Gekauftes Haus ich komme einfach nicht an

Hallo,

vielleicht treffe ich hier ja jemanden mit dem gleichen Problem.
Wir haben uns vor 4 Jahren ein Haus gekauft, es ist ein Reihenhaus mit Sauna und kleinem schönen Garten, preislich war es absolut im Rahmen und ich fühle mich hier im Haus auch sehr wohl.
Ich kenne die Gegend, habe als Kind in der Nähe gewohnt, aber in einer Siedlung mit vielen Kindern.

Es ist ein Stadtteil aber ein sehr kleiner, 2000 Einwohner. Unsere zwei großen Kinder gehen schon auf weiterführende Schulen, die kleine noch in die Grundschule, mit 17 Kindern in der Klasse.

Die Nachbarn sind alle alt, es gibt wenige Kinder, zwar sind alle recht interessiert und auch meine Tochter fand gleich Anschluss aufgrund ihrer aufgeschlossenen Art. Doch die Leute hier sind irgendwie komisch, ich kenne das von meinen alten Nachbarn das sich mal ein Stück gebracht wurde, die meisten waren total aufgeschlossen, herzlich, hier sind alle so kühl.
Laufe ich hier spazieren ist niemand auf der Straße, keine Kinder auf den Spielplätzen wie ausgestorben, deshalb bin ich oft zur Siedlung und da waren natürlich ein Haufen Kinder, sofort wurde ich eingeladen auf einen Kaffee von einer indischen Mutter, zum grillen von einer russischen Familie.

Hier ist alles tote Hose und ich würde am liebsten das Haus nehmen und in eine andere Gegend stellen :-(
Leider können wir das Haus nicht so schnell verkaufen, sonst fällt die Vorfälligkeitsentschädigung an. Würde so gerne hier weg und woanders ein Haus kaufen, kann mir auch überhaupt nicht vorstellen hier alt zu werden.
Kennt jemand diese Gefühle?

Gruß

1

hm.... sind die Nachbarn alt/alt? --- dann wird es bald in eurer Siedlung einen Generationenwechsel geben und die Jungen Familien kommen nach...

Bedenke: halten Dich nur Kind-Argumente vom Heimfühlen ab? Dann bedenke, dass in nur ein paar Jahren solche ARgumente nicht mehr wichtig sind. -Dann sind es Mittagstermine, Sport, Freunde (die man sowieso fahren muss heutzutage) ...

überleg doch erst einmal die Zukunftaussichten, wenn Du nicht mehr der Mittags-Mittelpunkt Deines Kindes bist, -- das wird Mitte/Ende Grundschule schon so sein...

Wie wird es Dir dann in der Gegend gehen? Ich würde meine Entscheidung auf die späteren AUssichten stützen udn nicht Dein momentanes Kindumgebungsgefühl.....

2

Hallo,

kannst du den Kredit nicht mitnehmen, wenn du ein neues Haus kaufst? Da müsste man nur die Hypothek umschreiben und die Vorfälligkeitsentschädigung entfällt. Da würde ich mal bei der Bank fragen.

Wir ziehen jetzt in ein Neubaugebiet, weil ich mich in so einer Umgebung wie bei dir auch nicht wohlfühlen würde.

LG

3

Hallo!

Wir sind vor einem Jahr in ein (bereits bestehendes) Haus in einem Neubaugebiet gezogen. Der Kontakt zu den Nachbarn ist sehr gut, wobei wir einige auch schon vorher recht gut kannten (kleiner Ort). Vorher haben wir nur weniger als 1 km entfernt gewohnt und die Nachbarn waren alle alt. Wir hatten keinerlei Probleme miteinander, aber es blieb bei einem sporadischen Smalltalk auf der Straße.

