Erfahrungen mit unter-1000g-Frühchen?

Hallo Ihr,

seit 2 Wochen nun bin ich Mama - unser kleiner Jan musste in der 29. SSW mit nur 660 g geholt werden, da er nur schlecht versorgt war und nicht mehr gewachsen ist.
Er hat bereits seine erste OP am Bauch hinter sich - hat einen künstlichen Darmausgang bekommen, der später wieder nach innen gelegt wird. Auch die erste Infektion hat bereits überstanden.
Zwischenzeitlich sind wir nun bei 712 g gelandet. Glücklicherweise konnte er von Anfang an selbständig atmen, so dass er nur zur Unterstützung etwas Sauerstoff erhält.
Momentan macht er sich recht gut, auch wenn das mit seinem Bauch noch immer nicht optimal läuft - eventuell muss er noch ein weiteres Mal operiert werden.
Die ganze Situation kostet so unendlich viel Kraft - ständig die Sorge um den Kleinen, die Angst, dass wieder Komplikationen auftreten...
Hat jemand von Euch Erfahrungen mit solch kleinen Frühchen? Wie seid ihr mit der Situation umgegangen?
Ich traue mich gar nicht, etwas für den Kleinen zu besorgen - außer dem Kinderwagen haben wir noch nix.... Kinderzimmer müsste noch renoviert und eingerichtet werden, usw.... aber ich hab Angst, dass noch etwas schief geht....

Danke für Eure Antworten.

Liebe Grüße,
Anushka

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Hallo Anushka

Erst mal herzlichen Glueckwunsch zu deinem Zwerg. Mensch, der ist ja wirklich klein. Das er keine Beatmung braucht ist ja schon mal super, und ein absolutes Wunder.

Mark (jetzt 10 Monate) wurde in der 32SSW geholt (wurde auch nicht richtig versorgt). Er wog 920g. Heute wiegt er 7.6kg's. Ich habe irgendwie das Gefuehlt dass die Fruehchens die unterversorgt worden sind, laenger dauern bis sie aufholen. Ich hatte eine Freundin dessen Sohn auch in der 32 SSW geholt wurde aber er wog 1500g (also richtiges Gewicht). Er hat viel schneller an Gewicht zu gelegt.

Ich kann dir eigentlich nur von meinen Erfahrungen schreiben, denn jeder durchlebt sowas anders. Mark musste an den Augen operiert werden wegen der Beatmung. Dann wurde er noch mal kurz vor der Entlassung operiert, er hatte links und rechts einen Leistenbruch. Das war viel Stress fuer uns.

Ich hatte auch staendig Angst Mark zu verlieren. Ich habe nichts fuer ihn gekauft. Ich hatte aber einige Sachen schon vorher, da ich einen 2.5 Jaehrigen Sohn habe. Mark wurde nach 9 Wochen entlassen.

Ich habe sehr lange gebraucht bis ich Mark wirklich akzeptiert habe. Es hat ca. 8 Monate gedauert (!!) Immer hatte ich diese panische Angst er koennte sterben. Ich fand es so traurig, denn mit Tim (2.5 Jahre) war es liebe auf dem ersten Blick.

Fuer mich hat auch dieses "Babysein" sehr lange gedauert. Ich wurde ungeduldig, versuchte mich aber dran zu erinnern dass Mark Fruehchen ist. Die Vortschritte dauern sehr lange.

Als er 3 Monate zu Hause war, bin ich in einer sehr schlimme Depression gefallen. Ich musste behandelt werden, und nehme immer noch medikamente. Mir wurde es so erklaert dass ich die ganze Zeit wo er im KH war alles super gemeistert habe, und als er dann "gesund" nach Hause kam, und alles okay war, kam dann der Zusammenbruch.

Heute: Ich fuehle mich 100% besser. Ich liebe Mark ueber alles. Er hat super Vortschritte gemacht, und ich bin unendlich stolz auf ihn.

Wie gesagt, das waren meine Erfahrungen. Es kann sein dass es bei dir ganz anders ist. Ich hatte eine Freundin, ihr Kind war auch so klein wie deins, und fuer sie war alles ok. Ich sehe auf deiner VK dass du im Februar 2007 wieder ein Baby bekommst, oder hast du dich da vertippt?

Puh, das wurde jetzt etwas lang. Wenn du noch mehr erfahren willst oder ein paar Bilder sehen willst kannst du mich ja gerne mal anschreiben (sumalie@web.de)

LG
Heike

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Hallo Heike,

danke für deine Erfahrungen - das mit den Gefühlen für das Frühchen kann ich gut nachvollziehen. Bei mir hat es gut eine Woche gedauert, bis ich wirklich verstanden habe, dass ich nun schon Mutter bin. Mittlerweile bin ich aber schon total vernarrt in den Kleinen. Mal sehen, wie sich das bei mir so entwickelt.

