Früchen 28+3

Hallo meine Lieben,

Ich bin neu hier im Forum und würde mir gerne eure Erfahrungen bzw. eure Meinungen anhören.

Ich habe am 20.10.18 meine kleine Tochter (1tes Kind) unfreiwillig per Kaiserschnitt zu früh zur welt gebracht 35 cm 740g . Grund dafür waren eine Schwangerschaftsvergiftung, Plazentainsuffizienz und schwindendes Fruchtwasser trotz intakter Fruchtblase.
Sie atmet soweit alleine , braucht aber den CPAP zur unterstützung. Soweit ist sie wohl ganz fit und laut den Ärzten hat sie bis auf Früchentypische kleinigkeiten und die letzten 2 Tage einen Blähbauch eigentlich keine Probleme.
Ich wurde schon wieder aus dem KH entlassen und fahre jeden Tag zu Ihr hin (auch mit Partner) um zu kuscheln (mindestens 3 stunden Täglich).

Meine eigentliche Frage ist : Wie seit ihr mit so einer Situation umgegangen ? wenn ich bei meiner Kleinen bin ist alles okay , aber sobald ich wie jetzt zu Hause bin möchte ich am liebsten einfach nur weinen.
Ich kann nicht mal sagen woran es liegt. Ich weiß ja das sie in der klinik in den besten händen ist und mache mir keine gedanken das etwas passieren könnte, aber ich fühle mich einfach so leer vor 9 tagen hab ich ihre bewegungen noch in meinem Bauch gefühlt und von jetzt auf gleich nicht mehr.

vlt könnt ihr mir ja eure Erfahrungen und Gefühle mitteilen, bzw wie Ihr damit umgegangen seit.

Liebe Grüße

Cherryx3 & Haylie Hope <3

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Hi fühl dich erstmal lieb umarmt. Es IST eine schwere Zeit und dieser Tunnel scheint nie enden zu wollen. Aber das tut er, deine Kleine macht das bisher ja super.

Ich weiß nicht ob dir mein Erfahrungsbericht hilft.
Unser Kleiner kam offiziel bei 28+2 SSW, der Geburtstermin wurde korrigiert weil er mehr wog als es der ursprüngliche Termin zuließ. Ohne Korrektut wäre er ein 26+1 Baby gewesen. Ich glaube irgendwo in der Mitte wäre es korrekt, weil er einfach so viele Komplikationen hatte und auch unser erstes Kind schwerer war und heute hochwüchsig ist.

Aber naja, bei uns war es so, dass ich gar keine richtige Zeit hatte die Schwangerschaft an sich zu betrauern. Klar fasste ich mir anfangs oft an den Bauch und brach in Tränen aus, ich konnte mich eine zeitlang nicht mehr ansehen ohne zu weinen. Wenn ich an Glafronten vorbeiging, wollte ich mich nicht gespiegelt sehen, weil es zu weh tat.

Aber letztendlich weinte ich auch ohne diese Trauer fast durchgehend, weil bei uns eine Hiobsbotschaft nach der anderen eintraf und es einfach nicht aufhören wollte.
Am Schlimmsten waren die Morgen nach dem Aufstehen. Eigentlich war abgesprochen, dass mich das PNZ immer kontaktieren soll, wenn etwas in der Nacht sein sollte. Das taten sie aber nicht. Und jeden Tag in der Früh wenn ich anrief, musste ich erfahren, welche Komplikationen es in der Nacht gab. Entweder ich durfte gleich zu ihm und fand ihn mit x verschiedenen neuen Schläuchen und Medikamenteninfusionen vor, oder aber ich durfte erst gar nicht zu ihm, weil soeben eine Traube Ärzte um ihn herum waren. Auch passierte es, dass Ärzte an mir vorbeirannten und in sein Zimmer liefen, dann wurde ich aufgehalten und gebeten draußen zu warten bis ein Arzt Zeit hat, mir zu sagen was eigentlich los ist. Manchmal gingen die roten Alarme los und ich wurde rausgeschickt, weil es ihm schlechter ging als ich dort war und die Ärzte eingreifen mussten. Es war eine ganz schreckliche Zeit und ich weinte, weinte und weinte. Ich hatte noch ein Kind zuhause, welchem es sehr schlecht ging und micht brauchte. Ich fühlte mich ohnmächtig und zerrissen, hatte Angst und ich dachte ich würde an den Sorgen ersticken.