Ja, ich fühle mich in unserem neuen Haus und den Nachbarn wohler. Aber eine Bekannte, die in einem vergleichbaren Baugebiet im Nachbarort wohnt, würde am liebsten flüchten. Ständig erfolgen Einladungen und es werden Gegeneinladungen erwartet. Bringt sie nur mal Müll raus, kommt sie um ein ausgiebiges Gespräch oder verständnislos Blicke, wenn sie dazu keine Lust/Zeit hat, nicht herum. Das ist bei uns aber zum Glück anders, sonst wäre ich freiwillig hier nicht hier hingezogen. Ja natürlich unterhalten wir uns auch und laden uns sporadisch (aber gerne) ein. Aber viel häufiger ist es, dass wir uns einfach kurz grüßen und jeder geht seinen eigenen Weg. Meine direkte Nachbarin (Doppelhaushälfte) sehe ich manchmal ein, zwei Wochen gar nicht. Das wäre bei meiner Bekannten undenkbar. Nach spätestens drei oder vier Tagen wird an der Tür geklingelt weil man sich ja sooo lange nicht gesehen hat. Es wirkt von außen betrachtet richtig schön - gegenseitige Einladungen, Gespräche auf der Straße, Interesse an den Nachbarn usw. Aber eigentlich herrscht dort extreme Sozialkontrolle und letztendlich Mobbing und totalem Ausschluss von denjenigen, die nicht mit im Strom mitschwimmen. Das muss man mögen...für mich wäre das nichts.

Wenn deine Nachbarn schon alt sind, werden in den kommenden Jahren mit Sicherheit andere Familien einziehen und die Atmosphäre ändert sich total.

Mein großer Sohn ist in der 5. Klasse und ihm ist völlig egal, welche Kinder in der Nachbarschaft wohnen. Ein enger Freund wohnt zwar in der Nachbarschaft, aber die beiden sind befreundet seit sie zwei bzw. drei Jahre alt sind und die andere Familie noch 500 km entfernt gewohnt hat und nur regelmäßig zu Verwandtschaftsbesuchen hier war. Zu den anderen Freunden fährt er mit dem Fahrrad oder lässt sich fahren (Nachbarorte ohne brauchbare Busanbindung).

Überlege, ob dir ein neutrales bzw. freundliches Nachbarschaftsverhältnis nicht doch vorerst ausreicht und du ganz bewusst deine anderen Freundschaften und Bekanntschaften pflegst.

In ein paar Jahren wird es anders werden! Meine Eltern sind vor 15 Jahren innerhalb Ihres Wohnortes umgezogen. Sie haben ebenfalls in einer Reihenhaussiedlung gewohnt und ich bin dort aufgewachsen. In den letzten Jahren sind in vier der sieben Häuser neue Familien eingezogen.

LG Silvia

4

Hallo!

So wie du jetzt haben wir bis vor 4 Jahren gewohnt, aber in einem größeren Ort.

Inzwischen wohnen wir am Rande eines Neubaugebietes und haben hier guten Kontakt zu Nachbarn (älter und auch unser Alter, mit denen wir inzwischen befreundet sind).

Durch unsere Tochter (Schule) kennen wir nun auch viele Familien aus dem Neubaugebiet, man trifft sich hin und wieder beim Spaziergang (mit Hund) oder im Ort.
Ist für uns genau richtig, nicht zu viel und nicht zu wenig.

In deinem Fall ist das zwar nicht so, aber alles hat immer 2 Seiten.
Wie hier schon geraten wurde, solltest du nicht die momentane Situation mit deinen Kindern sehen. Aber wenn du absolut unglücklich bist, dann würde ich alles tun um das zu ändern - auch eine Vorfälligkeitsentschädigung zahlen. Das Leben ist zu kurz um es aufzurechnen ;-)
Frag doch mal die Bank ob es andere Möglichkeiten gibt (der Tipp mit dem Mitnehmen des Kredites gegen eine kleinere Zuzahlung vielleicht?!).

LG
sonntagskind

5

Hallo,

ich kenne solche Gedanken zur Genüge.

Wir haben zwar kein eigenes Haus, bewohnen aber ein Reihenhaus zur Miete aus dem wir definitiv nicht ausziehen möchten. 160 qm mit großem Garten...wir fühlen uns sehr wohl :-)

Wir wohnen mittlerweile 7,5 Jahre hier und ich muß sagen ich habe mich an die Umgebung und die Nachbarn gewöhnt.

