Angst 😭 frühchen ist auf dem Weg.. 28. SSW

Hallo Ihr Lieben,

Ich habe heute nach 4 Tagen KH Aufenthalt erfahren dass mein kleiner Junge sich nicht mehr aufhalten lassen will.. der Arzt vermietet er kommt in den nächsten 48 Stunden..

Er ist Geschäfte 34 cm und 1050 Gramm schwer.. wir sind heute bei 27+1 .. aufgrund einer starken gmh Verkürzung inkl großen Trichter usw geht es bald los.

Ich habe eben direkte Lungenreifespritze bekommen.

Ich bin 27 Jahre alt und es ist mein erstes Kind..

Hat jemand Erfahrung und kann mit berichten wie es weiter geht und ob er eine Chance auf ein gesundes Leben hat? Ich bin so verzweifelt... 😭😭😭

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Erstmal vorneweg - ja, er hat durchaus Chancen auf ein gesundes Leben, wenn er auch mit etwas Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen haben wird, das verschweige ich nicht. Schau auf meine Visitenkarte - meine Enkelin wog noch unter 1000 Gramm, sie kam Ende der 29. Woche. Sie wird im Dez. 12 Jahre alt, ist fit und munter, aufgeweckt und hat ein Mundwerk wie ein Maschinengewehr.
Auf der Frühchenstation lagen mit ihr zwei Zwillingsjungs mit den gleichen Daten, sie sind ebenfalls heute gesund und munter und besuchen die Realschule. Sie hatten sogar weniger Probleme als Leonie, die 2 Jahre mit unausgereiften Hüften zu tun hatte.
Du musst das jetzt mal auf Dich zukommen lassen - bleibt Dir eh nichts anderes #liebdrueck und Dich auf das kompetente Personal auf der Frühchenstation verlassen, die ihren Job sehr gut und zuverlässig machen. Es sagt sich leicht, ich weiß, aber vertrau auf den Kampfgeist Deines Kindes. Ich wünsche Dir alles Gute!! LG Moni

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Danke für deine Antwort

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Hi salana,
fühl dich erst mal lieb umarmt. Selbstverständlich steigen i.d.R. die Chancen mit zunehmenden Schwangerschaftswochen, weil es die Grundregel gibt: Umso früher das Baby kommt, um so mehr Komplikationen sind wahrscheinlich.

Aber wie sich explizit dein Baby machen wird, steht in den Sternen und kann dir leider keiner beantworten, auch nicht die Ärzte. Man muss abwarten wie es mit dem frühen Start zurecht kommt. Es können Komplikationen eintreten, welche tatsächlich drastisch sein können. Es kann aber auch sein, dass dein Kleiner Kämpfer alle überraschen wird und sich gut bis super durchkämpft.
Es gibt Komplikationen, welche typisch für diese frühe Woche wären und schon ab SSW 29 von der Wahrscheinlichkeit bzgl der Statistiken her abnehmen. Aber Garantie hast du nie, Frühchen sind nunmal kleine Überraschungseier - keiner kann sagen was kommt oder was nicht kommt.
Das mildeste mit dem Du rechnet musst, wären Anpassungsschwierigkeiten, Ikterus (heutzutage durch Phototherapie sehr gut behandelbar), Trinkschwäche, Eisenmangel, Hernien (Weichteilbrüche z.B. u.a. Nabelbruch oder Leiste) - zumindest fällt mir das spontan ein.

Wenn es zu solchen Komplikationen kommt, wäre das alles viel mehr Regelfall.
Selbstverständlich können drastischere Komplikationen kommen, aber und das ist ganz wichtig: Nicht jede Komplikation welche anfangs schlimm ist, sich schlimm anhört, muss schwere Konsequenzen/Spätfolgen nach sich ziehen.

