Welches Haus - Infrastruktur/Sozialleben

Guten Abend,

aufgrund meiner folgenden Beschreibung und meiner VK habe ich das Gefühl, dass man evtl. Rückschlüsse auf mich als Person (im echten Leben) ziehen könnte - daher ausnahmsweise mal anonym ;-).

Meine Gedanken drehen sich im Kreis und ich weiß nicht so recht was ich „besser“ finden soll. Vielleicht könnt ihr mir einfach ein paar Denkanstöße geben oder aus eigener Erfahrung berichten, die uns auf dem Weg zu Entscheidungsfindung behilflich sein können.

Mein Mann und ich leben aktuell mit unseren beiden Kindern in einer 80qm Erdgeschosswohnung in einer Kleinstadt mit perfekter Infrasturktur (Kiga, alle Schulformen, Supermärkte, Bäcker/Metzger, Drogeriemarkt, Zuganbindung, Sportvereinen usw.). Dazu wohnen Oma und Opa (meine Eltern) fußläufig entfernt, sowie mein Bruder mit Frau & Kind im gleichen Alter.
Die Wohnung ist uns zu klein, haben auch nur ein Kinderzimmer, extrem kleines Bad... wir lieben aber den Garten. Suchen schon seit 5 Jahren ein Haus oder große EG-Wohnung mit Garten. Hier werden aber max. 2-3 mal im Jahr Häuser angeboten und diese sind dann eigentlich immer absolute Sanierungsfälle (meist ein finanzielles Fass ohne Boden).

Nun wird hier eines vermietet - wir haben es über Vitamin B erfahren und bisher als Einzige besichtigt. 150qm auf 2 Etagen - plus Keller mit Waschküche, Abstellraum und hellem Wohnraum (sehr großer Lichtschacht). Das Dachgeschoss ist ausbaufähig (ca. 50qm). Mein Mann und Papa sind begeisterte und sehr talentierte Hobby-Handwerker.
3. Kind nicht ausgeschlossen -> 3 potenzielle, große Kinderzimmer!
Dazu einen riesen großen Garten (500qm), Doppelgarage (haben gerade einen Wohnwagen bestellt) und Carport.
Randlage im Wohngebiet, 30iger Zone, fußläufig zum Kiga/Schulen, Oma/Opa... ca. 800m entfernt von der jetzigen Wohnung. Trotzdem keine direkten Nachbarn, nur auf der anderen Straßenseite. Direkt neben uns ein Parkplatz von einem Bürogebäude.
Küche und Bad optisch absolute nicht unser Geschmack...

Dem gegenüber steht die Option zu kaufen bzw. bauen. Allerdings im Nachbardorf - nur Grundschule, weiterführende Schule und Vereine im jetzigen Wohnort. Keinen Supermarkt, nur ein Tante Emma Laden, nur ein Bäcker, kein Metzger, kein Zug, 3 mal am Tag ein Bus.
Es wäre ein Reihenendhaus, kleiner Garten, nur eine Garage. 4 Schlafzimmer wären kein Problem, man könnte alles optisch nach seinen Wünschen gestalten und es wäre technisch auf dem neuesten Stand.
Neubausiedlung, Kinder können mit dem Nachbarskindern draußen spielen, man leiht sich mal ein Ei oder etwas Zucker, quatscht über den Gartenzaun...

Wir sind auf kaufen nicht angewiesen, da meine Eltern abbezahlte Immobilien besitzen - eine selbst bewohnte DHH, zwei 3-Zimmer-Wohnungen und eine 2-Zimmer-Wohnung. Meine Eltern sagen selbst, es gehört irgendwann meinem Bruder und mir und kaufen würde sich für uns daher nicht „lohnen“. Finanziell macht es tatsächlich keinen großen Unterschied wenn man die monatlichen Kosten auf 30 Jahre hoch rechnet.

