Melina

Hallo Ihr Lieben,

Ich melde mich mal wieder da einige von euch per Nachricht nach gefragt haben, wie es mir geht, ich mich aber ehrlich gesagt nicht recht in der Lage fühle jedem einzeln zu antworten, da muss ich dann wieder weinen und naja das tue ich sonst auch genug.
Wir waren jetzt für ein paar Tage mit unserer großen im Urlaub, ich hatte gehofft das wir einfach nach dieser Zeit etwas entspannen können, generell hat unsere große uns gut gefordert aber in stillen Momenten flossen schon immer wieder mal Tränen weil wir nun zu dritt hier sind und nicht zu viert. Ich bin jetzt noch den Juni krankgeschrieben möchte dann im Juli langsam wieder starten. Ich bin in der Dienstleistung, sprich das heißt für mich zusammen reißen, lächeln und gut drauf sein...die Kunden können schließlich nichts dafür. Ich denke das wird hart für mich, vor allem wenn Mamis mit ihren Babys zum shoppen kommen aber zum Glück habe ich eine sehr, sehr liebe Chefin, die meinte eh ich soll mir noch den Juli nehmen aber ich meinte mir fällt die decke auf den Kopf, da meinte sie das wir dann einfach langsam starten mit ein paar Stunden pro Tag und wenn es mal nicht geht soll ich sofort was sagen.
Sonst dreht sich die Welt weiter, ihr kennt das ja 🤷‍♀️ der Alltag geht weiter, die Behörden wollen ihre Papiere, der Haushalt muss gemacht werden, das Essen eingekauft und gekocht usw...es läuft einfach weiter. Ich versuche klar zu kommen, danke euch für eure lieben Nachrichten und ganz liebe Grüße

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Das Bild von Melina tot in meinem Arm verfolgt mich allerdings noch, besonders in meinen Träumen. Ich bekomme Schlaftabletten und der Arzt hat ein Antrag für eine familien kur gemacht. Er meinte ich solle eine Therapie machen aber irgendwie kann ich mir nicht vorstellen mit jemandem zu reden der uns nicht kennt, ich frage mich dann immer wie mir diese Person die noch nie ein Kind verloren hat helfen soll. Meine Therapie ist urbia 😅 hier finde ich Frauen die das selbe durchmachen mussten, die Angst und Sorge verstehen und den Verlust kennen. Danke euch nochmal für euer offenes Ohr.

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Schön das du uns ein Update gibst. Irgendwie ist man es schon gewohnt von dir zu lesen und wartet dann doch ☺️
Das mit der Therapie wurde mir damals auch empfohlen, aber sehe es genau wie du.
Das mit den Bild im Kopf kenne ich nur zu gut. Aber lass mich dir sagen, dass du froh sein kannst, dass du sie in ihren letzen Atemzügen bei dir halten konntest. Ich war so starr vor Angst, dass ich einfach nicht konnte. Mein Mann hat sie gehalten und ich saß daneben und habe ihr Köpfchen gestreichelt. Heute bereu ich diese Entscheidung zu tiefst ☹️
Ich finde es unheimlich mutig von dir, dass du wieder arbeiten gehen willst. Ich glaube dazu wäre ich so schnell noch nicht in der Lage gewesen.
Das zeigt einfach, woher Melina ihre Stärke hatte. Du bist eine tolle Mutter und Frau. Ich hoffe darüber bist du dir auch in dieser schweren Zeit bewusst!
Alles Liebe wünsche ich dir und deiner Familie ❤️

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Ich danke dir vielmals auch für deine Nachricht.
Ich empfinde mich nicht als stark, ich hab irgendwie eher ein schlechtes gewissen weil ich "einfachso" weiter mache. Ich denke dann "wie kannst du eigentlich so abgebrüht sein und wieder arbeiten wollen wenn du doch erst vor so kurzer Zeit dein Kind verloren hast"
Meine Nachbarn waren gestern kurz bei mir und sagten mir ihr Beileid und ich sagte dann "ja es ist schwer, aber Melina hat so gelitten die letzten Wochen, es war wohl besser so" es kam einfach über meine Lippen und sie schaute mich fassungslos an und sagte " wow, du kannst das aber nüchtern sehen" Das klang für mich wie "du bist ja emotionslos"
Aber natürlich bin ich traurig, doch ich habe auch 4 Monate mit angesehen wie mein Kind gekämpft hat wie eine Löwin ohne nennenswerte Besserung, ich habe mir Gedanken und Sorgen gemacht, was wenn sie überlebt, wie wird ihr Leben aussehen? Möchte ich das für sie? Ein eingeschränktes Leben in dem sie vielleicht auf den Luftröhren schnitt und zusätzlich Sauerstoff angewiesen ist oder mit einer Lunge leben muss, kein Sport, jede Erkältung eine lebensgefährliche Situation
Und dann hab ich wieder ein schlechtes gewissen weil ich denke, nein, eigentlich habe ich ihr so ein Leben nicht gewünscht. Auch wenn ich glücklich gewesen wäre, egal wie es geworden wäre, doch für Melina hätte ich mir ein "normales" Leben gewünscht, keins in dem sie leidet und verzichtet.

