Entwicklungsverzögerung... fühl mich jetzt schon unter Druck gesetzt

Hallo ihr lieben,

wie macht ihr das denn?

Thiago gehts ja bisher super, er ist von der Größe und Gewicht her im Normbereich, wenn auch klein (korrigiert fast 3 Monate alt), trotzdem haben wir schon ein 6 und ein 8 Wochen altes Baby getroffen, die schon größer waren. Er hat jetzt 56cm und ca. 4900g.

Wir gehen auch zur KG weil er schief ist und jedesmal kommt zur Sprache, dass er seinen Kopf noch nicht hochnimmt und sicher halten kann. Auch meine Hebi sagt er ist deutlich hinten dran, auch was das Lachen und die Sprachentwicklung (quatschen) angeht.

Also alle sagen mir das voll lieb, dass halt jedes Kind anders ist und er ja nunmal auch klein war (26+6SSW und 890g).
Aber irgendwie kommt das immer wieder zur Sprache, ich setze mich irgendwie selbst unter Druck und erwische mich dabei ständig zu vergleichen...

Wie kann ich mich da nur entspannen?
Dazu kommt echt die Angst, dass die Frühgeburt deutliche Nachteile für sien Leben bringen wird, auch wenn das noch gar nicht raus ist.

Nicht falsch verstehen, ich liebe ihn so wie er ist!!!! Und das was kommt werden wir so annehmen, aber die Gedanken drehen sich doch manchmal einfach im Kreis....
Kennt ihr das?

ganz liebe Grüße an euch!

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Ich denke mit diesen Gedanken müssen wir Mamis von Extremfrühchen einfach leben lernen.

Wichtig ist aber, dass du Dir immer wieder vor Augen hälst was er alles kann.
Freu dich, dass er lernt und nicht wann er irgendetwas lernt!
Einige Sachen kann er sogar besser als "Reifchen". Er konnte viel früher leben und das ist wichtig.

Ich habe diesen Satz schon soooo oft gesagt, aber ich finde er passt immer wieder:
Lass dir durch die Frühgeburt nicht die Freude an deinem Kind nehmen.

Kopf hoch!

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Also bei Gewicht und Größe seid ihr doch gut dabei. E wiegt mit korrigiert 5 Monaten 5100g und ist 62 cm groß. Bei der letzten Untersuchung stand schon Wachstumsverzögerung im Raum, bei der nächsten wird das wohl bestätigt.

Ich habe mir abgewöhnt (oder versuche es zumindest) in irgendwelche Tabellen zu gucken was ein Baby wann können muss. Ich habe mich schon mit dem Gedanken abgefunden, dass sie wohl später krabbeln, später laufen und später sprechen wird als andere Babies. Wenn sie es schafft, toll. Wenn sie hintendran ist - egal, immerhin hat sie schon fast 9 Monate geschafft bei uns zu sein. Mit einem Extremfrühchen ist nichts planbar.

Kopf hoch, dein Kleiner ist immerhin durchgekommen. Vielen Mamas ist das nicht vergönnt gewesen.

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das abschalten lernst du auch noch.er macht sich doch super.josie konnte sich mit knapp 11monaten noch nicht mal drehen.erst nach der großen herz-op, kam alles schlag auf schlag. vom 12 monat bis zum 17 monat hat sie das drehen,robben,krabbeln hinsetzen, hochziehen, frei laufen aufgeholt.

mir hat bis dato (frei laufen können) auch immer das herz geblutet, wenn andere größer , schwerer (sogar ehem. frühchen der station kleiner und leichter#rofl)
uns begegneten. bis eine schwester sagte,die werden sogar den jüngsten tag überleben, da sie kämpfer sind.
erst da war es mir egal.

euer thiago ist nun schon so schwer , wie josie mit 12 monaten. wir hatten zur U6 5140g und 58cm.auch heute noch mit 27 monaten ist nur knappe 9500g leicht und 81cm groß.ab januar muss sie auch in den heilpädagogischen kindergarten, da sie 11 monate zurück ist, und die förderung 5x die woche a 60 min. bei hier nicht ausreicht.

ich nehms gelassen.sie ist sonst super aufgeweckt,frech,hat den schalk im nacken, und kann sich sowas von durchsetzen.da hat sie von ihren altersgenossen die nase vorn.
bis zur schule haben wa zeit, und größe und gweicht ist halt ihre baustelle , die auch im grundschulalter noch das sein wird.was solls, bis dahin bekommen wir den rückstand auch noch weg. und ihr hollt auch alles auf,hab nur geduld,und denk dran unsere haben schon bewiesen das sie löwenherzen sind , die normalen nicht.

