Lernbehinderung

Hallo...

Meine Cousine (6 Jahre) ist Sprachbehindert wegen einer Gaumspalte bei der Geburt...jetzt wo sie im Sommer eingeschult werden soll,hat sie mehrere Tast machen müssen unteranderem auch auf der Sprachschule in Mettmann,doch jede Schule stellt eine Lehrnbehinderung fest (sie erreichte immer 75%)...ist ja auch nicht schlimm aber sie darf jetzt nicht auf der Sprachschule sondern muss auf eine Sonderschule!!!

Bei uns die Sonderschulen haben ein sehr schlechten Ruf! Ich finde es auch nicht gut,das sie nicht aus die Sprachschule darf,da jetzt ihre Sprache nicht weiter gefördert wir!!!

Habt ihr Erfahrung mit Lehrnbehinderungen? Wie ist es später,wird sie immer als "dumm" bezeichnet werden,weil sie auf einer Sonderschule war? Hat sie später überhaupt Chancen?

Ich mach mir wirklich Sorgen!

LG Bine

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Also Sprachschule ist dann ok wenn das Kind wirklich nur sprachliche Probleme hat.

Ist es aber entwicklungsverzögert, oder hat einen sehr geringen IQ, oder sind extrem Verhaltensauffällig, dann kommen die Kids auf Förderschulen......Sonderschulen heissen die nimmer.

Die Förderschulen haben nur recht kleine Klassen, bzw. Gruppen, und die Kinder werden sehr intensiv betreut.

Mein sohn (11) wird höchstwahrscheinlich auch ab Sommer auf eine förderschule gehen, weil er so Verhaltensauffällig ist......ich denk ma da hat er viel bessere Chancen als auf der Hauptschule.

Auf Förderschulen haben die Kids genauso gute Chacnen wie auf Haupt- oder Realschule....auch dort kann der Abschluss gemacht werden.

Und was bringt die beste Sprachschule wenn das Kind im Unterricht nicht mitkommt?

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In NRw gibt es auch die Möglichkeit, Lernbehinderte Kinder an Regelschulen zu unterrichten. Die Schulen arbeiten dann mit einer Sonderpädagogin zusammen und die Kinder bekommen zusätzliche Förderung. Hört euch mal bei anderen Grundschulen in der Umgebung um, ob es die Möglichkeit gibt. An meiner Schule werden im nächsten Schuljahr fast 40 Lern- und Sprachbehinderte Kinder im Gemeinsamen Unterricht unterrichtet mit ca. 460 Regelschülern. Die Kinder machen fast alle sehr viel größere Fortschritte als auf Sonderschulen.

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Hallo

Erkundigt euch mal nach Grundschulen mit Intregationsklassen.Dafür braucht man glaube ich einen normalen iQ.Ansonsten gibt es L-Schulen.Auf gar keinen Fall würde ich das Kind eine Sonderschule besuchen lassen.Ich hatte heute noch das Thema.Meine Tochter wurde ja wegen einer Wahrnehmungstörung und einer Entwicklungsverzögerung zurückgestellt.z.Z. besucht Anna nun den Schulkiga.Da wird sie gefördert.Hier wird es wohl ab diesem Jahr so sein das wir 3 Zügig sein werden und dann aber mit 30 Kindern in einer Klasse.Die haben uns 2 Gemeinden weggenommen und deshalb soviele Kinder.Anna wird es aber ohne spezielle Förderung wahrscheinlich nicht schaffen.Geht mal in ein SPZ und lasst euch beraten.

lg

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es heisst nicht mehr Sodnerschulen, grrr, sondern Förderschulen....und das aus gutem Grund.

Auf diese Schulen gehen nicht nur "dumme" Kinder, sondern auch Kinder die z.B. ADS haben.

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Hallo

Selber Grrrrrrrrrrr.Es gibt aber auch diese Grundschulen mit Intrigationklassen und die haben einen besseren Ruf.
Ich habe mir unsere Förderschule angeschaut und da kommt mein kind nicht drauf.

S.

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Hi!
Ich würde mch auch mal nach einer Schule mit gemeinsamen Unterricht erkundigen. Dort werden Kinder auch Kinder mit Lernbehinderungen unterrichtet. Ich selber habe bis zur Geburt meines Sohnes mit einigen Stunden an so einer Schule gearbeitet und habe dort auch Kinder mit Geistiger Behinderung unterrichtet. Bei uns an der Schule (Förderschule Lernen) gibt es die Möglichkeit sich den Unterricht anzusehen. Wenn jedoch ein Gutachten erstellt wurde und der Förderort empfohlen wurde, dann ist dieses meistens rechtskräftig. Ihr könntet dagegen klagen, aber zunächst muss das Kind, so die neue Gesetzeslage, auf die Schule die zugewiesen ist.
Ich würde euch raten, schaut euch Schulen an (auch Grundschulen mit GU (Gemeinsammer Unterricht) und macht euch ein eigenes Bild. Förderschule, wie die Sonderschulen seit einiger Zeit heißen, sind oft nicht so schlecht, wie in der Öffentlichkeit dargestellt.
LG Basket

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Hallo Bine,

in Ba-Wü werden alle Schulen für besondere Kinder als Sonderschule. (z.B. SoSch für Hörgeschädigte, SoSch für Körperbehinderte, SoSch für Lernbehinderte) bezeichnet. Im Endeffekt haben die dann meist auch noch "richtige" Namen, z.B. Bodelschwingh-Schule,Gustav-Werner-Schule.