Es war eine wirklich schlimme Zeit und vieles machte ich irgendwie mechanisch - ich glaube, an vieles erinnere ich mich gar nicht mehr, wie bei einem Filmriss. Was mir besonders schwer viel, war es, die anderen Mamas und Papas kuscheln und känguruhen zu sehen. Denn auch das war bei uns leider erst sehr spät möglich, weil es ihm einfach zu schlecht ging und er nicht fit genug war. Ich durfte meine Hand gelegentlich in den Inkubator geben und ihn anfassen, aber halt sehr behutsam und ohne zu streicheln oder ähnliches, weil es für ihn eher unangenehm gewesen wäre und er zudem seine Ruhe brauchte.
Jeden Tag las ich ihm Bücher von seinem großen Bruder vor, sodass es die anderen Menschen im PNZ vllt sogar schon störte. Aber das war das Einzige was ich überhaupt tun konnte außer zu weinen, also las ich und las und las.
Gelegentlich fuhr ich in den Bücherladen, um neue Bücher zu kaufen. Diese las ich zuerst zuhause unserem anderen Kind vor und er durfte dann entscheiden, welches Buch ich mit in die Klinik zum Kleinen Bruder mitnehme. Das war ein schönes Ritual und gab dem Bruder das Gefühl, als würde er etwas schönes für seinen kleinen Bruder tun, welchen er leider gar nicht besuchen durfte. Das war auch hart.

Wir hatten einen MP3 Player gemeinsam besprochen und wenn ich nach Hause musste und nicht in der Klinik sein konnte, dann schalteten die Schwestern den MP3 Player ein, sodass er unsere Stimmen im Inkubator hört. Das half schon sehr.

Aber nach rund 4 Wochen PNZ war der Rettungsdienst bei ihm im Zimmer. Aber nicht weil irgendetwas war, nein, sondern weil er endlich soweit stabil war, verlegt zu werden - ins Kinderkrankenhaus. Und ab da ging es auch bergauf. Wir hatten einen kleinen Meilenstein nach dem Anderen. Schläuche wurden gezogen, Medikamente eingestellt, peu à peu steigerte sich die Trinkmenge von 1ml Startmenge ausgehend und er nahm zu - nach rund 2 Monaten durfte er ins Wärmebettchen umziehen und er kam dann auf IMC. Wir mussten noch eine ganze Weile in der Klinik ausharren, weil diese Bradykardien so hartnäckig waren. Die Klinik wollte uns mit dem Monitor entlassen, aber ich wollte das nicht. Ich wollte ein gesundes Kind mit nach Hause nehmen und ich wollte nicht, dass diese Klinikzeit mit nach Hause genommen wird. Doch im Grunde war der Hauptgrund: Ich wollte nicht, dass sein ohnehin schon traumatisierter großer Bruder ihn mit Kabel und Monitor sehen muss zuhause.

Ob das klug war? Vermutlich nicht und ich würde nachträglich auch jedem dazu raten den Monitor mitzunehmen wenn von der Klinik empfohlen. Es gab zwar keinen Zwischenfall daheim, aber ohne Monitor hatte ich oft Angst das was sein könnte und da hilft ja ein Babyphone auch nicht wenn er Bradykardien gehabt hätte.

Ich schlief immer bei ihm und tue das selbst heute noch, er ist jetzt 3,5 Jahre alt.

Wie gesagt, ich weiß nicht ob dir mein Erfahrungsbericht weiterhilft, aber ich möchte dir gerne sehr eindringlich sagen: schlucke nichts herunter. Weine wenn dir danach ist, egal wo du bist und stehst. Lass deine Gefühle zu und verzichte auf Kontakt mit Menschen die dir aktuell nciht gut tun. Du brauchst jetzt Menschen die dich auffangen, die dir Zuhören, an denen du dich mal festhalten und anlehnen kannst, Menschen die für dich da sein können.
Tu mal was Zwischendurch, was dir gut tut. Geh eine heiße Schokolade trinken, geh mit deinem Partner oder mit Freunden schick Essen, geh mal zum Friseur oder Schwimmen.

