Wenn eine vorübergehende Abmachung zum Dauerzustand wird

Wir wohnen mit meinen Eltern im Haus. Vor einigen Monaten ist deren Auto kaputt gegangen und momentan ist kein Kapital dafür vorhanden. Wir haben ihnen angeboten, sie für unser Auto in der Versicherung mit anzumelden und es vorübergehend zu teilen bis sie eins gefunden haben. Anfangs haben sie es noch häufiger genutzt, jetzt beschränkt es sich auf 1-2* pro Woche für wenige Stunden. Die Reduzierung der Zeit kam, weil ich meiner Mutter gesagt hab, dass meinen Mann der Zustand langsam nervt, ständige Absprachen usw.. Einmal hat er sich auch ein wenig bei seiner Mutter telefonisch darüber beschwert. Seit dem wird von der Schwiegermutter ständig bei mir nachgefragt, ob sich denn da was getan hätte.
Problematisch ist, dass meine Eltern hohe Ansprüche an das Auto haben und meine Mutter eigentlich am liebsten keinen Kredit aufnehmen würde. So hat sie mir heute eröffnet, dass sie noch ein paar Monate sparen wollen. Ich habe etwas genervt reagiert. Da fragte sie, warum ich genervt sei. Es sei doch ihre Sache. Etwas unüberlegt habe ich dann von den ständigen Nachfragen der Schwiegermutter erzählt und dass es natürlich auch unsere Sache sei wegen Teilen. Sie hat sofort geweint und gesagt, dass sie unser Auto ab jetzt nicht mehr fahren werden. Sie würden sich so durchschlagen. Damit mir keiner mehr Stress macht (Mein Mann, meine Schwiegermutter). Toll wie ihr euch denken könnt, ist das natürlich nicht in meinem Sinne. Meine Eltern schleppen ihre Einkäufe, nur damit sie uns nicht zur Last fallen. Ich fühl mich sehr unwohl dabei, irgendwie auch etwas emotional erpresst... Keine Ahnung. Was sollen wir jetzt am besten vereinbaren?

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Wie oft brauchen sie denn das Auto? Und was geht das Deine Schwiegereltern an?

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Sie brauchen es mindestens 2* pro Woche für 2h ca. Meine Schwiegermutter denkt, dass wir total unter der Situation leiden (insb. mein Mann) und fragt daher ständig bei mir nach, ob das Teilen endlich ein Ende hat.

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Warum hast du dann nicht der Schwiegermutter Bescheid gesagt, statt deine Mutter so vor den Kopf zu stoßen? Emotionale Erpressung kann ich vonseiten deiner Mutter nicht erkennen.

Eher Enttäuschung und wahrscheinlich auch Scham, dass ihre "Bedürftigkeit" (kein Auto haben und sich im Moment auch kein neues wirklich leisten können) bei deiner Schwiegermutter thematisiert wurde und diese nun ständig bei dir übergriffig (!) nachbohrt.

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"auch etwas emotional erpresst..."

das war auch mein Gedanke beim Lesen:

"Sie würden sich so durchschlagen, Getränkekästen eben per Handwagen transportieren und dann geht sie ihrem geliebten Hobby eben nicht mehr nach."

Wo ist das Problem?
Sie wollen ein Auto kaufen. Sie können ein Auto kaufen.
Dann brauchen sie auch keine Kisten mehr schleppen.

Wollen sie nicht?
Warum sollt ihr dann euer Auto zur Verfügung stellen?


Notsituation ok. Auto springt nicht an. Auto muss in die Werkstatt. Ok.
Einer ist krank und kann nicht fahren. Auch da kann man helfen.
Auto teilen, ihr tragt die Kosten, aber ihnen ist keines gut genug? Das ist deren Problem!

Taxi ist auch eine Möglichkeit.
Ach doch nicht. Da kann man ja nicht sparen.

Beteiligen sie sich denn am Benzin, an der Versicherung, an sonstigen Kosten?

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Tja, gegenseitiges Wohlwollen sieht wohl anders aus.

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Hallo, wir hatten letztes Jahr ein ähnliches Problem.
Das Auto meiner Eltern kam nicht durch den TÜV und sie wollten kein Geld mehr für die Reparaturen reinstecken.
Also wurde das Auto verkauft und ich hatte angeboten das sie unser Auto mitbenutzen könnten( meine Eltern sprachen von 1-2 Monaten).
Ich meldete das also bei meiner Versicherung an und stockte zusätzlich die Kilometerpauschale auf. Die Kosten übernahm ich.
Meine Eltern mussten lediglich bei Bedarf tanken.
Aus den 1-2 wurden schließlich 10 Monate und aus dem ab und zu zum einkaufen und für Arztbesuche wurde ein " ich komm mal eben und hol mir das Auto".
Es wurde nicht mehr gefragt.
Irgendwann wurde es mir dann auch zu dumm.
Meine Eltern hatten ständig neue Ausreden warum sie sich noch nicht für ein Auto entschieden hätten.
Zum Schluss habe ich meine Eltern, insbesondere meinen Vater, dazu gedrängt sich ein Auto zu kaufen.
Bin mit ihm von Autohaus zu Autohaus etc.

