Wann kommen die Glücksgefühle ?

Als erstes mal, Du brauchst Dich NICHT schuldig fühlen, denn wie ich schon mitbekommen habe, geht es vielen Müttern so.
Es kann vom abrupten Ende der Schwangerschaft kommen, wird auch genauso in einem Frühchen-Buch beschrieben. Vielleicht solltest Du das mal lesen "Frühgeborene brauchen Liebe" von Kornelia Strobel. Gibts über Amazon und Booklooker.de auch billig, wenn gebraucht.
Du wurdest Mutter, als Du eigentlich noch auf "schwanger" programmiert warst, wohl also normal.
Vielleicht solltest Du einfach mal bißchen "googeln" und Dir ein weiteres Buch suchen, es gibt sicher einiges zu dem Thema. Auch eine Mutter ist keine Maschine, die auf Knopfdruck das produziert, was die Umwelt von ihr erwartet. Du wirst während des Aufwachsens Deines Kindes noch so wütend auf das Kerlchen werden, dass Du es an die Wand klatschen könntest, in jeder Altersstufe....Du wirst Dich manchmal fragen, ist das überhaupt mein Kind oder wurde der vertauscht - Glaub einer "alten Mutter" von 2 erwachsenen Kindern - das ist alles normal, solange Du Dein Kind nicht gerade haßt, denn dann brauchst Du schnell professionelle Hilfe.
Vielleicht solltest Du auch mal mit Deinem Hausarzt oder auch dem Kinderarzt drüber sprechen, wo bei Dir noch die kleine "Ladehemmung" gefühlsmäßig hängen könnte, denn mehr ist es sicher nicht. Konntest Du mit Deinem Kleinen in der Klinik "känguruhen" ? Ich glaube, wenn Du viel mit ihm kuschelst, dann wird das schon werden.
Kopf hoch und red auch mal mit anderen Müttern in Deiner Verwandtschaft und Bekanntschaft, vielleicht bist Du dann nicht mehr so ängstlich. Euch alles Gute von Moni

Hallo

Bei mir war es genau so wie bei dir. HELLP Syndrom, 32 SSW, und mein Zwerg wog gerade mal 920g.

Will dir kein Schreck geben, aber bei mir kam das Gluecks Gefuehl vor 3 Monaten. Da war Mark 7 Monate alt. Ich habe sehr drunter gelitten, denn es war bei meinem ersten ganz anders. Es war liebe auf dem ersten Blick. Ich muss dazu sagen dass ich bei Mark nach ca. 4 Monaten unter einer Depression gelitten habe. Bin jetzt auf Medikamente und fuehle mich viel, viel besser. Ich habe alles gut gemeistert als Mark auf der Intensiv war (9 Wochen), aber als dann alles gut war kam der Zusammenbruch. Ich denke erst dann fing ich an alle Aengste so richtig zu verarbeiten.

Ich kann dir nur raten, wenn es dir nicht gut geht, suche Hilfe.

Alles Gute
Gruss
Heike

Hey
lass dich ersteinmal und dir sagen, das du dir keine Vorwürfe machen musst. Das ist völlig normal. Manchmal ist es liebe auf den ersten Blick und manchmal braucht die Liebe Zeit zum wachsen.
Ich hatte das auch. lelia war ein absolutes, geplantes Wunschkind. Die schwangerschaft liief super. Keine Probleme, weder übelkeit noch sonst etwas nur immer müde.

Lelia kam 12 Tage zu spät auf die Welt, alsso kein Frühchen. Wir hatten eine "normale" Geburt. Lelia musste ständig Blut abgenommen werden (vom Kopf) als sie noch im Bauch wahr, weil sie immer so schlechte Herztöne hatte um zu schauen, wie die Sauerstoff Sättigung ist. Das war immer sehr Nevend aufreibend. Ich hatte schon diese Strümpfe an, weil ich jederzeit in den OP hätte kommmen können.
Als sie auf der Welt war, musste sie ersteinmal untersucht werden, war also sofort weg. Ich musste noch genäht werden und war nach der laaaangen Geburt völlig fertig. Ich wollte meine Kleinen sooo gerne auf dem Bauch gelegt bekommen.
Also alles in allem sehr unbefriedigent und ich hatte überhaupt KEINE Beziehung zu meiner Tochter. Sie war da und ich habe mich um sie gekümmert, sie gestillt sie angeschaut, aber es geschah nichts, keine Gefühle. Auch sonst war ich sehr gefühlskalt (egal um welche Gefühle es ging), außer das ich, als ich meine Tochter das erstemal bei den Hebammen gelassen habe um etwas zu erledigen, voll angefangen habe zu heulen und ersteimal nicht wieder aufhören konnte.

