Familienplanung an den Vermieter??

Hallo ihr lieben,

ich bin etwas baff, da unser Vermieter angeblich allen Mietern einen Fragebogen zugeschickt hat. Hauptsächlich geht es um irgendwelche Veränderungen (Ist jemand arbeitslos geworden, hat sich jemand ein Haustier geholt etc.) aber ganz unten ist jetzt ein Feld, das fragt, ob wir planen noch weitere Kinder zu bekommen, in klammern: "Wenn ja, ab wann bzw. in welchem Zeitraum?"
Ich dachte ich lese nicht richtig... darf ein Vermieter soetwas fragen? Muss ich das Ding überhaupt ausfüllen? Ich habe langsam das Gefühl unser Vermieter möchte die Familien mit Kindern rauswerfen... eine Familie unter uns ist auch sehr plötzlich ausgezogen. Ich hatte mir erst nichts dabei gedacht, aber jetzt...

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Da wäre ich auch baff gewesen- ich halte das für eine Unverschämtheit und ich würde den Wisch selbstverständlich NICHT ausfüllen. Geht den alles nix an, solange Ihr pünktlich die Miete zahlt.
Abgesehen davon: selbst wenn Ihr ein Kind planen würdet, ist ja auch nicht gesagt, dass das sofort klappt.
Hast du eine rechtsschutz oder bist du beim Mieterschutzbund? Falls nein, werde da tätig. Irgendwie riecht die Sache für mich mittelfristig nach Ärger.

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Moin!

Bei allem berechtigten Interesse eines Vermieters, zu wissen, wer in seine Räume einzieht oder (wie bei euch) in ihnen wohnt, hat er noch lange nicht das Recht, in eure Privatsphäre einzudringen.

Hundertprozentig stimmen müssen nur die Auskünfte, an denen der Vermieter ein berechtigtes Interesse hat. Das sind Angaben, die das Mietverhältnis unmittelbar betreffen wie Einkommen, Arbeitgeber, Familienstand und die Zahl der Personen, die im Haushalt leben werden.

Fragen zu Religion, Partei- oder Vereinsmitgliedschaft, Schwangerschaft sind unzulässig!

Allerdings: Fragen kann man viel, aber ihr müsst diese Fragen nicht wahrheitsgemäß beantworten.

Je nachdem wie euer Vermieter so drauf ist, würde ich die (unzulässigen) Fragen entweder unbeantwortet lassen, oder irgendwas Humorvolles reinschreiben.

à la: Schwargerschaft geplant am 32. November 2020

Mit Gruß
vom Klos, der sich nach einer solchen Anfrage wohl nach einer neuen Wohnung umschauen würde.

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Ich denke nicht das es den Vermieter im Entferntesten etwas an zu gehen hat, woher und in welcher Höhe ich mein Einkommen beziehe, so lang ich meine Miete regelmäßig und zuverlässig zahle.
Und in seinen Räumen kein Bordell betreibe.

Der Vermieter muss darüber Informiert werden, wenn sich die Anzahl der Mitbewohner ändert, sei es durch Geburt oder Ein/Auszug einer Person um die Nebenkosten anzupassen.

Alles andere ist Übergriffig und ich würd meinem Vermieter seinen Wisch unausgefüllt zurück geben.

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32. November, das trage ich ein! :D Finde das auch alles so merkwürdig... wir haben jetzt auch schon überlegt uns mal so laaaangsam nach etwas neuem umzusehen. Nicht, dass er uns auch noch irgendwie loswerden will. Er hat letztes Jahr auch Eigenbedarf bei der Familie ganz oben angemeldet und ist da selbst eingezogen...

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Dein Vermieter ist ja echt ein Witzbold. Sollst du auch Tagebuch über deine Regel führen und ihm vorlegen, damit er deinen Eisprung berechnen und euch ggf. unterbrechen kann? Das ist schon sehr extrem. Ist unter euch denn wieder eine Familie eingezogen, oder single Menschen? Wäre ja interessant zu wissen...

Aber zum wesentlichen: Die Frage musst du natürlich NICHT beantworten:
https://www.umzuege-brandlmeier.de/umzugstipps/item/214-mieterselbstauskunft-muenchen.html

Alles was Familienplanung angeht oder in die Privatsphäre eingreift, musst du nicht beantworten, so auch Auskunft über sexuelle Orientierungen, Vorstrafen und Parteizugehörigkeiten. Ich würde da mal den Vermieterbund einschalten, wenn er drauf besteht. Lass dir das auf keinen Fall gefallen. Das ist ja fast schon Stasiverhalten.

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Ich meine natürlich den *Mieterbund ;)

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Danke, das hilft mir sehr! Und ja, der nimmt sich wirklich einiges raus...

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Also er darf den IST-Zustand erfragen, nicht aber die Wünsche oder Planungen.
Eine aktuelle Schwangerschaft würde ich nicht angeben, wohl aber Kinder, die seit Anmietung dazugekommen sind - das hat ja Einfluss auf die Nebenkosten.

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Hallo! Nicht darauf eingehen, aber unbedingt das Schreiben verwahren mit dem Vermerk wann und wie ihr es bekommen habt. Benötigt ihr eventuell noch...

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Fragen darf er alles, aber beantworten müsst ihr von dem Quatsch gar nichts.
Ganz schön dreist der liebe Herr.
Zieht auch noch selbst dort ein um vermutlich alles bestens mitzubekommen.
Um auf Dauer unbeschwert leben zu können würde ich ebenfalls Ausschau nach etwas Neuem halten.
Der scheint mit allen Wassern gewaschen zu sein.
Ich würde ihn konkret fragen was er mit Informationen, die ihn nichts angehen, bezwecken will. Ich wäre neugierig wie er versuchen würde sich da rauszuwinden.
Natürlich in höflicher Form und mit einem Zeugen, der im Fall des Falles hilfreich sein könnte und das Gesagte bestätigt.

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Wenn das Kind da ist, muss er Bescheid wissen, weil manche Nebenkosten sich dann ändern (zB durch die Müllmenge durch Windeln), aber vorher geht ihn das nix an. Bei der Neuunterzeichnung ist es hier üblich 3 Gehaltsnachweise und eine Mietschuldemfreiheitsbestätigung vom vorherigen Vermieter vorzulegen. Wenn der Vertrag läuft und pünktlich gezahlt wird wird nicht mehr nachgefragt.