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Hallo, ihre Not ist vorbei, sie könnten sich ein Auto kaufen, wollen aber ein besseres auf eure Kosten. Damit wäre bei mir Schluss, ihr werdet ausgenutzt, es ist ja so bequem und günstig, euer Auto zu nutzen und selbst zu sparen. Ich würde klare Worte wählen und sagen, dass sie sich bis Ende des Monats etwas Eigenes organisieren müssen, vielleicht einen Leihwagen, ein Taxi o.ä. - ihre Sache.
Die Mitleidsnummer würde ich nicht an mich ranlassen (okay, es zumindest versuchen).
VG

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Hi,
wenn ihr es verknausern könnt den Wagen mal 1-2 x die Woche für Einkäufe abzugeben, warum der Stress? Habt ihr dadurch so extreme Einschränkungen?
Und was interessiert es der Schwiegermutter?

Ihr habt es angeboten und habt die Versicherung geändert aber kein Zeitrahmen ausgemacht...Pech würde ich sagen.

Setzt Euch zusammen und redet ordentlich. Ihr wohnt schließlich noch viele Jahre zusammen. Wenn sie noch ein Zeitlimit von 6 Monate brauchen, um einen guten Wagen zu kaufen, dann macht es halt fix aus mit der Versicherungs-Police.
Vielleicht kann dein Mann ja auch bei der Autosuche , etc. helfen?

Was heisst emotionale Eerpressung....wenn man mit ein zeitlich nicht beschränktes Angebot macht und merke, das jemand sauer deswegen ist, weil ich es auch annehme, dann würde ich ebenso einen Rückzieher machen und lieber mit anderen Umständen zurecht kommen, anstatt ein nicht wohlgemeintes Angebot weiterhin zu nutzen.
lg
lisa

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Was hast du für eine Mutter?
Sorry für die Frage, aber ehrlich wenn ich lese das sie am Telefon weint!!!! Sie ist eine erwachsene Frau und kein Kleinkind!

Zudem würde ich nie meine Kinder ausnutzen. Auto im Notfall borgen OK aber das bezieht sich auf einen ganz kurzen Zeitraum.Aber so ist das ja ein Dauerzustand.
Natürlich habt ihr es angeboten aber man muss es nicht ausreizen.

Und egal ob deine Eltern hohe Ansprüche haben oder nicht, was man sich nicht leisten kann kann man nicht nicht kaufen! Was wäre wenn ihr kein Auto hättet?
Was spricht gegen ein billiges gebrauchtes Auto zu kaufen und weitersparen.

Ich bin ein Familienmensch und mache alles für meine Familie, aber in den Falle würde ich den Vorschlag für ein günstiges Auto machen, oder ihr erledigt ihren Einkauf mit und den Rest können Sie mit Bus,Bahn oder Taxi fahren wenn sie zu hohe Ansprüche hat.

Denke mal weiter, dein Mann ist genervt, deine Schwiegermutter gießt noch Öl ist Feuer, wie deine Meinung dazu ist weiß ich nicht. Du willst es jeden Recht machen, was nicht funktioniert.Soll es ewig so weiter gehen?

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>> Anfangs haben sie es noch häufiger genutzt, jetzt beschränkt es sich auf 1-2* pro Woche für wenige Stunden. <<

Ist doch soweit in Ordnung, dass sie sich schon eingeschränkt haben.

>> Problematisch ist, dass meine Eltern hohe Ansprüche an das Auto haben und meine Mutter eigentlich am liebsten keinen Kredit aufnehmen würde. So hat sie mir heute eröffnet, dass sie noch ein paar Monate sparen wollen. Ich habe etwas genervt reagiert. Da fragte sie, warum ich genervt sei. Es sei doch ihre Sache. <<

Klar ist das ihre Sache, aber schon etwas dreist zu erwarten, dass auch ihr noch gern länger wartet. Beteiligen sie sich eigentlich an den Mehrkosten der Versicherung? Ist ja sicher so, dass es mehr kostet oder?!

>> Etwas unüberlegt habe ich dann von den ständigen Nachfragen der Schwiegermutter erzählt <<

Der Schwiegermutter sollte mal ganz schnell gesagt werden, das sie sich in Zukunft raushalten soll.

>> Sie hat sofort geweint und gesagt, dass sie unser Auto ab jetzt nicht mehr fahren werden.<<

Problem gelöst!
Du glaubst doch nicht im Ernst, dass sie das lange durchziehen. Vielleicht ist genau das der Moment, wo ihnen klar wird, dass sie nicht länger warten sollen ein Auto zu kaufen - also durchziehen ;-)

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Hmm ich bin da anders.
Ich würde mein letztes Hemd für meine Eltern geben, da sie sich für mich den arsch aufgerissen haben und ich dank ihnen ein gutes Leben habe.
Aber jeder hat eben ein anderes Verhältnis zu seinen Eltern.
Du kannst ihnen ja bei der Auto suche helfen?!
Und der Schwiegermutter würde ich sanft aber bestimmend sagen das es sie nichts angeht.

Liebe Grüße:-)

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Ich auch. Ich würde ihnen sogar ein Auto kaufen, wenn sie es sich nicht leisten könnten.

Sind ja schließlich meine Eltern♥️