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Hallo,

mach Dich nicht verrückt. Unsere Kinder nehmen eben eine spezielle Entwicklung, ein wenig Abseits der Norm.

Man muss sich damit abfinden nicht die Norm zu wollen. Manchmal finde ich es auffällig, wie viele Extremfrühchen sich angeblich im ersten Jahr schon ganz normal nach (un)korrigiertem Alter entwickeln sollen, zumindest aber ganz, ganz früh nach korrigiertem Alter mit allem dran sein sollen. Da habe ich so meine Zweifel, auch wenn ich es den Mamis natürlich von Herzen gönnen würde. Aber eine frühe Drehung ist oftmals nur der überhöhten Muskelspannung von Extremfrühchen geschuldet, genauso wie (rückwärts auf dem Rücken) robben.

Mach Dich nicht verrückt. Weder mit dem, was Du über andere Frühchen liest (positiv wie negativ) noch mit dem, was Du in Deiner Umgebung an reifen Babies siehst.

Bleibt dran an dem, was Deinem Schatz schwer zu fallen scheint. KG ist super und irgendwann macht es bei allen Frühchen "klick". Mein einer Zwilis ist immer deutlich hinter dem anderen Zwilli. Dafür schaut sie sich viel ab. Ich rede oft mit unserem KG-Therapheuten. Er kann mir viele meiner Ängste nehmen, weil er mir - sozusagen am Kind - erklärt, dass sie dieses oder jenes können, bzw. Vorstufen davon und deswegen die Entwicklung einen guten Lauf nimmt. Dass, was nicht sein darf ist "growing into dept" sagt er immer, ansonsten braucht jedes Extremfrühchen einfach nur seine Zeit für die Entwicklung. Wir turnen zu Hause auch viel. Wenn Du es nicht sowieso schon getan hast, lass Dir doch spielerische Übungen für zu Hause zeigen (wir krabbeln hier gerade mit auf Stillkissen hochgelagerten Spiegeln, weil mein einer Zwilli, korrigiert 8 Monate zwar krabbeln kann (könnte ich ja so stehen lassen), aber eben nur im Kreis bzw. rückwärts. Dies deshalb, weil sie beim Krabbeln ihre Beine zu steif hat, also eine "Frühchenkrankheit". Also kann sie de facto NICHT krabbeln. Verstehst Du, was ich meine?

Mit dem Gewicht: Da hatte ich auch Panik. Grundlos, wie ich jetzt reinen Gewissens sagen kann. Sie stehen mittlerweile gut im Futter und wachsen wie Unkraut. Problematisch ist ja oft die Umstellung auf Brei, ggf. wegen der Intubationsphase im KH. Wir haben die Umstellung in einem langen Sommerurlaub ganz geduldig geübt (beikostreif waren sie) und vor allem die GOB nur mit wenigen Flocken angerührt, damit sie ganz flüssig waren, das war meinen einfach am Anfang lieber. Gerade ein Zwilli war nicht leicht an den Löffel im Mund und dann noch mit "fester" Nahrung zu gewöhnen. Es hat viele Nerven und viel Liebe gekostet, aber heute fluppt es und ich habe eine Baustelle weniger. Wobei, mir ist bewusst, dass zu geringes Gewicht oft eine andere Ursache als diese bei Frühchen hat, aber diese kann es eben auch sein. Daher, wenn Du jetzt schon ein wenig wegen des Gewichts Angst hast, würde ich mir an Deiner Stelle ganz viel Zeit und Ruhe für die Beikosteinführung nehmen. Einfach ist sie nicht unbedingt bei Extremfrühchen.

So, genug geklugscheißert, eigentlich wollte ich nur sagen: Vergleiche Euch nicht mit Reifgeborenen, vergleiche Euch nicht mit Internetberichten über Wunderextremfrühchen, sondern nimm Dir alle Zeit der Welt für Eure eigene Entwicklung und wenn Du Ängste hast, löchere die Ärzte und die KG-Therapheuten.

GLG

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"KG ist super und irgendwann macht es bei allen Frühchen "klick"."

Ne, leider nicht! Machmal bleiben die Kinder eben in einzelnen Bereichen einfach stehen.
Sorry, bin halt kein Freund vom "alles Schönreden".

Absolut Recht geb ich dir darin, daß alle ihr eigenes Tempo haben und vergleichen das schlimmste ist, was man sich antun kann.
Fördern, fördern, fördern, dann macht man sich später auch keine Vorwürfe, etwas verpasst zu haben.

