was ist denn normal?

Und warum muss bzw. wie kann man heutzutage "normale/ gesicherte" wirtschaftliche Verhältnisse (als Adoptiveltern) vorweisen, nachweisen?
Wir könnten das Bewerbungsprozedere in Angriff nehmen, aber wüssten von vornherein, dass wir als potentielle Adoptiveltern (zunächst zumindest) das Verfahren nicht "überstehen" würden... denn wir haben einen Berg Schulden (zwei Bafög-Kredite die irgendwann abzuzahlen sind), kein angehäuftes Sparguthaben (von was: heute studieren ist v.a. finanziell kein Zuckerschlecken), keinen festen Job (mein Mann im Traineeprogramm einer Firma, ich im Staatsexamen [2.Ausbildung!] - ja wer garantiert mir einen Referendariatsplatz in meiner jetzigen Stadt?)... usw.

Ich bin eigentlich fast verzweifelter wg. der Bedingungen und der riesigen Vorarbeit, die zu leisten ist, wenn man ein Kind adoptieren möchte (und wer weiß, ob man jeh eines "bekommen" wird), als über meine bisherige, leider nicht so erfolgreiche "Repro-Karriere"... hier weiß ich, dass ich der Natur eben doch nicht (und auch die Wissenschaft nicht) ins Werk pfuschen kann, aber beim heutigen Adoptionsverfahren (inkl. Auslandsadoption - mit welchem Recht kostet das einen "Kleinwagen"?) da wird mir schlecht!!! Mir ist bewusst, das vom Adoptivkind ausgegangen wird (KJHG §1usw.)/ ausgegangen werden muss, aber mir ist nicht klar, warum das von vornherein auf Kosten der Menschen geht, die sich eben nichts sehnlicheres wünschen, als Eltern zu werden...

Welche Interventionen betreibt denn Vater Staat, wenn ich morgens das Radio anschalte und über die nächste Babyleiche berichtet wird?

Es gibt so viele Facetten bei der KIWU-Geschichte und manchmal bin ich wirklich so genervt von DU MUSST, DU HAST ZU, DU SOLLST...

Na ja, ist jetzt ein bisschen viel geworden, aber irgendwie wollte ich mir das mal von der Seele schreiben.

LG von Tine
#blume

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#liebe Claudia
danke für den Beitrag.
In Sachen leiblichen Kinderwunsch haben wir abgeschlossen. Die Psyche hat sich auch beruhigt.
Wielange hast Du auf Deine Adoption gewartet?
Danke für eine AntwortGruss lachsi

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Hallo
ich und mein Mann haben es 9 jahre versucht,immer und immer wieder,2-3 mal haben wir gedacht es hat un geklappt und dann war wieder nix.Ich dachte immer nur alle werden schwanger warum ich nicht.und dann im Dezember war mir so als bekäm ich meine Mens...konnte aber nicht sein, da ich noch damit gut 10 tage zeit hatte. dann 3 tage überfällig und dann am 3 januar09 Test gemacht und der war Positiv bin fast vom stuhl gefallen. 2 tage später zum arzt und der hat es bestätigt.und nun bin ich im 8 monat.
Du siehst gib die Hoffnung nicht auf ich kann mir sehr gut vorstellen wie du dich fühlst. aber ich drücke dir ganz fest die daumen und versuche nicht all zu oft daran zudenken.ich weiß hört sich lkeichter an als man denkt aber versuch es mal ruhig. ich hatte auch schon die hoffnung aufgegeben und nun kommt unser Lennox bald zur Welt. kopf hoch und bleibe stark.#sex#schwimmer#liebdrueck#schwanger