Immobilienmarkt-Entwicklung

Hallo zusammen :)

Ich würde ganz gerne mal eure persönliche Meinung/Einschätzung wissen.
Das Thema Hausbau ist bei uns wieder im Rennen...
Nun hatten wir heute ein Gespräch mit einer Baubetreuungsgesellschaft. Mal wieder :D

Was letzten Endes bei raus kam war, dass wir vergleichsweise wesentlich mehr bezahlen sollten als noch vor 1 1/2 Jahren.
Das "Grundhaus" würde aktuell rund 10.000 Euro mehr kosten, die Grundstückspreise liegen 2 Euro pro qm mehr aktuell (als 2016).
2016, bei unserem ersten Gespräch sollte ein Keller für uns um die 60.000 Euro bezahlen.
Freunde von uns haben weitere 6 Jahre zuvor die Hälfte, 30.000 Euro bezahlt (gleicher Haustyp).

Ich frage mich wo das noch hin führt.
Der Verkäufer von der Gesellschaft sagt, dass er schätzt, dass die Grundstückspreise die nächsten Jahre noch angezogen werden. So wie die Hauspreise.

Mich würde einfach mal interessieren, was ihr denkt, wird es wirklich "immer mehr", wann wird sich der Markt ändern?

Vielleicht mögt ihr ja mal eine Einschätzung abgeben...

Freue mich über Antworten und Meinungen bezüglich meines Themas :)

#winke

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Das führt dahin wo amerika bereits ist. Es baut sich meiner meinung nach grade eine blase auf. Und ich glaube das die platzen wird. Wann das sein wird, keine ahnung.
Ich bin raus. Meine Hütte ist fertig.
Schade nurdas ich sie jetzt mit massig gewinn verkaufen könnte. Wenn ich sie dann im alter verkaufen will, bekomm ich wohl nix mehr dafür. Ist aber nur meine meinung. Laut der politik und der banken geht das ja ewig so weiter:-)

Bedenke bei den baufirmen hat sich in zwei jahren vieles geändert. Es gibt neue bauvorschriften die beachtet werden müssen, personalkosten, treibstoffe. Alles teurer, das bezahlt ihr. Und es wird nicht billiger.
Wir haben 2006 gebaut, schon ein jahe später hätte das gleiche haus wegen neuer bauvorschriften deutlich mehr gekostet. Dinge die wir nicht gebraucht haben, und jetzt muss man die haben.
Mein bruder baut jetzt, der muss einen scheiss bezahlen, da klingeln dir die ohren. Muss aber. Thats life.

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Das ist doch völlig egal.... momentan sind die Zinsen niedrig und die Baukosten mehr, irgendwann wendet sich das Blatt und dann gibts wieder teure Kredite und günstigere Baukosten.
Insgesamt denke ich schon, dass egal wie rum, die Kosten mehr werden.

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Naja, es geht um Angebot und Nachfrage! Solange genügend Leute den Mehrbetrag zahlen, gibt es doch gar keinen Grund, mit dem Preis runterzugehen. Der Ast wird noch eine ganze Weile aufsteigend sein, vermute ich.
"Hätte, hätte Fahrradkette" nützt jetzt auch nichts mehr - leider.
Ich drücke die Daumen, dass es noch etwas wird mit eurem Hausbau :-). VG

