Wie am besten wohnen

Hallo zusammen! Ich liege wach und denke über unsere Wohnsituation nach und wollte mal um Meinungen bitten. Zur Situation: wir (er 38, ich 33, Baby 6 Monate) wohnen seit 6 Jahren recht günstig in einem 10 Parteien Haus, Neubau, Erstbezug, 3 Zimmer, EG mit kleinem Gartenzugang. Vor 4 Jahren ungefähr hat mein Mann Eigentum kaufen wollen. Aber ich wollte nie so richtig. Meine Eltern wohnen 450 Kilometer entfernt und die Schwiegereltern 750 km. Wir haben hier in der Nähe nur seine Schwester ohne Familie. Jetzt dann in der Schwangerschaft ist es bei ihm immer "dringender" geworden. Wir haben nun kein Platz mehr für Besucher, das Büro ist in die Abstellkammer verlegt worden. Da er Abendschule macht, sitzt er Dank "homeschooling " da echt oft und lang drin zum lernen. Der immobilienMarkt ist in der Zwischenzeit furchtbar geworden. Es gibt einfach Nichts für uns. Ich wollte immer ein EFH mit großem Grundstück, mindestens 500 m2. Preislich hier aufm Land, sollte es Neubaugebiete geben in denen wir durchs Bewerberverfahren kommen, ab 700000 Euro mit kleineren Grundstück. Gebrauchte Häuser kommen gefühlt 10 Uhr online, Anfrage 10:30 Uhr, draußen wegen Reservierung 11 Uhr. Jetzt gibt es wieder ein Neubauvorhaben, 40 Minuten von unserem jetzigen Wohnort entfernt, Reihenmittelhaus mit 180 m2 Grundstück für "günstige" 450000 Euro. Das ist das beste was es gerade gibt. Mein Mann will endlich sein Eigentum kaufen, er wird nicht jünger sagt er. Option zu unseren Eltern in die Nähe zu ziehen wo es natürlich viiiel günstiger ist, will er absolut nicht. Unser Baby soll auch später nicht aus seinem Umfeld rausgerissen werden und soll gleich in Kita und Grundschule den gleichen Umgang haben. Meine Arbeit wäre zeitlich nicht weiter entfernt. Freunde haben wir ein Päärchen, die wir vor Corona regelmäßig getroffen haben. Aber jetzt durch unser Baby und Corona natürlich viel weniger und die bekommen bald selbst Nachwuchs. Und ich habe natürlich ein paar Mutti-Bekanntschaften. Warten auf was besseres ist nicht, es wird eh nicht günstiger. Aber in so einer Reihenhaussiedlung hab ich mich nie gesehen. Finde die Vorstellung auch echt gewöhnungsbedürftig. Mein Mann ist echt mies drauf, weil ich zu allem immer nein sage und nun das ist was übrig bleibt für uns. Wie denkt ihr darüber? Ich würde es sozusagen ihm zu Liebe machen und in einer eventuellen Planung für ein 2. Kind. Häuser mieten fällt auch aus. Für die Miete kann man gleich finanzieren. Ich sehe halt keine Alternative. Liebe Grüße

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Fassen wir zusammen: Dein Traum ist immer zurück zu Mami zu ziehen und du blockierst deswegen alles, was eine Sesshaftigkeit bedeuten könnte?

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Sie schreibt ja "unseren" Eltern. Denke mal, sie möchte überhaupt näher an die Familien ran, was ja grundsätzlich nichts Schlechtes ist zur gegenseitigen Unterstützung. Manche Familien würden derzeit ohne diese Möglichkeit ziemlich besch***** dastehen.
Vielleicht kommt sie auch mit der Mentalität der Leute nicht zurecht, wo sie wohnt; soll es ja auch geben. Gibt schon gravierende Unterschiede. Nicht jeder aus Bayern wird in Ostfriesland glücklich (nur ein Beispiel😉). Da würde ich bei Hauskauf auch zögern, besonders bei enormem finanziellen Unterschied.
LG Moni

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Ja in die Nähe zumindest, 1 Stunde Umkreis vielleicht. Ich hab da auch noch ne Schwester und 2 Nichten. Mein Kind sollte schon Bezug zur Familie haben find ich. So fahren wir mindestens 4 Stunden.

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Hallo,

betrachte doch den Kauf und Einzug in ein Reihenhaus nicht als Endstation deines Lebens, sondern als möglichen Zwischenschritt. Ihr müsst doch nicht für immer dort wohnen, vielleicht ergibt es sich, dass ihr in ein paar Jahren euer Traumhaus findet und bekommen könnt. Dann startet ihr nicht bei 0, sondern könnt das Reihenhaus veräußern.