Wir wollen etwas langfristiges!
Der Vermieter selbst wird nicht einziehen. Eigenbedarfskündigung extrem unwahrscheinlich. Hat es von der mit 98-Jahren verstorbenen Oma geerbt, lebt aber selbst seit ca. 40 Jahren in den USA. Er ist Einzelkind bzw. der einzige Enkel.
Aber man weiß ja nie, wenn er verstirbt etc... Überlegung ob wir den Vermieter fragen, für den Fall eines Verkaufs ein Vorkaufsrecht in den Mietvertrag aufzunehmen?

Haus gehört zwar uns, keine Gefahr bzgl. Eigenbedarfskündigung aber Corona hat uns auch gezeigt, dass Eigenheim nicht billiger/einfacher ist. Haben zwei befreundete Familien die ihre Häuser jetzt nicht mehr halten können.

Für was würdet ihr euch denn entscheiden? Was klingt für euch besser, logischer? Habt ihr andere Sichtweisen, einen anderen Blickwinkel von dem aus wir es noch gar nicht betrachtet haben?
Würde mich sehr über Hilfe beim Gedanken sortieren freuen.

Danke!!!

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Du weisst ja selber, das Haus A (das grosse) die bessere Option ist. Haus B würde bei mir schon wegen der dürftigen Öffi-Anbindung 'rausfallen. Spätestens wenn die Kinder auf weiterführende Schule gehen, wird das ein Problem.

Aber ein paar Anmerkungen habe ich.
- Man bekommt einen Wohnwagen höchst selten in ein durchschnittliches Carport / Garage.

- Vielleicht kündigt der Vermieter nicht wegen Eigenbedarf, es ist bei der Konstellation aber nicht unwahrscheinlich, daß er verkauft und ihr vom Neukäufer wegen Eigenbedarf gekündigt werdet. Vorkaufsrecht in den Mietvertrag schreiben zu lassen ist deswegen gut - aber habt ihr adhoc genügend Mittel flüssig um zu kaufen? Haus A wird wegen seiner Vorzüge vermutlich kein Schnäppchen.

- Spekuliert bei Eurer Zukunftsplanung niemals nie auf ein Erbe. Deine Eltern müssen nur pflegebedürftig werden und die Immobilien sind ganz schnell verbraten. Oder sie beschliessen ihr Hab und Gut in Las Vegas durchzubringen. Auch das ist ihr gutes Recht.

Grüsse
BiDi

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Neuvermietung von 150qm im Vergleich zu 80qm Alttarif sollten gut abgewogen und verglichen werden. Könnte teuer werden.

Bei den Ausführungen zum Ausbau der Miet(!)immobilie werde ich stutzig.
Am Ende steckt ihr Geld in fremdes Eigentum und der Vermieter hat dann das Recht, hohe Miete zu verlangen da alles renoviert ist.

Generell wäre vielleicht auch die Frage berechtigt, ob nicht innerhalb der Familie ein Tausch der bestehenden Immobilien möglich wäre.
Oft sitzen Senioren in viel zu großen halbleere Immobilien und Familien quetschen sich auf viel zu engem Raum.

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Der Mietpreis für das Haus ist uns ja bekannt und er passt locker in unser Budget. Bei einem Kredit würden wir diesen Betrag an die Bank bezahlen.
Er ist gemessen am Baujahr, Ausstattung, Mietspiegel auch tatsächlich angemessen.

Zum Ausbau:
Selbstverständlich bauen wir nicht einfach so auf eigene Kosten ein Dachgeschoss zu bewohnbaren Zimmern aus. Dies würden wir im Vorfeld natürlich abklären/uns vom Anwalt beraten lassen und das dann auch vertraglich festhalten bzgl. den Auswirkungen von Kosten, Miete & Co.

Ein Tausch ist in absehbarer Zeit nicht möglich. Meine Eltern sind anfang 60 und nutzen ihr Haus noch vollumfänglich und sinnvoll!

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... Meine Eltern sind anfang 60 und nutzen ihr Haus noch vollumfänglich und sinnvoll!...

