Hausbau ja oder nein?

Hallo zusammen,

wir haben einen wunderbaren Sohn (knapp 16 Monate), wir haben vor ein paar Wochen geheiratet und nun kommt der Wunsch nach einem zweiten Kind und einem Hausbau.

Leider habe ich Angst uns mit dem Hausbau zu überlasten. Derzeit wohnen wir im Haus meiner Eltern zur Miete in einer 3-Raumwohnung (meine Eltern wohnen nicht im gleichen Haus). Mit einem zweiten Kind müssen wir aber früher oder später umziehen... Aber wenn ich mir die Mietpreise so ansehen... puhh.... da denk ich immer, dass man dann auch gleich bauen kann.

Was habt ihr so für Erfahrungen gemacht? Muss man Eigenkapital haben oder geht auch ohne? Eigentlich wäre es besser, wenn wir das Grundstück bar kaufen könnten, oder?

Schreibt mir einfach mal eure Erfahrungen, ihr Lieben.

Viele Grüße Rosi

1

also ohne Eigenkapital würde ich niemals ein Haus bauen / kaufen.
Wenn du jetzt keinen Cent auf der hohen Kante hast, wieso sollte das dann mit einem Haus anders werden?
Alle träumen immer von dem "mietfreien" Wohnen, aber ein Haus hat auch eine Menge Nebenkosten, die man als Mieter nicht so mitbekommt.

Ich habe gebaut (lebe mit Lebensgefährten zusammen, aber das Haus ist mein alleiniges Eigentum) und würde es auch jederzeit wieder tun. Ich habe mir das im Vorfeld sehr genau überlegt und durchgerechnet. Das Haus hat summa summarum so 350 T€ gekostet, wovon jetzt aktuell noch circa 1/3 als Kredit offen ist (wohnen seit 2 Jahren hier).
Ich bin extrem strikt, was die Kreditrückzahlung angeht. Mache jedes Jahr 5% Sondertilgung und mein Tilgungssatz liegt bei 10%. So bin ich in 5-6 Jahren mit allem durch und kann dann Gelder zurück legen, wenn das Haus älter wird und auch mal Renovierungen/Sanierungen braucht.

Du hast bei einem Haus locker 300-500€ Nebenkosten im Monat, bei einer gebrauchten Immobilie würde ich das noch höher ansetzen mit Rücklagen.

Frage ist doch: Warum habt ihr noch kein Eigenkapital? Zu wenig Einkommen? Kein Sparverhalten?

Man sagt als Faustregel, dass am besten 1/3 Eigenkapital sein sollte. Damit läßt es sich relativ ruhig schlafen und die Banken machen auch einen guten Zinssatz (ich hab mit 3,6% finanziert).

Wieviel würde ein Haus, wie ihr es euch vorstellt, in eurer Gegend kosten?
Wie hoch sind die Mietpreise?
Was könnt ihr abbezahlen im Monat?
Wie sicher sind eure Jobs?
Könnt ihr auch noch zahlen, wenn du mit einem zweiten Kind in Elternzeit gehst?

Das ist alles zu berücksichtigen.

2

Hey,

WOW, meinst du mit 10% etwa monatliche Tilgung? Das wären dann knapp 10.000 Euro! Und dann noch 5% Sondertilgung?
Was arbeitest du denn? Ich glaube, ich muss ne Umschulung machen! #rofl

Liebe Grüße, Chrissy

5

Ja, ich glaub ich sollte auch mal umschulen! #cool Bitte verrate mir, was du arbeitest!!! :)

Also meine Eltern haben auch ohne EK gebaut und würden es immer wieder tun!

Es kommt eben drauf an, wie dein Berufsleben ausschaut! Wenn ihr beide Beamte auf Lebenszeit seid, dann kann man auch schon mal in Erwägung ziehen ohne EK zu bauen!

Ansonsten isses schnuppe, ob die das grundstück nu bar bezahlst oder das Geld in die Finanzierung mit einbringst! Die Bank wird so oder so an Stelle 1 eingetragen!

