Reinigungskraft für Privathaushalt - Ich hab keinen Plan und brauche eure Hilfe

Hallo,

ich erhoffe mir hier ein paar Tips, denn ich habe von der Thematik keine Ahnung.

Ich würde gerne eine Reinigungskraft einstellen für unseren Privathaushalt.

Eckdaten: 4 Personen, 120 qm auf einer Ebene,davon die Hälfte gefliest, die andere Hälfte Holzdielen (geölt, d. h. müssen mit Holzbodenseife und Baumwollmop gewischt werden), 2 Toiletten.

1. Wo finde ich eine Reinigungskraft? Bei uns im näheren Umfeld hat niemand eine, so dass ich da nachfragen könnte. In unserem Anzeigenblatt sehe ich jede Woche bestimmt 10 Gesuche für Reinigungskräfte, die Nachfrage ist offensichtlich hoch.

2. Was kann man verlangen / was ist sinnvoll?
Bad / Gäste WC putzen, Böden saugen und wischen, Staub wischen, ab und an mal Fenster putzen, saubere Wäsche zusammenlegen (?) Oder habe ich noch was vergessen? Wie ist das bei euch?

3. 1 x die Woche oder 2 x und wieviele Stunden?

4. Wie läuft die Einarbeitung? Ich möchte schon, dass meine Reinigungsmittel verwendet werden.

4. Wo meldet man eine Reinigungskraft an oder macht sie das selber? Was ist angemessen zu zahlen? Urlaub?

Ihr merkt, ich habe wirklich keinen Plan. Wie ist das bei euch? Wenn ihr eine habt, was macht sie und wie viel Zeit habt ihr dafür veranschlagt? Muss bevor sie kommt, nicht immer alles picobello aufgeräumt sein, damit sie arbeiten kann?

Liebe Grüße

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Für eine angemessene Bezahlung, wird sich sicher jemand finden, der dir diese Arbeiten abnimmt.

Du kannst bei größeren Dienstleistern anfragen oder selbst zum Arbeitgeber eines Mini-Jobbers werden, dann muss dieser aber bei der Minijobzentrale angemeldet werden (~8€/Monat für Versicherung).

Tiptoi muss die Wohnung nicht sein, aber sie sollte schon uneingeschränkt an ihr Einsatzgebiet ran kommen. So stört ein "zugemüllter" Esstisch absolut nicht, wenn sie die Böden putzt.

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Es ist extrem schwer eine Reinigungskraft zu finden, finde ich. Du kannst mal bei den typischen Anbietern wie betreut und helpling gucken. Finde die meisten Inserate aber zwielichtig.
Minijobber bekommt man kaum. Die wenigsten gehen nebenher für nur ein paar Stunden putzen, da muss man Glück haben.

Grob gesagt muss man sich zwischen Schwarzarbeit (anscheinend gut über e**y Kleinanzeigen zu finden) und Reinigungsfirma entscheiden. Da sind die Stundenlöhne mindestens 20-25 €.
Ich habe mal bei so einer Firma angefragt und nie eine Antwort erhalten.

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Ich habe in einer Großstadt während des Studiums immer Mal wieder als Putzhilfe gearbeitet.

Ich habe Jobs über eBay Kleinanzeigen gesucht und habe in der Regel 12-13 Euro die Stunde bekommen. Die Leute konnte ich mir immer aussuchen, da ein großer Bedarf da war.
Vielleicht gibt es bei euch eine Hochschule oder sowas in der Nähe? Und da was aushängen?

Wie die Anmeldung genau abläuft weiß ich natürlich nicht, jedoch sollte dir bewusst sein, dass auch gemeldeten Putzhilfen, eine gewisse Anzahl an (bezahlten) Urlaubstagen zustehen. Auf diese habe ich auch immer bestanden.

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Achso, zu deinen anderen Fragen. Ich denke 3-4 Stunden sollten ausreichen. Eher 3. In einer Familie habe ich 5 stunden die Woche gearbeitet , da habe ich aber auch Wäsche gewaschen, Betten bezogen, Fenster geputzt. Also ALLES was so Anstand.

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Um genau zu sein stehen einem gesetzlich mindestens 4 Wochen Urlaub zu, je nachdem wie viele Tage die Woche man arbeitet muss diese Anzahl an Tagen bezahlt werden.

Eine Frage, du hast dann nur für um die 200 € monatlich nebenher geputzt? Weißt du, ob das viele machen? Ich kenne es eher so, dass die 450 € Grenze ausgenutzt werden will und daher 3-5 Stunden wöchentlich zu wenig sind, aber es gibt kaum Privathaushalte, die 450 € monatlich in die Putzfrau investieren.

