Stationäre Aufnahme bei ADHS

Hallo,

Nachdem unser behandelnder Kinderpsychiater nicht mehr weiter wusste und unzureichend testete, war ich heute bei einem ausführlichen Gespräch bei unserer Kinderärztin.

Nun muss meine Tochter (7) stationär in die Klinik für Kinder- und
Jugendpsychiatrie und -psychotherapie. Für wahrscheinlich 1-2 Monate zur Diagnostik (ADHS Verdacht besteht seit Jahren). Dort wird sie dann auch auf Medikamente eingestellt.

Nun mache ich mir Gedanken ob das so gut geht. Die Klinik ist etwas weiter entfernt und der Weg dahin schwierig. Das heißt ich kann sie nur selten besuchen.
Ich hab auch Angst das sie die Trennung nicht so recht verkraftet, sie war ja noch nie weg von daheim.

Desweiteren hört man ja auch soviel davon, dass das Jugendamt einen auf die Finger schaut. und dann schonmal die Kinder aus Familien nimmt. Gut ich hab nichts zu verbergen aber die Angst bleibt trotzdem das man mir mein Kindi nimmt.

Im Moment bin ich ziemlich verwirrt. Klar es ist gut endlich mal zu erfahren was in dem Kind vorgeht aber trotzdem...

War euer Kind stationär und für wie lang? Hat das geklappt (Trennung von Eltern und so)?
Was sind die Therapieinhalte und wie geht es danach weiter?
Naja nun stehen wir ersteinmal auf der Warteliste denn die Klinik ist wohl recht gut ausgelastet.


Über ein paar Antworten würde ich mich wahnsinnig freuen.

Danke und LG phantasyy

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Gleich vorweg: ADHs hat unser Sohn nicht! Er ist schwerhörig und war im Februar/März stationär in Schleswig in der Internatsschule für Hörgeschädigte. Er war zu dem Zeitpunkt vier Jahre alt. Es waren sechs Wochen, und wir Eltern sind vorher fast gestorben vor Angst. Stellte sich heraus, er hat sich da so wohl gefühlt wie nie zuvor, alle liebten ihn, er mochte die anderen, er kam am Wochenende nach Hause und freute sich schon wieder auf "die Schule". Er wurde so liebevoll dort betreut. wie wir das niemals zu dem Zeitpunkt hätten hinbekommen können. Wir alle freuen uns auf die Zeit nach den Sommerferien, wenn er wieder zwei Monate dort hinfahren wird: mein Sohn, weil er seine Freunde treffen kann, ich, weil ich endlich Zeit habe für mich, mein Mann, weil er endlich wieder eine Frau Zuhause hat, die sich nicht nur um Orga kümmert sondern auch als Person wieder präsent ist. Ich weiß nicht, wie Du auf die Idee kommst, man würde Dir Dein Kind wegnehmen wollen? Natürlich ist das Jugendamt involviert, denn zusammen mit dem Gesundheitsamt und dem Sozialamt genehmigen sie die Kosten, die dann aus Mitteln der Sozialhilfe bezahlt werden. Mein Rat: Nutze die Zeit für Dich! Du wirst sie brauchen. Ich habe die ersten zwei Wochen ohne Kind nur geschlafen...

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Hallo,

Mein Sohn hat auch ADHS und da er ,laut psychologin und Arzt,sehr schwer einzustellen und zu therapieren ist,hatte ich die Wahl.....3-6 Monate klinik,oder5-7 Wochen zur Kur.....ich fahre nächste woche mit Ihm für mind. 5 Wochen zur Kur.Es kam für mich nicht infrage mein Kind so lange dort allein zu lassen.er käme zwar am WE nach hause,aber das mach ich nicht.
Erkundige dich doch mal ob eine kur nicht sinnvoller ist.

GLG Nicole


ps. mein sohn ist fast 9...

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Hallo,

schau Dir bitte mal den Link an: http://www.caritas-haus-feldberg.de/. Das ist eine Klinik, die sich auf ADHS spezialisiert hat. Dort wird auch ADHS auch diagnostiziert und sie Kinder ggf. medikamentös eingestellt.

Das Gute ist, dass das Mütter mit ihrem Kind zusammen machen könne und die Kinder nicht alleine gelassen werden müssen. In der Zeit dort bekommen die Kinder die Behandlung und die Eltern bekommen Hilfe im Umgang mit dem Kind.

Der Aufenhalt dort ist in mehrere Phasen eingeteilt, so dass man nie zu lange von zu Hause weg ist und das Kind auch so nicht zu lange aus der Schule bleiben muss.

Eine Bekannte war dort mit ihrem Kind und war begeistert.

Vielleicht ist das für Dich eine Alternative.

Ich wünsche Dir alles Gute

Ally

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Hi,

mein Sohn hat auch ADHS und war stationär
in einer Klinik.
Ich würde es nie wieder so machen.
Mein Sohn hat sehr unter der Trennung gelitten,
ich wünschte ich könnte es rückgängig machen.

Der Link von meiner Vorposterin ist ganz interessant,
da würde ich mal nach schauen.

Vor dem JA brauchst du übrigens keine Angst zu haben.
Wir arbeiten sehr eng mit ihnen zusammen,
mein Sohn besucht eine speziele Schule und danach eine Tagesgruppe und die Schule so wie die Betreuer meines Sohnes helfen uns so gut sie können.
Vielleicht solltest sogar du selber zum JA gehen und mal
nach Hilfsangeboten fragen.

LG
Maria

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WIr haben die Medikamente zu Hause in engem Kontakt mit den Aerzten eingestellt. Ist zwar sehr zeitraubend und braucht
viel Engagement von allen Seiten, sprich Familie, Aerzte, Lehrpersonen, usw.
Der Vorteil ist aber, dass das Kind in der gewohnten Umgebung bleiben kann. Würde das jeder Zeit wieder so machen.

Alles Liebe und du wirst sicher die richtige Entscheidung für euch treffen!

Gruss
Käferli