Vergiss deine eigenen Wunden nicht, diese müssen auch gepflegt werden. Wenn dein Baby nach Hause kommt, dann braucht es dich gesund. Jetzt hast du Zeit, weil sich die Klinik noch viel mitkümmert. Sprich mit der Seelsorge wenn dir das gut tut, freunde dich mit anderen Frühcheneltern an. Mir hat es unsagbar gut getan noch mit vielen Mamas aus der Klinik (wir haben bis heute eine Whatsappgruppe) nach Entlassung Kontakt zu halten. Es tun sich immer wieder Fragen auf oder einfach etwas was einen beschäftigt. Dann hatte es dort immer Platz. Was mir gar nicht gut getan hatte, war der Kontakt zu den Muttis aus dem Geburtsvorbereitungskurs oder die Krabbelgruppe spätern.
Da treffen einfach 2 Welten auseinander und ich fühlte mich dort nie wohl.
Aber das war nur explizit bei mir so, kann also bei anderen anders sein.

Aber der Kontakt mit den Frühcheneltern tut mir noch heute gut, wir haben seit Entlassung auch regelmäßige Treffen und gemeinsame Themen, selbstverständlich :)

Auf diesem Wege möchte ich dir zu deiner Kleinen Kämpferin gratulieren und wünsche euch dass es genauso gut weitergeht, wie es sich bisher anhört.

Alles Liebe (und Fehler bitte ich zu verzeihen, bin soeben auf dem Sprung und kann nicht Probelesen)

LG Snow

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Moin,

erst mal herzliche Glückwunsch zur Kleinen Kämpferin!

Ich war meistens nur bis zur Mittagspause in der Klinik, da wir um 12 Uhr bis 14 Uhr die Station verlassen mussten, danach war mein Mann bei ihm. Mir ging es eher anders, ich brauchte nach 4 Stunden ITS und ständig auf dem Atem hören Luft, wobei wir 4 Wochen früher dran waren und Atmung und so ein großes Thema war und ich ständig lauschte ob er noch richtig atmet etc.. Aber ich machte damals alles was ich nachmittags machte für meine Gesundheit oder Vorbereitungen für seine Heimkehr, malte ein großes Wandbild in seinem Zimmer, nähte ein Mobile, strickte Söckchen, machte im Haus und Garten nochmal komplett Klar Schiff damit ich wenn er endlich zu Hause ist so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringen konnte.

Warum kannst Du nicht mehr Zeit bei ihr verbringen wenn es Dir besser täte bei ihr zu sein? Eine Freundin war von morgens bis abends bei ihrem Baby, ging Mittag in die Stadt und war um 2 wieder auf der Matte gestanden.

Ich finde in der Situation gibt es kein richtig und kein falsch, Dein Kind ist wie du sagst gut versorgt, Du kuschelst mit ihm jeden Tag, und ansonsten musst Du schauen dass Du stark und ohne Schaden zu nehmen durch diese Zeit kommst und "das tun was du tun musst".

Gibt es in Eurer Klinik keine Seelsorgerin? Die war bei uns eigentlich täglich auf Station unterwegs und man konnte sie immer fragen, und wenn man mal ne Woche nichts gesagt hatte kam sie sogar explizit und fragte ob alles ok sei, ob sie helfen könne, ob man reden könne. Mit haben die Unterhaltungen mit ihr sehr sehr viel gebracht, auch heute hab ich noch "Mantras" die sie mir damals mitgegeben habe :-)

Und: Versuche Anschluss zu den anderen Mamas zu finden und tausche Dich mit denen aus. Ich habe sehr viele liebe Freundinnen aus der Zeit mitgenommen.

Alles Gute Euch!
WuschElke

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Hallo liebe Cherry,
Fühl Dich gedrückt!
Auch ich möchte meine Erfahrungen beisteuern.
Meine Zwillinge kamen in der 31+5 und lagen postnatal dann 4 Wochen auf der Neo.
Sie machten es super, brauchten keine Atemunterstützung, natürlich hatten sie Trinkschwäche und typische Frühchen Probleme. Meine Tochter hatte außerdem Apnoe.
Mein Mann und ich waren täglich ca 8 Stunden bei unseren kleinen Kämpfern.
Wir wussten sie, während unserer Abwesenheit bestens versorgt und in den besten Händen.
Ich war überzeugt davon, d

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Sorry- das Handy stürzte ab!