Tschüss, Supermaus #winke

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Hallo Jana

Also mein Sohn ist nun 5 Jahre alt.

Er wog mit 1 Jahr genau 5200 gr. :-(
Er konnte weder krabbeln noch sitzen, noch sonst was. Wir sind total verzweifelt und alle meinten immer er müsste sehr viel mehr können.

Ich hab ständig verglichen und immer gedacht ich dreh durch, wir waren bei der Frühförderung, KG, etc.....

Ich hab mich total unter druck gesetzt. Als er dann ca. 1,5 Jahre alt war sagte die Psychologin in der Frühchen Reha zu mir ich muss lernen ihn so zu nehmen wie er ist und ihm Zeit geben, weder mich noch ihn unter Druck setzten. Ich hab versucht das zu machen.
Mit 2 Jahren konnte er dann laufen und auch ein bisschen Sprechen.

Heute setzte ich mich nicht mehr unter Druck, er ist so wie er ist, ich vergleiche auch nicht mehr. Ich weiss das er geistig auf dem STand von einem 5 jährigen ist aber motorisch und körperlich 1,5 Jahre zurück.

Aber es ist schwer das "locker" zu sehen und nicht zu vergleichen.

LG Michi

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Unser Leo ist jetzt 13 Monate (geb. 24+4) und hat weder Zähne, noch kann er sich drehen, sprechen oder sonst irgendwas. Ich merke auch oft, daß ich ihn vergleiche. Aber ich weiß auch, daß das einfach nicht möglich ist. Die Kleinen brauchen einfach ihre Zeit.
Zudem wissen wir, daß unser Kleiner behindert bleiben wird, da er schwerste Hirnblutungen hatte. ABER: jeder Arzt der ihn kennenlernt staunt, wie gut er sich entwickelt hat, wie fit und aufgeweckt er ist. Niemand hätte das vor einem Jahr zu glauben gewagt. Man hatte uns seine Zukunft sooo schwarz gemalt, daß ich nächtelang nur geheult habe. Aber wir haben immer an unseren kleinen Kämpfer geglaubt und ihn immer unterstützt.

Natürlich dauert alles deutlich länger, aber umso mehr freut man sich doch über jeden kleinen Fortschritt. Ich hab neulich fast geheult, weil der Kleine sich mit viel Mühe ganz alleine gedreht hat. Und jedes neue "Wort" wird bejubelt, bei jeder Bewegung feuern wir ihn an.

Man muß aus diesen Dingen seine Kraft schöpfen. Und du mußt dir immer sagen: ich kann es eh nicht ändern... freu dich über die ganz ganz kleinen Fortschritte. Irgendwann wird auch deine Maus alles können! #liebdrueck

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Meine Tochter wird 17,5 Monate (korr. 14 Monate) und sie ist erst 71,5 cm und wiegt 7090 g. Größe + Gewicht und Entwicklung entsprechen momentan erst 7-8 Monate...
und was soll ich sagen: na und...
Wir haben alle Zeit der Welt ,um das aufzuholen. Ich setzt mir kleine Ziele wie jetzt z.B. "alleine sitzen" und "auf allen Vieren krabbeln".

Vergleichen bringt nichts und macht dich nur noch fertig...gerade bei den extremen Fällen.

;-) Sieh die kleinen Dinge, die dein Kind leistet und geb ihm die Zeit, die er braucht.#pro

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Hallo,

jedes Kind ist anders und jedes Kind hat sein eigenes Tempo, also das Grundprinzip hast du schon verstanden ;-). Aber ich verstehe dich voll und ganz, aber man muss diese Gedanken beiseite schieben und sich vor Augen halten was sie alles bis jetzt erreicht haben! Denk doch mal, wie stolz du auf Thiago warst als er endlich vom CPAP weg kam und so weiter. Tim ist auch noch etwas hinten dran, aber er macht sich gut und ich bin mega stolz auf ihn. Wir machen das beste für unsere Kinder. Aber was vielleicht ihn etwas ermutigt ist, wenn du ihn mit andere Kinder zusammen bringst. Wir hatten am Fr. Frühchen-Treffen gehabt und alle Mamas waren sich einig, der kontakt mit anderen Kindern ist super fördern. Ich hab ja zum Glück noch zwei grosse Kinder die ihm alles vor machen. VIelleicht Babymassage oder Babyschwimme, Pekip, er lernt sehr viel daraus. Und es wird schon werden, vertrau auf deinen Schatz.

Lg,
Hsiuying + May-Ling 5 J. & Nick 4 J. mit Tim 9 M. (geb. 26+4 SSW/korr. 6 M.)

