Neu bauen oder (ewig) mieten?

Guten Morgen,

wir machen uns zur Zeit Gedanken darüber, wie/wo wir zukünftig leben wollen. Zur Zeit befinden wir und in folgender Situation:
Kleine, 15 Jahre alte Doppelhaushälfte zu Miete, die unseren Bedürfnissen mit zwei Kindern völlig genügt. Spielstraße, ganz tolle Nachbarn. Unsere Kinder erreichen die Grundschule in 10 Minuten zu Fuß.
Nachteile: Die Miete ist für diese Gegend (ländlich) völlig überteuert. Der Vermieter würde das Haus auch verkaufen, allerdings könnten wir in drei bis vier Jahren für ca. 60000 Euro mehr (Grundstück und NK eingerechnet) neu bauen (da die Grundstücke von der Stadt vergeben werden, wissen wir allerdings nicht, wo genau). Außerdem würde das Doppelhaus kein drittes Kind erlauben.
Mir ist klar, dass wir die Entscheidung selbst treffen müssen. Aber ich würde gern in die Runde fragen, was ihr an unserer Stelle tun würdet? In ein Eigenheim investieren oder ewig überteuert, aber "schön" mieten?

Viele Grüße #winke

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Hi,

wir hatten auch einige Jahre eine tolle Doppelhaushälfte zur Miete-wobei 15 Jahre jetzt bei Euch absolut noch nicht alt ist - Hatten genug Platz für zwei Kids, tolle Nachbarn, haben uns super wohl gefühlt.

Wollten es dann kaufen aber der Eigentümer wollte es , dann nicht, dann doch und dann doch nicht. OK, haben wir im Ort gebaut...kommen jetzt mit dem Haus günstiger, es ist grösser, etc. ABER die Siedlung ist schlimm, die Nachbarn Horror....alle sind hier zerstritten, viele reden nur übern Anwalt und es gibt den heimlichen König, der alle ärgert und keiner taut sich was zu sagen. Die sitzen hier alle auf Mini-Grundstücke, die grössten sind nur 600-700 qm gross, andere die Hälfte.
An die besten Grundstücke kam man gar nicht ran, da viele hier schon ein Vorrecht hatten, über Beziehung, über Generationen im Ort, etc. etc.

Nee, "ich" würde niemals mehr in einem Neubaugebiet bauen. Bis das letzte Haus fertig war, hat es gut 10 Jahre gedauert....ständiger Baulärm, Dreck und Unruhe. Wir haben oft die Entscheidung bereut und bei uns muss man sich 15 Jahre verpflichten, das Haus nicht zu vermeiten oder zu verkaufen, ansonsten kommen nochmals enorme Kosten auf einen zu.

Vielleicht gibt es ja doch noch bei Euch versteckte Umbaureserven, im Keller, etc. Oftmals sind in älteren Wohgebieten die Möglichkeiten gelockert, wegen Anbau, Garagenaustockung, etc.

lg
lisa

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Oh je, wie furchtbar! Ich weiß, warum wir nie in ein Neubaugebiet wollten! Ich mag diese eng-auf-eng-Atmosphäre einfach nicht.

Ist das zulässig, dass ihr 15 Jahre nicht vermieten/verkaufen dürft #schock? Klingt irgendwie unseriös.

LG

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es ist Einheimischen -projekt, da bekommst Punkte, je nachdem wie lange du dort im Ort wohnst, ob du sozial engagiert bist, bestimmten Job hast (Feuerwehr, etc.) Kinder hast, etc...und dementsprechend wird es günstiger.
Wenn du es vor der Zeit verkaufen willst, musst du den Differenzbetrag zum normalen VK Preis zurück erstatten, bei der Vermietung wird dann auch ausgerechnet, was du der Gemeinde anteilig zahlen musst.