Lass dich einfach mal professionell beraten! Hier bekommst immer vermeitlich schlaue Antworten, die dir nicht wirklich helfen, die richtige Entscheidung zu treffen, da keiner deine persönliche Situation kennt!

weitere Kommentare laden
3

Hallo Rosi,

habe dir eine PN geschrieben!

;-) Chrissy

4

"Muss man Eigenkapital haben"
Ja. Alles andere ist, wenn man nicht extrem gut verdient, viel zu riskant denn Du setzt letztlich die ganze Zukunft Deiner Familie aufs Spiel. Außerdem muß man dann wesenlich mehr Zinsen bezahlen.

"Eigentlich wäre es besser, wenn wir das Grundstück bar kaufen könnten, oder? "
Das kann man so nicht sagen. Der Verkehrswert des Grundstücks zählt wie Eigenkapital. Nur gibt es ja Gegenden, da kostet ein Baugrundstück 10.000€, das bringt Dich dann bei der Finanzierung auch nicht viel weiter. Wenn Du dagegen im Raum München ein Grundstück für 500.000€ bar bezahlen kannst, brauchst Du Dir über den Rest der Finanzierung nicht mehr viele Gedanken zu machen.
LG.

6

Ja, ohne Eigenkapital von mind. 25% würde ich mich auf einen Hausbau nicht einlassen.
Wir hatten knapp 35%, und das war auch gut so.

"Man kann dann auch gleich bauen" ist etwas naiv fomuliert, ohne dass du dich mal erkundigt hast, wie hoch bei euch Grundstückspreise sind und wie teuer das Wunsch-Haus sein würde inkl. allem, was noch dazukommt (zuletzt auch die Außenanlage nicht vergessen!).

Lass dir das dann mal von einem Finanzierer (evtl. Hausbank) durchrechnen.

7

Hi,
Mietpreise mit denen vom Hausbau zu vergleichen ist wirklich nicht sehr tiefgehend.

Dir muss halt klar sein, dass "Hausbau" oder "Eigentum" bedeutet, dass man nicht mehr den Vermieter anruft, wenn das Dach undicht ist. Oder die Fassade saniert werden muss. Oder was auch immer an Renovierungen/Sanierungen notwendig ist. Logisch, dass das bei einem Neubau erst mal nicht sooooo viel sein sollte. Aber man kann auch Pech haben.

Die Nebenkosten werden ebenfalls höher sein, vor allem, wenn man aus einer relativ kleinen Wohnung in ein (vermutlich) deutlich größeres Haus zieht.

Zum Thema, ob es besser wäre das Grundstück zu haben oder nicht wurde ja schon geantwortet. Hier kostet der qm Bauland ab gut 400 Euro aufwärts (unbebaut, logisch), wer hier mit ordentlichem Einkommen ein Grundstück von 400-500qm sein schuldenfreies Eigen nennt hat damit ein mehr als stattliches Eigenkapital. Bei meinen Eltern kostet der qm 50 Euro - da sind die Relationen doch ganz anders. Wobei es natürlich trotzdem nicht schadet, das Grundstück schon als Eigentum zu haben.

Ich denke schon, dass man auch 100% finanzieren kann und trotzdem ruhig schlafen kann, wenn man
- solide, sichere Einkommen hat...wer einen Job hat, den heute niemand mehr braucht und dabei vom Chef schon im Visier ist erfüllt das nicht wirklich...da ist eine sehr realistische Einschätzung gefragt, kein Schönreden
- das Einkommen natürlich in der Höhe passt, auch da sollte realistisch geplant werden und nicht schöngerechnet werden
- die Nebenkosten als Eigenkapital vorhanden sind...beim Bau wären das neben den üblichen Nebenkosten (Grunderwerbssteuer, Notar, Grundbucheintragung) mindestens noch die Ausgaben für die Zeit des Baus, wo man parallel Miete und Kredit zahlen muss

