Unzufrieden wegen Wohnsituation

Hi,
wir leben zu viert auf etwa 60 Quadratmetern. Wir mussten vor 3 Jahren aus beruflichen Gründen umziehen und schnell eine Wohnung finden und haben viele Kompromisse in Kauf genommen. Die Wohnung an sich ist in Ordnung aber mit der Zeit stört mich einfach immer mehr daran:
- zu wenig Platz
- zu dunkel
- Kinder und Schlafzimmer auf verschiedenen Etagen (EG und Souterrain)
- Kinder müssen sich ein sehr kleines Zimmer teilen (12 qm2), ein Raumtausch ist nicht möglich
- kein Stauraum
- zu viel Nähe zur Verwandtschaft (Privatsphäre...)
Es gibt aber auch Vorteile:
- Top Lage
- Nähe zur Verwandtschaft wg Kindern praktisch
- Zustand insgesamt sehr gut und gepflegt
- Garten
- super günstig (wir können eine Menge Geld zurücklegen)
Nun ja, es ist so, dass wir uns spätestens in 2 Jahren vergrößern wollen, entweder mieten, kaufen oder bauen - je nachdem was der Markt und unser Sparbuch hergibt. Es macht schon Sinn die 2 Jahre noch zu warten und zu sparen um sich nachher etwas Schönes gönnen zu können. Ich seh aber auch den Immobilienmarkt und die Preise....ich befürchte, wir quälen uns jetzt noch 2 Jahre mit dem Kompromiss und müssen danach sowieso wieder zur Miete wohnen weil Eigentum immer unerschwinglicher wird, selbst wenn wir uns jetzt kaputtsparen. Dann könnte man ja auch jetzt schon in was Größeres ziehen wenn es doch wieder auf Miete herausläuft. Ich hadere sehr damit noch 2 Jahre hier zu bleiben weil wir uns jetzt schon ohne Probleme eine große Wohnung/Doppelhaushälfte mieten könnten. Dann wäre Sparen im großen Stil fürs Eigenheim so wie jetzt aber nicht mehr drin und das Eigenheim auf jeden Fall erstmal außer Reichweite. Es tut mir einfach im Herz weh, dass ich meinen Kindern jetzt nur ein sehr kleines, gemeinsames Zimmer biete obwohl mehr drin sein könnte. Die Kinder stört das zum Glück bisher noch nicht, aber die Situation macht mich sehr unzufrieden, ich weiß nicht ob ich die Geduld habe noch 2 Jahre zu warten auf mehr Platz. Ich versuche, hier die Wohnung so nett wie möglich zu gestalten aber eigentlich will ich nur hier raus und ich bin genervt von der Enge.
Ich weiß, dass das Luxusprobleme sind und wir froh sein können eine Wohnung+Garten in dieser Lage zu haben, aber ich musste mich mal ausheulen....Vielleicht hat jemand einen Tipp, wie ich besser mit der Situation umgehen kann? LG

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Hi,
ich kann dich total verstehen. Bevor unsere zweite Maus zur Welt kam, wollte ich auch unbedingt eine größere Wohnung/ Haus. Dabei konnten wir uns nicht beklagen. Die Wohnung hatte 100qm 🙈. Allerdings ein Altbau. Dadurch hatten wir sehr hohe Nebenkosten und mit Schimmel zu kämpfen. Einen Balkon hatten wir nicht und den Garten nur zur Mitbenutzung. Die Vermieter haben über uns gewohnt und die Kids haben gerne mal im Keller Party gemacht. Es war so hellhörig, dass man dann kein Auge zu bekommen hat.
Wir hatten Glück und haben das perfekte Haus für uns gefunden. Sogar im gleichen Ort. Das war mir sehr wichtig.
Wart ihr mal bei der Bank? Vielleicht macht ein Finanzierungsangebot Sinn. Dann wisst ihr, was möglich ist. Ich würde immer wieder die Augen nach Immobilien offen halten. Wir haben 5 Jahre lang immer wieder geguckt....

Viel Erfolg und alles Gute.

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Vielleicht noch dazu: 100qm fand ich schon ausreichend. Aber die Raumaufteilung war etwas ungünstig. Sehr große Räume, dafür aber auch "nur" ein Kinderzimmer und kein Keller. Also viel dann Stauraum weg.

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Hallo,
Wie alt sind denn deine Kinder?

