Neubau barrierefrei bauen (30 J.)?

Hallo zusammen,

wir haben ein Baugrundstück gekauft und sind gerade am überlegen, wie der Grundriss unseres Eigenheims aussehen könnte.

Das ist gar nicht so einfach. Immerhin werden wir ca. 40-50 Jahre dort leben und unsere Lebenssituation wird sich wahrscheinlich mehrfach ändern.

Also überlegen wir, ob wir zumindestens das EG barrierefrei (rollstuhlgerecht) planen/bauen?

Oder reicht es, wenn man im Alter im EG leben kann, ohne dass man Treppen steigen muss. (Bad und Schlafzimmer im EG).

Wie seht ihr das? Wer denkt jetzt schon an das Alter und hat sein Eigenheim barrierefrei (Rollstuhlgerecht) gebaut?

Im EG ist geplant: offene Küche, Wohnzimmer, HWR, Gäst-WC, Arbeitszimmer, Elternschlafzimmer + Ankleide + Elternbad + Eingangsbereich

Im OG: 3 Zimmer und Bad

Ist es überhaupt machbar, dass das EG sehr groß (140-150 qm) und das OG "nur" ca. 60 qm hat?

Vielen Dank für eure Antworten.

LG

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Man kann eine Immobilie, wenn sie im Alter nicht mehr passend ist, auch wieder verkaufen.

Wir haben im letzten Jahr unser Haus, dass nach Auszug unserer Söhne viel zu groß war, verkauft und haben uns eine wunderschöne - auch große - Altbauwohnung gekauft.

Der Gedanke, dass wir für immer an unser Haus gebunden wären, kam bei uns nie auf. Alles hat seine Zeit.

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Hallo!

Wir haben unser Haus so gebaut, dass wir das Obergeschoss, in dem sich momentan die beiden Kinderzimmer, unser Schlafzimmer, Büro und Bad befinden, im Alter nicht mehr zwangsläufig nutzen müssen, theoretisch ließe sich der Bereich sogar komplett abtrennen und zu einer weiteren Wohnung umbauen.

Unser Erdgeschoss ist ca. 100qm, das Obergeschoss 70qm. Im Erdgeschoss haben wir Küche, Wohn- und Esszimmer (alles offen), HWR, ein Duschbad und ein großes Gästezimmer, welches wir dann später als Schlafzimmer bewohnen würden.

Das Thema Barrierefrei ist allerdings bei uns etwas schwierig, da wir eine leichte Hanglage haben und zwischen Einfahrt und Oberkante Fertigfußboden gut 1m Höhe zu überwinden sind. Wir werden allerdings eine Art Rampe bauen, sodass man weitestgehend ohne Stufen ins Haus kommt. Rollstuhlgerecht ist unser Haus / Erdgeschoss nicht, dafür müssten die Türen von Gästezimmer und Bad breiter sein. Aber notfalls wäre das auch noch möglich, dann müsste allerdings die Dusche verkleinert werden.

LG

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Es gibt doch auch Notfalls einen Treppenlift

http://www.google.de/imgres?sa=X&biw=1280&bih=709&tbm=isch&tbnid=J-QKtkeZxgqtwM:&imgrefurl=http://www.comfort-treppenlifte.de/&docid=GFy41IN6PgAc8M&imgurl=http://www.comfort-treppenlifte.de/images/inhalte/3r%252520treppenlift%252520treppenlifte%252520treppenlifter.jpg&w=458&h=458&ei=wkGcUcqMHMHWtAbkjoDYBQ&zoom=1&iact=hc&vpx=4&vpy=240&dur=166&hovh=225&hovw=225&tx=95&ty=96&page=1&tbnh=142&tbnw=145&start=0&ndsp=34&ved=1t:429,r:0,s:0,i:163

und für die Badewanne gibt es ja auch andere Möglichkeiten die man später einsetzen kann.

Wir haben so gebaut:
-stabile Treppe keine Wendeltreppe

-breite Türen
-keine Schwellen
-ebenerdige Duschen

zusätzlich Betonklötzer die einer Rampe ähnlich sehen für die Terrassentür damit man rein und raus kommt.Diese kann man bei Bedarf hinlegen.
und eine Rampe für den Haupteingang.

