Hausbesichtigung - wie verhalten?

Hallo!

Endlich haben wir ein Haus gefunden, das weitgehend unseren Wünschen entspricht. Es ist zwar etwas alt (Bj1925) und hat einige feuchte Stellen in den Kellerwänden. Das Trockenlegen wird wohl nicht soo teuer, da der Keller ca. 1 Meter über Erdreich liegt. Außerdem müssten Bad, Küche und evtl Elektroleitungen/Sicherungen erneuert werden. Das Haus hat einen tollen Preis, schön großes Grundstück (fast 700qm) und liegt ziemlich gut. #freu Daher ist der Andrang wahnsinnig groß. #schock Morgen schauen wir uns das Schätzchen an. Sollte es uns wirklich gefallen, wie stechen wir die Konkurrenz aus? Zwei Käufer haben wohl schon Interesse geäußert, weswegen der Preis hoch ginge. Etwas Spielraum haben wir auch, könnten also notfalls mitbieten. #cool Kennt ihr euch mit der Situation aus? Wir möchten nicht, dass uns schon wieder jemand zuvor kommt! #schmoll

Vielen Dank für eure Tipps, #blume
Ellen

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ja, solche "überbieret-situationen" habe ich auch schon erlebt ;-)

nett war es immer, wenn ellenlang und detailliert über diese ganzen "furchtbaren" mängel gesprochen und gejammert hat ;-)


aber letztlich muß man schon vorher seinen persönlichen und akzeptablen preis festsetzen, der dem haus und sanierstau auch entspricht.


viel glück

ayshe

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Hallo,
feuchte Stellen im Keller sind nicht mal eben so wegzutrocknen, ich würde das Haus schon deswegen nicht nehmen - egal wie preiswert.
Gruß
Maritacat

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Hallo Ellen,

woher wißt ihr denn, dass weitere Interessenten starkes Interesse geäußert haben??? Hat Euch das der Verkäufer gesagt?

Wir haben uns damals auch einige Häuser angeschaut und die Masche war meistens die gleiche:

"Sie müssen sich schnell entscheiden, es sind so viele Interessenten da"

...bla, bla, bla

Einige Monate später standen die "Hütten" dann immer noch leer.

Ich würde auf jeden Fall einen Fachmann mitnehmen, der sich mit der Bausubstanz auskennt. Oftmals kommen mehr Kosten auf einen zu, als es am Anfang den Anschein hat. Zudem geht ja heute beim Hauskauf die Einhaltung der neuen Energieverordnung auf den Käufer über. Der muß dann für die notwendigen Isolierungsmaßnahmen sorgen und auch ggf. eine neue Heizungsanlage einbauen. Dieses Thema wird gerne vom Verkäufer oder dem Makler verschwiegen.

Als Tipp fällt mir noch ein, das Gespräch auf sachlicher Ebene führen. Viel fragen, den Einrichtungsstil oder sonstige Dinge am Haus loben und natürlich mit Kritik sparen. Die könnt ihr für ein weiteres Gespräch aufheben. Interesse bekunden und ggf. auf Familienplanung etc. hinweisen. Kommt ja immer darauf an, warum das Haus verkauft wird. Manch einer hängt ja auch an seinem Eigentum, weil es vielleicht das Elternhaus ist - und möchte es in guten Händen wissen.

Viel Erfolg wünscht

Hanni

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Hallo Hanni,

das Haus wird verkauft, weil die Eltern des Verkäufers gestorben sind. Er ist also darin groß geworden, weswegen ich auch schon betonen wollte, dass das Haus bei uns in guten Händen ist! ;-)
Der Preis ist wirklich unverschämt gut, weswegen ich dem Makler schon glaube, dass mehrere Interessenten da sind. Der Wohnungsmarkt ist nicht gerade entspannt.
Gerade habe ich mal im Internet wegen Mauertrocknung gesurft und festgestellt, dass man das wirklich nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Leider bekommen wir so kurzfristig keinen Sachverständigen, der uns morgen begleitet. Also werden wir es einfach mal versuchen. Vielleicht gefällt uns das Haus ja auch nicht. Dass Makler und Verkäufer ihre eigenen Interessen vertreten, werden wir selbstverständlich nicht vergessen. ;-)
Danke schon mal für deine Tipps!

