Plötzlich überall Schimmel - wieso?

Hey!
Vielleicht habe ich ja Glück und hier ist jemand mit Erfahrung unter euch oder sogar ein Experte.
Wir haben vor 3 Jahren ein Haus (Bj 1973) gekauft. Wir haben die Fenster 3fach verglast. Dach etc. sind von 1973. Im Keller ist nie mehr als 71%Luftfeuchtigkeit. Die Wände sind dort staubtrocken. In den äußeren "Problem Zimmern" im EG sind es meist 60%.
Bisher hatten wir mit Schimmel kein Problem, aber plötzlich taucht er im Erdgeschoss an verschiedenen Stellen auf. Ich weiß nicht, was plötzlich anders ist. Am "schlimmsten" ist es im Gästezimmer. Dort sind grau feuchte Stellen auf der Tapete entlang der äußersten Kante, an der beide Außenwände aufeinander treffen. In der oberen Ecke, da wo die Wände an die Zimmerdecke stoßen ist auch ein 2€ großer schwarzer Schimmel Fleck. Dort schlafe ich seit einem halben Jahr, heize aber auch extra kontinuierlich und lüfte regelmäßig.
Alles was ich lese ist aber widersprüchlich. Ich bekomme durchs Heizen die Außenwände nicht erwärmt, also müsste das die Feuchtigkeit dort ja noch schlimmer machen, aber gleichzeitig steht überall, dass man gut heizen sollte. In meinen vorherigen Wohnungen habe ich nie auf etwas achten müssen, konnte bei offenem Fenster schlafen und Schimmel war kein Thema.

Auch über der Eingangstür und an dem Mauerstück neben dem Türrahmen waren oberflächlich heute Schimmel Sporen, die man zum Glück leicht entfernen konnte.

Ich hab das Gefühl, dass wir eher mehr heizen als vorher, da ich in Elternzeit zu Hause bin. Vorher hab ich erst ab dem späten Mittag geheizt. Also eigentlich machen wir es jetzt besser als vorher, aber es schimmelt. Sogar im Bad, wo wir immer gut gelüftet haben und nichts anders gemacht haben, war plötzlich ein Schimmel Streifen an der Decke.
Unser Dach hat einen recht großen Überstand und dort in der Abseite ist alles trocken. Im OG haben wir keine Probleme, obwohl dort der Rest der Familie schläft.

Hat jemand einen Tipp?
Einen Berater haben wir schon mehrfach vergeblich kontaktiert.

Liebe Grüße und einen guten Rutsch!

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Hallo!
Das ist mein absolutes Horrorszenario. Haben auch ein Haus aus den 70ern gekauft und renoviert.
Habt ihr die Fenster von Anfang an neu genacht, oder erst vor kurzem? Das wär meine erste Idee. Das Raumklima ist in einem alten Haus mit neuen Fenstern völlig anders...
Wir haben nach Renovierung erst nach 2 Jahren im Keller bekommen. Die Wände haben Feuchtigkeit vom Grundwasser hochgezogen. Mussten 1Jahr nach Kellerenovierung (neu verfliest und verputzt/ausgemalt) auf einen halben Meter hoch Löcher bohren lassrn und Silikon einspritzen. Kostenpunkt 10.000€😱.
Jetzt ist für 2 Jahre wieder alles gut, hab aber schon Angst was noch kommen könnte.
Ich wünsche dir alles Gute,
lg minitouch

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Hey! Oh je, das klingt ja auch nicht gut mit eurem Keller.
Die Fenster haben wir schon vor unserem Einzug vor 3 Jahren erneuert. Deshalb wundere ich mich so. Das einzige, was plötzlich anders ist, ist dass wir seit einem halben Jahr mehr zu Hause sind und ich unten im schlimmsten Zimmer mit Baby schlafe. Also es ist sicher etwas mehr Luftfeuchtigkeit unterwegs. Aber gleichzeitig heizen wir ja auch beständiger und die Luftentfeuchter zeigen nie mehr als knapp über 60% in den beiden Räumen, in denen plötzlich die äußersten Kanten feucht und schimmlig werden.
Das "schlimme" Zimmer war bei den Vorbesitzer Schlafzimmer und hat als einiges komisch gerochen. Dann haben wir die Vertäfelung entfernt und ich dachte, da erwartet mich ein Schimmelgrauen, aber es war alles in Ordnung. Und nun versuchen wir es besser zu machen, aber nun ist plötzlich Schimmel da.
Blöder Mist😕

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Kann es sein, dass ihr weniger lüftet seit das Baby da ist? Wir reißen 1-2x/Tag alle Fenster im ganzen Haus auf, weil ich Panik vor Schimmel habe.
Kann so gut mitfühlen wie es euch grad geht...