Und wegen der Immobilienpreise: der Peak ist entweder schon durch oder kurz davor. Die aktuelle Wirtschaftskrise wird eher für sinkende Preise sorgen. Viel mehr steigen können sie einfach nicht.

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Das hängt aber sehr vom Ort ab.. In Großstädten sieht’s sogar die Immobilienwirtschaft ganz anders..

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Wir haben 2 Kinder, 1 und 4 Jahre. Wir dachten, dass ein Umzug vor dem Schuleintritt am ehesten Sinn macht.

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Hi, ich kann das sehr gut verstehen.. Kindern macht das in der Regel bis zu nem gewissen Alter überhaupt nichts aus. Der Gedanke jetzt noch 2 Jahre sparen und dann was finanzieren, ist für mich sehr richtig. Ohne den Markt zu kennen ist es aber schwierig die richtige Entscheidung zu treffen. Ich würde kurzfristig einen Termin bei der Bank machen und auch den Immobilienmarkt anschauen. Nur so wisst ihr was möglich ist und wie ihr euch am besten aufstellen sollt. Vielleicht bietet es sich auch an kurzfristig in etwas einzusteigen und statt das Geld zu sparen, direkt in einer Finanzierung stecken

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Mit der Bank haben wir schon mal gesprochen, das ist schon einige Monate her. Uns wurde geraten noch mehr Eigenkapital aufzubauen, das tun wir gerade. Außerdem wurde uns von Bestandsimmobilien mehr oder weniger abgeraten, da diese von Verkäufern und Maklern im Moment wirklich heftig überschätzt und überteuert sind. Und es gibt aber Leute, die diese Preise tatsächlich zahlen möchten. Die Bank schätzt die meisten aktuellen Objekte wertmäßig ganz anders ein, oft an die 100000 weniger wert als vom Verkäufer angegeben ist wohl keine Seltenheit. Je nach Lage kann die Diskrepanz sogar noch mehr betragen. Das heißt, als Käufer bekommt man dann auch "nur" den Schätzwert der Bank als Kredit, die fehlenden 100000 oder wieviel, muss man selber aufbringen können. Dazu kämen dann noch die Kaufnebenkosten und Modernisierungskosten, für die man ja auch etwas auf der hohen Kante haben sollte. Da fragt man sich schon, ob Miete da nicht doch die Alternative ist als sich so ein überteuertes Objekt anzuschaffen.
Wir wollten jetzt erstmal weiter sparen und dann in 2 Jahren schauen, wie es aussieht....

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Wie viel mehr EK kann denn in 2 Jahren aufgebaut werden? Und muss man befürchten, dass aber im gleichen Maße die Preise steigen? Ich würde mich eher nochmal mit einer anderen Bank zusammen setzen und jetzt nach etwas zum Kauf schauen.

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Hallo.
Wir wohnen in einer neubausiedlung. Ich an deiner Stelle würde tatsächlich noch 1 hat warten. Wir wissen, dass wenn es mit Kurzarbeit bei uns in der Siedlung so weiter geht, verkaufen viele ihre Häuser nächstes Jahr. Und da dann viele Häuser auf einmal auf den Markt kommen, werden die Preise bestimmt fallen. Oder man nutz nun die gesunkene MwSt. Das macht bei einem Hauskauf aktuell schon einen Unterschied.
Viel Glück.

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Na du hast ja Ahnung....

1. Die MwSt ist nur bis Ende des Jahres gesenkt
2. Beim privaten Immobilienkauf fällt keine MwSt an, sondern Grunderwerbsteuer und die wurde nicht gesenkt
3. nur weil Leute ihre Immobilien verkaufen müssen, werden die Immobilien nicht unter Marktwert verkauft. Im Gegenteil sind sie darauf angewiesen, dass sie zu einem guten Preis verkauft werden und es gibt auch noch genug Leute die den zahlen können

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Oh.
Das es bei Hauskauf keinen Unterschied macht, hätte ich nicht gewusst. War da so von ausgegangen.
Das mit der Verkaufswert der Häuser glaube ich schon. Bei uns in der Gegend sind extrem wenig Häuser zu verkaufen und die wollen echt viel Geld dafür haben. Ich glaube, wenn es auf einmal viel mehr gibt, werden sich die Preise schon verändern.
Da bin ich mal gespannt, wer in 1-2 Jahren recht hatte.
Liebe Grüße Marie