Eines würde ich dir aber schon versichern: Es wird für dich emotional sehr turbulent werden, wie eine Achterbahnfahrt mit vielen Aufs- und Abs. Es wird dir viel Kraft kosten und es wird nicht leicht werden. Alleine das: so wenig tun können, geduldig sein, hoffen und warten -> kann einen psychisch an die Substanz gehen.

Es gibt aber Sachen die du machen kannst, außer daneben sitzen und darauf warten bis ihr mal Känguruhen dürft: Du könntest z.B. einen MP3 Player besprechen und diesen in der Klinik lassen, damit die Schwestern ihn in den Inku legen wenn du mal nicht da bist und dein Kleiner deine Stimme hört.
Du könntest ein Photo raussuchen mit dir und deinem Mann darauf für den Inku, damit ihr symbolisch irgendwie dort seid, wenn es mal nicht geht und ihr nicht in der Klinik seid. Du könntest dir ein Tagebuch besorgen und dort reinschreiben wie es dir geht.
Es gäbe (und das haben einige Kliniken auf Station) ein Intensivtagebuch extra für Frühchen - einfach mal nachfragen. Dort kannst du alles Wichtige eintragen und da es extra für Frühcheneltern konzipiert wurde, sind dort Vorgaben wie:
Das erste Mal känguruhen durfte ich am:

meine 500/1000/1500/2500/3000 g Marke habe ich am ________ genknackt.
Ich habe es geschafft ___ ml am ____ zu trinken.
Zum ersten Mal an Mamas Brust durfte ich_______
Ins Wärmebettchen umziehen durfte ich _______

uns so weiter.

Hier ein Bespiel eines solchen Tagebuches
http://www.neopass.de/images/neopass/veroeffentlichungen/Facharbeiten/Intensivtagebuch%20fuer%20Fruehgeborene%20Facharbeit%20%20Claudia%20Schmitt.pdf


Hier ist die Webseite vom "Das frühgeborene Kind" e.V.

https://www.fruehgeborene.de/fuer-familien

Du findest dort Anlaufstellen, Informationen und alles wichtige rund ums Frühchen.



Du schreibst: "...ob er eine Chance auf ein gesundes Leben hat?"
Wie definiert man ein gesundes Leben? Dafür hat niemand Garantie, selbst Reifchen nicht. Aber würden keinerlei Chancen bestehen, dass dein Kind ein lebenswertes Leben haben wird, dann würde man medizinisch begleiten, aber nicht behandeln.
Selbstverständlich hat dein Kind in dieser Woche Chancen auf ein lebenswertes, glückerfülltes Leben - mit oder ohne langfristige Beeinträchtigungen. Selbst wenn dein Kind Hirnblutungen bekommen würde, würde die Entwicklung in den Sternen stehen und dein Kind hätte Chancen darauf, ohne Behinderungen bspw. groß zu werden.

Nur wenn eine Komplikation so fatal wäre, dass Beispielsweise keinerlei Zweifel an drastischen Spätfolgen mehr bestünden, könntest du dir sicher sein, das Einschränkungen da sein werden. Aber selbst mit Einschränkungen kann man ein glückerfülltes, zurfriedenes Leben führen.

Aber NEIN: Zum jetztigen Zeitpunkt kann man rein gar nichts sagen.

Es gibt unzählige Frühchen aus dieser SSW, welche nach kleineren Anfangsschwierigkeiten ein völlig normales, glückliches Leben führen und keine Spätfolgen in ihrem Leben erleben.

Es gibt unzählige Frühchen, welche drastischere Komplikationen hatten und sich dennoch super entwickeln und ebenso keine ersichtlichen Spätfolgen erleben.

Es gibt aber selbstverständlich auch unzählig Frühchen die mehr Kämpfen müssen und länger Kämpfen müssen, Frühchen die leichte bis schwere Behinderungen haben.

