Lungenreife präventiv?

Hallo ihr Lieben,

ich bin heut mal zu Euch ins Forum geschlichen, weil ich denke, dass ihr mir am besten weiterhelfen könnt.

Ich bin in der 22. SSW mit Zwillingen schwanger, bisher läuft die Schwangerschaft problemlos und unauffällig, beide Babys sind zeitgerecht entwickelt - d.h. bisher gibt es keinerlei Anzeichen dafür, dass die beiden sich zu früh auf den Weg machen könnten. Mir ist klar, dass sich das jederzeit ändern kann, aber davon gehe ich bisher nicht aus.

Nun hat mein FA letzte Woche gesagt, dass er mir in der 25./26. SSW präventiv eine Lungenreife-Spritze geben möchte.

Ist das wirklich notwendig? Hat die Spritze Nebenwirkungen und wirkt sie so lange vor?
Ich kenne es bisher nur, dass man die Spritze im KH bekommt, wenn sich etwas andeutet.

Vielen Dank für Eure Hilfe.
LG
Luje

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Hallo Luje!

Ehrlich gesagt, ich bin dafür die LR präventiv zu geben bei alles Risikoschwangerschaften.

Ich hab sie auch bekommen und sie ist unangenehm und ich war diese 2 Tage lang recht schlapp, aber sie wirkt Wunder für die Babys!

Ich möchte dir jetzt keine Angst machen, aber das Mädchen neben uns im KH war auch ein Zwilling, am gleichen Tag geboren wie mein Sohn (16.6.2011).

Die SS war völlig normal, bei 25+? hat die Mama plötzlich schmerzen bekommen, ist zudem vom Arzt im KH nicht ernst genommen worden (er meinte sie hätte Nierensteine#klatsch weil die S bis dato unproblematisch war und sie auch morgens noch beim FA zur Kontrolle war - alles ok).

Das Ende vom Lied war, dass das erste der Mädchen ohne Arzt und Hebamme im Zimmer zur Welt kam. Die zweite kam gleich hinterher, dann waren aber Arzt und Hebamme schon vom panischen Papa gerufen worden.

Es war eine Klinik ohne Neonatalzentrum.

Die Mädchen wurden per Hubschrauber verlegt, leider ist die erste (kleinere) nach 6 Stunden zu den Sternen gegangen.
Die zweite ist bis heute auf der ITS, mein Sohn seit 6 Wochen daheim (ja, er war auch etwas länger im Bauch, 26+6, aber der ET der Twins ist nun auch schon lang vorbei).

Die Maus braucht immernoch den CPAP (Atemhilfe) nachdem sie 9 Wochen lang voll beatmet war, mit viel Sauerstoffbedarf und das Ende ist noch lange nicht in Sicht. Sie müssen auf jeden Fall noch bis nächstes Jahr in der Klinik bleiben und Sauerstoff wird sie noch lange brauchen.

Die Mama wäre so glücklich gewesen, hätte sie präventiv zum frühstmöglichen Zeitpunkt (23+5 glaube ich, da hab ich sie bekommen), die LR bekommen, ihre andere Tochter wäre noch bei ihr und die Atemprobleme wären wohl auch nicht so gravierend gewesen.

Ich hoffe ich hab dir damit jetzt keine Angst gemacht, es ist nur 1 Fall von ganz vielen Zwillingsschwangerschaften, die gut gehen.

Die LR ist jedoch auch kein Allheilmittel, wie die Ärzte machmal sagen.
Ein Mädchen (24+3) ist nun 5 Monate alt und es sieht so aus, als würde ihreLunge es einfach icht schaffen, obwohl sie die LR hatte...:-(

Jede Situation ist anders, meinem Sohn hat die LR unglaublich geholfen, er war nie beatmet sondern hatte von Anfang an den CPAP, was nicht selbstverständlich ist in der Woche. Ohne hätte es anders ausgesehen.

Informier dich nochmal über die Nebenwirkungen (da hab ich keine Ahnung, bei mir gabs da sowieso keine Diskussion), aber ich bin der Meinung es lohnt sich!!!

Liebe Grüße und alles Gute für deine SS!

Jana mit Thiago *26+6SSW 890g 36cm

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Liebe Jana,

erst einmal vielen Dank für Deine Antwort und schön, dass Thiago die frühe Geburt so gut verkraftet hat.

Wir haben bei uns in der Klinik eine Neo, die direkt neben den Kreißsälen liegt, der Weg beträgt max. 1 Minute.
Das ist für mich aber natürlich kein Kriterium gegen die Spritze.

Deine Antwort war aber auf jeden Fall ein Denkanstoss in die Richtung pro Spritze

LG
Luje

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Hallo Luje

Habe drei späte Frühchen bekommen und beim dritten mehr oder weniger um eine Lungenreifespritze gebeten ,mein FA wollte sie mir nicht geben da bei mir nicht nach einem weitern Frühchen aussah ,3 Tage später lag ich bereits in KH mit vorzeitigem Blasensprung ,da hab ich zwar noch eine der Spritzen bekommen die aber leider nicht mehr bis zur Geburt meiner kleinen Maus wirkte ,meine Süsse hat nicht selbständig Atmen können und das in der 34 Woche .

Was hätte ich darum gegeben darauf bestanden zu haben .Ich weiss nicht ob meine Maus dann einen leichteren Start gehabt hätte , glaube es aber und rate dir daher , gehe auf das Angebot ein .

Ich wünsche dir alles Gute Bettina

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Meine Tochter kam in der 25. Schw.woche mit Schmierblutungen und Fruchtwasserabgang(der wohl schon 1-2 Wochen andauerte, es aber kein Dok so richtig bemerkt hat)
in die Uniklinik und bekam sofort die erste Lungenreifungsspritze. Später noch eine.
Sie vertrug sie im übrigen hervorragend, sie meinte, sie habe nicht viel davon gemerkt.
Ihre Leonie kam dann 4 Wochen später spontan auf die Welt und brauchte nur noch ein paar Tage CPAP !

Dir alles Gute !
LG Moni

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Diese Spritzen enthalten ein Kortisonpräparat und sind keine Wundermittel.
Das Kortison hat sich nach etwa einer Woche wieder vollständig abgebaut.
Na ja eine Woche im Bauch ist eh besser als jede Lungenreifespritze...
Sie kann nur einen ganz kleinen Anstoß geben, dass die Lunge Sauerstoff aufnehmen kann...

Es ist kein Wundermittel, kann aber nichts schaden. Kortison ist ein körpereigener Stoff...

Präventiv in der 26. ohne Vornazeichen einer Frügeburt...na ja warum nicht...schaden kann es nicht...
Aber man bedenke, dass es keinen Sinn macht die drei Spritzen mehr als zweimal zu geben. Die Frage ist also, ob man einen Versuch ohne Anzeichen vergeuden sollte...

lg