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Ich gebe zu 60 Quadratmeter sind klein.
Eure Kinder stört es wahrscheinlich am wenigsten sich ein Zimmer teilen zu müssen.
Ich hätte auch geraten einen Termin bei der Bank zu machen, aber den hattet ihr schon und es wurde geraten weiter zu sparen.
Daran würde ich mich halten.
Also noch ein bisschen durchhalten und ihr werdet euch vergrößern, egal ob Haus, Wohnung oder was euch zusagt.
Bis zum Schuleintritt finde ich ein gutes Timing.
Wenn dich deine Wohnung nervt, dann schau auf dein Bankkonto und sei stolz wieviel ihr schon gespart habt. Das tut der Seele gut.
Und mal nebenbei erwähnt ist eure derzeitige Wohnung kein Loch,sondern bietet auch seine Vorteile. Der Garten ist z. B. schon viel wert, vor allem in der warmen Jahreszeit. Man kann sich draußen ausbreiten und dann ist es nicht mehr so beengt. Gegen die finsteren Ecken gibt es wunderbare Lampen, die Tageslicht nachahmen. Meine Nachbarin hat so eine Lampe. Einfach toll.
Für eure kleinen Kinder ist ihr Zimmer aus ihrer Perspektive gesehen groß.
Ich war selbst lange mit meinem Bruder in einem Zimmer. Heute ist dieses Zimmer das Kinderzimmer meines Neffen. In meiner Erinnerung an die Kindheit hab ich das Zimmer groß in Erinnerung und heute frage ich mich wie wir zu zweit in diesem Zimmer sein konnten😂.

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Dankeschön, deine Worte sind echt aufbauend :-) Die Situation zieht einen einfach schon mal runter, aber du hast Recht, ich muss nach vorne gucken

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Ich würde warten, ich denke in den nächsten Monaten werden wieder mehr Wohnungen und Häuser auf dem Markt sein da die jetzigen Besitzer die Raten nicht mehr zahlen können( viele haben jetzt ihren Job verloren oder sind in Teilzeit, wer da ungünstig finanziert hat bekommt früher oder später Probleme), den Trend können wir in unserem Umfeld sehen, dadurch kann man Glück haben und ein Haus etwas günstiger bekommen.

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Wir sind gerade tatsächlich in einer ähnlichen Situation - haben uns heute eine Wohnung angeschaut mit 1 Kinderzimmer mehr und Garten, 25 qm mehr dafür auch fast 150€ teurer. Dabei wollen wir in den nächsten 3 Jahren Eigentum haben. Ich bin der Meinung lieber noch hier ohne Garten und "nur" 3 Zimmern zu bleiben, denn wir müssten auch einige Möbel neu kaufen, weil sie nicht reinpassen würden. Ich lege das Geld lieber zur Seite für mein eigenes Zuhause.

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Warum schaut ihr dann Wohnungen an? Braucht ihr noch drei Jahre bis die Finanzen für Eigentum passen? Könnt ihr das so genau abschätzen? Bei Umzug in eine andere Wohnung werden aus den möglichen drei Jahren eher 4-5 Jahre.

Euer Vorgehen scheint mir inkonsequent zu sein.

Deswegen den Rat an die TE jetzt eine Entschuldigung zu treffen und danach zu handeln.

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Es dauert ungefähr noch ein halbes Jahr bis zum dem, für die Bank einzigen Problem - der Festvertrag. Allerdings ist es hier schwierig, ein passendes Haus zu finden, wenn man hier in der Gegend bleiben möchte. Mein Mann hat dazu noch 2 linke Hände, sodass das Haus zwar renovierungsbedürftig sein kann, aber keine großen Sanierungen gemacht werden sollten. Viele Leute suchen hier mehrere Jahre.
Ich wollte damit sagen, dass man, wenn man weiß man möchte in den nächsten Jahren Eigentum haben, lieber nicht noch groß in eine fremde Wohnung investieren sollte. Schließlich muss man da auch oft renovieren, eventuell neue Möbel kaufen, weil die alten nicht passen oder vielleicht sogar ne neue Küche kaufen.

Unser Grund diese Wohnung anzuschauen war - sie hat ein Garten. Während der Coronazeit mit kleinen Kindern träumt man von einem eigenen Garten.