Viele Grüße
lilavogel

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Ich kann sehr vieles aus deinem Post verstehen. Ich wohnte mit meinem Exfreund in einer Dachgeschosswohnung, 2,5Zimmer, aber 99qm, mit 2Bädern! Ich habe diese Wohnung wirklich geliebt und dachte da bleib ich bis zum geht nicht mehr, aber das Schicksal meinte es anders...meine Mutter verstarb sehr plötzlich und ich musste mich entscheiden; zieh ich in mein Elternhaus und gebe die Wohnung auf oder geb ich alle Erinnerungen auf und mein Vater und ich verkaufen das Haus. Tja, letzteres könnte ich dann nicht...also zog ich schweren Herzens aus meiner geliebten Wohnung aus und zog in ein tatsächlich kleineres Haus, nur weil der Schmerz über den Verlust in meinen Augen noch größer geworden wäre. Ein Gutes hatte das Ganze jedoch schon! Ich habe endlich den Mut gefasst mich von meinem Ex zu trennen und habe mich in eine Beziehung mit meinem besten Kumpel gestürzt :-D. Heute sind wir sehr glücklich verheiratet haben eine süße Tochter und gerade arbeiten wir zusammen daran das Haus ausbauen bzw vergrößern zu lassen.
Ich will dir also sagen sei mutig, auch wenn der Weg manchmal erst nicht so ganz richtig erscheint kann er sich ungeahnt doch noch zum Guten entwickeln!

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Ich verstehe dich vollkommen! Unsere Eltern wohnen jeweils 250 km von uns entfernt. In unterschiedliche Richtungen. Ich würde gerne in die Region seiner Eltern ziehen, aber dort ist es unbezahlbar.
Vor 4 Jahren haben wir uns eine Eigentumswohning gekauft, in der wir leben. Aber, da wir beide so viel gearbeitet haben, hält uns hier nichts. Under Sohn ist jetzt fast 8 Monate alt und wir werden jetzt nach Standorten in der Nähe meiner Eltern suchen.

Was uns immer bei solchen Entscheidungen hilft, ist ein paarweiser Vergleich. Ihr sammelt also erst mal Bedingungen.
Wieso will dein Mann umziehen? Was erhofft er sich dadurch? Spontan würden mir folgende Punkte für den Vergleich einfallen:

- Nähe zur Familie
- Berufschancen
- Eigenverantwortung
- Preis
- Größe Wohnraum
- Größe Grundstück
- Nähe zur Stadt
- Nähe zum Flughafen
- Neubau / Altbau
- Neubaugebiet

usw.
Ihr sammelt also zusammen Punkte und jeder von euch füllt dann für sich den paarweisen Vergleich aus. Am Schluss zieht ihr dann aus euren Ergebnissen den jeweiligen Durchschnitt und geht damit ins Rennen.

Für uns wurde damit zum Beispiel klar: wir ziehen lieber ins größte Kaff, wenn wir dort ein großes Grundstück bekommen. Hauptsache es hat einen schnellen Autobahnanschluss, dass man nicht zuu lange zu den Familien und zum Job braucht. Aber wir wohnen lieber schön und fahren dafür länger in die Arbeit.

Viel Erfolg!

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Aber wie macht man das, alle Zelte abbrechen? Ich wüsste nichtmal ob ich mit der Job- oder der Immobiliensuche anfangen soll. Und wer gibt einem dann in der Probezeit einen Immobilienkredit?

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Wir werden unsere Wohnung verkaufen, in die Region ziehen und zur Miete wohnen. Dann kaufen und und während des Baus in der Nähe sein können.
Bei uns glücklicherweise ziemlich einfach, weil mein Mann einfach nur in der Nähe eines Flughafens wohnen muss und ich in Elternzeit bin.

Hätte er keinen Homeoffice-Job, würden wir die Probezeit getrennt wohnen und er würde zum Wochenende pendeln.

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Ich würde auch gerne in dem jetzigen Ort bleiben aber hier gibt es nichts zum Kaufen. Und auf "irgendwann " hoffen will mein Mann nicht mehr.

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Hallo,

wo man wohnt, sollte in erster Linie davon abhängen, wo man Arbeit findet.

Oma und Opa in der Nähe sehe ich als nettes Zusatz-Feature an, wenn sich beides vereinbaren lässt.

Man muss keine Oma oder sonstwen um die Ecke haben, um Kinder aufzuziehen. Das hatten wir auch nie. Wir mussten das immer ohne Verwandtschaft organisieren, und das funktioniert tatsächlich. ;-)

Wenn in der Ecke, die Du Dir vorstellst, die Häuser und Grundstücke so billig sind, wird der Arbeitsmarkt dort mau sein, und man ist entweder arbeitslos oder pendelt ewig.
Wo der Arbeitsmarkt gut ist, wollen alle hin, und dann steigen da die Immobilienpreise.