Es gibt auch Babys die es gar nicht schaffen (in dieser Woche stehen die Chancen allerdings sehr sehr gut, dass dies nicht eintrifft, denn da muss schon gravierendes passieren - schwerwiegende Komplikationen, Infektionen etc. und letztendlich leben auch Reifchen mit einem gewissen Risiko und auch Reifchen schaffen es manchmal nicht weil dies oder jenes vorlag).

Du solltest in die Kraft deines kleinen Jungen Vertrauen haben und zuversichtlich nach vorne schauen.
So wie es kommt so kommt es und du wirst für alles die Kraft finden damit zurecht zu kommen. Eine Mama auf ITS hatte einst zu mir gesagt:
"Bei einem bin ich mir ganz sicher: Unsere Frühchen haben sich uns ausgesucht.Würden unsere Kleinen uns das nicht zutrauen, hätten sie sich eine andere Mama ausgesucht!"

Und weißt du was? Ich glaube sie hat recht: Wir Frühchenmamas sind stark -Stark für unsere Kleinen!

Für die Zeit in der Klinik: Zeige ihm, dass ihr da seid - erzähle ihm was du später alles mit ihm unternehmen möchtest, wie schön das Leben ist und das es sich lohnt die Welt zu riechen, zu schmecken, zu hören und zu sehen. Träume und mach eine Liste die du später nach Entlassung abhaken möchtest. Erzähle ihm von Eis im Sommer und heißer Schokolade im Winter, von Schwimmbadbesuchen im Sommer und Rodeln im Winter. Erzähle ihm von Spaziergängen im Frühling und Drachensteigen im Herbst. Erzähle ihm was immer DIR GUT TUT um nach vorne zu schauen und die Zeit zu überbrücken.

Denn eines vergessen Frühcheneltern während der schweren Krankenhauszeit leider viel zu oft: Sich selbst.

Gönne dir Pausen, geh mal eine heiße Schokolade trinken, gehe mal mit deinem Partner essen. Geh mal zum Friseur, tu Dinge die dir gut tun. Schlafe mal aus und geh mal früher aus der Klinik um dich mit einer guten Freundin zu treffen. 3 Monate Klinik (damit musst du rechnen) sind eine lange Zeit.

Dein Kind hat in dieser Schwangerschaftswochen zwar keine Garantie, aber durchaus gute Chancen. Es wird selbst bei einem guten Verlauf, zwar sicherlich etwas holpriger, da Frühchen oft keinen Wert auf Entwicklungsskalen legen und stur ihren eigenen Zeitplan verfolgen *gg

Ich wünsche euch auf diesem Wege alles alles Gute, Daumen sind gedrückt #klee

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Danke für deine Antwort.. 😢 ich weiß noch gar nicht wie man das überstehen soll 😭 ich habe mir so sehr ein Kind gewünscht und solange darauf gewartet.. und man liest das ja immer aber man denkt und hofft immer einem selber passiert das hoffentlich nicht .. 😞

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Ich hoffe er ist ein Kämpfer und meistert alles was ihm bevorsteht .. 🙁

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Von Bekannten war der kleine bei Geburt um die 700 Gramm. Mittlerweile ist er zu Hause und es geht ihm ganz gut. Ich drücke dir ganz fest die Daumen das alles gut geht und wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit.

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Hallo,

ich kann nachvollziehen wie du dich fühlst. Snowdrops hat alles sehr gut zusammengefasst. Ich habe meine Zwillinge im letzten Jahr bei 27+3 zur Welt gebracht. Mein Sohn hatte 37 cm und 1130 g. Meine Tochter 31 cm und 660 g. Beide hatten schwere Komplikationen. Eigentlich haben sie fast alles mitgenommen. Das schlimmste waren die Hirnblutungen Grad 3. Naja es war eine schwere Zeit mit soooo vielen Tränen. Manchmal hat man sich gewünscht es wäre einfach vorbei. Aber die beiden haben gekämpft wie es nur Frühchen können, denke ich. Heute ist mein Sohn trotz Blutung ein ganz normal entwickelter junge ohne Einschränkungen. Meine Tochter tut sich da schon schwerer. Das liegt aber an der Trisomie 21, mit der sie uns nach der Geburt überrascht hat😉! Ich wünsche dir alle Kraft der Welt. Ihr schafft das, auch wenn es einem in diesem Moment nicht vorkommt! Alles wird irgendwie gut!! Liebe Grüße Jessi

