Bayley. Test

Bis Dezember geht ja noch ein halbes Jahr ins Land!

Ich halte auch ehrlich nichts davon diese Tests vorzubereiten egal ob unbewusst oder bewusst, denn das wichtigste bei Frühchen ist dass sie rechtzeitig gefördert werden.
Auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen und den Bayleys als "Abschlussprüfung" für Frühchen sehen, die meisten Frühchenprobleme kommen erst in der (Vor)-Schule deutlich zum Vorschein und nichts ist schlimmer für Kinder als in der Einschulungsphase zu scheitern. Wir haben es jetzt im Bekanntenkreis einige Male erlebt dass das SPZ im Bayleys Vorzeichen erkannt hatten die als übertrieben abgetan wurden und dann in der Schule auffiel dass das SPZ damals mit seinen "Vorherahnungen" Recht hatte. Die Untersuchtungen dienen dazu eventuelle Probleme frühzeitig zu erkennen und frühzeitig gegenzusteuern, das ist keine Führerscheinprüfung wo es peinlich ist durchzufallen.

Unser Frühchen hatte im Bayleys einige Defizite unter anderem die von Dir schon beobachteten wobei ich mich nicht an Körperteile erinnern kann. Der Test ist auch flexibel das heißt es ist kein fester Fragenkatalog sondern die Tester hangeln sich da durch mit Blick auf das Kind wählen sie wo sie mehr testen, weniger testen... Im Bekanntenkreis und die Omas waren alle so wie Du "was erwarten die bitte, das will der halt nicht, ..." Wir sind zum Glück drangeblieben und es zeigte sich leider dass das was damals im Bayley von allen als übertrieben Sorge angesehen wurde sich immer mehr manifestierte, die Lücken wurden immer größer. Wir haben jetzt 4 Jahre Förderung hinter uns und ein Kind das in eine Regelschule gehen kann. Der Kindergarten hat viele Probleme erst sehr spät realisiert. Oft kamen sie wenn schon ein halbes Jahr oder Jahr deswegen therapiert wurde "also da fällt uns ja was auf".

Geh unbefangen in den Test am besten wirklich OHNE zu wissen was gefragt ist, du wirst auch gesagt bekommen wo Dein Kind toll ist und eben wie du es fördern kanns.

Es gibt von Dr. Prof. Wolke einige interessante Beiträge auf Youtube etc in denen er sehr eindrücklich erklärt warum Frühchen bei vielen Dingen oft erst eine "Initialzündung" brauchen. Sein Grundtenor ist "Frühchen lernen nicht schlechter, nur anders". Und so kann ich es bei unserem bestätigen, er brauchte immer wieder einen Anstoß durch das SPZ und holte dann aber alles auf.

Dass er keinen Bock hat und sein Ding macht ist meist ein Zeichen dafür dass er das Geforderte eben nicht kann.

Dann übe es halt mit ihm. Ein Kind "sollte" schon mit 2 die Körperteile benennen können, gegenstände auf dem Bilderbuch benennen und Türmchen bauen.

Da wird sicher nichts abgefragt was ein 5 jähriger können muss sondern ganz normale Sachen für 2 jährige. Mein Sohn war auch ein Frühchen und ich war froh dieses "es ist alles in Ordnung" vom SPZ zu haben und gerade wenn dein Sohn gemütlich in der Entwicklung ist ist es doch super dass man die Defizite erkennen kann. Vorallem macht man den Baylay ja korrigiert also wird er da 26 Monate alt sein und da können die Kinder schon sehr viel, mehr als er jetzt kann.

Und gerade zu deinem Post weiter unten würde ich da genauer hinschauen. Frühchen haben oft ADHS/ADS und das was du in deinem anderen Post geschrieben hast ist schon auffällig. Ich habe bei meinem Sohn auch genau hingeschaut was das angeht, ADHS hat er definitiv NICHT ADS vermute ich aber schon länger würde aber jetzt vom Neurologen mit "muss man warten, ist noch im Rahmen" abgetan, bei euch ist es ja extremer und da würde ich ein Auge drauf haben. Ich meine gelesen zu haben dass Frühchen die vor der 33. Ssw geboren wurden ein 5 mal höheres Risiko haben an ADHS zu erkranken, deswegen würde ich bei einem Frühchen was kaum ruhig sitzen, sich beschäftigen kann und "nur" Tiergeräusche nachmacht schon genauer hinschauen.

Ich habe für meine Extremfrühchen-Enkelin Tagebuch geschrieben über ihre ersten Jahre und mit einem Jahr und fünf Monaten hatte sie folgenden Wortschatz: Mama, Mami, Papa, Oma, Opa, Ball, Hasi, Hazi(Blume), Ato (Auto), Sinne (Spinne), Wauwau, Bär, uups, oooh, mjam mjam(essen), jajaa, Mimi(Katze), hoppi (für hüpfen). Hatte ich damals mal notiert.
Ihre Körperteile konnte sie noch nicht explizit sagen, aber darauf zeigen, wenn man sie danach fragte.
Ein halbes Jahr später beim Test war die Wortliste extrem länger und es waren auch Zweiwortsätze dabei. Allerdings hatte sie auch nur wenig Lust, alles mitzumachen, da die Ärztin sehr gehetzt und ungeduldig war. Das Ganze war etwas zäh, aber klappte dann, als meine Tochter der Ärztin sagte, dass Leonie nicht so gehetzt werden will.
Weggelaufen wäre sie da nie, sie grinste die Ärztin wohl freundlich an - und sagte halt nichts, bis Ruhe reinkam, dann wusste sie fast alles.
Turm bauen machte sie zuhause nicht - und woanders auch nicht, sie konnte dafür andere Dinge.
Deswegen fiel die Untersuchung trotzdem gut aus.
Sieh das als keinen Angriff auf Dein Kind an sondern als Hilfe, wenn er wirklich Förderung braucht.
Immerhin gibt es wirklich genug Frühchen, die Förderung brauchen, bis sie mal in die Schule kommen.
LG Moni