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Überleg Dir was Du langfristig willst, mieten oder kaufen. Musst Du beruflich demnächst nochmal umziehen?

Nach dieser Entscheidung würde ich dann ab sofort nach einer Kauf-/Mietgelegenheit suchen. Warum warten?

Vielleicht dauert die Suche zwei Jahre. Riesig wird sich Deine finanzielle Situation durch die zwei Jahre wohl nicht verändern, es sei denn natürlich die Immobilienpreise steigen nicht weiter oder fallen.

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ganz genau.... alle unterschätzen hier offenbar, wie lange man nach etwas passendem suchen muss.

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Ich kenne es sehr gut. Es wird jetzt ein wenig längerer Text, hoffe es hilft dir aber: Meine beiden sind jeweils 3,5 Jahre und das andere knapp 6 Monate alt. Unsere Wohnung hat sogar weniger als sechzig qm und nur 2 Zimmer, keinen Garten. Und auch hier ist die Miete (noch) relativ günstig. Kurz nach dem ersten Kind wollte ich unbedingt raus, habe mich aber noch ein wenig geduldet und nach größeren Wohnungen gesucht. Den zweiten Kinderwunsch wollten wir deswegen sogar hinauszögern, aber da wir bis dahin immer noch nicht die passende Wohnung gefunden haben und der Altersunterschied immer größer werden würde, wollte wir nicht mehr länger warten.

Nach der Geburt des zweiten Kindes hatte ich wieder die Phase, wo ich wieder unbedingt raus wollte. Dann kam Corona und vieles lag erstmal auf Eis. In dieser Zeit habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich das beste daraus mache. Habe mir Videos und Bilder von minimalistisch eingerichteten Wohnungen angeschaut, mir Gedanken über unser Konsumverhalten gemacht, Ideen gesammelt und unsere "Bedürfnisse" hinterfragt: Was brauchen wir, was wollen wir? Und vor allem, was macht uns glücklich und was nicht? Ich bin zum Entschluss gekommen, dass wir fast die Hälfte oder sogar mehr unserer Sachen im Haushalt nicht benötigen. Dass wir Platz für ungenutzte und unnötige Dinge verschwenden und das wir eigentlich gar nicht viel brauchen. Von da an habe ich meine Wohnsituation aus einer anderen Perspektive gesehen und angefangen es immer mehr zu mögen und einiges umgestellt. Im Schlafzimmer befinden sich an jeweils jeder Seite die Beistellbetten der Kinder. Im Wohnzimmer haben wir eine Spielecke mit einem Schränkchen mit einer geringen Anzahl an Spielsachen eingerichtet, die wir alle paar Wochen austauschen (Kisten im Keller), so dass es für das Kind nicht langweilig wird. Zu klein gewordene Kleidung und Spielzeug, mit denen nicht mehr gespielt wird, wurden verkauft oder verschenkt. Sachen wie Kleidung, Küchengeräte, Krimskrams, die nicht genutzt werden, wurden in Kisten aussortiert.
Es hat sich sehr gut angefühlt und es war entlastend. Und vermisse nichts.

Während dieser Zeit haben wir uns weitere Wohnungen angeschaut und komischerweise hatte ich nicht mehr das Bedürfnis sofort aus der jetzigen Wohnung auszuziehen. Haben uns vorgenommen erst auszuziehen, wenn die Wohnung zum Großteil für uns passt. Kaufen kommt für uns nicht in Frage, jedenfalls aktuell nicht, da es finanziell nicht ausreicht. Und auch gerade in Zeiten vor Kurzarbeit überlegt man es sich mehrfach. Und da die Kinder noch so klein sind, macht es ihnen auch nichts aus.

Was ich dir daher raten würde: Mach das beste draus, bis ihr das passende gefunden habt. Schaffe Platz, stelle Möbel so um, dass das Zimmer größer wirkt. Das gesparte Geld durch die günstige Miete könnt ihr in Ausflügen bzw. Unternehmungen ausgeben, richtet euch den Garten schön ein. 12qm finde ich jetzt nicht so klein. Auch aus einem 12 qm Zimmer kann man vieles machen. Schau dir einfach mal Beispiele in pinterest an.

Wir suchen und schauen uns weiterhin andere Wohnungen an. Jedoch bin ich durch diese Überlegung viel entspannter geworden und zufriedener.