Frühchen die ersten beiden Winter nicht draußen spielen lassen?

Hallo liebe Frühchenmamas,

ich selbst hab kein Frühchen, aber ich verfolge auf Youtube einen Vlog einer amerikanischen Familie die Vierlingsmädchen haben. Diese waren natürlich Frühchen.
Jetzt Ende Dezember werden die Mädchen 2 Jahre alt und kürzlich hat es bei denen geschneit.
Es waren so um die 0°C.
Jedenfalls meinten die, die könnten nicht mit den Mädchen raus, weil es zu kalt wäre.
Ich hatte kommentiert das ich das ungewöhnlich finde, das sie für die Mädchen keine Wintersachen/Matschsachen ect. hätten bzw. die bei "schlechtem" Wetter nicht rauslassen.
Daraufhin wurde auf meinen Kommentar zahlreich geschrieben, das ich das verstehen müsse, das die nicht rausdürfen weil sie eben Frühchen waren.

Irgendwie wegen der Entwicklung der Lungen.

Ich habe davon noch nie gehört und deswegen wollte ich hier mal nachfragen.

Danke euch schonmal für eure Antworten.

LG
Salo

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Hi Salo,
manche Frühchen haben noch länger Probleme mit den Atemwegen oder der Lunge, manche nicht....unsere Tochter kam in der 28. SSW zur Welt (im Dezember). Sie hatte noch im KH eine RSV-Infektion, aber seitdem sie zuhause ist, ist sie topfit. Sie wird nä. Monat 2 und hatte bislang ein paarmal Schnupfen, sonst nichts.
Ich bin nicht unbedingt samstags mit ihr in die Innenstadt gegangen in den ersten Wochen, aber ansonsten stehe ich auf dem Standpunkt, daßein Immunsystem auch malgefordert werden muß, um sich gut zu entwickeln.

Wohlgemerkt nur bei "problemlosen" Frühchen wie unserem - ich kenne auch Eltern, die tatsächlich die ersten 2 Winter möglichen Infektionsherden aus dem Weg gehen.

Liebe Grüße, tatzel mit minitatzel #winke

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Moin,

viele Frühchen haben mehr oder weniger Probleme mit BPD, unterentwickelten Lungen. Ist immer noch eines der Hauptprobleme mit denen man sich rumschlägt und das verfolgt sie ein Leben lang, selbst im Erwachsenenalter sind noch Unterschiede in der Lungenleistung messbar. Und der Verlauf ist durch richtiges Verhalten beeinflussbar, aber das ist nicht so einfach, siehe weiter unten. Bei schwerer BPD tun sie sich auch merklich schwer beim Atmen, kann schon sein dass die Kinder deutlich angestrengter atmen oder sie gar Atemgeräusche hört wenn sie dann vom Kalten ins Warme kommen und sie ihnen das nicht antun möchte.

Bei Vierlingen denke ich dass sie sehr ausgeprägt sein kann. Man darf das nicht unterschätzen, eine banale Erkältung heißt für ein Kind BPD schnell Bronchitis, oft mehrtägige Krankenhausaufenthalte, ...

Dazu kommt dass jede Bronchitis bei einem BPD Kind das Risiko erhöht Asthma zu bekommen, jede Erkrankung wirft die Lunge im "Aufholen" wieder zurück, und die Sterblichkeitsrate ist auch höher ....

Auch in Deutschland glauben noch viele dass man nur durch das Verkühlen eine Erkältung bekommen kann. Das stimmt ja so halb, je kälter die Luft umso enger die Lunge und umso schneller fassen Erreger Fuß. Und wenn die Lunge durch BPD eh schon verengt ist holen sie sich noch schneller was.