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Eine sehr gute Freundin von mir ist Immobilien- und Marktexpertin. Habe schon mehrfach mit ihr über das Thema Immobilienmarkt gesprochen. Ihre Meinung dazu ist, dass natürlich vieles von Angebot und Nachfrage abhängt und Baukosten aufgrund energetischer Vorschriften und Handwerkermangel auch kaum niedriger werden. Schon seit knapp 10 Jahren ist zu beobachten, dass es immer mehr Menschen in die Großstädte/Universitätsstädte zieht. Das Stadtleben hat sich stark gewandelt. Es wurde viel gegen Lärmschutz unternommen, in Grünfläche investiert, kulturelle Angebote gefördert, Kitas und Bildungseinrichtungen ausgeweitet..... Früher war es der Traum vieler Menschen irgendwann mal ein Häuschen auf dem Lande, im Dorf, der Kleinstadt oder am Stadtrand zu besitzen. Dieser Trend hat sich stark umgekehrt. Heutzutage wollen gerade Familien verstärkt in die immer attraktiver werdenden Innenstädte bzw. In-Viertel ziehen bzw. dort bleiben, da sie dort mittlerweile ebenso ruhig und grün leben können, aber gleichzeitig alle Vorteile der Stadt genießen. Dementsprechend ist die Nachfrage nach Wohnimmobilien gerade in den Groß- und Universitätsstädten ungebrochen hoch. Für 80 Jahre alte Bestandsimmobilien werden Luxusvillenpreise gezahlt, denn man ist quasi bereit, für die Vorteile der "Infrastruktur Stadt" mitzuzahlen und dafür Abstriche bei Ausstattung, Haus- und Grundstücksgröße im Kauf zu nehmen.
Familien, die sich die Immobilie in den In-Vierteln der Großstädte nicht mehr leisten können, ziehen dann gerne mal an den Stadtrand oder bauen sich ein ziemlich großes Haus auf großem Grundstück auf dem Land.
Schaut man sich aber mal die langfristige Entwicklung an, dann nimmt die Bevölkerungsanzahl immer weiter ab. Immer weniger Menschen werden in Deutschland leben. Automatisch sinken die Preise für Immobilien auch wieder, da die Nachfrage singt und das verfügbare Angebot steigt. ABER: Das gilt nur für ländliche und stadträndische Gebiete. Der "run" auf die Groß- und Universitätsstädte wird nach wie vor hoch sein und das "Landsterben" immer weitere Kreise ziehen. Auch Städte bis 150.000 Einwohner werden stark mit dem Bevölkerungsschwund zu kämpfen haben, sodass gerade hier die Preise wieder sinken werden.
Meine Freundin riet mir, wenn ich derzeit eine Immobilie kaufen möchte, auf jeden Fall das kleine Häuschen (im Bestand) in der Innenstadt der Großstadt zu kaufen. Das werden auch in der Zukunft die attraktiven Lagen sein. Der Preis wird hier relativ stabil bleiben, bzw. wird voraussichtlich sogar in den nächsten 20 Jahren nochmals deutlich steigen. Diejenigen, die sich ein großes Haus samt großem Grundstück am Stadtrand oder im Dorf kaufen, werden jedoch riesige Probleme bekommen, das Haus jemals verkaufen zu können und den Wert zu erhalten. Die Infrastruktur auf dem Land wird sich auf die Dauer immer weiter verschlechtern und das Haus wird irgendwann als unmodern wahrgenommen. Die Preise für Haus und Grundstück werden dermaßen in den Keller gehen, dass man unter Umständen sehr viel Geld verliert. In 20 Jahren möchte kaum noch jemand in einem großen (zu dem Zeitpunkt dann schon unmodernen) Bestandsbau in der Peripherie wohnen. Genau dieses Phänomen sieht man ja schon in vielen Regionen Deutschlands, in denen traumhaft schöne Immobilien zu einem Ramschpreis verhökert werden. Gerade wenn das Eigenheim auch irgendwie zur Altersvorsorge dienen sollte, dann ist das Haus in der Peripherie die denkbar schlechteste Option. Anders sieht es bei den Bestandsimmobilien in der Innenstadt aus. Sanierte Altbauten (80-100 Jahre alt) werden als Prestigeobjekte wahrgenommen und die Nachfrage wird nach wie vor sehr hoch sein. Sollte man also derzeit vor der Option stehen, ein Eigenheim in der Stadt oder auf dem Land zu kaufen, bzw. dauerhaft Mieter zu bleiben, dann würde dir jeder Immobilienexperte raten:
1. Hauskauf (Bestand) in der Innenstadt der Groß- und Universitätsstädte
--> und wenn das wirklich zu teuer sein sollte:
2. Dauerhaftes Mietverhältnis beibehalten
--> von allem anderen kann man derzeit nur abraten, wenn man aber UNBEDINGT Eigentum möchte, dann in dieser Reihenfolge:
3. Hauskauf in Großstadtrandlagen
4. Hauskauf auf dem Land/Dorf oder in der Kleinstadt