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Danke für Deinen Bericht.Ich würde auch arbeiten gehen, denn die Gedanken, die abends und nachts kommen, reichen eh noch fürs Gedankenkarussell.
Eine Kur wäre sicher nicht schlecht, aber es sollte dort wirklich Fachpersonal sein, welches spezialisiert ist auf trauernde Eltern. Solche Kureinrichtungen gibt es, da müsste man sich erkundigen.
Alles Liebe für Dich #herzlich
Liebe Grüße von Moni

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Hallo,

mein Beileid zum Tod von Melina. Fühl dich unbekannterweise gedrückt.

Ich habe über die Monate immer still mitgelesen und wie alle hier gebangt und gehofft.

Vielleicht erzähle ich erst kurz von mir, damit du ein Bild bekommst, wer die schreibt.

Ich bin Mutter von 4 Kindern. Meine Große ist 15 und mein Lütter ist 9. dazwischen sind unsere Zwillinge, Extremfrühchen aus der 26. SSW, geboren per Not-Ks aufgrund einer geplatzten Fruchtblase wegen einer Infektion. Beide haben es nicht geschafft und sins in meinen Armen gegangen. Ihr Tod liegt nun fast 11 Jahre zurück, aber erst gerade war ich auf dem Friedhof.

Die beiden haben auf der Früchenintensiv einen fantastischen Arzt gehabt, über diesen bekam ich eine Therapeutin vermittelt, die mir sehr gut geholfen hat. Auch wenn die Therapeuten kein Kind verloren haben, können sie, wenn die Chemie stimmt, wirklich gut helfen und anderen Input geben. Mich hat das in der Trauerarbeit weiter gebracht, auch wenn man das im ersten Moment nicht will.

Für einen selbst steht die Welt still, für alle anderen dreht sie sich weiter. Das ist ganz normal. Wichtig ist, dass du dir Zeit gibst, nimm dir soviel Zeit wie du brauchst und finde deinen eigenen Weg der Trauer. Es gibt dabei kein richtig oder falsch.

Mit Hilfe der Therapeutin habe ich neue Denkanstöße bekommen und bin nicht noch tiefer gesunken als ohnehin schon.

Seit wirklich erst kurzer Zeit, ja es hat sehr lange gedauert, kann ich wieder unbeschwert leben und ohne schlechtes Gewissen lachen.

Die beiden trage ich im herzen, sogar reale Bilder kann ich zu jeder Zeit von damals abspülen. Ich denke in Wärme an die beiden und ihnen unendlich dankbar, dass, dass ich sie kennenlernen durfte, dass sie gekämpft haben und dass sie entschieden haben zu gehen.

Aus meiner Erfahrung möchte ich dir sagen, wirf den Gedanken an eine Therapie nicht sofort weg.

Ich wünsche dir alles Liebe.

VG

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Danke für deine Worte und deine Geschicht, es tut mir sehr leid das du deine zwei verloren hast, danke das du mir geschrieben hast.
Ich hab irgendwie nicht das Gefühl gehabt das Melina aufgehen hat, das ist wohl mein größtes Problem. Klar, mir ist bewusst das ihre Lunge ihr ein weiterleben unmöglich machte aber sie hat einfach immer gekämpft, hat geschnauft so oft sie konnte, hat meinen Finger gehalten, Grimassen gezogen, ihre Augen geöffnet, gelächelt, alles unter Morphium, Schlafmittel usw.
Ich hab den Ärzten gesagt das ich dass nicht entscheiden kann solange sie nicht aufhört zu kämpfen, kämpfe ich mit. Die meinten das sie bereits aufgehört habe das würde man doch sehen, doch ich sah das nicht. Die Ärzte haben entschieden ihr keine Hilfe mehr zu leisten(bei Abfällen keine Druck Erhöhung bzw Beatmung), sie sagten das es besser wäre die Maschinen abzustellen und sie in den Tod zu begleiten als sie weiter zu beatmen und das Risiko einzugehen das sie bei einem Abfall nicht mehr zurück kommt. Somit war die Entscheidung für uns entweder dabei sein oder das Risiko eingehen nicht da zu sein wenn sie abfällt, nicht von selbst wieder hoch kommt und stirbt.