Wir könnten uns hier auch kein freistehendes Haus mit einem großen Grundstück leisten.
Die gehen hier für 200 bis 300 Tausend Euro mehr weg, als unsere Doppelhaushälfte erzielen würde und das, obwohl unser Haus mit 160 qm auch schon nicht klein ist und einen zumindest mittelgroßen Garten hat.

Der Hype um freistehende Häuser kommt nämlich noch oben drauf auf die allgemein hohen Immobilienpreise.
Hier werden mittlerweile neue freistehende Häuser so eng aneinander mit winzigen Gärtchen gebaut, dass das "freistehend" mehr gewollt als gekonnt ist. Teilweise gucken die sich auch noch von allen Seiten gegenseitig auf die Terrasse und in die Fenster, wo man bei Reihenhäusern links und rechts am Garten einen Sichtschutz bauen würde und seine Ruhe hätte.
Aber die lassen sich trotzdem besser verkaufen, als Reihenhäuser.

Leider ist die Auswahl heute häufig Traumhaus oder Arbeitsplatz.

Warum will Dein Mann denn da bleiben, wo Ihr seid?
Wenn es wegen der Arbeit ist, finde ich das sehr vernünftig.

Was Freunde angeht, haben wir hier durch den Kindergarten viele Leute kennen gelernt. Andere kennen wir über unsere Hobbies.

LG

Heike

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Die Frage ist ja erst einmal was man sich an Immobilie überhaupt leisten kann ?!
Wofür macht Dein Mann Abendschule? Wie sieht es jobmäßig aus?
Wichtig finde ,dass beide ihrem Job nachkommen können trotz Kind und nicht noch etliche Kilometer tägl. dafür fahren muss. Wie sieht es mit KiTa ,Schulen etc aus?
Ich sehe es auch so ,dass man nicht zwingend d. Großeltern in d.Nähe haben muss. Es ist sicher schön ,aber man schafft es auch gut ohne.
Ich bin vor fast 23 Jahren zu meinem Mann nach HH gezogen. Wir wohnten erst knapp 6 Jahre zur Miete (in d.Zeit ist auch unser 1.Kind geboren) .Anschließend haben wir uns eine ETW gekauft ,darin haben wir 13 Jahre gut gelebt. Wir bekamen ein 2.Kind (das war nicht sicher ,da ich vorher viele FG hatte). Der Wohnraum wurde etwas knapp.Daher haben wir uns dazu entschlossen nochmal ein Reihenhaus zu bauen ,wir wohnen hier jetzt etwas über 3 Jahre. Das war d.beste Entscheidung .Wir haben 2015 gekauft ,da waren die Preise noch annehmbar u. d. Wohnung haben wir gut mit großem Gewinn verkauft. Solche Sachen weiß man ja aber nie vorher. Jetzt gehen hier Reihenhäuser um d. 700.000€ (Neubau) weg ,das ist echt der Wahnsinn. Der kleine Garten stört uns nicht ,ich bin eh nicht der Gartentyp . Wir arbeiten beide u. ich möchte meine Freizeit nicht noch mit Gartenarbeit großartig verbringen.
Du siehst ,auch bei uns ist es der 2.Immobilienkauf ....
Unsere WEG ist sehr nett. Hier wohnen viele junge Familien ,es sind in den 3 Jahren soooo viele Kinder geboren worden.Die Kids haben immer einen Freund/Freundin zum Spielen.es ist wirklich nett . Für uns war das nicht mehr so interessant,da unsere Kids schon älter sind.

Letztendlich sollte es natürlich für Euch beide passen. Setzt Euch zusammen ,wägt ab ...

LG K

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Wenn das ein stabiler Immobilienmarkt ist, an dem
ihr da lebt, dann würde ich jetzt das Reihenhaus kaufen. Du siehst ja, dass es ein Fehler war nicht schon vor 5 Jahren zu kaufen. Niemand zwingt einen für immer in diesem Haus zu leben, es nicht irgendwann zu vermieten oder zu verkaufen wenn einem die Traumimmobilie über den Weg läuft.

Also entweder ihr bleibt in der aktuellen Wohnung die ja mit einem Kind nicht schlecht ist (wenn das mit der Lernerei ja sicher mal ein Ende hat) oder ihr schlagt jetzt zu.

Und lese ich das richtig: das 6 Monate altes Baby hat ein eigenes Zimmer und dafür sitzt dein Mann stundenlang in einer dunklen Abstellkammer zum arbeiten und lernen? Das würde ich als erstes zumindest temporär wieder ändern.