Die EU wollte es wohl verbieten, da haben welche am Chiemsee geklagt, da Externe kaum Möglichkeiten hatten Grundstücke zu erhalten und Einheimische bevorzug worden sind,,(gleiches Recht für alle) aber keine Ahnung ob da schon neue Vorschriften vorliegen.

lg
lisa

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Hallo :-)
Wir wohnen zur Zeit auch noch in einer DHH (Über 20 Jahre alt).
Da bei uns die Mieten sehr teuer sind,gerade auch Häuser mit mehr als 4 Zimmer,haben wir uns dazu entschieden zu bauen. Im Mai gehts hoffentlich los. Wir zahlen für das Haus im Monat so viel wie für ein Haus auf miete,bzw zahlen wir sogar weniger. Ein EFH auf miete kostet hier mal schnell mehr als 1000 euro kalt. Da wir gerne ein 3. Kind möchten,können wir in unserer DHH sowieso nicht bleiben,weil die für 5 Personen einfach zu klein ist.

Jetzt bauen wir ein Haus, 5 Zimmer, 140qm und freuen uns riesig darauf,das es endlich gebaut wird und hoffentlich zu Weihnachten rein können:-)
Ich würde an eurer stelle überlegen,ob ihr wirklich das Geld in einen weiteren Umzug stecken wollt,oder ich euch das Geld spart und das dafür dann in euer Eigenheim steckt.

Wir wollten auch erst nicht bauen,bzw hatten wir das vor 1,5 Jahren schonmal machen wollen,aber uns doch erst dagegen entschieden. Jetzt sind wir froh,dass wir uns doch dafür entschieden haben und bereuen es nicht.

Schreibt eine Pro und Contra Liste. Das hilft euch evtl bei eurer Entscheidung :-)

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Ich wollte schon immer bauen. Hier ist es auch bezahlbar.

Ich arbeitete 19 km, damaliger 7 km, vom Bauplatz entfernt. Damals noch super sichere Jobs.

Ich erbte leider und so konnte ich ohne Geld aufzunehmen, ein kleines Häuschen hinstellen, mit sehr viel Eigenleistung. Garten und Hof ist von außen nicht gemacht, drinnen fehlt noch der Feinputz im Treppenhaus.

Mir tat die 3 Jahre Miete in der Seele weh. Hier gibt es aber auch keine Wohnung oder Haus für Familien, das ist für Pärchen gedacht, die daheim ausziehen wollen, schauen ob es passt, die dann nach paar Jahren kaufen oder bauen.

Alles gute bei eurer Entscheidung
Claudia

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wie hast du den Neupreis errechnet? Fertig-Haus und Grundstück???? --- wo ist der Keller, - die Erschließung? Innenausbau? (schlüsselfertig ist nicht wirklich gaaaaanz fertig, z.B. Küche, - oder Möbel, Umzug usw..... ) Die oft in Neubaugebieten vorgeschriebene Gartenanlage? Zinsmehrbelastung? andere Konditionen in 4 Jahren als heute? ---- --- rechnet erst einmal vollumfänglich... so mal übern Kopf "nur" 60Tsd mehr werden es wohl nicht sein ... -- vielleicht hat sich die Frage dann vielleicht in einem neuen Licht?

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Wenn euer gemietetes Haus jetzt uralt wäre, okay. Aber es ist wohl keine Energieschleuder, sonder auf dem einigermaßen neuesten Stand der Technik, also passt das.

Wir haben in einer Neubausiedlung gebaut (Bauträger) und sind nach 2 Jahren immer noch vor Gericht. Bisher 15.000 € Kosten ans Gericht und Anwalt vorausgezahlt.

Die Nachbarn sind von grauenhaft bis seltsam und selten nett. Man sieht tagsüber nie jemanden, weil bei den Preisen alle Tag und Nacht arbeiten.

Ich rechne jetzt lieber mal nicht zusammen, was es kostet, so ein Haus, in dem gar nichts drin ist (kein Spiegel, keine Duschkabine, keine Tapeten, keine Küche, keine Farbe, nix, einzurichten.

Ganz zu schweigen vom Zaun, der Hecke, den Pflanzen, dem Mülltonnenhaus, Gartenhaus, Fahrradunterstellmöglichkeit, Satschüssel, Kaminofen, Solaranlage, Markise, dem Vordach........