Naja ich hatte Wochenlang das Gefühl, das es total egal war, wer für meine Tochter da ist, hauptsache sie wird gefüttert, gewickelt und so weiter. Wenn sie geweint hatte konnte jeder andere sie genauso gut beruhigen wie ich.
Im Klartext, ich hatte nicht das Gefühl, als ob wir irgendeine Bindung hätten.

Doch dann, nach ungefähr 3 Monaten tat meine Tochter den ersten Schritt. Wir waren bei meiner Mutter und Lelia war aus irgendeinem Grund am weinen. Meine Mutter hatte sie auf dem Arm und Lelia wollte runter. Wollte zu mir und als ich sie auf dem Arm hatte, hat sie sich sofort beruhigt.
Sie wollte mich. Nicht irgendjemanden, der sie beruhigte, sonder mich. Das war der Moment, wo ich angefangen habe zu spüren, das dort eine Bindung entsteht. ich war überglücklich.

Also wie du siehst, kann es etwas länger dauern, aber es kommt. Lass dich nicht verunsichern und vorallem mach dir keine Vorwürfe. Manchmal ist es liebe auf den erten Blick und manchmal braucht die Liebe Zeit zum wachsen.

Lass euch Zeit.
Und als Tipp, versuch nicht nur alles "richtig" und "perfekt" zu machen, sondern unternehmt etwas schönes zu sammen.

Alles liebe
nadine & lelia, die sich jetzt über alles lieben

Erst einmal möchte ich dir sagen, dass ich dich sehr gut verstehen kann. Du bist auf KEINEN FALL unnormal.
Meine Tochter wurde 32+2 SSW per Notsectio geholt, weil ich eine Gestose mit Eklampsie (also Krampfanfall) hatte. Sie war also auch 8 Wochen zu früh. Ich war schon eine halbe Stunde vor der Geburt bewusstlos und bin erst am nächsten Tag auf der Intensivstation wieder aufgewacht. Dann haben mich die Schwestern und Ärzte auf mein Bitten samt Bett zur Kinderintensivstation geschoben und meine Kleine wurde mir in den Arm gelegt. Und da ging es mir wie dir. Ich dachte noch: "Eigentlich müsste ich jetzt vor Rührung anfangen zu weinen. Das erwarten die bestimmt nach dieser furchtbaren Geburt und beim ersten Mal,dass ich die Kleine sehen darf." Aber da war nichts!! Ich hatte irgendwie keine Gefühle diesem Winzling gegenüber. Auch in den 5 Wochen im Krankenhaus hätte ich genauso gut ein Pflegekind betreuen können. Wo waren meine so viel besagten Muttergefühle???
Auch bei mir war es so, dass jeder mein Kind beruhigen konnte und sie auch nicht fremdelte. Erst nach vielen Monaten gab es dann eine Phase, in der sie viel zu mir wollte und ich habe es genossen. Mittlerweile ist sie 28 Monate und holt sich in vielen Momenten die verlorenen Schmuseeinheiten von mir.
Kopf hoch!!! Es ist nicht so einfach, wenn man aus einer Schwangerschaft "herausgerissen wird". Du musst erstmal verarbeiten, was passiert ist. Lass dir und deinem Kleinen viel Zeit und schmust viel miteinander. Wenn du jemandem zum Quatschen und Austauschen brauchst, der ähnliches wie du erlebt hat, dann kannst du mir gerne mailen.
Ganz liebe Grüße
Elisabeth

Hallo an Euch Alle,

vielen vielen Dank für Eure Antworten !!! Ich bin doch sehr erleichtert, dass meine Gefühle anscheinend "normal" sind. Ich hoffe auch sehr, dass sich alles in den nächsten Monaten ändert und endlich richtig schön wird. Ich liebe meinen kleinen Mann doch... Trotzdem habe ich manchmal noch das Gefühl, das ist garnicht meiner, echt komisch. Ich versuche schon, immer mit Ihm zu kuscheln wann es geht, aber natürlich kann man die Gefühle nicht erzwingen und ich warte wahrscheinlich zu verkrampft darauf. Nach der "Geburt" habe ich Ihn erst am 2 Tag gesehen, da es mir auch nicht gut ging. Dann auf der Kinderstation war ein "känguruhnen" erst nach einer Woche möglich und dann auch nicht regelmäßig. Denke, das das auch ein Grund für meine "Bindungsschwäche" ist.
Ich werde versuchen mich nicht so unter Druck zu setzen und auch auf den besonderen Moment zu warten, an dem dann alles klar ist zwischen uns Ich werde dem einen oder anderen von Euch bestimmt mal schreiben, danke dass Ihr da seid !!!

Liebe Grüsse Diana