Wir sind mit unserem Lütten viel raus, er hat aber auch nur eine leichte BPD.
Eigentlich hieß es bei uns dass er täglich frische Luft bekommen sollte damit die Bronchien sich besser entwickeln, allerdings gab es auch einige Ärzte die sagten nicht bei Minusgraden zumindest im ersten Lebensjahr. Ich weiß nicht wie das die Amerikaner sehen. Wie aufgeklärt die Mutter ist, wie ängstlich, was überwiegt, der Glaube dass die frische Luft den Lungen hilft oder die Angst dass sie krank werden und es sie wieder zurückwirft ... Wie gesagt, wie ausgeprägt das im Alter bleibt hängt unter anderem mit der Anzahl der Erkrankungen als Kleinkind zusammen :-(
... Es gibt da kein lapidares "zieht Euch warm an dann passt das schon" oder gar ein "und wenn schon, Erkältungen stärken das Immunsystem", sondern eben schon Für und Wider die jede Mutter im Einzelfall abwägen muss und wo sie eben auch stark abhängig von der Ansicht ihrer Ärzte ist. Das Thema mit der Lunge war für mich das Schwerste im ersten Jahr, wie man ja gut an dem Mamutpost erkennen kann, eben wegen diesem beschissenen "je öfter umso schlechter", und der Tatsache dass das Baby ja auch aus mehr als einer Lunge besteht wenn Du verstehst was ich meine. Unsere Taktik war "wir versuchen es mal etwas locker zu sehen dass er auch was erlebt und unter die Leute kommt, aber wenn er eine Bronchitis hatte schalten wir erstmal wieder ein paar Gänge runter.
Zum Glück kam sie im Mai (pünktlich zum Muttertag im Krankenhaus #torte ) und danach war die Grippesaison erstmal rum und wir konnten uns entspannen
Also wie gesagt, ich kann ihre Beweggründe durchaus verstehen, vor allem wenn sie schwerere Krankheitsverläufe haben als wir.

Liebe Grüße, ich hoffe Dir bluten jetzt nicht die Ohren eh Augen,

Pikku

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Meine Enkelin kam am 4.12. auf die Welt, mit 980 Gramm. An einem sonnigen Tag Anfang Februar packten die Schwestern der Frühchenstation die Maus warm ein - ab in den Kinderwagen der Station - und raus auf den Balkon. Gut, bei nasskaltem Winterwetter hätten sie es sicher nicht gemacht, aber so....ich war dabei und die kleine Maus horchte fasziniert auf die ersten Vogelstimmen. Hier der Beweis: #verliebt
<img src='http://up.picr.de/27479939bl.jpg' border='0' alt='Bild'/>

Und auch im nächsten Winter war man viel mit ihr draußen. Sie hatte auch Bronchitisprobleme, aber die Ärzte sagten immer, wenn es trockene Kälte ist - und sonnig - nichts wie raus.
LG Moni

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jetzt wo du das erwähnst ... das hab ich total vermisst ... ich bin nächsten Freitag den halben Tag in der Klinik da werde ich das mal ansprechen ... ich denke das würde vielen Mamas und Babies gut tun wenn sie stabil genug sind

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Oh jaaaaa, meine Tochter hat es soooo genossen, mit ihrer Maus den Balkon auf und ab zu marschieren, draußen, nicht immer drinnen. Und ich auch, war ja dabei, war soooo süß, wie aufmerksam die kleine Maus gehorcht hat, als in den Bäumen die Vögel pfiffen. Wenige Tage später sind wir dann schon ganz raus aus der Klinik und im Hof spazierengegangen. War so schön sonnig, weiß ich noch gut. Sie war ja gut eingemummelt.:-)
LG Moni

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Hallo,

das sind die Gardner Quadruplets, oder?

Die Mädels nehmen leider wirklich jeden Infekt mit und sind sehr oft krank.

Ansonsten sind die Eltern oft mit den Kindern draussen unterwegs, die wissen schon was sie machen.

Lg

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Ja, das sind die.

Naja, oft draussen... das ist wohl Ansichtssache.
Ich finde, die sind oft unpassend angezogen und denk mir, morgen heißt es bestimmt wieder, die und jene fühlt sich nicht gut und meistens ist es dann auch so.

Die Mutter in Jeans und T-Shirt und die haben nur so nen Spieler an und barfuß - hab ich schon oft bei denen gesehen.

LG
Salo