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Hallo,
erst mal dein Zwerg ist super niedlich.So meine Tochter hing bis vor kurzem sehr hinter her.Sie hat erst mit 13 Monaten alleine sitzen gelernt.Alle haben mich verrückt gemacht und es standen noch viele Untersuchungen noch aus.Ja ich dacht ich dreh durch und ich hatte auch immer das Gefühl unter Druck zu stehen und das alle nur mit ihren Adleraugen auf sie schauen und nach den Dingen suchen die sie noch nicht kann.
Auf einmal als wenn ein Schalter umgelegt wurde,hat sie gelernt zu sitzen und auf einmal kam das krabbeln.Ok sie ist immer noch deutlich zurück,bekommt auch Therapien aber sie lernt so langsam.Glaub mir ich konnte den Spruch das kommt noch nicht mehr hören,weil nichts kam,aber es kam dann doch halt nur später.
Und jetzt sage ich dir den Spruch den ich nicht mehr hören konnte,glaub mir es kommt!#winke

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Hallo,

also ich kann das gut nachvollziehen und verstehen. Bei unserer Kleinen ging es mir ähnlich. Sie ist zwar kein Frühchen, hatte aber ziemliche Probleme. War ein sog. Schreibaby, konnte ihre rechte Seite nicht bewegen, wurde am Magen Pförtner operiert, bekam Krampfanfälle, ausgelöst durch einen (gutartigen) Hirntumor der erfolgreich operiert wurde, hatte dann lange noch einen Shunt damit Liquor abfließen kann und war extrem Entwicklungsverzögert.

Von allen Seiten bekamen wir das zu hören. Kinderarzt, Ergotherapie, Krankengymnastik und SPZ. Wobei letzteres uns im Endefekt geholfen hat, das einfach so hinzunehmen wie es ist. Wie du schon schreibst jedes Kind ist anders. Dein Kind ist ein Frühchen, hatte die ersten Monate wichtigeres zu tun, als genau die Entwicklung zu verfolgen, die ein normalgeborenes Baby verfolgt. Unsere Maus, war durch die ganzen OP`s, KH Aufenthalte, Therapien eben hinten dran. Auch was das essen angeht. Das komplette erste Jahr bekam sie nur die Flasche. Mit Beikost brauchten wir gar nicht zu kommen. Das hat erst meine Nonna im Juni geschafft, als wir die Familie in Italien besucht haben. Deren Kochkünste konnte die Kleine dann nicht widerstehen. :-D

Aber klar, man macht sich Gedanken, setzt sich unter Druck. Überall sieht man Kinder die gleich alt sind und viel weiter. Bei uns stand ja lange der Verdacht das unsere Kleine geistig behindert ist, weil sie so wenig konnte. Das anzunehmen fiel mir nicht schwer, aber der Gedanke daran, das das Nachteile für ihr zukünftiges Leben bringen könnte hat mich fast verrückt gemacht.

Nun gut, wir haben sie dann trotzdem in die Krippe geschickt und zwar in die ganz normale Kinderkrippe. Nichts mit integrativ oder dergleichen. Und was soll ich sagen? Seid September ist sie was die Entwicklung anbetrifft, auf gleicher Höhe wie alle anderen Kinder. Als hätte es über Nacht nen Knall gegeben und das Kind angefangen, das zu tun, was man in dem Alter laut U Untersuchungen und Entwicklung können muss. ;) Selbst die Krampfanfälle sind weniger geworden und seid gut sechs Wochen komplett weg.

Man merkt ihr kaum noch an, das sie so hinterher war. Höchstens vll. das sie noch leichte Defizite mit der rechten Seite hat, aber damit kommt sie zurecht. Nach wie vor kann man nicht genau sagen, ob und in wie weit sie geistig "fit" bzw. behindert ist, aber ich bin mir mittlerweile sicher das sie ganz normal ist und sich eben, wie ich schon geschrieben habe, mit anderen Sachen auseinander setzen musste, die eben die Entwicklung auf den ersten Blick hemmen.

Wie du entspannen kannst, kann ich dir leider nicht sagen. Das hab ich die erste Zeit nicht geschafft. Das kam erst so nach und nach. Bei mir war der Auslöser die Krabbelgruppe. All die "mein Kind kann das schon Mütter" haben mir die sozusagen die Augen geöffnet. :-D So wollte ich nie sein und ich hab mir dann gedacht, was soll`s meine Kleine kann noch gar nichts und wird trotzdem groß...:-)

Was Größe und Gewicht angeht, es gibt wirklich wichtigeres als das. Damit zu kontern hilft auch schon enorm.

LG S.