Anfangs, als unsere älteste Tochter noch kleiner war (ist mittlerweile 12) wollte ich auch immer in einem Neubaugebiet mit vielen Kindern wohnen. Die Nachbarschaft ringsum war überwiegend im Rentenalter.

Was habe ich meinem Mann die Ohren vollgeheult! #hicks Ein eigenes Haus konnten wir uns damals nicht leisten, daher kam ein Umzug ins Neubaugebiet definitiv nicht in Frage. Mittlerweile ist es so daß immer mehr jüngere Leute mit Kindern in die Nachbarschaft gezogen sind. Außerdem ist die Große zumindest so weit daß sie mit dem Fahrrad/Roller zu ihren Freundinnen fährt. Die wohnen nicht in unserer direkten Nachbarschaft. Die Kleine (7) hat eine Freundin hier auf der Strasse. Die anderen wohnen verteilt im Ort oder im Nachbarort.

Mich stört es mittlerweile nicht mehr daß wir nicht in einer Spielstrasse wohnen.

Vielleicht musst Du einfach ein wenig Geduld haben und warten wie sich das Ganze bei euch entwickelt. Ich persönlich würde das Haus nach dieser kurzen Zeit nicht wieder verkaufen. Schon gar nicht wenn Du Dich in diesem Haus an sich wohl fühlst. Wer weiß ob Du so etwas noch einmal findest....

Und was ich mich auch gerade frage: Bist DU denn mal zu Deinen Nachbarn gegangen und hast Dich vorgestellt. Oder etwas hingebracht? Vielleicht würde sich die ganze Situation dann etwas lockern.

LG

Rain

6

Hallo,

wir wohnen so ähnlich wie ihr.

Anfangs habe ich auch mal gedacht, es wäre ja im Neubaugebiet netter mit lauter Familien mit Kindern in ähnlichem Alter, aber mittlerweile habe ich über Bekannte dort ein wenig Einblick gewonnen.

Das ist nicht so, dass man sich mal einlädt. Nein, das folgt Regeln von Einladung und Gegen-Einladung, die man zu befolgen hat, wenn man nicht unten durch sein will.
Man ist ständig unter Beobachtung, was man wie tut und was die Kinder tun.
An dem Design der Häuser, an unordentlichen Vorgärten und ähnlichem wird gerne herum gemäkelt.
Wer glaubt, Spießer seien Menschen jenseits der 60, der hat noch nie in einer Neubausiedlung gewohnt.

Die Tatsache, dass viele Kinder da sind, hat auch nicht nur Vorteile. Da kommen dann nämlich nicht mal ein oder zwei Kinder vorbei, sondern gleich 4 oder 5, und wenn sie sich bei Dir wohl fühlen, täglich. #schwitz

Da habe ich lieber lauter Leute um mich herum, die mich weitgehend in Ruhe lassen, und die Kinder haben es eben drei Straßen weiter zu ihren Freunden.

LG

Heike

7

Hallo,
Dein Beitrag ist zwar schon ein paar Monate alt aber kann dich verstehen.
Mein Mann und ich haben uns vor 5 Jahren ein kleines Reihenhaus gekauft.
Da hatten wir noch keine Kinder.
Und war eigentlich von Anfang an klar, dass wir irgendwann nochmal bauen wollen oder ein größeres Haus kaufen.
Jetzt bin ich mit dem 2. Kind schwanger und fühle mich hier nicht mehr wohl.
Liegt wohl daran, dass ich jetzt meistens zu Hause bin und mitbekomme was hier so abläuft.
Die Nachbarschaft ist ok aber Freunde haben wir hier auch nicht und Kinder gibt es nur viel ältere hier.
Außerdem ist dieses Haus sehr hellhörig, was mich am meisten stört.
Eigentlich möchte ich hier lieber heute als morgen ausziehen aber das ist im Moment finanziell nicht drin, da muss ich schon wieder arbeiten und das Haus muss weiter abbezahlt werden.
Das ist eine Situation, die mir nicht gut gefällt, weil ich grade nicht viel dran ändern kann.
Was hat sich denn bei dir in Zwischenzeit ergeben?

LG