Frische Beziehung,

Hallo!
Ich bin erst sehr kurz mit einem Mann zusammen, der etwas älter ist als ich. Ich bin 27, seit 3 Jahren ausstudiert und arbeite seitdem. Mein Freund ist 39, studiert grade einen zweiten Master, ist bereits geschieden. Jetzt ist sein letztes Semester, bevor er wieder in seinen Beruf einsteigt.
Wir harmonieren so weit sehr gut, ich zähle mal nicht alles auf, aber ich genieße jeden Moment mit ihm.

Nun ist es so, dass ich mir sehr Kinder wünsche, gerne früh aber ich sehe natürlich, dass ich noch Zeit habe. Er ist kinderlos aber sehr familiär und kinderlieb.

Da ich keine Hormone mehr nehmen will, verhüten wir mit Kondom, ich habe in Kürze einen Frauenarzt Termin, um mich zur Kupferspirale/-kette beraten zu lassen. Beim Sex genießt er es, gelegentlich kurz einzudringen ohne Kondom. Das erste Mal habe ich das unterbunden, Kondom geholt, weiter. Im Anschluss haben wir darüber geredet (Risiken, Umgang mit einer SS, ...). Letzte Woche haben wir es wieder dazu kommen lassen, voll zur Zeit meines Eisprungs, er ist aber nicht ungeschützt gekommen.

Wenn ich in mich rein fühle, weiß ich ziemlich genau, eine Schwangerschaft wäre jetzt zwar nicht geplant, aber von meiner Seite ehrlich gesagt trotzdem in Ordnung.

Da das wegen unser kurzen Beziehung wirklich unvernünftig ist, traue ich mir und meinem Hormonrausch nicht 100% und denke nun über weitere Verhütung nach.

Er sagt, keine Hormone für mich akzeptiert er, Spirale sei aus seiner Sicht nicht notwendig. Wir können gerne bei Kondomen bleiben.

Ich bin jetzt unsicher. Eigentlich will ich keine Spirale (noch stärkere Blutung und Krämpfe), würde sie aber trotzdem legen lassen, aus Angst, dass ich mich in meinem verliebten Status nun auf etwas einlasse, was ich hinterher bereue. Denn ich bin mir mehr als bewusst, dass wir mit dem Feuer spielen.

Was will ich jetzt eigentlich hören?
Bin ich sehr verantwortungslos, zu diesem Zeitpunkt so nachlässig zu verhüten? Die äußeren Umstände lassen das Risiko zwar zu, als Paar funktionieren wir gut, aber halt erst seit 3 Monaten. Kann es sogar sein, dass seine biologische Uhr "tickt" und er deshalb eher nachlässig verhütet?
Sobald ich mein Beratungsgespräch hatte, werde ich das natürlich auch mit ihm besprechen, aber aus meiner Sicht ist es nicht unwahrscheinlich, dass wir aufgrund seines Alters und meines auch vorhandenen Wunsches nicht ewig warten (wenn alles weiterhin passt usw).
Lohnt sich aus eurer Sicht die Spirale auch, wenn man sie kürzer als 3-5 Jahre trägt? Wie würdet ihr verhüten? Darauf bestehen, dass das Kondom von Beginn an verwendet wird, auch wenn euch das Risiko nicht so wirklich stört?

Ist mein Problem überhaupt verständlich, zwischen rationalen Argumenten und dem emotionalen Vertrauen, dass eine strickte Verhütung nicht unbedingt nötig ist?

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Solange nicht klar ist ob ihr tatsächlich den Schritt gehen wollt mit Kindern ja würde ich auf Verhütung egal welcher Form achten

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Ja ich würde darauf bestehen dass das Kondom von Anfang an verwendet wird. Auch von einem lusttropfen kann man schwanger werden und mich würde die Ungewissheit zu jedem Zyklus Ende ob die Periode nun kommt oder nicht oder ob sie zu spät ist total aufreiben so lange ich nicht wirklich schwanger werden will. Und zur kupferspirale: im ersten halben Jahr hatte ich stärkere Blutungen, aber nie nennenswerte Schmerzen und es hat sich dann wieder auf ein Maß wie ohne Pille und ohne Spirale eingespielt. Und am Ende kostet sie nicht die Welt auch wenn sie nur 1,5 anstatt 3-5 Jahre liegt.

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Hallo, aus meiner Erfahrung rate ich dir von der Kupferspirale ab.
Ich hatte so stark die Menstruation, dass ich nicht einmal mehr mit Super Plus Tampons durch die Nacht gekommen bin. Das hat mein Leben und vor allem Ausflüge und Unternehmungen extrem eingeschränkt. Zum anderen ist die Spirale nach nicht mal einem Jahr Einsatz verrutscht, also keine sichere Verhütung mehr. Dann hab ich sie ziehen lassen, beste Entscheidung!

Als Verhütungsalternative kann ich dir die NFP (Natürliche Familienplanung) empfehlen. So habe ich auch verhütet.
Zum Eisprung steigt deine Basaltemperatur, danach habe ich noch 2-3 Tage verhütet (da das Ei noch befruchtungsfähig ist) und danach nicht mehr. Wenn man sich gewissenhaft damit auseinander setzt, kann man quasi sein Leben lang so verhüten 🙂

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Mh also das trifft im Grunde meine Sorge mit der Spirale. Ich habe im Moment 2 Tage vergleichsweise heftige Blutungen, an denen ich dann oft nicht durch die Nacht komme. So wie es ist, ist es halt in Ordnung, ich habe nur Sorge, dass die Blutungen wesentlich (!) schlimmer werden. Mit den Schmerzen ist es ähnlich. Es gibt auch da 1-2 Tage, an denen ich mich eigentlich nur in einer Ecke zusammenrollen will. Aktuell bekomme ich das meistens mit Schmerzmitteln in den Griff, weiß aber nicht, wie sehr sich das durch die Spirale verschlimmern kann.
Ich warte nun erstmal den Termin beim FA ab, der ist nächste Woche. Dann kenne ich die genauen Kosten und habe ggf. ja auch seine Einschätzung, was er bei mir einsetzen würde (Kette, Spirale). Irgendwas sträubt sich aber noch in mir, mich dafür zu entscheiden.

Mit NFP habe ich mich vor ein paar Jahren schon einmal aus Interesse auseinandergesetzt. Damals habe ich sicher über ein halbes Jahr Temperatur gemessen und ausgewertet. Das hat damals gut funktioniert und ich habe auch jetzt darüber nachgedacht, einfach mal wieder regelmäßig zu messen. Vielleicht fange ich damit dann zum neuen Zyklus an.

Tatsächlich ist es so, dass ich nach dem GV um den ES sehr viel über eine mögliche Ss nachdenke und in mich rein fühle, auch wenn das kein sonderlich belastender Gedanke ist. Daher vermutlich auch meine Frage hier.
Ich werde jedenfalls in Zukunft um den ES auf das Kondom von Beginn an bestehen, ihn über meine fruchtbaren Tage informieren und diese Risiko-Nummern eher in die zweite Zyklushälfte schieben.

Danke für eure Antworten!