Auswandern in die USA (alabama)

Hallo zusammen,

Mein Mann hat hier in deutschland einen sehr guten job und nun wurde ihm von seinem vorgesetzten angeboten, in 1-2 jahren, sobald das werk fertig gestellt ist, in den usa (alabama) zu arbeiten. Es handelt sich hierbei um mind. 2-3 jahre und wäre unbefristet (also so lange er möchte). Es ist nur so, dass er momentan beruflich viel unterwegs ist (weltweit) und das würde dann auch etwas weniger werden.

Wir sind beide 27 und haben einen 1,5 jähringen sohn und wollte mal fragen, ob jemand von euch so ein abenteuer schonmal gestartet hat? Und auf was wir genau achten müssten?

Das angebot hat er erst vor ein paar tagen erhalten, somit konnten wir uns noch nicht genauer informieren.

Wäre toll, von dem ein oder anderen, tipps oder ratschläge zu erhalten :) danke

Lg

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Hallo,
Mobile in Alabama? ;-)

Nun, ganz wichtig, Alabama ist mit Abstand eines der beschissensten Bundesstaaten der USA was Arbeitnehmerrechte anbelangt und hat mit einen sehr geringen gewerkschaftlichen Organisationsgrad bei den Mitarbeitern.

Ganz wichtig, es müssen vertragliche Regelungen ausgehandelt werden dir hier ganz selbstverständlich sind, da gesetzlich geregelt.
Dein Mann wird dort nämlich nur mit einem Vorort Vertrag arbeiten können, sonst gibt es dort nicht so ein langes Visum.
Es muss halt neben Urlaub auch soetwas wie Krankenversicherung, Lohnfortzahlung bei Krankheit, Lohnfortzahlung bei Urlaub etc. geregelt werden.
Dinge die hier ganz selbstverständlich gesetzlich geregelt sind müssen dort im Arbeitsvertrag extra geregelt werden sonst hat man keine Ansprüche!
Soetwas wie Kündigungsschutz existiert dort ebenfalls nicht, muss man extra regelt.

Am besten dein Mann wendet sich an seinen Betriebsrat, der müsste die Fallstricke kennen, ansonsten Gewerkschaft, die haben dafür Fachleute.
Man kann nämlich auch nicht DIE USA sagen, sondern die Regelungen sind dort erheblich vom Bundesstaat abhängig!

Gruß
Demy

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Vielen dank für deine antwort ;)

Nein es ist nicht mobile, es wird sehr viel nördlicher sein. Das werk wird im moment ja noch gebaut.

Es wird wahrscheinlich so sein, dass er einen deutschen vertrag hat. Also so dinge, wie krankenversicherung, auch für die familie, urlaubstage, die kompletten umzugskosten, firmenwagen, 1x tickets im jahr zum heim fliegen usw. Werden alles im vertrag festegehalten. Aber das mit der lohnfortzahlung werde ich noch auf jeden fall auf unsere liste setzen, danke!

Nur wird es ja auch so sein, dass ich ja dann nicht arbeiten kann :(

Hast du schonmal so etwas gemacht?

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"Es wird wahrscheinlich so sein, dass er einen deutschen vertrag hat."

Das funktioniert aber nicht für Entsendungen über 6 Monate in die USA.
In der Regel läuft es so ab.
Deutscher Arbeitsvertrag ruht für die Dauer der Entsendung.
Für die Entsendung gibt es dann einen Vorort Vertrag der nach US Recht abgeschlossen wird.
Der darf natürlich auch in deutscher Sprache sein, muss aber auch in US Englisch für die Behörden vorliegen.

Ihr wandert ja nicht aus, sondern dein Mann geht auf Entsendung in die USA.

Macht euch auf jeden Fall nochmal schlau, insbesondere was auch Einzahlung in die deutsche Rentenkasse für die Zeit anbelangt.

"Hast du schonmal so etwas gemacht?"
Nein, ich war bisher nur auf Dienstreisen die nicht langer als 6 Monate waren.
Ich habe aber meine Arbeitskollegen erlebt die auf Entsendung vor Ort waren und viele haben erst dort ihre Lichtblicke erlebt mit dem USA Arbeitsrecht, leider.

Gruß
Demy

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Koennte er denn, wenn er wollte wieder 'einfach so' zurueck nach Deutschland und haette seine alte Stelle wieder?
Waerst du und das Kind mitversichert, zukuenftige Schwangerschaften eingeschlossen?
Ich bin jetzt seit ewigkeiten nicht mehr in Deutschland und bin froh ueber jede Erfahrung, die ich gemacht hab, auch wenn es nicht immer einfach war ;)

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Also wir könnten jeder zeit zurück, aber erst nach mind. 2, 3 jahren, das ist die mindestaufenthaltsdauer. Ja er könnte sofort wieder auf seine jetzige stelle. Die stellen/tätigkeit ist die selbe, er würde quasi nur das werk wechseln.

Eine 2. schwangerschaft ist nicht ausgeschlossen, wir möchten noch gerne ein 2. kind, nur die frage wann ist so ne sache ;)

Die krankenversicherung muss auf jeden fall für uns alle sein, dass ist ein punkt, wenn der nicht passt, gehen wir nicht.

Vielleicht ne doofe frage, aber wie ist das mit der arbeitsgenehmigung, kann ich die irgendwann nach einer bestimmten aufenthaltsdauer beantragen?

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Hallo Liz,

wir sind mit einem fast 2jährigen nach Maryland gezogen und haben dort 2 Jahre gelebt.

Möchtest Du in der Zeit auch arbeiten? Dann müsst ihr auf ein entsprechendes Visa achten und benötigt einen Kitaplatz. Die Kosten für Kitaplätze liegen deutlich über denen in D. Nicht erschrecken, wenn ihr die Preise hört.

Krankenversicherung wurde bereits angesprochen, sich selbst privat versichern zu müssen ist nicht preiswert. Meine KV (Familienversicherung für alle) wurde vom AG getragen und hätte uns sonst $9000 im Jahr gekostet.

Für's Einleben haben wir etwa 4 Monate gebraucht, dann waren wir richtig angekommen. Unser Sohn hat den Umzug deutlich besser weggesteckt als wir. Nicht unterschätzen sollte man auch die Umstellung, wenn man wieder nach D zurückkehrt. Wirklich alle, die ich kenne, hatten damit mehr Probleme als mit dem Umzug ins Ausland.

Euch alles Gute. Leni