Die Angaben in meiner VK beziehen sich noch auf unseren Jan - sein ET wäre eigentlich erst Anfang Februar 2007 gewesen.

Liebe Grüße,
Anushka

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Hi

Ja, das habe ich dann im Nachhinein auch geschnallt. Au weia, manchmal dauert es mir mir etwas laenger! #augen

Gruss
Heike

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habe zum glück keine ahnung von solch kleinen frühchen. erstmal mag ich dir herzlich gratulieren#herzlich#klee

es is doch schonmal was, das der kleine allein atmen kann. find ich super!!!

eine bekannte hat letztes jahr ein frühchen in der 31 ssw bekommen mit glaube 1130 gramm. ihm gehts super.

weswegen braucht er nen darmausgang? mein bruder hat auch einen aber der bleibt.er hat keinen popo.

ich wünsch euch alles liebe und gute. vor allem deinem sohn#klee#klee#klee


lg engelchen

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Liebe Anushka,

unser kleiner Jan kam 29 +1 zur welt, also auch in der 30 ssw. Er war bei GEburt 1040 Gramm schwer, hatte aber nach ein paar Tagen nur noch 800 Gramm. Ich hatte seit der 12 ssw den Blutdruck zu hoch und bin froh, dass ich es bis zur 30 ssw geschafft habe. Dann bekam ich HELLP-Syndrom mit Präeklampsie und dann ging leider nichts mehr.
Jan war fast 3 Monate in der Kinderklinik. Er hatte in dieser Zeit mehrfach Erkältungen, einen Keim über die Infusion, da ging es ihm auch ziemlich schlecht und wurde zweimal am eingeklemmten Darm im Leistenbruch Notoperiert. Er hatte sehr lange Abfälle in der Atmung, was zum Schluss zum Glück auf die Schmerzen bei den Leistenbrüchen zurückzuführen war.
Mittlerweile ist unser Janni fast 21 Monate alt. Er läuft seit er rechnerisch ein Jahr alt ist (nach der Frühchenzeit gerechnet war er 15 Monate). Er ist relativ normal gekrabbelt usw. Wir haben allerdings auch im ersten Jahr jede Woche Krankengymnastik gemacht. Mittlerweile muss er da erstmal nicht mehr hin. Er hat allerdings wenig Lust zu sprechen. Er kann ein paar Worte, aber er kommt ja auch ganz gut so durchs leben! :-) Unser KiA meint er wäre nur faul, weil er eigentlich alle Befehle die man ihm gibt auch versteht.
Mittlerweile ist er 80 cm (leider noch etwas kurz geraten) und ca. 11,5 kg schwer. Ansonsten ist er zur Zeit völlig normal entwickelt, auch was die Motorik usw. angeht. Was späte rnoch kommt, warte ich einfach ab.
Mit der ganzen Anfangssituation umzugehen war ziemlich schwierig. Geweint habe ich zum erstenmal allerdings erst, als er dann endlich zu Hause war. Ich habe ständig Angst zum ihn gehabt. Wir haben sehr oft zwischendurch in der Klinik angerufen und ich war meist 12 Stunden am TAg vor ort und habe ihn selbst versorgt. Da ich noch keine weiteren Kinder habe, konnte ich das auch machen. Mittlerweile habe ich das ganze ganz gut "verdaut" und man beginnt auch so langsam vieles zu verdrängen bzw. zu vergessen. Er macht uns soviel Freude, dass ich nicht sooft an die erste Zeit zurück denke, nur dann wenn ich mal wieder jemand die Fotos zeige.
Ich werde auch nachts mittlerweile nicht mehr so panisch. Ich hatte oft und lange angst, ihm könnte nachts was passieren wenn ich nicht bei ihm bin.
Leider ist Jan sehr anfällig für erkältung und Bronchitis. Ich hoffe aber, dass das mit der Zeit auch aufhören wird. So, genug erzählt.
Ich wünsche Dir erstmal weiterhin viel Kraft für die kommende Zeit und auch alles Liebe. Wenn Du Lust hast dich mal zu melden, dann schreib doch einfach über die VK.

#liebdrueck

Steffi und Jan *24.03.2005 (geb. 29 +1)

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Hallo,

persönliche Erfahrungen hab ich glücklicherweise nicht. Aber ich habe dieses Jahr auf einem Kindergeburtstag ein nettes Mädchen kennen gelernt. Geburtsgewicht 650g, sagte die Mama.

Sie geht heute in eine ganz normale Schule in die zweite Klasse.
Da kann also auch jede Menge gut gehen. #liebdrueck

LG Marion