Ich war überzeugt davon, dass die Ärzte alles, was Möglich ist, für unsere Babys tun.
Aber trotzdem war die Zeit auf der Neo nervenaufreibend und wir waren froh, als wir unsere Zwillinge mit nach Hause nehmen konnten und endlich der Familienalltag starten konnte.

Ich wünsche Dir viel Kraft, diese Zeit durchzustehen!
Meine Daumen sind fest gedrückt, dass ihr bald nach Hause dürft!
Alles alles Liebe und Gute,
Katnissa

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Hi also meine kleine kam mit 34+2 und ich habe mich durchgesetzt dass ich so ein genanntes Mutter Kind Zimmer bekam und blieb mit der kleinen 3 Wochen bis zur Entlassung...
Es war zum Glück so ein vereinbaren dass ich jederzeit für ein paar Stunden weg konnte z.b einkaufen nach Hause usw ..
Die Zeit im kkhs war aber schon hart...
Und ich kann dich total verstehen so erging es mir auch so lange ich nicht bei meiner kleinen war... ansonsten mache dir positive Gedanken und denke dran dass Mini noch grade jetzt und auch du euch erholen müsst um neue Kraft zu tanken..
Ich wünsche euch alles gute

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Immer nur einen Tag nach dem anderen betrachten. Hätte ich am Anfang über 16 Wochen Klinik nachgedacht, wäre ich irre geworden. Es ist hart, aber man gewöhnt sich irgendwie dran. Man hat ja schließlich keine Wahl.
Alles Gute für euch!

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Hi....

Erst einmal ❤lichen Glückwunsch zum kleinen Wunder 😍...

Ich habe am 1.10 bei 26+2 SSW meinen Sohn per Not Sectio bekommen...es war alles sehr dramatisch.... nabelschnurvorfall...ect. bis ich all das hier irgendwann verarbeitet habe...das wird dauern... zur Zeit "funktioniere" ich halt...

Ich habe das unendliche Glück und bin mit meinen kleinen im RoomingIn ... ich wohne bis zur Entlassung bei ihm... vielleicht gibt es bei euch auch solch eine Möglichkeit?...
Für mich wäre es unerträglich... nicht bei ihm zu sein 😓... ich versorge ihn...kuschel bis zu 8 std täglich...bin ein besserer brutkasten... meinten die Ärzte 😊... man darf ja nicht vergessen... dass auch uns " etwas genommen wurde".... so ganz plötzlich... die ersten 2 Wochen... habe ich immer noch mein Bauch gestreichelt... dann fiel mir ein...da ist ja nichts mehr drin...😓... ich kann zwischendurch duch zwar mal nach Hause ...aber schon nach kurzer Zeit...fühle ich mich" unvollständig "... mal ne Nacht zu Hause schlafen... undenkbar gerade für mich... dabei vermisse ich meinen Mann und meinen großen Sohn gerade auch so unendlich 😓😓😓

Ich werde bis Ende Dez noch hier sein im KH ... danach ist der Horror hoffentlich vorbei... ich möchte einfach nur eine Mama sein...ohne Angst ect... jeden Tag könnte was neues sein.... auch dieses auf und ab...es geht so an die Substanz 😥....

Wie werden es schon schaffen...und die kleinen Kämpfer erst recht ❤...

Ich wünsche dir für euren weg ganz viel 🍀...❤... und Kraft...

Gerne kannst du dich auch jederzeit per pn melden...wenn du Trost oder Beistand brauchst... ich glaube nämlich...jemand...der so etwas nicht erlebt hat... weiß nicht...was wir gerade durchmachen😓❤

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Hi....

Erst einmal ❤lichen Glückwunsch zum kleinen Wunder 😍...

Ich hybe am 1.10 bei 26+2 SSW meinen Sohn per Not Sectio bekommen...es war alles sehr dramatisch.... nabelschnurvorfall...ect. bis ich Fall das hier irgendwann verarbeitet habe...das wird dauern... zur Zeit "funktioniere" ich halt...

