von der Stadt auf den Bauernhof/Selbstversorger

Hallo,
ich bin Volontärin bei einer Filmproduktionsfirma. Wir produzieren Dokumentationen ausschließlich für die öffentlich-rechtlichen Sender.

Momentan recherchiere ich zum Thema "von der Stadt auf den Bauernhof", wenn Familien entscheiden ein "neues" Leben als Selbstversorger zu starten.

Ich freue mich auf Eure Geschichten.

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Auf mich trifft es nicht zu. Ich war schon immer Landei.

Auf meinen Mann aber schon. Er ist in der Stadt aufgewachsen und hat bis wir uns kennengelernt haben auch dort gelebt. Da war er 36.

Er ist also zuerst mal zu mir aufs Land, aber nicht auf einen Bauernhof gezogen.
Ich glaub bis dahin hat er aber noch nie in seinem Leben einen Rasen gemäht, eine Hecke geschnitten, Bäume gefällt und daraus Brennholz gemacht, geschweige denn irgendwelche Tiere versorgt. Beim Thema Gemüsebeet hat er sich erstmal noch sehr zurück gehalten.

Er hat sich tapfer geschlagen.....war aber schon hin und wieder das gefundene Fressen für die Bauern um uns rum, wenn er sich dann doch etwas städtisch verhalten hat;-)

Irgendwann stand bei den Nachbarn das Schlachten der Hühner an. Sie selber hatten keine Lust dazu und mein Mann hat sich etwas weit aus dem Fenster gelehnt und behauptet :Ach ich mach das....kann ja nicht so schlimm sein."

Was hatten die alle einen Spaß ihn bis zum besagten Tag X aufzuziehen. Kneifen ging nicht mehr. Also hat er das unter fachkundigen Augen mitgemacht.

Er hat richtig Spaß am Landleben entwickelt.

Noch im Einfamilienhaus hat er auf einmal bei Kundschaft über Ziegen geredet. Die Kundin erzählte, dass 3 ihrer alten Tiere auf dem benachbarten Reiterhof stehen, der Besitzer aber nicht dazu kommt, ihnen einen ordentlichen Auslauf zu schaffen.
Er erzählte mir von dem Gespräch und ich merkte nur kurz an "Ziegen fand ich immer Klasse"
Toll, Weihnachten kam er mit 3 Ziegen am Strick an....mein Weihnachtsgeschenk#schock

Die Standen dann erstmal in Nachbars Stall und auf der Wiese. Dann kam er auf einmal auf den Esel...2 Stück im Pensionsstall in der Nähe.

So....nun hatten wir 5 nicht Haus geeignete Tiere, dazu eine große Familie (ich 2 Kinder, er 2 Kinder und 2 gemeinsame)
Das Haus ist buchstäblich aus den Nähten geplatzt. Also haben wir überlegt was wir tun können....anbauen? zu teuer, zu viel Dreck, dauert zu lang
Neu bauen....dauert mindestens genau so lang.
Hm, also mal Immobilienbörsen druchstöbert auf der Suche nach etwas passendem.

Und gefunden!

Letztes Jahr haben wir einen alten Bauernhof gekauft, wo alle Kinder und alle Tiere Platz haben.

Wir leben jetzt hier mit zur Zeit 20 ziegen (10 davon eigener Nachwuchs), die wir melken und die Milch dann für Käse oder Joghurt nutzen.

Zum Hof gehört ein alter Baumhof mit leckeren alten Obstsorten, aus denen wir schon Marmelade gekocht haben.
Eier gibt es nur noch von den eigenen Hühnern (auch bereits selbst nachgezogen).

Also zum Teil versorgen wir uns selbst. Vielleicht bleibt auch nächstes Jahr noch Zeit, sich wieder ein Gemüsebeet zu schaffen. Dafür fehlte dieses Jahr noch die Rueh und Zeit, da noch viel zu renovieren war.

Wir werden sehen, wie es weiter läuft. Ich für meinen Teil fühl mich hier wohl und mein Mann scheinbar auch.

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das gehört jetzt überhaupt nicht zum Thema, aber Du hast etwas angesprochen, was ich mich länger schon gefragt habe:

wenn man Eier zum essen sammelt, woher weiß man, welche nicht befruchtet sind? -- aber wenn man die Hühner von Hähnen trennt, wie gibts denn dann Nachzuchten?

und noch etwas: wenn ein Huhn jede Tag im Schnitt ein Ei legt -- legt sich nach Befruchtung dann auch jeden Tag ein Ei (kriegt somit nur ein Küken) -- oder wie kommt eine Henne zu vielen Küken? jeden Tag eins dazu?

voll die Städter-Fragen, ich weiß -- aber mich hat der Schreibfinger gejuckt....

danke Dir ....
Tanja

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Du kannst auch befruchtet Eier essen. Da sie ja nicht bebrütet sind, wenn du sie täglich rausholst, gibt es keinen Unterschied zu unbefruchteten Eiern.

Das Huhn baut sich in der Regel ein Nest, legt da täglich ein Ei dazu und wenn es genügend sind, fängt sie das Brüten an und nach 21 Tagen schlüpfen alle Küken ziemlich gleichzeitig.

Heutzutage kommt das eher selten vor, da werden die Kücken im brutkasten ausgebrütet.

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Wir haben gerade einen Hof gekauft, stecken mitten in den Renovierungsarbeiten und ziehen hoffentlich in Kürze dort ein. So ganz neu ist das für uns nicht, auch wenn wir z. Zt. in der Stadt wohnen, da wir vorher einen Hof gepachtet hatten.