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Kann ich, ebenfalls vom Fach, genau so unterschreiben. Wer sich seine Traumimmobilie aktuell nicht leisten kann, dem kann ich nur raten selbst dauerhaft zur Miete zu leben und jetzt eine Wohnung (nicht unbedingt Haus) in einer auf Dauer wachsenden Stadt als Kapitalanlage zu kaufen. Die trägt sich im Bestfall jetzt von selbst und deren Einnahmen sichern einem im Alter die eigene Mietzahlung ab oder im Bestfall bewohnt man dann im Alter die Wohnung selbst.

Jetzt ein Haus so richtig auf dem Land (nächste Großstadt über 70 km entfernt) zu kaufen ist Geldvernichtung.

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Wenn die Zinsen niedrig sind sind die Handwerker knapp und und können Mondpreise verlangen. Irgendein Kunde findet sich immer. Und der Geldmarkt investiert in Grundstücke oder andere Sachwerte, in dem Bemühen zumindest keine Verluste zu machen (keine Zinsen, Inflation) - das treibt die Haus- und Grundstückspreise nach oben.
Folge der Zinspolitik der EU. Seit Jahren denkt jeder, mit dem Niedrigzins kann es so nicht weiter gehen. Weil sich aber die Staaten damit elegant auf Kosten der Bürger entschulden, vermute ich nicht, dass sich das in absehbarer Zukunft ändern wird.

Wenn die Zinsen irgendwann wieder steigen sollten, werden sich dafür die Mondpreise relativieren.
Entscheidet für oder gegen Euer Bauprojekt. Und dann steht zu Euerer Entscheidung ohne zu vergleichen.

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Hallo!

Ein Ende scheint nicht in Sicht zu sein. Dazu habe ich schon einige Artikel durch und wir hatten uns hierzu auch mit unserem Berater unterhalten. Es ist unglaublich wie die Preise gestiegen sind. Der Grundstückspreis unseren alten Hauses hatte sich innerhalb von 4 Jahren fast verdoppelt. Das ist schon heftig.

LG

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Hallo,

also, was ich so erlebe, dass Bestandsimmobilien mit Mondpreisen langsam zum Ladenhüter mutieren.
Dagegen verkaufen sich Neubauten noch genauso teuer, was wohl zum Teil auch daran liegt, dass Grundstücke rar sind und das mit einkalkuliert ist.

Wir wohnen nicht in einem Ballungsgebiet, da könnte es noch so sein, dass auch gierige Verkäufer noch keinen Schuss vor den Bug bekommen.

Das Ungute daran ist ja, dass Menschen, die sich in der Großstadt nichts mehr leisten können und somit auf das weite Umland ausweichen, die Preise mitbestimmen und der Markt vor Ort noch eine Weile mit den Preisen oben ist.

Spätestens, wenn die Kredite nicht mehr bedient werden können (Peter Z. in meinen Ohren #rofl), bricht der Markt ein. Die Zinsen sind ja langsam wieder am anziehen und dann gibt es böses Erwachen.

Wenn die Wohnsituation nicht wirklich unbefriedigend ist, würde ich mich aufs Ansparen und Abwarten verlegen, oft ergibt sich ja zwischenzeitlich spontan eine gute Gelegenheit.

VG, midnatsol

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Bei uns werden immer noch Bestandsimmobilien zu "Mondpreisen" verkauft, wobei es eigentlich keine Mondpreise sind, denn der Markt gibt es her.