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Wir haben über privat jemanden gefunden, als ich in der Schwangerschaft Probleme hatte und liegen musste. Sie ist seit dem bei uns geblieben. Wir hatten großes Glück.

Wir wohnen auf knapp 80qm und sie kommt einmal die Woche für 3h für den Grundputz. Es ist dann quasi schon aufgeräumt und sie reinigt das Band, die Böden, wischt Staub und immer mal ein Fenster. Denke auf eurer Fläche würde ich mehr Zeit veranschlagen, wobei sich große Flächen ja auch gut & schnell wischen lassen, wenn es nur darum geht.
Ich habe ihr gesagt am Anfang, was sie bitte machen soll. Wenn Zeit ist, macht sie wie gesagt auch einfach mal ein Fenster. Sie schaut dann selber immer, welches mal dran wäre. Wenn ich nen extra Wunsch habe, dann spreche ich es morgens an, wenn sie kommt.

Wir haben sie privat angemeldet bei der Minijobzentrale. Stundenlohn ist hier (Berliner Speckgürtel) so zwischen 10-13€. Du machst dann einfach einen Vertrag. Gibt einen Vordruck dafür. Alle 6 Monate machst du dann eine Meldung an die Minijobzentrale mit dem gezahlten Lohn. Und dann bekommst du von denen eine Abrechnung über die Steuern usw.
Wenn sie 1x die Woche kommt hat sie 4 Tage Urlaub im Jahr bei uns. Wenn sie krank ist zahlen wir den Lohn auch fort. Das kannst du dir dann aber über die Umlage bei der Minijobzentrale zurück holen. Alles recht unkompliziert. Geh einfach mal auf die Seite der Minijonzentrale bzw. kannst du da auch anrufen bei Fragen.
Sie schöpft die 450€ nicht aus. Ist ihr aber nicht so wichtig, da sie Hausfrau ist. Theoretisch könnte Sie aber auch bei einem anderen AG noch zusätzliche Stunden arbeiten so lange sie nicht über die Gesamtgrenze kommt.

Ansonsten wäre ne Firma eine Option. Die kommen hier aber meist so 20-25€ die Stunde.

Beides den Minijob aber auch die Firma kannst du dann anteilig als haushaltsnahe Dienstleistung bei der Steuererklärung berücksichtigen.

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Das mit mehreren Arbeitgebern gilt aber nur solange es keinen Hauptjob gibt, also tatsächlich nur Hausfrauen (und Männer), Studenten, Rentner. Wenn man zusätzlich einer normalen Arbeit nachgeht kann man nur einen Minijob nebenher machen, unabhängig von der Stundenzahl.

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Vielen Dank für deine hilfreiche Antwort. 🤗

Das hat mir schon sehr weitergeholfen. Ich werde mich auf der Seite der Minijob Zentrale mal schlau machen und dann auf die Suche.

Da wir eher ländlich wohnen, bin ich mal gespannt, ob ich schnell jemanden finde. Mir geht es ähnlich wie dir. Bin momentan Schwanger und soll mich viel schonen. Ich habe gestern die Wohnung durchgesaugt und danach und schon währenddessen einen knallharten Bauch gehabt und Schmerzen, von daher hoffe ich mal, dass es fix geht 😅

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Hallo, wir haben unsere Reinigungskraft über EBay-Kleinanzeigen gefunden.
Da wir insgesamt fast 300 qm haben, würde ich es ohne sie nicht schaffen. Sie putzt an einem Tag oben (also Bad, Schlafzimmer und die anderen Zimmer) und saugt nur unten kurz durch.
Am anderen Tag macht sie dann nur den unteren Stock, insbesondere Küche. So kommen wir gut klar und es bleibt immer noch genug für mich zu tun 😉
Was macht sie genau? Sie saugt, putzt, wischt Staub, manchmal räumt sie auch die Spülmaschine aus, sie putzt die Türen, Fensterfronten usw.

Wäsche mache ich.

Wir haben sie angemeldet und führen 30 % an die Knappschaft ab.

Sie bekommt 13 Euro/Std und kommt 6 Stunden pro Woche.

Urlaub steht einem Minijobber zu, sie möchte aber immer unbezahlt nehmen, dafür bekommt sie von uns zum Geburtstag, Ostern und Weihnachten zusätzlich etwas.

Putzmittel nimmt sie auch unsere, hat aber auch schon welche mitgebracht.

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1. Im Supermarkt am Suche/Biete Brett. Ja, die Nachfrage ist sehr hoch in sehr vielen Gebieten - entsprechend darfst du dich gleich darauf einstellen, dass du mit Mindestlohn nicht anfangen brauchst.

