Ist ein Haus auf Dauer wirklich günstiger als eine Mietwohnung?

Hallo,

ich habe gestern mit Bekannten gesprochen, die sich recht hoch verschulden wollen, um ein Haus zu kaufen. Sie meinen, dass das günstiger wäre als ewig zur Miete zu leben...

Mir ist schon klar, dass ein Haus irgendwann abgezahlt ist und Miete halt stetig gezahlt werden muss. Aber so ein Haus mit seinen Bestandteilen hält ja auch nicht ewig...

Ich bin froh, dass ich meinen Vermieter anrufen kann, wenn die Heizung kaputt ist oder neue Fenster notwendig werden und mich nicht selbst in Unkosten dafür schmeißen muss.

Hat jemand das schon mal wirklich durchgerechnet und kann mir sagen, ob ich da auf dem Holzweg bin?

Ich meine aber nur Häuser, die man selbst bezahlt hat. Ein geerbtes Haus, an dem man selbst zunächst keine Kosten hatte, wird wohl die günstigere Alternative sein.

LG Berna

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Hallo!

Ich denke es geht z.T auch einfach um die berühmt berüchtigte Altersvorsorge.

Denn das Haus mit Grundstück ist ja in deinem Besitz und stellt einen Wert dar...

Wenn du nun wirklich mal ins Altersheim oder so musst, kannst du das vom Verkauf des Hauses zahlen. Wenn du zur Miete wohnst kannst du nur selber sparen. Und wer tut das schon regelmäßig?

Und außerdem glaube ich, dass es für viele auch eine Art Statussymbol ist.

Ich selber hätte auch lieber ein eigenes Haus statt ewig zur Miete zu wohnen. Weil es dann eben meins ist.

Gruß, Anja

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Hallo,

die Heimpflegekosten werden seltens vom Renteneinkommen und der Pflegekassenleistung gedeckt, von daher hast du schon recht, man muss sein Vermögen einsetzen.

Wer nicht vorgesorgt hat, wende sich vertrauensvoll an das zuständige Grundsicherungs- und Sozialamt. Die die Kosten im Regelfall übernehmen.

Im Übrigen leben mehr als 80% der über 75 jährigen im eigenen Haushalt .. ob das als Argument für jahrelange Sparerei ausreicht.

Wir haben nämlich auch nur ein Haus gemietet und sind immer froh, den Vermieter anzurufen, außerdem kann man seinen Wohnraus den aktuellen Bedürfnissen kurzfristig anpassen. Ein Verkauf kann langwierig und verlustreich sein (haben wir bei unserer Eigentumswhg. erlebt.)

Gruß

I. (Mitarbeiterin im Sozialamt ;-) )

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Das stimmt natürlich - wenn es nicht mehr zu meinem Lebensstil passt, kann ich ein Haus verkaufen und habe am Ende zumindest wieder einen Teil des investierten Kapitals zur Verfügung. Das ist bei Mietwohnungen natürlich anders.

Ich gebe zu, das habe ich nicht wirklich bedacht - aber das liegt sicher daran, dass es hier in MV recht schwer ist, ein Haus zu einem angemessenen Preis zu verkaufen... ;-)

LG Berna

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Auf Deine Frage kann ich leider nicht antworten, da ich das bisher nicht durchgerechnet habe. Ich muss gestehen, ich gehöre zu den Menschen, die überhaupt kein Interesse an einem eigenen Haus haben.

a) Habe ich keine Lust, mich evtl. mit Handwerkern, Gartenpflege usw. rumzuärgern

und (was noch viel wichtiger ist)

b) möchte ich nicht an einen Wohnort "gebunden" sein. Das wäre für mich ein Ding der Unmöglichkeit. Was ist, wenn ich irgendwann meinen Job verliere und es bietet sich eine Gelegenheit, in einer völlig anderen Gegend neu anzufangen? Natürlich kann man ein Haus dann auch verkaufen oder vermieten. Aber ob man sich dann auch davon trennen möchte? Nein, ich möchte unabhängig und flexibel sein. Das ist mir sehr wichtig.

Gruß,

B.