Beispiel: Reihenhaus Baujahr 1959, Top-Lage, Sackgasse ruhig, grün, U-Bahn in 8 Fußminuten zu erreichen, 3 Discounter, Edeka, Bäcker, Blumenladen,kleiner Baumarkt ebenfalls in 5 - 10 Fußminuten, alle Schulformen und Kindergärten in der Nähe. Grundstück 160 qm, Haus 70 qm + ausbaubares (oder bereits ausgebautes) Dachgeschoss, je nach Zustand zwischen € 290.000 und € 390.000. Die Käufer stecken je nach Modernisierungsaufwand (neues Dach, Dachgauben, alle Leitungen neu, Bad und Küche neu etc. noch mal zwischen 100.000 und 150.000 € rein.

So sieht es in Hamburg in gefragten Lagen aus.

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Da ich mich in Hamburg nicht auskenne, ist die Frage, sind das Preise, die ok sind für dort oder tatsächlich sehr überzogen?

Für unsere Gegend sind das normale Preise, für mich persönlich zwar auch teuer, aber nicht unverschämt.
Anfangs der Niedrigzins-Niveaus haben sich für das Geld auch die größten Bruchbuden verkauft, das ist inzwischen nicht mehr so.

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Die EZB hat ja schon angekündigt Mitte nächsten Jahres die Zinsen zu erhöhen. Das wird nicht viel sein, macht Darlehen aber teurer. Vermutlich werden die Kosten für den Bau dann zumindest stagnieren und eventuell sogar wieder etwas günstiger. Allerdings bleibt abzuwarten was aus dem Baukindergeld wird. Experten sind der Meinung, die Förderung würde von höheren Baukosten wieder aufgefressen.

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Kann nur von uns berichten. Wir haben vor sechs Jahren gebaut. Heute kostet in dieser Gegend der qm 100€ mehr.
Was das Haus an sich angeht wird es auch teurer geworden sein, klar, die Nachfrage ist hoch und die Leute zahlen. Die Firmen wären ja blöd das Geld nicht mitzunehmen.

Wir hatten damals einfach mega Glück. Mit allem. Meine beste Freundin sucht sei nem Jahr und findet noch nicht Mal mehr ein Haus zum Kauf. Der Bedarf ist so hoch, dass selbst Bruchbuden zu Preisen gekauft werden die sie bei weitem nicht wert sind. Aber.....die Leute kaufen.

Ne Bekannte ist Maklerin und meint dass diese die Preise auch hochtreiben. Denn sie bekommen ja mehr Provision wenn sie teurer was an den Kunden bringen.

Ein Teufelskreis...irgendwann platzt das...oder eben auch nicht.
Momentan ist es jedenfalls schlimm und ja, es kann sein dass ihr mehr und mehr zahlen werdet umso länger ihr wartet.

Mona

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Danke euch allen zunächst für die Antworten!

Das ist echt der Wahnsinn. 100 Euro pro qm mehr!
Aber das deckt sich in etwa mit meinen Beobachtungen und der Aussage gestern...
Wir sind einfach zu spät dran. Oder zu früh.

Ja, wir müssen uns da einfach entscheiden... Wir könnten auch im Elternhaus bleiben. Und warten. Aber ob es jemals besser wird-wer weiß...

Schön, dass ihr so viel Glück gehabt habt!
Das muss man ja auch zu schätzen wissen...

#winke

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Ist doch logisch oder?
Mitarbeiterlöhne, Materialkosten, etc. wir jedes Jahr teurer.
oh Wunder sogar Grunfstüvke , je nach Lage, gewinnen an Wert.

Und auch wenn der Haustyp gleich ist, heisst es nicht, das die Materialien, etc. gleich sind. ur wenn eine Norm, ein Gesetzt, etc. geändert wird kann das enorme Kostenexplosion bedeuten.

Naja und dann gibt es noch schwarze Bauunternehmen, die lassen ihr Kunden bluten.

lg
lisa