2. Meine Putzfee reinigt beide Bäder (kein Gäste-WC, sondern richtige Bäder), Boden trocken/naß und dann je nach Bedarf mal Fenster, mal Staub wischen,... - im Grunde eben auf Anweisung. In unserer letzten Wohnung (120qm) hat sie dafür 2 Stunden benötigt - 1,5 Stunden nur für Boden und Bäder. Jetzt im Haus (150qm Wohnfläche) auf 2 Etagen bleibt sie nur selten 2 Stunden (dann macht sie wirklich nur Boden und Bäder). Häufig bleibt sie 3 Stunden.
Bedenke, dass deine Putzfee die Wäsche anders zusammenlegt als du. Sie wird sich auch garantiert nicht an deine Technik gewöhnen. Deine Putzfee hat auch keine Ahnung, wem die Sachen gehören. Ihre Sortierung wird also absolut keinen Sinn machen, solange du nicht jedes einzelne Teil beschriftest. Sollte man bedenken. Meine Putzfee macht soetwas nicht. Es gab bei mir mal eine Putzfrau, die das gemacht hat, nur die Frau gehörte damals praktisch zur Familie. Sie hat nicht nur geputzt, sondern auch die Kinder betreut.

3. Das musst du doch wissen. Du reinigst doch ohnehin täglich. Die Putzfrau macht doch nur die gründliche Reinigung. Brauchst du die 2 mal die Woche, oder reicht wöchentlich? Keine Putzfrau kommt für eine halbe Stunde. 2 Stunden sollten es wenigstens sein. Sonst lohnt sich für die Frau die Fahrt nicht.

4. Einarbeitung? Du vereinbarst ein Kennenlerngespräch, ihr legt die Eckdaten fest und beim nächsten mal legt sie los. Das erste Putzen dauert noch sehr lange, weil sie nicht weiß, was wo steht und dich immer fragen muss. Außerdem solltest du ihr sagen, was du erwartest, ohne ihr nun die ganze Zeit über die Schulter zu schauen. Beim zweiten Mal geht es schon schneller.
Du darfst durchaus verlangen, dass du deine Reinigungsmittel selbst kaufst. Falls die Putzkraft damit nicht klarkommt, wird sie es dir sagen und ihr müsst eine Alternative finden.

5. Bei der Knappschaft. Ja, auch eine Putzkraft hat Anspruch auf bezahlten Urlaub, freie Feiertage und all diese Dinge, die jeder Arbeitnehmer von sich kennt. Es ist ganz klar geregelt, dass dem Arbeitnehmer 24 Urlaubstage im Kalenderjahr bei 6 Arbeitstagen pro Woche zustehen. Du musst das nun herunterrechnen wenn du nur einen Arbeitstag oder 2 pro Woche hast. Das sind also 4 oder 8 Urlaubstage im Jahr. Sollte man sich also im Voraus überlegen, ob man sich den Luxus des 2. Putztages leisten will. Kostet gleich 4 Urlaubstage mehr - sowohl zeitlich, als auch finanziell.

6. Die Putzfee wird bezahlt für ihre Anwesenheit. Kann sie nicht putzen, weil alles zugemüllt ist, freut sie sich halt - nur sie muss trotzdem bezahlt werden. Also ja, ich räume vorher auf. Kleinere Dinge würde sie natürlich auch tun (z.B. Geschirrspülmaschine einräumen), nur das kostet alles Zeit. Dann kann sie eben nicht die Treppe putzen oder die Fenster,...
Picobello muß es nicht sein. Sie ist eine Putzfrau ... wie kann es perfekt sauber sein, bevor sie kommt?

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Ich zahle 15€ netto.

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Danke auch dir für deine hilfreiche Antwort 🤗

Du hast recht, da werde ich wohl Augen einen Tag pro Woche gehen.

Und mit der Wäsche stimmt auch. Ich falte nach Marie Kondo, das ist schon etwas gewöhnungsbedürftig 🙈

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Was die Meisten bei dem Gedanken an eine unangemeldete Reinigungskraft gerne übersehen ist das das Hauptrisiko hier nicht mal ein Verfahren wegen Steuerhinterziehung ist, sondern man als AG eines nicht angemeldeten - und damit nicht versicherten - AN im Falle eines Unfalles 100% der Kosten selber trägt.
Spätestens DAS treibt eine normale Familie durchaus in den Ruin - und die meißten Unfälle passieren im Haushalt.

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Sozialversicherungsbetrug würde noch hinzukommen :-)

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Korrekt, aber auch das ist rein kostenmäßig unbedeutend.

Nur mal um eine Zahl einzuwerfen:
Angenommen die nette Oma arbeitet "unter der Hand" als Putzhilfe, stürzt dabei und erleidet einen Schenkelhalsbruch:
Durchschnittliche Behandlungskosten: 25000€

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