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Hallo,

so geht es uns auch. Wir leben in MV, wo es jederzeit soweit sein kann, dass man wegen des Berufs umziehen muss. Da möchte ich nicht noch ein Haus an den Hacken haben... Ich mag's halt gern bequem... ;-)

LG Berna

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Und ich dachte schon, ich bin die Einzige, die so tickt. Alle Welt ist ganz wild auf ein Eigenheim, nur ich habe kein Interesse.

Außerdem liebe ich es, von Zeit zu Zeit umzuziehen und andere vier Wände als die jahrelang gewohnten um mich zu haben.

Gruß,

B.

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hallo,

man kann mit JA antworten,
aber auch mit NEIN ;-)

das ist ganz individuell und hängt von sämtlichen faktoren ab wie
größe des hauses,
ausstattungsstandard,
kaufpreis,
sanierungskosten,
kredithöhe und ratenhöhe, zahlungsdauer,
möglichkeiten der werterhaltung und -steigerung je nach lage
etc.


es hat alles seine vor- und nachteile.
zur miete wohnen, kann tatsächlich einfach bequemer sein, so wie du auch sagst, ein anruf und gut ist.


also für uns rechnet sich das eigentum absolut.
auch wenn man alles zusammen rechnet.
wir haben im grunde dadurch für sehr geringe "miete" gewohnt, also eine entsprechende mietwohnung oder mietshaus wäre viel teurer.
außerdem rechne ich auch die wertsteigerung durch die sanierung hinzu (sanierungskosten sind sozusagen im kredit enthalten und tauchen in der rate auf, wenn man so will).

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Das stimmt natürlich - es gibt immer diese Spannen...

Ich glaube für eine Wohung mit der gleichen Wohnfläche wie ein Haus, würden wir wohl auch mehr zahlen. Aber merkwürdigerweise finde ich 80m² für eine Wohnung vollkommen ausreichend - bei einem Haus wäre mir das definitiv zu klein. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass wir noch etwa 30m² Nutzraum haben - der würde ja beim Haus mit eingerechnet werden...

LG Berna

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bei häusern rechnet man ja aich wohnfläche und in nutzfläche.

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Hallo!

ich glaub diese Rechnung ist recht schwierig anzustellen.
Wir haben ein recht günstiges Reihenhaus gekauft, das Grundstück ist ein Erpachtgrundstück.
wir werden es recht bald abgezahlt haben und haben daher auch nur einigermaßen geringe Zinskosten gehabt.
Wir werden per Blockheizkarftwerk versorgt und auch sonst haben wir viele vorteile, die andere Hauseigentümer nicht so einfach haben.

ABER- beim Hauskauf mit hohem Kredit muß man bedenken, daß man in etwa doppelt so viel bezahlt (zins und Tilgung) wie der Kaufpreis des Hauses war (beispiel bei 250 000€ Darlehen, 4,8% zinsen und 1% Tilgung zahlt man über 36 Jahre lang monatlich 1200€ und somit insgesamt 532 000€).
bei einer solchen summe muß man dann eben auch mit ca 30 Jahren rechnen, die man die rate zahlt. man braucht alle notwendigen Versicherungen (Wohngebäude und co), am besten eine Lebensversicherung, die das Darlehen abdeckt, im Todesfall eines Verdieners), man ist sehr gebunden, ein kurzfrisigter Umzug und der verkauf ist fast immer ein verlustgeschäft.
spätestens aber nach den 30 Jahren (bei einem Neubau) kann man weiterhin das gleiche Geld wie zuvor ansparen/ einsetzten um zu renovieren, Heizung zu erneuern, dach und Fenster zu erneuer und und und- eben all das, was der Vermieter sonst übernimmt.

Ja, am ende hat man dann die gleichen kosten, die jemand der zur miete wohnt auch hat- nur eben die Immobilie.
man ist aber eben gebunden, man wohnt dn neben nach 30 oder 40 Jahren in der eigenen immobile, die aber auch nicht mehr auf dem neusten stand ist- bei einer Mietwohnung hat man die Möglichkeit sich nach etwas neuem umzusehnen, was dann z.B. im bereich der Nebenkosten günstiger ist.
außerdem kann man sich flexibler nach der Familiensituation entsprechend orientieren.
ob ich nun ein oder 3 kinder haben ob die kinder aus dem haus sind und wir als Paar nur noch alleine leben, ob ich guten anschluß an schulen brauche oder lieber auf dem land wohne,...
all das muß ich beim Hauskauf ein für alle mal entscheiden (oder eben Verluste hinnehmen) und kann ich beim mieten flexibler entscheiden..