Ich lebe meinen Alltag jetzt schon, muss ich ja wegen meiner 2 jährigen, die braucht mich halt und ich mache weiter für sie, dabei habe ich dann ein schlechtes Gewissen weil ich denke ich müsste mehr trauern, mehr weinen oder mehr Zeit brauchen. Doch das Leben ging direkt weiter, die Große war während der Beerdigung in der Kita, um 15 Uhr hab ich sie abgeholt und dann ging es "einfach" weiter.

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Hallo nochmal,

mit scheint, dass die Ärzte gerade in der schweren Entscheidung die Maschinen abzustellen bzw. Melina wieder zu reanimieren keine große und gute Hilfe waren.
Wenn ich das richtig herauslese, macht mich das sehr traurig.

Unsere Ärzte waren großartig. Das erste Kind entschied nach drei Tagen zu gehen. Das zweite kämpfte länger, aber nach vielen Gesprächen mit den Ärzten und einem Gespräch mit der Therapeutin haben wir uns entschieden, dass sich das zweite Kind nicht länger quälen muss und wir hätten es gehen lassen.

Den Tag des "Gehen lassens" (es wäre ein Sonntag gewesen) haben wir für uns vorbereitet und mit den Ärtzen abgesprochen. Wir wollten das Kind noch feierlich taufen lassen, der Krankenhauspfarrer war "bestellt". Nach der Absprache mit den Ärzten machten wir eine Zeit aus.

Mitten in der Nacht rief uns das Krankenhaus an, dass sich das Kind entschieden hätte auch zu gehen. Die Ärzte haben zu diesem Zeitpunkt alles gemacht, dass wir unser Kind noch lebend in die Arme schließen konnten (wir hatten eine Anfahrtszeit von ca. 20-30 Minuten zur Klinik). Der "bestellte" Pfarrer war nicht erreichtbar, also wurde kurzerhand die Pfarrerin der Uniklinik für uns eingefahren. Es war ein schmerzhafter, aber wunderschöner Abschied.

Wenn ich das jetzt so schreibe, kommen Zweifel, warum wir in dieser Nacht in diese Klinik gefahren sind und nicht in die Uniklinik. Beide haben beste Pränatalzentren, aber vllt hätten die Ärzte in der Uniklink anders gehandelt. Nun gut, dieser Gedank kommt mir nach fast 11 Jahren zum ersten Mal.

Ich wünsche mir für dich, dass du dich nicht unter Druck setzt, dass du so handelst, wie du meinst, dass es die anderen von dir erwarten. Mach dich frei von Erwartungen und Zwängen. Ich weiß, es ist leichter gesagt als getan. Gerade in der ersten Zeit, wenn der Schmerz und das Erlebte so unwirklich erscheinen, kommt man auf die dämlichsten Gedanken.

Fühl dich gedrückt.

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Hallo Zwurgelchen!

schön von Dir zu hören, es tut mir sehr leid dass Ihr das alles durchmachen musstet und kein zumindest halbwegs gesundes Frühchen mit nach Hause nehmen durftet. Ihr hattet ja nicht "nur" eine Totgeburt, ihr habt ja monatelang gekämpft, gehofft, gebangt. Es tut mir sehr leid dass es solche Idioten wie Deine Nachbarn gibt. Von denen die solche Sätze bringen weiß keiner wie es ist um ein Baby zu kämpfen und zu bangen. Jeder trauert so wie er will und wie er kann. Dass es für Melina vielleicht besser wäre und sie ja viel leiden musste wäre genau das was ich Euch "geraten" hätte. Ich hätte es auch gut verstanden wenn ihr Euch schon früher zu einem Abschied durchgerungen hätten. In der Hinsicht finde ich Euch alles andere als eiskalt, im Gegenteil, ihr wart so emotional und so zuversichtlich wie ich es mir selber nie zutrauen würde!!!