Die Rampen wurde angefertigt als Oma ihren Sturz hatte, alles andere war vorgeplant.

VG 280869

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Hallo,

ich finde Eure Überlegungen gar nicht schlecht.

Allerdings sollte man nie von vornherein davon ausgehen, dass man eine Immobilie für den Rest des Lebens bewohnt.

Egal - schließlich können Handicaps auch in jungen Jahren eintreten. Eine Bekannte von uns ist mit Mitte 30 an MS erkrankt und sitzt jetzt seit mehreren Jahren im Rollstuhl. Die Familie war sehr froh, dass sie entsprechend großzügig gebaut hatten und sie nach wenigen Umbaumaßnahmen in ihrem Haus wohnen bleiben konnten.

Grundsätzlich glaube ich, langt es, wenn man entsprechend breite Türen einbauen lässt, Bad und "Verkehrswege" entsprechend großzügig plant. Im Bad eine große, bodengleiche Dusche und relativ viel Platz um die Toilette herum, sind Gegebenheiten, die dann im Bedarfsfall nützlich sind, vorher aber nicht störend wirken (eher im Gegenteil).
Eventl. schwellenlose Terrassentüren nehmen.

Alles andere läßt sich später leicht ändern bzw. um-/einbauen.

Auch wenn ein entsprechend geplantes EG schon mal viel wert ist, würde ich das OG nicht ganz außer Acht lassen. Zumindest schon mal bei der Treppenplanung - bei geraden Treppen ließe sich später ein Treppenlift einfacher einbauen als bei gewendelten (da geht's auch, ist nur aufwändiger). An ausreichend Platz bei An- und Austritt denken. Das wäre doch schon mal ein guter Ansatz.

Die unterschiedlichen Größen von EG und OG ergeben sich z.B. leicht über offene Galerien, Dachschrägen oder auch Wintergärten im EG.

Nehmt Euch einen guten Architekten und sagt ihm Eure Vorstellungen - er wird Euch sicherlich viele gute Lösungsvorschläge unterbreiten können.

Viel Spaß beim Bauen!

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hallo -- genau: was wollt ihr im Alter mit einem Haus mit so vielen Räumen?
die braucht ihr zu zweit gar nicht mehr.

viele bauen zu groß bzw. es passt im Alter nicht mehr, -auch weil man vielleicht den Garten nicht mehr bewirtschaften kann im Alter ...

baut finanziell so, dass es für die aktuellen bedürfnisse passt, wenn ihr jetzt bauen wollt und freundet euch in eurer Planung damit an, dass ihr in 25 jahren u.U. verkauft und euch was kleineres, alteresgerechteres sucht.

ODER: baut so, dass ihr das Haus später aufteilen könnt und im DG eine Mietwohnung einrichten könnt und im EG altersgerecht eine 3-Zimmer-Wohnung mit Küche+Bad übrig bleibt. . -- somit sollten eben im DG alle Wasser+Küchen+Elektroanschlüsse bereits schon jetzt mal mitgeplant werden und das Treppenhaus mus so an die Haustüre geplant werden, dass man später mal zumachen kann und man auch von ganz oben so runter in den Keller kommt.
So könnt ihr später vermieten oder ein Kind als eigene Wohnung mit oben reinnehmen.

lg
tanja

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Das sind Überlegungen....

1. Wieso geht ihr heute davon aus, dass ihr 40-50 Jahre in dem Haus leben werdet? Ich rechne (gerade ins Eigenheim gezogen) mit 10 und habe da schon mehrere Alternativen!!!! Ein Planungszeitraum von 40-50 Jahren würde mir echt Angst machen!

2. Wieso glaubt ihr, dass ihr die Immobilie im Pflegefall weiter bewohnen werdet?

3. Was ist mit deinen Kindern? Ist es nicht denkbar, dass mindestens eins der Kinder mal "ein Haus braucht"?

Wieso baut ihr nicht ein Haus und passt das Ganze dann euren Lebensplänen an? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man im Rollstuhl ohne Hilfe (denn mit Hilfe braucht man kein barrierefreien Wohnraum) auf 150 qm wohnt. Wer soll sich denn dann um die Wohnfläche kümmern??? Und das Obergeschoss steht dann leer und verottet?