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Wir haben früher in einer Schimmel anfälligen Wohnung gewohnt.

Dort war schnell mal über 60% Luftfeuchtigkeit. Was auf Dauer viel zu hoch ist.

Wir haben die Sache in Griff bekommen durch 3-4 Mal täglich je 5-10 Minuten Stoßlüften (Kippen reicht nicht).
Man hat sofort gesehen, wie die Luftfeuchtigkeit dann runter auf 50% ging.
Und sobald es wieder gegen 65% ging, wieder Stoßlüften.

Das war die einzige Möglichkeit. Durch dieses Lüftcerhalten, hatten wir die Jahre danach keinen Schimmel mehr.

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Mal grob über den Daumen gepeilt: Ihr habt nur die Fenster ausgetauscht, aber die kalten Außenwände ohne Dämmung bleiben. Problem ist, dass ihr dann weniger Luftaustausch habt. Warme Luft speichert viel Feuchtigkeit, an den kalten Wänden kühlt sie ab, Wasser kondensiert => Feuchtigkeit und der Weg zu Schimmel ist dann nicht mehr weit.

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So hab ich auch gedacht und der Schimmel kam auch erst mit dem Heizen. Aber überall lese ich, dass man heizen soll, damit die Wände möglichst warm werden. Aber ich bin in dem Raum nur zum Schlafen. Da will ich nicht durchgehend auf 22 Grad heizen. Das ist mir nachts viel zu warm. Aber sobald ich die Heizung aus mache, ist die Wand auch sofort wieder kalt. Ich hab da irgendwie ein Brett vor dem Kopf ob jetzt nun Heizen Sinn macht oder gerade nicht,damit die Luft die Feuchtigkeit gar nicht erst bindet.

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Hallo
Auf jeden Fall häufiger Lüften 3-4x täglich weit geöffnete Fenster. Und schaut ob nicht Draußen etwas im Argen liegt: verstopfte Dachrinne, Fallrohr, undichte Fugen, verrutschte Ziegel etc. ....
Alles Gute

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Grundsätzlich: warme Luft speichert mehr Feuchtigkeit, als kalte. -- die Feuchtigkeit schlägt sich dann am kältesten Punkt des Raumes nieder. In Eurem Fall die Ecke (vermutlich Wetterseite?).
Heizt du viel, musst du die feuchte warme Luft auch viel rauslüften.
Ein Mensch atmet fast einen Liter Wasser am Tag aus. das muss ja irgendwohin.

und: Schimmel reicht schon 50% rel. Luftfeuchtigkeit zum gedeien. Aus Schimmelsicht sollte man weit unter 50% Raumfeuchte liegen, --- das ist dann aber wieder für den Menschen nicht so gesund.
Alles in allem: die kalte Wand, wo sich die Feuchtigkeit niederschlägt muss trockener und wärmer werden (sei es durch dämmung, aufheizung oder andere Maßnahmen).

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An einer kalten Wand schlägt sich nicht automatisch Feuchtigkeit nieder, nur wenn hier der Taupunkt erreicht wird.

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Nicht ganz richtig, der Taupunkt kann auch in der Wand liegen und dann wird diese langfristig insgesamt feucht.

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"Wir haben die Fenster 3fach verglast. "

Fehler Nummer 1, sofern die Wände nicht gedämmt wurden. Früher ist Wasser an der Scheibe kondensiert, jetzt muss halt die kältere Wand herhalten. Die Fenster sind jetzt Dicht, beiläufiger Luftaustausch findet nicht mehr statt (durch alte undichtere Fenster).

60% Rlf sind hart an der Grenze, 71% eindeutig zu viel.

Wand Staubtrocken.... das sicherlich oberflächlich, aber auch im Inneren?

Ich denke, dass Ihr ohne eine gescheite Aussendämmung das Problem nicht wegkriegen werdet.

Ich hatte mal eine Wohnung aus den 50ern, da mußte man peinlich genau heizen, lüften, etc. und hatte trotzdem Schimmel, da die Wände minimale Risse aufwiesen und ungedämmt waren. Jeden Morgen hatte man ein halbes Glas Wasser von den Scheiben abgezogen, an die Aussenwände konnte man praktisch nicht stellen. Jetzt im Haus (BJ 2010 ohne Lüftungsanlage) liegt die Feuchte meist bei 40-50%, da kann ich machen was ich will. Muss nicht mehr auf peinliches Lüften etc. achten, gelüftet wird zwar täglich aber nicht nach Stoppuhr und Blick auf Feuchtemessgeräte...