Rundsteuerempfänger

Hallo,
kann mir jemand in einfachen Worten die Funktion eines Rundsteuerempfängers an einer PV-Anlage erläutern?
Habt ihr pro / contra-Argumente zum Rundsteuerempfänger?
Die Module umfassen bei uns 9,9 kWp, das Dach ist Richtung SSO. Danke!

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Schlaue Menschen haben in ein geltendes Gesetz geschrieben: Du darfst maximal 70% der Peak-Leistung Deiner PV Anlage einspeisen und verkaufen #contra. In Deinem Fall müsste die Anlage "hart" auf 7000 Watt drosseln, auch wenn Du am Mittag mal bis zu 10000 Watt erzeugst.

Um die theoretischen 3000 Watt Differenz nicht zu verschenken kannst Du "weich" drosseln und diese 3000 Watt selber im Haus verbrauchen. Eingespeist werden weiterhin maximal 7000 Watt.

Mit dem Rundsteuerempfänger kann der Netzbetreiber deine PV Anlage von aussen drosseln. So lange nicht gedrosselt wird darfst Du 100% einspeisen.

Weich zu drosseln wäre typisch bei einer Südanlage dieser Größe. Der Wechselrichter muss dafür den Stromverbrauch im Haus messen können und die Technik dafür ist nicht sehr teuer. SSO spricht für weich. Bei Ost/West Ausrichtung lohnt sich das nicht und man drosselt hart auf 70%.

Externe Drosselung rechnet sich eigentlich erst bei größeren Anlagen, weil die Technik dafür teurer ist als die für eine weiche Drosselung. Bzw. sie ist dort auch verpflichtend.

Es geht dabei nur um wenige 100€ über die 20 Jahre Laufzeit. Die maximale Leistung erreichst Du die überwiegende Zeit nicht.

Wichtiger als diese Entscheidung wäre, dass Du Dir keinen Akku aufschwatzen lässt und dass Du die Dachfläche möglichst vollflächig und kostengünstig belegst. Bei 10kWp muss nicht Schluss sein wenn mehr Dach da ist.

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Lass Dir also 70% weich anbieten an Stelle des Rundsteuerempfängers.

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Vielen Dank für deine informative Antwort!
Falls du noch mehr Geduld hast - wie / durch was drosselt man denn weich oder hart?
Nur zum Verständnis: Der Rundsteuerempfänger lohnt sich nur, wenn ich mir sicher bin, ihn über die 30% mehr Einspeisung zu refinanzieren?

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