Ich denke rein finanziell ist es nicht entscheidend, es ist eher ne frage der Einstellung und des Gefühls

Alles Liebe
lisasimpson

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Hallo,

das stimmt - es ist die Frage, was man eigentlich will. Wir sind glückliche Mieter und werden es wohl auch bleiben. Wir sind einfach handwerklich zu wenig begabt, als dass es Sinn machen würde ein Haus zu kaufen - allein die Handwerkerkosten würden uns auffressen... ;-)

Ich will meinen Freunden das Haus auch nicht madig machen, aber sie waren halt felsenfest davon überzeugt, dass es günstiger wäre. Und in Anbetracht der Tatsache, dass sie am Ende der Kosten einen Sachwert haben und wir nicht, haben sie vielleicht doch recht und ich einen DEnkfehler... ;-)

LG Berna

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Hallo,

meine Familie hat sehr viel Eigentum, das zum Teil vermietet ist.
Irgendwann werde ich das "Glück" haben, dieses verwalten zu dürfen, und mir grault es schon davor ;-)! Ich persönlich habe mein Geld anderweitig angelegt und werde im Alter voraussichtlich auch nicht verarmen, nur weil ich kein Wohneigentum habe!

Meiner Meinung nach ist es nur selten günstiger zu kaufen, als zu mieten. Es gibt Menschen, die haben Glück, und das Grundstück steigt im Laufe der Zeit an Wert, allerdings gibt es auch die vielen anderen Fälle, wo das nicht die Realität ist. Das Haus an sich verliert meistens an Wert, da es ja nicht jünger wird. Die Lebenssituationen ändern sich häufig, das planen viele nicht ein, bzw. schränken sich durch ihr Eigentum sehr ein!

Ich denke, dass es für die meisten eine Lebensaufgabe ist, Eigentum zu erwerben und zu halten, zumindest für viele, die das Geld nicht wirklich haben. Wenn das Geld locker sitzt, geht vieles einfacher, eine sichere Geldanlage ist es auch nicht mehr, wie man in jüngster Zeit in Deutschland erkennen konnte.

Im Alter wieder alles zu verkaufen, um seine Pflegekosten zu bezahlen? Ich weiss nicht, ob das sinnvoll ist!?

LG, andalucia #sonne

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>>Im Alter wieder alles zu verkaufen, um seine Pflegekosten zu bezahlen? Ich weiss nicht, ob das sinnvoll ist!? <<

Wieso nicht? Meine Schwiegereltern z.B. sind beide gleichzeitig ins Altenheim, sie Pflegefall und er im betreuten Wohnen - sie haben ihr Haus verkauft und das Geld ist nun gut angelegt und davon wird das Heim bezahlt (bzw. nur ihr Platz, er zahlt seine Wohnung von seiner normalen Rente). Wenn beide nicht mehr sind, wird der Rest unter den Kindern aufgeteilt. Besser, so als wenn die Heimkosten von den Kindern getragen werden müssen, oder?

LG Merline

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Meine Alternative ist nicht, dass die Pflegekosten von den Kindern übernommen werden!
Es gibt auch andere Arten sein Geld anzulegen und für das Alter vorzusorgen!

LG, andalucia #sonne

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Hallo!

Sicher ist ein Haus eine Sparbüchse. Man hat immer Arbeit und muss zusätzlich immer Geld auf der Seite haben für Reparaturen.
Allerdings hat es so auch viele Vorteile. Man kann machen was man will, ob umbauen o.ä. Man ist sein eigener Herr.

Die Erfahrung vom Umfeld zeigt, dass größere Reparaturen erst nach ca. 30 Jahren beginnen. Fenster, Heizung, Badsanierung.
Bei uns ist es so üblich selber zu bauen, wenns finanziell geht, da gute Mietwohnungen sehr knapp sind. Und eben auch zur Altersvorsorge. Ich möchte nicht noch von meiner Rente die Miete bestreiten wollen. Wer weiß, wieviel in 35 Jahren 1300 Euro noch wert sind. Das reicht vielleicht grad mal zum Essen und für die Nebenkosten. Die Mieten steigen ja weiter....