Falls wieder so ein Spruch ihr wäred ja gefühlskalt kommt, würde ich Dir empfehlen entweder zu sagen dass ihr ja noch eine Tochter habt für die ihr funktinieren müsst, und für die ihr auch ein wenig "Gefasstheit" vorleben müsst um sie nicht noch mehr zu belasten als eh schon, und dass das bestimmt auch Melinas Wille ist dass ihr stark seid. Sie war ne Löwin und sie wollte bestimmt kein Leid über Euch bringen, also versucht ihr auch so wenig wie möglich zu leiden."

Oder ihr sagt dass Ihr Eure Emotionen schon komplett aufgebraucht habt in den letzten Wochen, in denen ihr Melina nach Kräften geliebt habt, mit ihr gekämpft habt, ihr Hoffnung gegeben habt, so dass ihr jetzt einfach ausgepowert und leer seid und dass ihr auch irgendwo einfach nicht mehr mehr fühlen könnt. Gefühle helfen nur den Lebenden, nicht den Toten, deswegen habt ihr alles und noch ein bisschen mehr als das gegeben solange sie es empfangen konnte. So ungefähr.

Ich wünsche Euch alles Gute! Fühlt Euch ganz lieb gedrückt!

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Ich weiß nicht inwieweit Euch das hilft, aber meine Oma hat uns immer verboten mal an ihrem Grab zu weinen und in schwarz zu gehen. Sie meine keiner soll wegen ihr leiden.

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Hallo zwurgelchen,
Erstmal mein tiefstes Beileid für euch. Euer Verlust tut mir leid!
Wir sind aktuell auf einer sogenannten FOR. Familien orientierte Reha. Das ist eine Reha für die ganze Familie , bei Familien mit schwer kranken Kindern wird das genehmigt. (Unser Sohn hat einen herzfehler)
Es gibt hier in Bad oexen (andere Kliniken sind Katharinenhöhe und tannheim die das ebenfalls anbieten) eine Familien orientierte Reha speziell für verwaiste Eltern und Familien. 4 Wochen intensive Therapie für die ganze Familie . Zusammen mit anderen verwaisten Eltern und Familien. Gehalt (von beiden Eltern) wird übernommen und ich kann dir das wärmstens empfehlen. Für Geschwister gibt es viele tolle Angebote und Kita und Schule.
Das ganze läuft über die Renten Versicherung und ihr habt selbstverständlich Anspruch darauf.
Ich würde das wahrnehmen. Da wird einem umfassend geholfen! Und ihr könnt Abstand gewinnen!
Vielleicht wäre das eine Überlegung wert!
Alles gute euch!

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Danke für deine Antwort, daa hört sich wirklich gut an. ja Familien Kur haben wir beantragt, ich hab allerdings keine Klinik dazugeschrieben, wie heißt den der Kurort und die Einrichtung dann würde ich das noch rein schreiben, der Antrag liegt hier noch.

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Wichtig ist das du explizit Familien orientierte Reha beantragst. Und zwar die für verwaisten Eltern. Da sind dann die Fachkräfte für solche Themen. Wie bei uns jetzt Herz. Bei dir dann verwaiste Eltern.
Wir sind aktuell in Bad oexen, 500km weit weg von zuhause. Bad oexen liegt in Nordrhein Westfalen.ist sehr auf Herz und Krebs spezialisiert.
Eine spezielle sehr gute Familien orientierte Reha für verwaiste Eltern ist die Nachsorge Klinik in tannheim im Schwarzwald

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Es tut mir sehr leid fühl dich gedrückt

Ich habe meine Prinzessin am Tag der geburt auch verloren 15.4.19 war böse Schicksal meine Prinzessin ist meine Hände gegangen

Ich habe 4 Monate Mutterschutz von 15.04 bis 1 September und ich bekomme mein Gehalt Kindergeld Elterngeld ganz normal
Lass dich beraten vielleicht brauchst du nicht krankgeschrieben

Ich wünsche dir viel Kraft

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Das ist bei mir nicht so. 3 Wochen gibt es nach dem Tod noch Elterngeld und auch nur den Monat wo das Kind gestorben ist Kindergeld, in meinem Fall den Mai über, danach gibt es meines Wissens nach nichts mehr. Ich hab alle informiert und die haben mir schriftlich mitgeteilt das nur noch Mai (Kindergeld) und 3 Wochen elterngeld bezahlt wird. Danach gibt es normal das Gehalt vom Arbeitgeber. Ich weiß allerdings nicht wie das ist wenn das Kind nach der Geburt stirbt.

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Mein Beileid auch für dich. Es gibt einfach keine Worte für den Verlust seines eigenen Kindes, nichts kann einen trösten, trotzdem fühl dich gedrückt und alles gute

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