Familie in der Nähe - ist euch das wichtig?

hi! Wir sind vor einem Jahr zurück in meine Heimat gezogen, da wir weg aus der Großstadt (600km entfernt) und näher zur Familie wollten.

Meine Mutter, meine Schwester und Bruder und meine Nichte (13 J.) und Neffe (7J). leben hier. Zu meiner Mutter habe ich ein angespanntes Verhältnis, da sie psychisch erkrankt ist und mir zwar mein Kind (1,5 J.) regelmäßig für 2-3 Stunden abnimmt, der Kontakt mich aber auch Kraft kostet.

Wir wussen schon vor dem Umzug: Die Häuser sind hier schweineteuer! Wir hofften, Glück zu haben, evtl. ein Schnäppchen zu machen, doch es findet sich nichts, was zu unseren Vorstellungen und dem Budget passt. Wir möchten da auch nicht große Abstriche machen.

Daher haben wir nun sogar wieder Hausexposes in der Nähe (60 km, gute Verkehrsanbindung) der alten Großstadt angeschaut. Häuser, wie sie uns gefallen sind dort 200.000 bis 250.000 EUR billiger. Das würde unsere Finanzplanung und die Laufzeit des Kredites natürlich stark verändern.

Haken: Unsere Tochter wäre dort ohne Tanten, Cousinen, Onkels, Oma..
Könnte mir vorstellen, dass mein Bruder noch eine Familie gründen wird und ich fände es schade, wenn die Kinder so weit auseinander wären. Ca. 600 km. Und unsere Maus nur eine Kleinfamilie kennt und weniger eine "Großfamilie" bzw. ein Netzwerk.

Aber dafür doppelt so lange Schulden abbezahlen?

Wie sind eure Meinungen dazu?

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Deine Kinder werden dort glücklich wo ihr glücklich seid, Freunde werden sie überall finden. Einen besseren Rat habe ich nicht.

Wie wohnt ihr denn jetzt wenn ihr schon ein Jahr dort seid? Man muss nicht zwingend kaufen.

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wir wohnen derzeit in Baden-Württemberg, sehr teuere Ecke. Und da wir viel gespart haben und es schon unser langes Ziel ist, raus aus der Miete zu kommen, wollen wir das gerne umsetzen.

Lieben Dank für deine Antwort!

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Nur einen Haustraum zu verwirklichen denkt ihr darüber nach 600km weg von der Familie zu ziehen, und dann nochmal 60km entfernt aus Stadt in der ihr vorher gewohnt habt, weil es dort in der Stadt (Berlin/Hamburg?) auch teuer ist?

Das macht aus meiner Sicht wenig Sinn oder vestehe ich etwas falsch?

Geht es wirklich nur um die Immobilienpreise? Oder zieht euch etwas an euren alten Wohnort, stört dich die Nähe der Familie?

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Für uns hat sich das Thema erledigt, da mein Mann seine Arbeitsstelle zugeteilt bekommt und im Grunde genommen kein Mitspracherecht hat, wohin er kommt.
Ein bisschen näher an meinen Eltern fände ich schon gut, damit es jetzt, wo sie älter werden, auch unkomplizierter ist, mal an einem Tag hin und zurück zu fahren. So sehr ich es auch zu schätzen weiß, dass ein Großteil der Familie meines Mannes vor Ort wohnt: Ich brauche es nicht unbedingt. Es ist praktisch, aber am Anfang unserer Ehe mussten wir uns unsere Freiräume erst mal erkämpfen.

Wenn ich mir die Situation zwischen meiner Tante und meiner Oma angucke: Lieber in der Kernfamilie glücklich mit ausgewähltem Kontakt, als ständiges kräftezehrendes Sehen und aufeinander angewiesen Sein auf.

Für euer Kind ist es auch wichtig, dass ihr glücklich seid.

Ihr könnt auch gucken, ob ihr was auf halber Strecke findet: 300km sind angenehmer als 600km, wenn es drauf ankommt.

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Seid ihr denn jobmäßig so flexibel, dass ihr eure Wohnortsuche nach den Immobilienpreisen richten könnt? Was zieht euch genau zurück in die alte Stadt aber dann in einen Vor-Vor-Ort?

Wir haben die Familie nicht im die Ecke, die eine ist ca. 2, die andere 3 Std. Fahrtzeit entfernt. Das geht noch für öfters Besuche. Eins meiner Geschwister mit Kindern wohnt in der Tat auch ca. 600km entfernt und das ist eine Strecke, die man mit kleinen Kindern nicht mal eben 2x am Wochenende fährt. Da sehen wir uns tatsächlich nur ca. 1-2x im Jahr und das ist schade.

Klar vermisse ich das manchmal so nah die Großeltern da zu haben. Wenn ich aber sehe, wie sich dann andere über lächerlichen Alltagskram in die Haare kriegen bin ich wieder ganz froh um den Abstand.

Wenn Euch Familie aber so wichtig ist, dann wären mir 600km zu weit, dann würde ich eher
im Radius von 200km suchen oder tatsächlich mal meine Prioritäten überdenken was die Haussuche angeht.