LG, Ellen,
die morgen hoffentlich den richtigen Riecher mit Psychotricks hat ;-)

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Hallo Ellen!
Schön für Euch, dass Ihr etwas passendes gefunden zu haben scheint, aber verliert vor Begeisterung nicht den Kopf. Kann mich einer Vorschreiberin nur anschliessen, der Spruch, dass viele Interessenten da sind, kennen wir auch aus eigener Erfahrung...kann zwar stimmen, muss aber nicht.
Wir haben uns gerade auch ein älteres Haus gekauft, ich glaube, BJ 33, auf den ersten Blick konnte man schon einiges erkennen, was offensichtlich war, aber es ist noch einiges dazugekommen, womit wir erstmal nicht gerechnet hatten. Und ich glaube, wir sind noch nicht so ein Härtefall, wie es sie noch gibt. Gerade bei älteren Häusern steckt man nicht so drin..
Elektrik erneuern kostet übrigens auch nicht gerade wenig, mein Mann ist Elektriker.
Und wie auch eine Vorschreiberin rät: den persönich gesetzten Kaufpreis nicht aus den Augen verlieren! Und wenn es diesmal nicht klappt, gibt ja momentan eigentlich genug Häuser.
Viel Glück
Sandra

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Hallo Ellen,

wir haben Anfang 2006 ein Haus aus den frühen 30ern gekauft, renoviert (bzw. sind ncoh dabei) und sind zu Silvester eingezogen.

Bei uns ist auch die Nachfrage nach Häusern enorm gross. Wir haben beim 2. Besuch (den wir bereits beim ersten angekündigt haben ;-) einen Freund mitgenommen, der u.a. Sachverständiger für Bauschäden ist, früher Bauleiter war und selbst ein ähnliches Haus bereits renoviert hat. Sonst hätten wir uns solch einen Fachmann "fremd" mitgenommen.

Er hat uns auf vieles hingewiesen, letztendlich war entscheidend, dass die Bausubstanz sehr gut ist und die Renovierarbeiten kalkulierbar sind. Auf eventuelle Überraschungen ist natürlich nie zu verzichten.

Überlegt Euch gut, welche Arbeiten Ihr selbst machen könnt / wollt und was Ihr vergeben müsst/solltet.
Wir haben vergeben:
- neue Fenster (war nur Einfachverglasung drin)
- neue Küche
- Fliesenlegen
- verputzen und streichen (war als Paket günstig zu bekommen ;-)
- ein Stück Gasleitung legen
Wir haben selbst / mit Freundeshilfe gemacht:
- Sanitär
- Elektro (waren noch tolle Textilleitungen aus den 50ern drin!)
- Wanddurchbrüche, Wandabriss (nach Empfehlung vom Statiker)
- anteilige Wasserleitungen legen
- anteilig Heizungsleitung umlegen
- diverser Kleinkram

Da kommt schnell einiges zusammen - aber sich vorher gut erkundigen, Preise vergleichen, verhandeln und dann noch bei ebay gucken spart einiges ein.

Auf keinen Fall solltet Ihr in Anwesenheit von anderen Interessenten Eure Fragen stellen - Feind hört mit ;-)

Feuchte Wände im Keller waren früher relativ normal; trotzdem solltet Ihr einen Fachmann mitnehmen, der sich die Stellen anschaut und eine qualifizierte Meinung dazu abgeben kann.
Bei uns war eine Aussenwand feucht - bis dass wir die Güllegrube im Innenhof entdeckt und trockengelegt haben!

Viel Erfolg - und höflich Interesse, aber nicht zu viel Enthusiasmus zeigen!
Chris