Wir sind da noch lange nicht fertig und sicher mindestens 30.000 über unserer Kalkulation.

Je nach Ausstattung ist eure Miete vielleicht doch nicht so überhöht für ein modernes Haus.

Kinderfreundschaften sind mit nichts aufzuwiegen. Ich habe ein älteres Kind und hier wohnen Lauter Familien mit Kleinkindern, es hat leider keinen Anschluss gefunden.

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Guten Morgen,

danke für die vielen Denkanstöße. Ja, das mit der Punkteliste ist hier auch so. Es gibt Punkte für die Zeit, in der man hier wohnt oder arbeitet, für Kinder etc. Finde ich eigentlich ganz fair. Nach welchen Kriterien soll die Stadt sonst die günstigen Baugrundstücke vergeben?
Die Kosten haben wir schon recht genau kalkuliert, inklusive Keller und Innenausbau, exklusive Küche und Garten. Natürlich stimmt es, dass die Kosten in 4 Jahren nochmal anders sein werden.
Überteuert ist die Miete dennoch. Die Leute sind hier nicht "so", wir wissen schon, was unser Vormieter gezahlt #schein hat und den Mietspiegel kennen wir ja auch. Und der Hauspreis ist wirklich sehr hoch. Wir sind an das Haus rangekommen, weil eine Freundin von uns es eigentlich kaufen wollte und dann ebenfalls wegen des hohen Kaufpreises neu gebaut hat. Daraufhin hat unser Vermieter entschieden, doch weiter zu vermieten.
Aber die gute Nachbarschaft ist schon "unbezahlbar" und die Lage perfekt. Wir werden es wohl davon abhängig machen, wo genau das Grundstück liegt. Wisst ihr, eigentlich wollten wir immer ein Eigenheim und es würde mir schon schwerfallen, davon Abschied zu nehmen.

Viele Grüße #winke

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Du hast dieses Problem erklärt, danke, weil ich genau das gleiche Problem hatte

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Hallo,

Also ich bin immer ein großer Fan vom selbst bauen. Ich finde auf Dauer zur Miete wohnen ist rausgeschmissenes Geld. Man zahlt sich Monat für Monat dumm und dämlich und hat am Ende nicht mal was in der Hand. Gerade wenn man, wir in eurem Falle, eine völligst überteuerte Miete hat, dann sollte man langfristig gesehen auf ein Eigenheim umsteigen. :-)

Außerdem ist ein Eigenheim einfach eine gute Wertanlage. Ihr könnt dort Ewigkeiten leben und könnt das Haus irgendwann mal euren Kindern vererben. Ob man jetzt monatlich einen Kredit für den Bau ab bezahlt oder Miete bezahlt macht im Endeffekt auch keinen Unterschied, bis auf das der Kredit irgendwann ab bezahlt ist und man am Ende einen wertvollen Besitz hat.

Außerdem, wenn ihr sowieso noch ein drittes Kind möchtet, dann müsst ihr doch irgendwann sowieso umziehen. Wieso dann nicht gleich ein Eigenheim bauen? Wir haben uns vor einigen Jahren unser Haus bauen lassen und haben es nie bereut. Ich kann dir auch eine Baufirma empfehlen: https://thmbau.de/. Wir habend das Haus damals schlüsselfertig bekommen und es hat alles reibungslos funktioniert. Den Kredit für das Haus zahlen wir monatlich ab und die finanzielle Belastung ist dadurch auch nicht gestiegen. Ich kann es dir also wirklich empfehlen.

Das die Stadt die Grundstücke verteilt ist natürlich nicht optimal, aber ihr seid ja nicht dazu gezwungen das erstbeste zu nehmen. Der Bau eines Hauses ist ein Prozess und kann eben ein bisschen dauern. Ich bin mir sicher, irgendwann findet ihr das passende Grundstück, Hauptsache ihr bleibt in der Stadt wohnen, weil ihr euch dort schon wohlfühlt. Mit den jetzigen Nachbarn kann man ja trotzdem Kontakt halten. Ich bin also absolut für den Hausbau! :)

LG!