2 Personen in DHH?
Nun, das bewertet jeder anders.

Klar kann es subjektive Rechtfertigungen dafür geben (Hobbyzimmer, Gästezimmer, Bügelzimmer😉, Klamottenzimmer, ein oder mehrere Bürozimmer für Selbständige, irgendeine Erklärung findet sich schon, wenngleich auch unterschiedlich plausibel.

Objektiv betrachtet ist das in den allermeisten Fällen einfach überdimensioniert.

Ich erlebe in der Generation meiner eigenen Eltern und ihrer Freunde (alle so um 65 Jahre) mit welch absurden Ideen da plötzlich neue „Verwendungen“ für die nach Auszug der Kinder überdimensioniert groß gewordenen Häuser erfunden werden.
😱🙈😁

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Ich würde mich für die Mietimmobilie, wie du sie gegenüber dem potentiellen Eigenheim beschreibst, entscheiden, definitiv!
Ich brauche aber auch kein Eigenheim für meinen Seelenfrieden. Aber du, so wie du schreibst, auch aus finanzieller Sicht, wohl auch nicht? Also, warum in den langweiligen Nachbarort ziehen?

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Hallo.

Ganz klar die Mietimmobilie ... und notariell Eure Wünsche "festzurren".

Die Kaufimmobilie macht meines Erachtens aufgrund der infrastrukturellen Defizite, dem qualitativen Vergleich zwischen der beiden Immobilien und dem erblichen Background meines Erachtens keines Sinn.

Gruß
sisein

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Der einzige NAchteil, den ich bei dem neuen Miethaus heraus lese ist, dass euch Bad und Küche optisch nicht gefällt.... naja... das denke ich würde ich ihn KAuf nehemen. Wenn man wirklich so ein gutes Verhältnis dann zum Vermieter hat, könnte man ja zumindest die Küche irgendwann evtl. Austauschen und dvielelicht fürs BAd auch irgendwann eine Renovierung erwirken... ich würde das Haus mieten.

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Ich muss mich in einem Haus absolut wohlfühlen.
Wenn eine Küche mir gar nicht gefällt und ein Bad und ich daran nichts ändern kann, ist für mich ein Wohlfühlen auf Dauer ausgeschlossen. Das weiß ich weil ich 5 Jahre in so einem Mietshaus lebte 😅Deshalb würde ich das Haus zum Kauf bevorzugen und es mir nach meinen eigenen Vorstellungen hübsch machen.
Nachbarort bedeutet WAS genau? Kann euer Kind später mit dem Fahrrad zur Schule?
Ist man in maximal 5 Min beim Supermarkt mit dem Auto?
Dann sehe ich da kein Problem.
Das mit dem Erbe von den Immobilien eurer Eltern wurde ja auch schon angesprochen: ruht euch nicht auf dem Gedanken aus!
Für mich wäre die Entscheidung klar. 🤷‍♀️

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Ich denke, das Haus ist besser und ihr solltet versuchen, dieses zu kaufen und wenn ihr mietet, versuchen ein Vorkaufsrecht raus zu handeln. Das Haus hört sich toll an und Küche und Bad nicht nach dem eigenen optischen Geschmack wäre für mich tatsächlich kein Grund es nicht zu wählen. Alles andere spricht ja für das Haus.
Der Vorteil wenn ihr erst zur Miete wohnt ist ja auch, dass ihr nicht die Katze im Sack kauft sondern vorher wisst, wie das Haus tatsächlich ist und wie es ist, dort zu leben.

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Ihr habt fünf Jahre lang gesucht bis ihr über Vitamin-B das für Euch passende Haus gefunden habt. Das ist die Antwort auf Deine Frage.

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Mieten eines Hauses ist nicht selten ein Faß ohne Boden. Mal abgesehen davon haben Mieter nicht das Recht alles Mögliche umzubauen. Schon mal gar nicht von Hobby-Handwerkern. Wenn hier der Erbe einfach von euch den Rückbau fordert, sieht es übel aus.
Ein Vermieter, der so weit entfernt ist...wie erreichst du den im Notfall? Was ist, wenn eine Reparatur dringend notwendig ist?

Im eigenen Haus darfst du dich austoben.