Ich hybe das unendliche Glück und bin mit meinen kleinen im RoomingIn ... ich wohne bis zur Entlassung bei ihm... vielleicht gibt es bei euch auch solch eine Möglichkeit?...
Für mich wäre es unerträglich... nicht bei ihm zu sein 😓... ich versorge ihn...kuschel bis zu 8 std täglich...bin ein besserer brutkasten... meinten die Ärzte 😊... man darf ja nicht vergessen... dass auch uns " etwas genommen wurde".... so ganz plötzlich... die ersten 2 Wochen... habe ich um immer noch mein Bauch gestreichelt... dann fiel mir ein...da ist ja nichts mehr drin...😓... ich kann zwischendurch duch mal nach Hause ...aber schon nach kurzer Zeit...fühle ich mich" unvollständig "... mal ne Nacht zu Hause schlafen... undenkbar gerade für mich... dabei vermisse ich meinen Mann und meinen großen Föhn gerade auch so unendlich 😓😓😓

Ich werde bis Ende Dez noch hier sein im KH ... danach ist der Horror hoffentlich vorbei... ich möchte einfach nur eine Mama sein...ohne Angst ect... jeden Tag könnte was neues sein.... auch dieses auf und ab...es geht so an die Substanz 😥....

Wie werden es schon schaffen...und die kleinen Kämpfer erst recht ❤...

Ich wünsche dir für euren weg ganz viel 🍀...❤... und Kraft...

Gerne kannst du dich auch jederzeit per pn melden...wenn du Trost oder Beistand brauchst... ich glaube nämlich...jemand...der so etwas nicht erlebt hat... weiß nicht...was dir gerade durchmachen😓❤

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Hallo und zu aller erst einmal herzlichen Glückwunsch!

Das meiste wurde hier schon gesagt. Die Zeit wird hart sein aber wie mit allem andern ist es auch so, dass es irgendwann Gewohnheit wird und damit auch einfacher. Du wirst dich an die Geräusche, den Monitor, die. Kabel etc gewöhnen.
Unsere Babys kamen 26+1 und wir waren 16 Wochen im Krankenhaus. Erst 8 Wochen auf intensiv und dann auf der frühchenstation, was dann schon eher wie eine Säuglingsstation war.
Für mich war immer wichtig nicht all zu sehr an das zu denken was man jetzt nicht hat oder "verpasst". Es hat nichts genützt dem Bauch nach zu weinen auch wenn es kurze Zeit gut getan hat und so der ganze innere Druck raus konnte. Wichtig ist, dass du so viel wie möglich kuschelst (bei mir immer bis ich vor Schmerzen kaum noch konnte nach dem KS oder ich zur Toilette musste und es gar nicht mehr anders ging). Da weißt du selbst wie viel euch gut tut. Unser kleinerer Sohn möchte das irgendwann zb nach 3 Stunden nicht mehr und wollte seine Ruhe. Insgesamt lernt man so die Signale des Babys sehr gut deuten und selbst wenn es einen Alarm gibt kannst du bald selbst sehen ob etwa nicht stimmt oder es ein fehlalarm ist, sich das Baby selbst wieder fängt oder irgendwo ein Kabel locker ist.

Wir haben versucht mit den Schwestern ein nette Verhältnis auf zu bauen, da wir die öfter gesehen haben als Freunde und Familie. Irgendwann ist man ein eingespieltes Team. Ab und an hat auch mal eine Auszeit geholfen... Als mal ein freier Abend oder Nachmittag an dem du etwas für dich tust. Die Zeit ist lang und wenn du komplett erschöpft nach Hause gehst hat dein Baby in Endeffekt mehr davon wenn du hin und wieder nicht da bist, dann aber dafür mit voller Energie wieder da sein kannst.
Und das wird sehr unterschätzt finde ich! Man fühlt sich immer so verpflichtet 24/7 am inkubatort zu sitzen, dabei hilft das auch nicht wirklich wenn man dadurch sehr schnell Kraft verliert und am Limit von Tag zu Tag kriecht.
Wenn du auf Station andere Eltern kennen lernen kannst rede mit ihnen! Bei uns war das leider kaum möglich aber so ein Austausch hilft sehr und wie schon gesagt würde, andere Eltern können die Frühchenprobleme oft nicht verstehen, auch nach 5 Monaten nicht.
Hör auf dein brauchgefühl, denn auch in so einer ausnahmesituation bist du die beste Mama für dein Baby und weißt was ihm gut tut! Ihr wächst da schnell rein und irgendwann seid ihr zu Hause.
Falls du jemanden zum Reden brauchst kannst du gerne schreiben.

Alles Gute bis dahin 😊

Sarah mit frizi und Willi nach 22 Wochen Krankenhaus