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Der Sohn meiner Cousine kam mit 950g zur Welt.
Nächsten Monat wird er fünf Jahre alt und ist vollkommen gesund, hat Energie und Temperament für zwei und er hat keinerlei Spätfolgen.

Heutzutage gibt es gute Chancen. Letztendlich kommt es aber auf das einzelne Kind an.

Ich drücke die Daumen, dass alles gut bei euch wird. Ich glaube da fest dran :)

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Hallo liebe Salana,
ich mache dir jetzt mal etwas Mut 😊
Wir erwarteten auch unser erstes Kind und hätten niemals damit gerechnet, dass ausgerechnet uns so etwas passiert. Leider kam es anders, Ich lag wie du vorher schon im Krankenhaus. Es wurde alles dafür getan, um dem kleinen Wunder den besten, wenn auch schwierigen Start zu ermöglichen. Nach langen Wochen im Krankenhaus, war es nicht mehr aufzuhalten. Unsere kleine Motte kam in der 29. SSW mit unter 1000g. Keine Gehirnblutungen, keine Folgeaugenerkrankung (retinopathie) und Sauerstoff wurde auch nicht lange benötigt, alles in allem gab es keine Komplikationen. Wir durften das Krankenhaus mit einer sehr leichten BPD (Lungen“erkrankung“ aufgrund der frühen Geburt und der Sauerstoffgabe, die sich mit der zeit aber „verwächst“) ohne Sauerstoff und Monitor verlassen. So langsam gleichen wir uns immer mehr unserem tatsächlichen Alter an und alles verläuft soweit gut, was für uns natürlich das größte Geschenk ist!
Denk immer positiv, auch wenn es aktuell schwierig ist, dein kleiner Wurm merkt das.

Ich hoffe, ich konnte dir durch unsere Geschichte etwas Mut machen 😊 und wünsche dir bzw. euch alles Gute. 🍀

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Gibt es was Neues? Wie geht es Dir?
LG Moni

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Hallo :)
Momentan ist alles unverändert... wir warten quasi und freuen uns über jeden geschafften Tag..

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Danke für die Zwischen-Info - und weiterhin toi toi toi #klee#klee#klee#klee
LG Moni

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Hallo süße wollte nachfragen wie es dir geht? 💐

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Den Umständen entsprechend... wir warten und hoffen 😊

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Super das wird alles weiter entspannen 🌹🌹👍

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Hy du hast die Chance auf ein gesundes Frühchen.

Die erste Zeit wird aber hart werden. Sie können viel länger an Anfang nichts, es dauert ewig bis zum ersten Lächeln, die sind am Anfang auch wenn sie gesund zu Hause sind viel Pflegeintensiver, evt weinen Sie am Anfang viel,...aber das hat alles im Laufe des ersten Lebensjahres ein Ende.

Ich kenne 4 Frühchen Muttis persönlich und es hat Ca bis zum errechneten Geburtsdatum + 3 Monate extra gedauert bis sie wie Reifgeborene waren.

Bei manchen Frühchen ist die Entwicklung sprachlich und motorisch verzögert. Muss aber nicht. Viele Entwicklungsverzögerung sind zum Ende des zweiten Lebensjahres aufgeholt.

Suche dir einen guten Kinderarzt der am besten auf Frühchen spezialisiert ist.

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Danke..
Ich mach mir so sorgen, dass der kleine Mann so viele Probleme haben wird.. das wünscht man seinem Kind einfach nicht.. 😞