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Hallo,

Für uns sind unsere Familie genau so wichtig wie die Luft zum atmen. Wir würden eher auf ein Eigenheim verzichten als von unseren Familien weg zu ziehen.

Wir sind hier verwurzelt, unsere Familie, Freunde, Vereine etc. Sind hier. Hier haben wir unsere sicheren Jobs die uns Spass machen. Dafür pendele ich auch täglich 120 km und sitze zwei Stunden im Auto. Mein Mann fährt nur 40 Minuten zusammen.

Vorallem in der Coronakrise war es Gold wert. Ich bin in Elternzeit mein Bruder und Schwägerin können kein homeoffice machen. Also passten ich auf unsere Nichte auf. Mein andere Bruder hat auch Kinder. Und wir helfen uns alle gegenseitig aus, wenn es nötig ist. Auch die Großeltern helfen aus bzw. genießen die Zeit mit den Enkeln.

Oft gibt es spontane treffen bei meinen Eltern, die 5 Kinder spielen und wir quatschen.

LG Morgain

7

Meine Meinung:
Komplett unabhängig von der Familie planen.

Wie oft hab ich hier schon gelesen, dass die tollen Erwartungen (alle wollen sich um deine Kinder kümmern) nicht erfüllt werden.

LG mcbess

8

Hallo!

Ich würde mich da - so hart das jetzt klingen mag - für die günstigere Variante entscheiden. Schulden abbezahlen zu müssen, ist ätzend genug und da ist man in aller Regel froh, wenn man das schnell hinter sich gebracht hat. Und du schreibst ja, ihr würdet bei der Variante, wo ihr in der Nähe eurer Familie seid, doppelt so lange Schulden abbezahlen. Das ist schon ne Packung.

Wo ihr eure Prioritäten setzt, könnt letztlich natürlich nur ihr selber entscheiden.

Viele Grüße

9

Hallo,

bei dem Preisunterschied würde ich in der günstigeren Ecke bleiben.
200.000 Euro mehr abzuzahlen, ist eine Hausnummer!
Überleg' mal, was man mit dem Geld alles machen kann, auch im Bezug auf die Kinder.

Man bekommt Kinder auch ohne Oma groß. Unsere Oma wohnt 350 km weit weg und das ist gut so. Sie ist nämlich ziemlich aufdringlich und sofort tödlich beleidigt, wenn man ihre "Hilfsangebote" nicht zu würdigen weiß. #schwitz
Wahrscheinlich hätte sie hier mindestens jeden zweiten Tag auf der Matte gestanden und die armen Kinder verhätschelt, die wir bösen Eltern ja immer mit konsequenter Erziehung terrorisieren. Nebenbei hätte sie in meinem Haushalt gewerkelt, weil der ihr immer zu unordentlich ist.
Darauf verzichte ich gerne.

Wenn Deine Mutter psychisch erkrankt ist, ist sie sowieso keine zuverlässige Betreuungsperson für die Kinder.
Da wäre das einzige Argument in der Nähe zu bleiben, dass man sich so besser um sie kümmern kann. Aber wenn Deine Geschwister dort wohnen, hat sie ja Menschen, die sich kümmern können.

Außer der Oma und dem Bruder meines Mannes haben wir sowieso nur weitläufigere Verwandtschaft, so dass unsere Kinder kein echtes Familiennetzwerk kennen.
Aber ich muss sagen, dass es das in meiner Kindheit zwar gab, aber diverse Familienmitglieder haben sich nicht miteinander vertragen. Das war schlimmer, als kein Familiennetzwerk. #schwitz

LG

Heike

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Uns waren Wohnort und Infrastruktur wichtiger als die Nähe zur Familie. Ein Teil der Schwiegerfamilie wohnt bei einer Stadt, die wir furchtbar finden und meiden. Dort zu wohnen wäre nie in Frage gekommen. Meine Familie wohnt wunderschön und idyllisch, jedoch dadurch auch sehr abgelegen und zu weit weg vom Arbeitsplatz meines Partners (er übernimmt die Firma bald und wollte daher nichts Neues suchen).

Wir wohnen nun mehr oder minder alleine in einer neuen Stadt, die Entfernung zu meiner Familie sind 2h, zu seiner 45 Min. Nicht die Welt, aber großartige Unterstützung z. B. durch Oma ist da auch nicht gerade drin. Klar kann das mühsam sein, so ohne Hilfe, aber wir genießen auch die Privatsphäre und Ruhe und wir lieben diese Stadt und die Umgebung einfach.

Haben auch schnell viele Freunde hier gefunden. Unsere Tochter hat trotz der Entfernung ein super Verhältnis zu beiden Seiten der Familie. Die Infrastruktur bietet alles, was man braucht. Es gibt jede Art Geschäft und Einrichtung, dennoch ist alles ländlich, familiär und naturnah gehalten. Wir bauen jetzt auch in der Gegend.

Wir sind super glücklich über diese Entscheidung und würden eine Wohnortwahl nie davon abhängig machen, wo jemand anders wohnt.