Die Frage ist halt, wie solide das alles geplant wurde...die ERfahrungen des Verwandten, der uns unsere Finanzierung gerechnet hat (und dem definitiv nichts daran liegt, uns irgend etwas schönzurechnen) war auch so, dass die meisten eine Finanzierung bekommen, die sie irgendwie schaffen. Zumindest die ersten 10 jahre. Schön "billig" wird es nämlich mit 10 Jahren Zinsbindung und 1% Tilgung.

was dabei gerne übersehen wird ist dass dann am Ende der Zinsbindung noch knapp 90% der Kreditsumme übrig sind (Sondertilgungen werden bei so knappen Rechnungen gerne geplant und dann doch nicht gemacht). Und DANN kommt das böse Erwachen - denn wenn dann der Zinnssatz für den Anschlusskredit deutlich höher liegt als der, den man bisher hatte wird die Finanzierung schlagartig deutlich teurer - obwohl man schon 10 jahre bezahlt hat. Lt. ihm ist das der Zeitpunkt, wo bei vielen alles zusammenbricht, was vorher irgendwie mehr schlecht als recht geklappt hat.

Das muss natürlich nicht so kommen, aber man sollte es wissen. Und beachten.

Du musst einfach davon ausgehen, dass Eigentum (egal, ob ihr nun baut oder neu oder alt fertig kauft) deutlich teurer wird in der monatlichen Belastung als das, was ihr bisher habt. Und dann stellt Euch die Frage: warum habt ihr bisher kein Eigenkapital angespart, wenn ihr euch doch eine deutlich höhere Belastung leisten könntet?

Die Frage ist vollkommen ernst gemeint, und es kann darauf durchaus die Antwort geben "weil uns bisher drei Familienurlaube an der Cote d'Azur im jahr lieber waren" ;-). Aber wenn man eben schon vorher ganz normal ohne größeres Sparpotenzial so ziemlich das ganze monatlich verfügbare Geld für das normel Leben ausgibt - dann ist "Haus bauen" wohl eher ein riskantes Unterfangen.

Viele grüße
Miau2

11

Klaro kannst du auch mit super wenig eigenkapital ein Haus kaufen/bauen nur dann werdet ihr doppelt solange mit dem Abtrag zu tun haben, vielleicht noch bis spät ins Rentenalter hinein....macht gerade meine Schwägerin.

Nur muss man sich auch vorstellen, ob man bis dahin wirklich noch arbeiten kann, bzw. auch guten Lohn bekommt. Und viele haben trotz Riester, etc. noch eine Rentenlücke, sprich sie haben nicht genug um auch Hausreperaturen, etc. zu zahlen, da sie auf ein Minimum leben.

Wir werden unser Haus in 5-8 Jahren abgetragen haben und haben dann noch gut 15-18 Jahre zur Rente um wieder Kaptial anzusparen, trotz Riester, Lebensversicherungen, etc. etc. um auch dann mal ein neues Dach, Fenster, etc. zahlen zu können.

Grüße
Lisa

12

Hallo !
Also, ich kann deinen Wunsch sehr gut verstehen!
Ich will auch so gerne ein Haus-aber ohne Eigenkapital würde ich das nicht machen-ist dein Mann handwerklich begabt? Viele machen ja dann viel Eigenleistung und können so dann "Kapital" einbringen.
Oder wie sieht es mit einer Wohnung aus? Vielleicht wäre das billiger ?
Also, ich weiß, daß wir nur ein schon fertiges Haus kaufen, da wir- wie schon gesagt -null handwerkliche Begabung haben und weil wir in einer ganz anderen Stadt ein Haus kaufen möchten und ich mir die Überwachung des Baus nicht zutraue. Aber hier bei den Nachbar waren in der Bauphase, die Väter oder Schwiegerväter eben immer mit am Bau-das ist bestimmt eine große Hilfe, wenn noch mal jemand mit draufschaut...
Ich wünsche viel Glück !

14

hi rosi,

hier sprechen alle immer nur davon, dass sie ohne ek nicht bauen würden. interessanter ist aber wohl, dass es auch rel. wenige banken geben wird, die ein haus ohne ek finanzieren werden,......

lasst euch doch mal was rechnen auf der bank....