Und unsere Kinder haben später auch mal was vom Eigenheim. Sie werden es erben und haben es dann leichter.

Ich sehe fast nur Vorteile.

LG Claudia

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Hallo Claudia,

das stimmt, den Kindern bereitet man mit einem Haus einen schöne Sicherheit. Die Frage ist nur, wann sie es denn erben werden. Bei der momentanen Lebenserwartung sind die Kinder im Idealfall selbst schon Rentner, wenn sie erben... Ob es ihnen dann noch soviel nutzt, ist die FRage... Aber dann halt den Enkeln... ;-)

LG Berna

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Hallo liebe Claudia,

das ist glaube ich der beste Satz von allen:

Wer weiß, wieviel in 35 Jahren 1300 Euro noch wert sind...

Ja, exakt so ist es!!!

LG kokodak

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Huhu,

ich denke auf Dauer....hmmm schwer zu sagen *g*

Das kommt auf richtig viele Sachen an...

-alter des Hauses

- Zustand des Hauses

- Größe des Hauses

- eigene Vorstellungen und ANsprüche


Wir haben z.B. ein recht altes Haus und wenn ich bedenke was wir hier in den letzten 7 Jahren ( solange wohne ich hier) investiert haben (23 neue Fenster, komplett neue Heizungsanlage also Heizkessel, Leitungen, Heizkörper, kompletter Garten wurde umgebaut, ein Carport wurde gebaut, 5 Zimmer vollständig renoviert, neue Regenrinnen haben wir bekommen, letzte Woche erst ein neues Dachfenster und und und)....wow, da wäre eine Mietwohnung mit Sicherheit wesentlich günstiger.


lg

Andrea

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Das kommt drauf an...

Wir sind grad am Kaufen. Wenn wir das Haus bekommen, welches wir grad angeschaut haben, wird es für uns etwas weniger an Kosten geben.

Allerdings haben wir viel Eigenkapital + Erbvorrauszahlung und müssen deshalb keinen Kredit aufnehmen.

LG m.b

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Die Frage ist falsch gestellt. Mietwohnung zu Haus darf man nicht vergleichen. Das wäre wie die Frage Mercedes E-Klasse oder Golf, was ist günstiger. Auch hier muß man dann Die E-Klasse mit einen Audi A6 oder 5er BMW vergleichen.

Man muß das Haus mit einem Haus gleicher Größe und Wohnlage vergleichen und dann lautet die Antwort eindeutig ja. Wohneigentum ist langfristig günstiger und bietet mehr Sicherheit.

Der Vermieter hat alle Kosten, die du als Eigentümer hast auch selbst und legt diese in Form der Miete um, außerdem will / muß er mit der Miete einen kleinen Gewinn erzielen.
Um beim Beispiel Heizung zu bleiben, der Vermieter legt (sorgfälltige KAlkulation vorausgesetzt) von der Miete genau wie ein Eigentümer Geld für Wartung, Reparatur und späteren Austausch zurück. Dies tut er aus der Miete.

Den Gewinn den der Vermieter aus dem Objekt erzielt ist der Kostenvorteil des Eigentümers den er entweder günstiger ist oder in etwas mehr Komfort stecken kann.

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Hallo,

rein theoretisch gesehen hast du Recht, aber es bleiben trotzdem noch die Risiken des Lebens und die Verantwortung, die jeder mit seinem Wohneigentum erwirbt!

Wenn die Mietpreise fallen und man selber teuer gekauft hat, dann stimmt die Theorie nicht mehr. Wenn die Mietpreise steigen und man günstig gekauft hat, dann hat man Glück ;-)!

LG, andalucia #sonne

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Wenn die Mietpreise fallen und man selber teuer gekauft hat, dann stimmt die Theorie nicht mehr. Wenn die Mietpreise steigen und man günstig gekauft hat, dann hat man Glück !
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das stimmt natürlich.

aber genau deshalb ist es sehr wichtig, ein haus in wirklich "guter lage" zu kaufen.