Vielleicht könnt ihr (oder deine Tante/dein Onkel) euch vorab die Förderschule ansehen und hospitieren? Wir bieten das neuen Eltern an. Dann kann man sich eher ein Bild davon machen, wie der Unterricht läuft, wie Lehrer und Schüler "so sind".
Auf die Schnelle einen Integrationsplatz zu bekommn, ist sicherlich nicht so einfach. Aber ihr könnt euch ja mal ans Schulamt wenden (Kooperationsbeauftragten dort) und anfragen, ob diesem Schulen bekannt sind, die Erfahrung und Interesse haben. Zudem, so ist es hier in Ba-Wü, benötigt ihr die Kostenzusage und einen Träger für einen Eingliederungs-/Integrationshelfer.

Doch solltet ihr immer das Wohl deiner Cousine vor Augen haben. In einer Förderschule lernt sie mit "ihresgleichen".
Wird es ihr als Integrationskind gelingen auch Erfolgserlebnisse zu haben, was wenn in 1-2 Jahren der Entwicklungsstand klafft-ist sie "taff" und kann einiges sozial kompensieren, welchen Status wird sie als I-Kind haben, usw.

Das ist ein schwierige Entscheidung und ich hoffe für euch, dass ihr die beste Lösung/Möglichkeit für deine Cousine findet!

Liebe Grüße
mondenschein

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Hallo Bine,

auf der Förderschule, oder auch einer Schule für geistig und körperbehinderte Kinder wird deine Cousine die notwendige Sprachförderung erhalten.

Der Förderunterricht findet sowieso in der Schule statt. Darüber hinaus findet die individuelle Förderung im Einzelunterricht entsprechend der Rezepte und Therapievorschläge des Kinderarztes statt.

Die festgestellte Lernbehinderung könnte auch eine Intelligenzminderung sein. Daher auf jeden Fall einen Behindertenausweis beim Versorgungsamt (in Deinem Fall Köln oder Düsseldorf) beantragen. Der Staat entlastet Familien finanziell, wenn eine Behinderung des Kindes festgestellt wird.

Auf deine Frage ob sie später überhaut Chancen hat. Ja, hat sie. Im Falle einer Behinderung über die Reha-Beratung der Arbeitsagentur. Hier kommen z.B. Werkstätten oder Integrationsbetriebe in Frage. Evtl. kann über ein Berufbildungswerk eine ganz normale Berufsausbildung durchgeführt werden. Möglichkeiten gibt es da viele.

vg
rosaundblau

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hallo bine,

auch wenn deine mail schon etwas her ist, wollte ich dir trotzdem schreiben.

meine lernbehinderte tochter anna ist nun schon zwanzig jahre alt.

als erstes: sonderschulen, förderschulen und schule für lernbehinderte ist alles das gleiche.

früher hießen sie sonderschulen jetzt gelten die anderen beiden bezeichnungen.

das solche schulen keinen guten ruf haben, liegt nicht an ihrer fehlenden qualifikation, sonder an den leuten, die diese nicht kennen und gerne alles was sie nicht kennen schlecht darstellen.

von integrationsklassen halte ich persönlich nicht viel.
die lernbehinderten sind dort immer die schlechteren und können niemals echte klassenbeste sein.

auch wenn sich die lehrer noch so bemühen, es werden immer zwei verschiedene gruppen bleiben.

anna war am anfang so lernschwach, dass sie in eine schule für geistigbehinderte eingeschult werden sollte.
sie ging daraufhin noch ein jahr länger in die kita.

in der schule für lernbehinderte waren höchstens dreizehn kinder in einer klasse. im ersten jahr hatten sie sogenannten anfangsunterricht. das heißt, dass mathe und deutsch je nach bedarf unterrichtet wurden.

anna hat übergangslos eine weiterführende schule besucht, in der auch schon ihr berufswunsch berücksichtigt wurde. dort hat sie den erweiterten hauptschulabschluss gemacht. das wurde vom arbeitsamt organisiert.
anna wird im aa wegen ihres schweren herzfehlers als rehafall gefürht.
danach hat sie dann eine rehamaßnahme bekommen.
sie besuchte 11 monate eine maßnahme (auch wieder unter berücksichtigung ihres berufswunsches), in der ganz genau ihre geistigen und körperlichen vorraussetzungen für eine berufsausbildung untersucht wurden.

jetzt macht sie eine ausbildung beim internationalem bund zum gartenbaufachwerker.
dort ist die theorie reduziert und die jugendlichen werden besonders betreut und untestützt.

in ganzen kann ich sagen, dass anna ein glückliches kind war, die sehr gerne zur schule ging und jetzt eine zufrieden junge frau, die im oktober ihre eigen kleine wohnung in unserer nähe bezogen hat und dort auch sehr gut klarkommt.

falls deine tante sich mit mir austauschen möchte, kann sie sich gerne über meine vk melden.

viele grüße maren