Das ist alles so ein Panik-Aktionismus-Gewissens-Gedöns, was im Falle eines Falles niemals funktionieren wird!

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hallo

natürlich kann man mit Rollstuhl auch ohne hilfe wohnen und auch wenn man hilfe hat sollte man schon einen barierefrieren Wohnraum haben.

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Unser Haus hat ein Außenmass von 10x12 Metern.
Das EG besteht aus offener Küche / Esszimmer / Wohnzimmer mit ca. 60qm.
Dann gibts ein Duschbad (ca. 10qm). Und zwei weitere Zimmer, die im Moment als Wickelzimmer und Büro genutz werden (16 + 14qm).
Hausflur natürlich.
Als wir eingezogen sind, haben wir fast zwei Jahre nur im EG gewohnt - mit Baby. Hat super gereicht. Als dann oben alles fertig war, sind wir hochgezogen.

Leider ist unsere Haustür Zwischengeschossig - ich hab 7 Treppen fürs EG zu überwinden, aber wir haben zwei bodentiefe Terrassentüren. Also evtl. Lift oder eine Terrassentür als Haustür umbauen - Kostenpunkt dafür ca. 300 Euro.
Hausflur könnte ich mit einem Windfang so umbauen, dass das OG (Bad, 2x Kizi und Schlafzi) abgetrennt sind. Es liegen auch im Schlafzimmer Verteiler um eine Küche einzubauen (mein Schlafzimmer ist 35qm gross - ist bei der Planung übrig geblieben :-) )

Uns war ein ebenerdiges Wohnen wichtig, da mein Mann einen Hüftschaden hat und wahrscheinlich mal mit Stock laufen muss. Außerdem sind wir beides Motorradfahrer, da muss man ja auch an den AOK-Chopper (Rolli) denken.

Wir haben zwei Söhne, die villeicht irgendwann mal gern unter sich wären - oder einer. Dann kann man die im OG halten :-) wenn sie mögen.

Wenn ich für den Platz gar keine Verwendung mehr finde, verkaufen wir die Bude und kaufen nen kleinen Bungalow.

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Ich würde auf jeden Fall "altengerecht" bauen, d. h. Türbreiten beachten, barrierefreier Zugang zur großen Dusche mit Haltegriff, Treppe so planen, dass später ein Treppenlift eingebaut werden könnte.

Es reicht schon, einen Unfall zu haben oder chronisch krank zu werden. Wenn man dann nicht mal alleine vom Klo kommt, weil es keine Möglichkeit gibt, sich festzuhalten, das ist bitter.

Es gibt Broschüren, wo das wichtigste drin steht. Frag bei den Verbraucherzentralen. Manchmal gibt es auch in den Stadtverwaltungen ein Beratungsangebot. Wichtig ist auch die Umgebung: gibt es eine Einkaufsmöglichkeit für den täglichen Bedarf und ein gutes Angebot des öffentlichen Nahverkehrs. Gibt es genügend Fachärzte.

Gruß

Manavgat

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Hi,

also machbar ist sicher alles. Warum sollte man auch nicht nur einen Teil des Hauses 2-Stöckig gestalten können?

Ich würde aber gar nicht so sehr in die Zukunft planen. Wir haben uns auch mit knapp über 30 ein Haus gekauft das alles andere als Altersgerecht gebaut wurde. Warum auch? Es wäre uns eh viel zu groß im Alter und das sehe ich bei über 200qm Wohnfläche bei euch ganz genauso!
Uns ist nur wichtig das wir unser Haus die nächsten 20 Jahre abgezahlt haben. Sollten dann die Kinder aus dem Haus sein und wir langsam alt und gebrechlich werden, dann verkaufen wir unser Haus wieder und kaufen uns entweder was kleineres altersentsprechendes, ziehen zu den Kindern oder wandern in die Sonne aus....;-) Keine Ahnung was mal kommt und genau deshalb versuche ich es zu vermeiden mich jetzt schon fürs Alter zu verbiegen.

LG